Jogi hat sich auf die Reise gemacht :(

  • (Auch wenn ich lange, lange hier nicht mehr aktiv war; durch das DF habe ich viele tolle Menschen und Hunde kennenlernen dürfen - und einige werden sich mit Sicherheit noch an den Jogibär und seine Urlaube erinnern).


    11.07.2010 (*01.01.2006) - 04.04.2022


    "Man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt doch, wenn es plötzlich dunkel ist."


    So erging es uns vor knapp zwei Wochen, und seitdem ist es dunkel hier. Jogi hat seine Koffer gepackt und sich von dieser Welt verabschiedet.


    Auch wenn man in seinem Alter immer damit rechnet (und auch rechnen muss), ging es viel zu schnell, und viel zu plötzlich; unerwartet. Am Sonntag später Nachmittag hat er Magenprobleme bekommen, ihm war schlecht. Er hat gebrummt, ist getappelt, dann aber eingeschlafen - wir haben gedacht, er hat sich einen Magen-Darm-Virus eingefangen, der aktuell rumgeht.


    Am Montag in der früh war er wie immer, hatte Hunger (hat nichts bekommen), war auch sonst ganz der Alte den Tag über hinweg. Am Abend haben wir ihn dann gefüttert, er war ganz narrisch auf sein Essen, stand wedelnd in der Küche; und dann, eine Stunde später ging es von vorne los. Erbrechen. Brummeln. Und dann, noch etwas später ist er in den Garten gegangen, hat sich trotz Kälte in die Wiese gelegt und nicht mehr aufgestanden. Sunny ist um ihn rumgesprungen, hat ihn angerempelt - nicht mal das hat ihn gestört.


    Wir haben ihn reingetragen, in sein Körbchen gelegt. Den Notdienst angerufen. Das war um kurz vor 21 Uhr.

    Nie hätten wir gedacht, ihn nicht mehr lebend vom Notdienst mit nach Hause zu nehmen. Doch so kam es, und mit der Diagnose gerissener Tumor der Milz und Einblutungen in den Bauchraum blieb uns gar keine andere Wahl als ihn gehen zu lassen.

    Um kurz vor Mitternacht hat er die Welt hinter sich gelassen und hast seine Koffer gepackt, ist in unseren Armen eingeschlafen. Er war bereits während der Untersuchung so schwach und apathisch, hat minütlich abgebaut.


    Rückblickend betrachtet... als er in den Garten gelaufen ist, wusstest er es, und hat es uns wissen lassen und dafür sind wir ihm unendlich dankbar. Auch, dass er gewartet hat bis wirklich alle zuhause sind. Zwar haben wir es nicht realisiert... aber ihn trotzdem gehört, und reagiert.


    So, wie er gelebt hat, hat er sich mit Hilfe des Tierarztes verabschiedet: still und leise, ganz ruhig und mit einem Lächeln.


    Mein Lieber Jogibär,

    Es gibt noch so viel was ich Dir hätte sagen wollen, mein lieber Jogi; noch so viele Dinge, die ich Dir gerne zum Essen gegebene hätte. Dinge, die ich Dir zwar hundertmal gesagt habe, aber dir liebend gerne noch hundert mal gesagt hätte. Es hatte nicht sollen sein, auch wenn wir wissen, wieviel Glück wir hatten, dass Du so lange bei uns warst. Ich hoffe, Du weißt, wie sehr wir Dich alle geliebt haben. Du warst in vielerlei Hinsicht ein ganz besonderer Hund, immer schon. Es gibt so viele Erinnerungen an Dich, soviele Fotos von unseren Urlauben - halb Europa hast Du mit uns bereist. Ferienhaus, Wohnmobil, Zelt - egal, hauptsache Du warst dabei. Auch wenn das letzte Jahr nicht immer einfach war aufgrund Deiner Demenz, so wurdest Du doch von uns allen so wahnsinnig lieb gehabt.
    Wo immer Du jetzt bist: wir denken an Dich, und wir vermissen Dich; und wir schätzen uns glücklich, Dich fast 12 Jahre an unserer Seite gehabt zu haben. Du fehlst, mein Jogibär. Du wirst immer fehlen.


    Im Oktober 2021 waren wir spontan im Urlaub, in der Toskana. Nochmal Strand, nochmal sonnen, nochmal bewusst ganz viel Zeit zusammen verbringen. Der erste Urlaub der beiden Hunde zusammen - und der letzte. Sie waren beide so glücklich dort, auch der Jogi, weshalb ich es für sein Abschiedsfoto ausgewählt habe.


  • Das Bild ist wirklich schön. Und ich wünsch euch, auch hier noch mal, daß ihr bald mit einem Lächeln an Jogi denken könnt. Ich erinnere mich gern an all die tollen Bilder von Jogi die ihr uns immer gezeigt habt! Und ich muss noch immer lachen, wenn ich an die Chillipflanzenabholung denke und an die Beschreibung: ".. Da klingeln, und wenns laut bellt, bist richtig!" 🤗

  • Das Bild ist wirklich schön. Und ich wünsch euch, auch hier noch mal, daß ihr bald mit einem Lächeln an Jogi denken könnt. Ich erinnere mich gern an all die tollen Bilder von Jogi die ihr uns immer gezeigt habt! Und ich muss noch immer lachen, wenn ich an die Chillipflanzenabholung denke und an die Beschreibung: ".. Da klingeln, und wenns laut bellt, bist richtig!" 🤗

    Danke Dir <3

    Ja, bellen konnte er wie ein Großer, da ist der Schäferhund in ihm durchgekommen :rolling_on_the_floor_laughing:

    Es schmerzt, und es ist immernoch unwirklich, dass keiner mehr durch die Wohnung tapselt, aber es wird. Aufgrund der Demenz hat er ja insbesondere im letzten Jahr ein paar Eigenheiten entwickelt (tappeln, immer essen wollen, in der Küche liegen und da dann einschlafen, ...) die nun umso mehr fehlen :(

  • Mein aufrichtiges Mitgefühl.

    Es sind gerade so viele, die uns verlassen, das macht mir richtig Angst.


    Auch wenn Jogis Augen auf dem Foto schon alterstrüb sind, sieht man doch das Band des Verstehens ohne Worte zwischen euch.

    Es ist so ein unglaublich wertvolles Geschenk, was die Hunde (speziell die alten) uns damit machen.


    Ich wünsche euch, daß die Zeit kommt, wo ihr wieder mit einem Lächeln und vielen "weißt du noch" von ihm erzählen könnt.

  • Mein Beileid :( :

    Danke Dir - es ist so schlimm, wie viele von uns gehen zur Zeit :(

    Danke Dir für die lieben Worte<3

    Jedes Mal, wenn ich gelesen habe, dass ein Hund den ich aus meiner aktiven Zeit hier kannte, lief es mir kalt den Rücken runter und Jogi hat anschließend eine Extraportion Liebe abbekommen. Der Abschied war seit einiger Zeit ein Thema - irgendwo im Hinterkopf - aber er war gesund, mit Librela gut eingestellt, und auch wenn er dement, taub und blind war, so war er immer noch lustig und hatte Freude an seinen alltäglichen Dingen.

    Die Zeit wird sicher kommen, wir haben soooo viel miteinander erlebt... aber er war der erste Hund, und auf so viele Arten ganz besonders... dass ich schon wieder nur am weinen bin. Er fehlt einfach so, und auch wenn ich weiß, dass er ohne Schmerzen im Kreise seiner Menschen gehen konnte genau das war, was ich mir für ihn gewünscht habe (und er sich auch).. wird es noch lange dauern :(

  • Auch wenn wir uns nicht kennen, ich fühle trotzdem mit dir und kann dir nur viel Kraft wünschen.


    Ja, auch mich erschreckt es und es macht mir Angst, wie oft wir hier in den letzten Tagen von Abschied lesen müssen.

  • So viel Liebe und Trauer in deinem Brief an Jogi.....

    Und dann dieser weise Blick, Jogi in sich ruhend und der Liebe bewusst,die ihr ihm geschenkt habt.

    Ich drück euch ganz fest und wünsche euch viel Kraft für die schwere Zeit des Trauerns.

    Mach’s gut Jogi, gute Reise.

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