Vergesellschaftung in der Mehrhundehaltung - Realität & Vorstellung

  • Es hat auch niemand geschrieben, dass vorher 'sich kennen lernen lassen' falsch sei. Nur bei manchen Typen Hunden halt sinnlos.

    Es geht ja darum hier, verschiedene Blickwinkel & Erfahrungen zusammen zu tragen.


    Wegen dem massiven Stress am ersten Tag is es für mich dennoch so, dass ich das aussitzen würde insofern, dass ich dann halt trenne. Das haben noch alle meine Hunde gut weggesteckt, vom Panzer bis zum ultra Stressfähnchen, aber da sind wir eben wieder beim Punkt Regeln, Grenzen, Erziehung, Gewohnheiten.


    Hätte ich ein Gespann, das tatsächlich von Aggression geprägt ist, also richtige, kein anknurren und abschnappen in den ersten Tagen, sondern dauerhafte Notwendigkeit zu trennen auch im Erwachsenenalter würde ich einen der Hunde abgeben.

    Da muss man dann halt echt etwas anders an Mehrhundehaltung heran gehen.. weil das weiß man nicht nach ein paar Tagen, wos noch nicht so weh tut, einen abzugeben.

    Oder man arrangiert sich, 100% ig könnt ichs gar nicht sagen..

  • Puh, mal überleg. Oppa und die Omma haben sich damals auf neutralem Gelände beim Gassi kennengelernt, es hat geknallt, danach hat der Oppa die Omma angehimmelt und für sie ging es dann in Ordnung, als er am nächsten Tag zu uns kam.

    Den Opi haben die 2 dann im Auslauf vom TH kennengelernt.

    Bei Erbse waren se beim Abholen im Auto, kennenlernen war dann daheim im Wohnzimmer.

    Hazeli haben Erbse, Omi und der Oppa damals bei der Züchterin mit den anderen Welpen zusammen kennengelernt, für den Opi wäre es zu viel gewesen, der blieb derweil im Auto und hat es erst daheim im Garten kennengelernt.

    Eggnog haben se dann bei der Züchterin kennengelernt, Nimueh hat ihn daheim im Wohnzimmer getroffen.

    Den nächsten Welpen werd ich aufgrund der Fahrtstrecke wohl alleine abholen, daheim reinsetzen und dann wie immer "nicht hauen, nicht fressen, war teuer, is meins" und dann ist er halt erstmal dabei und guckt sich alles in Ruhe an.

    =)

  • Danke, es geht , finde ich, schon wieder in Richtung: entweder oder.

    Ich habe Rassen, die sehr sozial sind, und so wie ich dachte, dass sie jeweils auf den neuen reagieren werden, haben sie es auch getan.

    Meiner Aruna musste ich wirklich sehr deutlich verbieten, den Welpen weg haben zu wollen. Aber das war kein tagelanges Welpenmarthyrium, sondern sie musste sich dran gewöhnen und dann war sie die Obergouvernante/Ersatzmutter. Sie war immer so: ganz oder gar nicht.


    Aber dann war sie der Hund von 4 ren, der mit dem Welpen alleine blieb, die andern 2 dann „hinter Gittern“, oder umgekehrt, je nach Blickwinkel. :rolling_on_the_floor_laughing:

    Bei ihr wusste ich, dass der Welpe schläft und gut is, die andern beiden hätten Party gemacht und dann dem Welpen eine Bierflasche auf den Kopf gehauen, bevor sie umgekippt wären….(oder Ähnliches).

  • Beim nächsten Welpen werde ich vermutlich gar kein großes Kennenlernen veranstalten. Fine findet Welpen doof, ist aber eher defensiv und flüchtet. So nach dem Motto „machs weg“.

    Da ist aber meiner Meinung nach keine Prognose möglich, wie das ein Jahr später aussieht.


    Bei erwachsenen Hunden würde ich immer versuchen, auf neutralem Grund auszutesten. Die sind ja weitestegehebd „fertig“. Und wenn die sich da schon an die Gurgel wollen, würde ich persönlich das nicht zu Hause austesten wollen.

  • Den nächsten Welpen werd ich aufgrund der Fahrtstrecke wohl alleine abholen, daheim reinsetzen und dann wie immer "nicht hauen, nicht fressen, war teuer, is meins" und dann ist er halt erstmal dabei und guckt sich alles in Ruhe an.

    :lol: Schön formuliert. So ist das hier auch.

  • Den nächsten Welpen werd ich aufgrund der Fahrtstrecke wohl alleine abholen, daheim reinsetzen und dann wie immer "nicht hauen, nicht fressen, war teuer, is meins" und dann ist er halt erstmal dabei und guckt sich alles in Ruhe an.

    :lol: Schön formuliert. So ist das hier auch.

    Sehr gern gefolgt von "ey, nicht das neue Spielzeug kaputt machen", wenn die ersten Spielansätze kommen. Soll ja schließlich ein paar Jahre halten. :klugscheisser:

  • Bei Jins Züchterin ist es gar kein Problem, wenn Ersthunde mit zum (Welpen-)Besuch genommen werden. So hat Puck die Rasselbande im Alter von 5 Wochen kennen gelernt.

    Puck hat zwar ein Problem mit Fremdhunden, interessanterweise findet er aber Whippets toll - das war also nie ein Problem. Und außerdem ist er ein ganz toller Welpenonkel. Also, bis die Welpen merken, dass er einen Puschelschwanz hat, dann muss man ihn hin und wieder retten :lol:

    Beim dritten Besuch, Jin war da 12 Wochen alt, haben wir den halben Tag dort verbracht. Pucks Blick, als wir am Abend Jin zu ihm ins Auto gesetzt haben, war grandios: :skeptisch: wieso packen wir das ein? Nachdem er merkte, dass Jin mein und nicht Snaedis Hund ist, fand er sie die meiste Zeit super.

    Die Besuche waren aus unsrer Sicht nie für Puck gedacht, sondern einfach für uns: Welpenknuddeln macht nunmal Spaß und man erfährt im direkten Gespräch ja doch noch viel Wissenswertes - immerhin ist Jin mein erster Whippet und war unser erster Welpe.

    Bis auf den ein oder andren Mehrhundehalter-Anfängerfehler lief alles glatt.


    Auch Flip (Einzug mit 8-9 Wochen) haben wir einmal zusammen mit Jin und Puck besucht - zu dem Zeitpunkt war schon klar, dass Jin Welpen nicht so toll findet, aber auch hier ging es uns nicht darum, dass die Hunde sich schon kennen lernen, sondern mehr darum, dass Snaedis ihren Flip mal real sieht und ein nettes Treffen mit der Züchterin.

    Abholung lief dann aus organisatorischen Gründen so, dass ich mit den beiden Großen daheim geblieben bin und Snaedis Flip abgeholt hat. Aufeinandertreffen der Hunde war dann bei Rückkehr vor der Haustür, wir sind ein paar Meter spazieren gegangen und dann in die Wohnung.

    Puck war dann einige Tage beleidigt, dass er kein Einzelprinz mehr war. Jin ist interessanterweise fast sofort zur liebevollen, großen Schwester geworden. Außer beim Thema Futter, da haben wir mal nicht richtig aufgepasst und Flip erhielt ein Löchlein - allerdings nichts dramatisches.


    Belle stieß im Erwachsenenalter ins Rudel dazu. Bei der Zusammenführung Puck, Flip, Belle war ich nicht dabei - dürfte aber recht unspektakulär gewesen sein, da Belle ein Mädchen und absolut freundlicher Hund ist.

    Zusammenführung mit Jin war... ähm, also... Mein damals noch nicht Schwager - Belles Besitzer - kam zu einem Überraschungsbesuch am späten Abend bei uns an, Jin und ich lagen eigentlich schon im Bett. Als ich dann die Schlafzimmertür öffnete, standen in unsrem Wohnungsflur ein fremder Mann und ein fremder Hund. Ging erstaunlicherweise völlig problemlos :lol:


    Thorin zog mit 15 (?) Wochen als Pflegehund bei uns ein. Snaedis Bande kannte ihn schon von Spaziergängen, Jin lernte ihn im Hof kennen. Blöderweise war seine hysterische Mutterhündin dabei und so lief das erste Zusammentreffen sehr chaotisch ab.

    In der Wohnung zeigte sich dann, dass Thorin bislang wohl nicht gelernt hat, dass nein wirklich nein heißt - der tappste weiter auf die extrem deutlich fletschende Jin zu :xface: Jin hatte bei ihm echt eine - für ihre Verhältnisse - Engelsgeduld und überdeutliche Körpersprache/Mimik. Normalerweise ist sie viel feiner in ihrer Mimik und tickt dann sofort aus (ein Problem bei ihr: wenn sie wo ruht, möchte sie von keinem andren Hund gestört werden und reagiert total über - durch Management ist sie da mittlerweile viel gelassener geworden). Bei Thorin hat sie wirklich, wirklich deutlich und lange gedroht. Immer konnte ich Jin nicht vor Thorin retten und so hat sie ihm ein paar Mal die Löffel lang gezogen (15kg Whippet, in dessen Maul keine 2kg Hund verschwinden sind echt ein interessanter Anblick - leider konnte ich so Situationen nie filmen), er hatte davon nie einen Kratzer abbekommen. Aber er hat gelernt, dass ein Nein wirklich nein bedeutet und reagierte bei Jin schnell auf feinere Kommunikation (leider konnte er es aber nicht generalisieren, so dass er in diesem Punkt immer etwas "sprachbehindert" mit andren Hunden ist).

    Nachdem Jin also ihre Grenzen klar gestellt und der Zwerg dies gelernt hatte, wurde Jin auch bei Thorin zur liebevollen großen Schwester, die mit ihm viel gespielt hat (nur auf dem Sofa, Jin liegend - sonst wär das aufgrund des Größenunterschieds und Jins manchmal etwas körperlichen Art zu gefährlich) und ihn, wenn er drüber war, zwangsgepflegt und damit wieder runtergefahren hat.

    Die restliche Bande ist leider nicht ganz so gut im Grenzen ziehen, so dass wir hier tatsächlich viel mehr eingreifen mussten und teils noch immer müssen.


    Also, so ganz 100% harmonisch ist's innerhalb unseres "Rudels" nicht. Flip und Puck sind sich nicht ganz grün, weil Flip ein oller Grummelzwerg ist und Puck angegrummelt werden doof findet. Belle hat zeitweise ein bisschen Angst vor Jin, wenn diese mal explodiert ist (weil z.B. einer der Hunde gemeint hat, ihr beim Pinkeln quasi in die Vulva zu kriechen) - also nicht dramatisch, Belle braucht dann auf dem Sofa halt 1m mehr Abstand von Jin als sonst. Thorin kommt manchmal schlecht zur Ruhe und nervt dann die restliche Bande.

    Aber die meiste Zeit ist es schon harmonisch: man freut sich, wenn man sich sieht (Jin und ich wohnen mittlerweile in einer andren Wohnung (aber gleiches Haus) als der Rest), flätzt zusammen auf dem Sofa oder in der Sonne im Garten. Es wird mal zusammen gespielt. Wir können problemlos in einem Raum füttern, Jins Napf steht halt sicherheitshalber ein bisschen weiter weg, weil sie da eine leichte Futteraggression hat. Aber wir passen eh auf, dass keiner an den Napf des andren geht bevor dieser ihn nicht frei gibt. Wir können auch ein paar Leckerchen (Trockenfutter) auf den Boden/in die Wiese streuen und alle suchen zusammen. Im Auto müssen wir nicht trennen und alle fahren gemeinsam auf der Rückbank (außer Jin ist läufig, dann trennen wir natürlich).


    Draußen gilt ganz klar: Einer für alle, alle für einen! Niemand braucht auch nur einen aus der Gruppe schräg anzuschauen, dann steht der Rest gleich mit aufgekrempelten Ärmeln parat :pfeif:


    Aber wir kennen unsre Pappenheimer ganz gut und wissen, wie wir Zusammenführungen managen müssen und so sind auch Besuchshunde recht gut integrierbar.

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