Vergesellschaftung in der Mehrhundehaltung - Realität & Vorstellung
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Aber: Hätte Baxter mir gezeigt, auch schon in den ersten Stunden oder ein zwei Tagen, dass er absolut unglaublich gestresst ist, keine Ruhe findet, sich zurückzieht, aggressiv gegenüber Calle geworden wäre, kollabiert (sowas gibt es halt) oder was auch immer, dann hätte ich schnell gehandelt.
Hm, also Charly war schon sehr gestresst, als Leni einzog. Er hat die ganze erste Nacht fiepend unterm Bett verbracht. Das Fiepen wurde relativ schnell besser, aber der Stresspegel war noch relativ lange recht hoch. Nenn mich Rabenfrauchen, aber damit habe gerechnet und Leni trotzdem geholt. (Natürlich habe ich Leni so ausgesucht, dass es Charly möglichst leicht fällt, sich mit ihr zu vertragen, das finde ich selbstverständlich). Charly ist einfach ein Stresskeks, der reagiert schnell so. Auch wenn ich Leni hauptsächlich für mich geholt habe, denke ich, dass Charly trotzdem sehr von ihr profitiert hat. Nicht wegen Leni an sich, sondern weil er seither nicht mehr so sehr im Mittelpunkt steht (er denkt ja sonst, die ganze Welt dreht sich nur um ihn ) und ich einfach ausgeglichener bin.
Trotzdem war für mich klar - und das habe ich auch im Bewerbungsbogen so geschrieben - dass Leni wieder gehen muss, wenn sich die Tiere untereinander auf Dauer so gar nicht vertragen wollen. Also wenn ich zum Beispiel gemerkt hätte, dass Leni die Katzen ernsthaft killen will. Oder wenn sie sich mit Charly ernsthaft in der Wolle gehabt hätte. Das ist ja für keinen schön. Ziel war schon ein Nebeneinander, ohne dass jemand Angst um sein Leben haben muss. Dazu gehört natürlich auch, dass niemand kollabiert, schon klar. Aber das halte ich bei gesunden Hunden und einer gut moderierten Zusammenführung für extrem unwahrscheinlich.
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Hi
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absolut unglaublich gestresst ist, keine Ruhe findet, sich zurückzieht,
Zurückziehen find ich persönlich gar nicht so verkehrt, aber ich freu mich auch im Alltag drüber, wenn die kleinen Klebchen irgendwann soweit sind, von alleine aus dem Trubel in ein anderes Zimmer zu gehen und da zu pennen.
Bei Rumstressen oder ned zu Ruhe kommen kennen meine Hunde tatsächlich ein Kommando, dass sie sich nicht aufregen sollen und dann dementsprechend runterfahren können.
Da ich sinnlos rumtigern im Alltag eh blöd finde, gibt's da auch was, heißt "leg dich irgendwo hin und hör auf zu nerven"...
Alltagsregeln, die eben auch in solchen Situationen greifen, wie neuer Hund oder Besuch oder oder oder - weil schlicht und ergreifend etabliert.
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Ich schreibe mal ein paar meiner Gedanken zur Vergesellschaftung, nur mal so frei assoziativ:
- ich hatte sehr viel Glück mit Freki, die Welpen liebte und Mutterschaft erfahren hatte, und ich habe auch dafür gesorgt dass die Welpen zur passenden Zeit kommen - pünktlich zum Ende der Scheinträchtigkeit. Freki nahm die beiden Jungs einfach als ihre eigenen Kinder auf, hat sich sofort um sie gekümmert und hat tatsächlich sogar noch Lebenswillen bekommen und länger gelebt als die Ärztin vorausgesagt hatte - also ist ERFAHRUNG des Althundes und ZEITPUNKT des Einzugs (bei Rüden wäre übrigens Frühling bester Zeitpunkt weil sie da hormonell am ehesten zur Vaterschaft bereit wären) für mich ausschlaggebend
- den Welpen andere Sozialpartner zur Verfügung zu stellen ist enorm wichtig, damit der Althund auch mal seine Ruhe hat
- ich bin der Meinung, dass eine moderate Maßregelung gegenüber dem Welpen für den Althund erlaubt sein muss, Betonung liegt auf moderat, womit wir auch wieder bei Erfahrung wären
- im Thread über meinen potentiellen Dritthund wurde mir mit sehr guten Argumenten geraten, zu warten bis meine Jungs erwachsen sind - also ist auch ALTER des Althundes ausschlaggebend, denn ein Jungtier kann nicht die Aufgabe eines erwachsenen Hundes gegenüber dem Welpen übernehmen
- der Althund geht vor, ist immer zuerst dran, bekommt immer extra Aufmerksamkeit und Zeit allein mit Frauchen/Herrchen - denn sonst entstehen Ressourcenkonflikte
Ich hatte eine super Erfahrung gemacht mit der rüstigen Seniorin Freki und den zwei Welpen. Sie hat den beiden sehr viel beigebracht, aber natürlich musste ich sie auch mal vor dem Enthusiasmus der Jungs schützen. Sie ist auch nach dem Einzug der Jungs meine Nummer Eins geblieben und ich hab viel auch mit ihr allein gemacht. Aber bevor ich zu den Jungs noch einen weiteren Hund setzen würde, da warte ich lieber ab. Mindestens drei, besser fünf aufwärts, sollte aus meiner Sicht der Althund sein, damit er den Stress als positiven Stress und Bereicherung erleben kann.
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kollabiert (sowas gibt es halt)
...?!
Also darüber bin ich jetzt gestolpert. Ein Hund, der wegen einem Welpen kollabiert, hat ganz andere Probleme als den Welpen.
Ich hab ja nun einen extremen Stresskeks, aber kollabiert ist der noch nie, nicht mal in krassesten Stresssituationen. Noch nichtmal vor seiner Behandlung. Auch nicht beim Welpeneinzug; denn er war erwachsen, gesetzt und er wusste, ich kümmere mich darum. Klar hatte er Stress, und ja, er bekam einen leichten Schub, aber - nochmal - kollabieren?
Da würde ich nicht den Welpen als das Problem sehen, sondern mich, ehrlichgesagt, fragen, wieso mein vorhandener Hund kollabiert. Sowas passiert doch nicht von jetzt auf gleich, außer es ist vielleicht versteckter Krebs oder sowas...? Denn das würde ja bedeuten, der Hund könnte in Zukunft in jeder stressigen Situation kollabieren. Da würde ich noch mit dem alteingesessenen Hund in die Tierklinik fahren, bevor ich den Welpen zurückbringe.
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Da würde ich noch mit dem alteingesessenen Hund in die Tierklinik fahren, bevor ich den Welpen zurückbringe.
Hier hab ich mich missverständlich ausgedrückt - ich würde EHER den vorhandenen Hund in die Tierklinik bringen, als den Welpen zurückzubringen. Je nach Situation. Aber eher sofort Tierklinik und komplett Hund einmal auf Links drehen lassen.
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Über das Kollabieren bin ich auch gestolpert und habe intensiv nachgedacht. Ich habe einen Hund der früher ein extremer Stresskeks war. Also so extrem dass er mit rot unterlaufenen Augen alles anrammelte, am Dauerhecheln war, die Wände in der Wohnung ankaute und alles zerbiss was irgendwie erreichbar war. Vor Stress Pusteln und Schuppen bekam und in der TK die Analdrüsen entleerte. Kollabiert ist der nichtmal in der absolut stressigsten Situation in der Klinik.
Wenn der Hund kollabiert (und gesundheitlich da nichts dahinter steht wie was weiß ich, Epilepsie, Tumor, usw.) dann würde ich mir schleunigst Gedanken machen wie ich diesem Hund den Rahmen biete den er braucht um stressfrei zu leben. Denn da ist dann vorher schon einiges im Argen gewesen
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Bei ner Qualzucht kann das halt schon mal passieren....
(Auf dem Schild müsste eher Vorsicht Sarkasmus stehen)
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Aber eher sofort Tierklinik und komplett Hund einmal auf Links drehen lassen.
Sehe ich absolut genau so.. ein Hund, der wegen der bloßen Anwesenheit eines Welpen KOLLABIERT, den würde ich schnellstmöglich komplett durch checken lassen.. denn da muss ja gesundheitlich so einiges im Argen liegen
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Es gibt Hunde die sich so dermassen stressen das sie kollabieren. So wie es Menschen gibt die aus Stress kollabieren.
Ganz ohne das gesundheitlich was im Argen liegt, sondern wirklich einfach weil sie so hochspulen das der Körper irgendwann quasi den Aus Knopf drückt.
Passiert bei Angst doch auch. Und ja, Stress kann so heftige Formen annehmen.
Wie man zusammenführt liegt ja eh immer an den Hunden.
Der eine muss mehr Vorsicht walten lassen, der andere muss dafür sorgen das es erstmal neutraler Boden ist, wieder ein anderer muss gucken weil nur gleichgeschlechtlich geht, oder halt nur gegengeschlechtlich, und noch ein anderer kann einfach alles mitbringen und fertig.
Wir kaufen Hunde ja für uns und auch für unsere Hunde. Irgendwie halt. Also wir gucken doch eh alle schon das es zumindest halbwegs passen wird.
Ich persönlich käm mit Mord und Totschlag am Anfang nicht klar. Also, wenns sein müsste, klar. Aber wollen? Nope.
Andere haben halt einen favorisierten Hundetyp wo man weiß es wird stressig wenn was neues reinkommt. Dann sucht man passend aus und managet halt bis sich alle eingekriegt haben.
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Wir haben uns bewußt zu Betty einen weiteren Colliewelpen geholt und ich habe ehrlich gesagt keine Minute gezweifelt habe, dass es mit einem Welpen (der selben Rasse, der die selbe Sprache spricht) nicht klappen würde. Ich glaube Betty sehr gut einschätzen zu können und Moon hat beim Züchter auch den Kontakt zu zwei weiteren Colliedamen verschiedenen Alters und einem Rüden anderer Rasse gehabt. Kurz um, Moon und Betty haben sich vor dem Einzug nicht kennengelernt. Moon wurde beim Züchter abgeholt und mit nach Hause gebracht und die Vergesellschaftung lief problemlos. Ca. zwei Stunden nach den Ankunft lagen sie schon zusammen und haben mit Körperkontakt geschlafen. Klar wurde hier auch drauf geachtet, dass Keine zu kurz kommt, es wurde Anfangs getrennt gefüttert (und auch jetzt bin ich beim Füttern immer anwesend), gesondert Spazieren gegangen, der Welpe wurde gebremst, wenn er zu übermütig mit Betty umging. Viel mehr Management war nicht nötig.
Jetzt ist Moon seit ca. 15 Monaten bei uns und die Beiden verstehen sich weiterhin prächtig.
Das erste Mal Mehrhundehaltung, na ja also Zweihundehaltung ist schon lange her. Zu meiner ersten eigenen Hündin Biene kam, damals als sie so ca. 11 Jahre alt war, eine ihr bekannte 15 jährige Hündin (wegen Todesfall) hinzu. Da gab es gar keine andere Option für die alte Hündin. Die beiden Damen haben die Situation ganz selbstverständlich akzeptiert, es gab keine Probleme und keinen Stress und die alte Hündin hat noch Jahr bei uns leben dürfen.
Mein Rüde Ben, der nach Bienes Tod bei uns einzog, war alleine glücklich. Der brauchte dauerhaft keinen weitern Hund im Haus. Wenn mal eine seiner "Freundinnen" bei uns das Wochenende verbringen musste, war das zwar Okay, aber er war auch froh wenn sie wieder abgeholt wurden. Da hätte ich nicht, nur für mich, noch einen weitern Hund dazu geholt.
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