Vergesellschaftung in der Mehrhundehaltung - Realität & Vorstellung

  • Ich finde es bei einem Zusammenleben auf lange Sicht nicht richtig, einem der Hunde eine „höhere“ Stellung zu verschaffen.

    Man möchte ja, dass die Hunde gleichberechtigt zusammenleben, da sollte man nicht als Mensch irgendwie dazwischen pfuschen und einem Hund eine Position künstlich zuspielen, nur weil er zuerst da war.


    Hier werden beide Hunde gleich behandelt im Großen und Ganzen. Details unterscheiden sich, weil sie einfach unterschiedlich sind zb wer darf wo freilaufen, wer darf sich wie bei Besuch verhalten etc.

    Aber sowas wie „der Ersthund darf zuerst durch die Tür und bekommt immer das Leckerli zuerst“ das gibts hier nicht und finde ich auch unnütz.

    Ganz genau, sehe ich auch so.

    Erstens, was ist, wenn ich Dinge falsch interpretiere und den falschen Hund zur Nr1 mache?
    Hier hat jeder individuelle Vorrechte und Verbote. Beide Weiber müssen auf den Rentner achten, die Kleinste darf niemanden von der Küchenarbeitsplatte weg-ätzen, nur weil da was runterfallen könnte, Kausachen im Welpenknast der Kleinen sind für die anderen tabu, auch wenn der offen steht, lauter solche Sachen.
    Zudem bemühe ich mich, das Alleinebleiben für alle immer mal anders zu gestalten, also mal müssen die Mädels zuhause bleiben und der Rentner darf alleine mit mir mit, mal darf die Kleine eine Runde allein mit mir drehen und die Erwachsenen bleiben, nur, dass der Rentner ganz allein bleibt, das klappt nicht gut, das kennt er nämlich nicht - tja, reingefallen (also ich).

    Grüßle

    Silvia

  • Sowohl in der Konstellation jetzt als auch in der früher gabs (außer Leckerchen) auch einfach ganz unterschiedliche Sachen, die den Hunden wichtig waren. Da halte ich es für wichtiger, individuell zu gucken, was genau wem wichtig ist. Und was er bereit ist zu tun, um es durchzusetzen :smile: Und was den Menschen wichtig ist spielt auch eine Rolle. Mir persönlich ist es wurscht, wer zuerst rausgeht, Hauptsache, am Ende sind alle draußen und keiner hat sich selbständig gemacht. Momo prescht vor. Lilly ist schlauer und lässt mich vorgehen, so dass sie im Zweifelsfall den Rückzug einlegen kann, wenn mich was frisst :lol:

  • Nicht das es falsch verstanden wurde: hier werden auch Beide zum größten Teil gleich behandelt, aber es gibt Sachen da ist und bleibt Baxter die Nummer eins.


    Und wo Calle hier in der Familie steht das weiß er ganz genau, das hat Baxter ihm klar beigebracht bzw. kommuniziert. Das habe nicht ich oder wir „künstlich“ hervorgerufen.


    Aber ich kenne meinen Baxter, hätte ich Beide zu 100% gleich behandelt, wäre Baxter mir eingegangen oder es wäre hier schon böse ausgegangen.


    Aber so macht das halt jeder anders und das ja auch okay so. Ich würde es immer wieder so machen wie es hier gelaufen ist und in der Vergangenheit gelaufen war mit all den Hunden die ich bisher hatte. Es funktioniert super so.

  • Hier wird auch keiner gleich behandelt. Es wird aber auch niemand irgendwie bevorzugt. Individuell gehe ich hier mit den Hunden um. Sie haben eine dynamische Reihenfolge untereinander, aber in die mische ich mich nur selten ein. In der Gruppe organisieren die sich teils selber. Die Hunde sprechen hündisch einfach besser als ich. Wenn mir was wichtig ist, setze ich das durch, ansonsten können die durchaus untereinander ihr Ding machen, solange das im genehmigten Rahmen bleibt.

    Irgendwelche alten rechte, hat ihr niemand. Nur Senioren, kranke, verletze Hunde stehen grundsätzlich unter besonderem Schutz und das setze ich gnadenlos durch.

    Da interessieren mich die Befindlichkeiten der jüngeren, gesunden Hunde wirklich null. Zurückstecken und mal nicht der Nabel der Welt sein, hat noch keinem hund oder auch Kind geschadet. Eher im Gegenteil.


    Lg

  • Es hat für mich nichts mit "höherer Stellung" zu tun, wenn ein Hund anders behandelt wird.

    Es hängt schlicht vom Charakter des Hundes ab, was er wann wie darf und was nicht. Cardassia hat wesentlich mehr Freiheiten als Azog, schlicht weil es bei ihr keine negativen Auswirkungen hat. Ich sehe keinen Sinn darin, sie in den selben Situationen zu beschränken und zu begrenzen wie Azog, nur um "Gleichberechtigung" zu schaffen.

    Ebenso wie ich nie auf die Idee kommen würde, Azog immer und jeder Zeit an der Schleppleine zu lassen, nur weil für Cardassia in den meisten Gegenden kein Freilauf möglich ist.

  • Hier wird unterschiedlich behandelt, aber das haengt nicht an 'ist der erste Hunde hier' o.ae. Dingen. Das haengt vom Alter, dem Wesen des Hundes, usw. ab.

    Dieses kuenstliche 'der darf abc, weil er als erstes hier war' finde ich voellig bescheuert :ka:

    Sonderstatus haben alte, kranke und auch (sehr) junge Hunde. Da wird auch nix diskutiert, sondern ich setz diesen Sonderstatus gnadenlos durch.

  • Hier gibt es auch deutliche Unterschiede darin, wie die Hunde behandelt werden. Schon allein aufgrund der Tatsache, dass der Aussie in „Rente“ ist, der Collie eher seine Ruhe haben will und der Junior gerade mitten in der Jagdhundeausbildung steckt. Grundsätzlich haben die Hunde damit das geringste Problem, aber mein Umfeld nervt mich häufig deswegen. Da wird mir regelmäßig vorgeworfen, dass der Kleine ja verwöhnt wird, weil er deutlich häufiger mitgenommen wird, als die beiden „Alten“. Die sind dann „neidisch“ und fühlen sich vernachlässigt. Logisch, ich lasse einen jungen Hund mit gutem Nervenkostüm, der Trubel oder auch seine jagdlichen Aufgaben kennenlernen muss, mit Zuhause, nur weil die anderen Beiden keinen Bock darauf haben und ich ja zwingend alle gleich behandeln muss…


    Dafür haben die beiden Großen deutlich mehr Freiraum im Alltag und vor allem beim Spaziergang, da ich mich auf sie verlassen kann. An diesen Punkt wird der Drahthaar vielleicht in ein paar Jahren oder auch nie kommen.

  • Das „gleichberechtigt behandeln“ bezieht sich hier bei uns auf die allgemeine Versorgung, Erfüllung von Bedürfnissen, allgemeine Hausregeln (mein Essen gehört mir, es wird anderen Hunden nichts geklaut, jeder bekommt ausreichend Aufmerksamkeit seinen Bedürfnissen entsprechend …)

    Die Details, die sich unterscheiden, sind dann wieder im einzelnen Individuum begründet. Da muss ich bei meinen Hunden unterschiede machen, aber diese sind so, dass ich nicht künstliche Hierarchien schaffe oder sich ein Hund offensichtlich benachteiligt fühlt.

    Ist einer immer die liebe Prinzessin und wird verwöhnt, während der andere immer zweite Geige ist und „auf dem Abstellgleis“ ist, schürt das meiner Meinung nach schon je nach hundetyp Konflikte.

  • Hier geht niemand gleich ein, weil seine Bedürfnisse mal nicht sofort zu 100% erfüllt werden. Ehrlich, diese Erwartungshaltung lasse ich bei den Hunden gar nicht entstehen. Gibt es einfach nicht. Ich mach mir da auch keinen Kopf drum. Jeder muss mal warten, manchmal ist Hund auch einfach nicht dran und manchmal ist der Tag auch einfach blöd für den einzelnen Hund. So ist einfach das Leben und da muss ich auch nix künstlich ausgleichen.


    Lg

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