Vergesellschaftung in der Mehrhundehaltung - Realität & Vorstellung

  • Ich schleiche mich hier auch mal rein :) Ist jetzt nicht aktuell aber vermutlich zieht schon irgendwann wieder ein zweiter Hund ein. Bisher habe ich mir da immer wenig Gedanken drüber gemacht. Hat halt zu funktionieren sozusagen. Amy und Baghira waren auch nur ne Zweck WG und das fand ich manchmal schade aber sie haben sich toleriert.


    Habt ihr euch im Vorfeld Gedanken über das Geschlecht gemacht? Ich stelle fest das ich doch eher die Hündinnen Halterin bin. Nicht das ich einen Rüden für mich komplett ausschließe aber irgendwie fühlt es sich be dem Gedanken an eine Hündin stimmiger an. Es wird ziemlich sicher wieder ein (junger?) erwachsener Tierschutz Hund einziehen. Jetzt bekomme ich immer öfters mal zu hören das 2 Hündinnen ja schon problematisch sein können, das man das Risiko auf keinen Fall eingehen sollte usw. Wenn die sich streiten machen sie ernst usw. Ist das Risiko tatsächlich sooo hoch?

  • Habt ihr euch im Vorfeld Gedanken über das Geschlecht gemacht? Ich stelle fest das ich doch eher die Hündinnen Halterin bin. Nicht das ich einen Rüden für mich komplett ausschließe aber irgendwie fühlt es sich be dem Gedanken an eine Hündin stimmiger an. Es wird ziemlich sicher wieder ein (junger?) erwachsener Tierschutz Hund einziehen. Jetzt bekomme ich immer öfters mal zu hören das 2 Hündinnen ja schon problematisch sein können, das man das Risiko auf keinen Fall eingehen sollte usw. Wenn die sich streiten machen sie ernst usw. Ist das Risiko tatsächlich sooo hoch?

    das ist etwas, worüber ich mir auch lange Gedanken gemacht habe. Es ist unfassbar individuell, ich würde auch niemals nur das Geschlecht mit einbeziehen sondern auch die Rasse. Es gibt eben Rassen, die sind nicht dafür bekannt mit gleichgeschlechtlichen zu können ab einem bestimmten Alter (wobei diese Berichte immer eher von Rüden handeln fällt mir gerade auf). Dann habe ich auch schon oft gehört, dass es bei Rüden oftmals nur Prollerei ist und bei Hündinnen ernst. Diese Aussage hat mich auch sofort geprägt 😐 unabhängig davon wie viel Wahrheit tatsächlich drin liegt.


    Ich glaube ALLGEMEIN kann man vermutlich sagen, dass gemischtgeschlechtlich tendenziell problemloser abläuft. Aber wirklich total pauschal gesprochen!

    Ich kenne eine Hundetrainerin mit 2 intakten Rüden (Wurfgeschwister), es funktioniert wunderbar sie sagt aber selbst, dass das absolut nicht empfehlenswert ist, es kann einfach jederzeit kippen. Und dann gibt's ja hier genug Beispiele von Leuten mit 2 oder viel mehr Hündinnen oder auch Rüden unter einem Dach und es klappt problemlos. Ist es die Rasse? Ist es das Alter? Ist es die Expertise der Halter? Der Charakter?


    Aber hier im Forum gab's auch schon Berichte von "heimgekommen und plötzlich war einer totgebissen" etc pp.. was da vorher schon übersehen wurde (oder auch nicht) kann man nur mutmaßen.


    Meine Hündin bspw kam super klar mit Hündinnen aller Art bis zu ihrer ersten Läufigkeit, danach ging es draußen aber drinnen eher sehr sehr ungern. Selbst bei ihr bekannten (kastrierten) Hündinnen. Mit kastrierten Rüden hatten wir bisher noch nie Probleme, intakte Rüden findet sie erstmal unnötig. So unterschiedlich und individuell kann es sein.


    Bei gemischtgeschlechtlich und intakt muss man natürlich auch drauf achten zwecks Stehtage usw. Das kann viel Arbeit bedeuten die über 1 Woche oder mehr zu trennen.


    Früher hätte ich mich als absoluten Rüdentyp gesehen, jetzt mittlerweile kann ich mir mehrere Hündinnen durchaus vorstellen.

  • Ja die Geschichten kenne ich auch. Hab mich auch schon gefragt ob es nochmal ein unterschied ist ob man zum Beispiel eine kastrierte Hündin und eine unkastrierte hat. Birgt das eher Konfliktpotenzial?


    Meine Hündin kommt sowohl mit Hündinnen wie auch mit Rüden aus. Im Haus kennt sie nur meine verstorbene Hündin und das war ok. Aber war wie gesagt nur ne Zweck WG. Baghira war mit meinem ersten Rüden ein richtiges Team. War schade das es zwischen Baghira und Amy nicht so war. Das lag in dem Fall aber nicht am Geschlecht.


    Schlussendlich zieht hier eh ein woran ich mein Herz sozusagen verliere. Ich kanns halt nicht vorher testen da es vermutlich wieder ein Hund direkt aus dem Ausland wird (Tierheime haben hier im großen Umkreis seit Jahren nix mehr was mich anspricht.). Rassemäßig wird es sicher wieder richtung Bordercollie/mix oder Hütemix gehen. Aber in Stein gemeißelt ist das natürlich nicht. Spricht mich halt am ehesten an.

  • Ja die Geschichten kenne ich auch. Hab mich auch schon gefragt ob es nochmal ein unterschied ist ob man zum Beispiel eine kastrierte Hündin und eine unkastrierte hat. Birgt das eher Konfliktpotenzial?


    Meine Hündin kommt sowohl mit Hündinnen wie auch mit Rüden aus. Im Haus kennt sie nur meine verstorbene Hündin und das war ok. Aber war wie gesagt nur ne Zweck WG. Baghira war mit meinem ersten Rüden ein richtiges Team. War schade das es zwischen Baghira und Amy nicht so war. Das lag in dem Fall aber nicht am Geschlecht.


    Schlussendlich zieht hier eh ein woran ich mein Herz sozusagen verliere. Ich kanns halt nicht vorher testen da es vermutlich wieder ein Hund direkt aus dem Ausland wird (Tierheime haben hier im großen Umkreis seit Jahren nix mehr was mich anspricht.). Rassemäßig wird es sicher wieder richtung Bordercollie/mix oder Hütemix gehen. Aber in Stein gemeißelt ist das natürlich nicht. Spricht mich halt am ehesten an.

    Direktadoptionen aus dem Ausland sind ja immer so eine Überraschungstüte (aber da brauche ich dir ja nichts zu erzählen). Evtl als "Kompromiss" ein Hund der bereits auf Pflegestelle ist in Deutschland? So wäre ein Kennenlernen von allen Seiten aus möglich. Nur ein Denkanstoß 😊

  • Ich würde den Hund gerne vorher kennenlernen. Direktadoption kam eigentlich nie in Frage. Die Realität hat mich aber eines besseren belehrt und es gab schlichtweg keine Hunde im Umkreis von 200km. Werde dieses mal natürlich wieder danach schauen. Aber die Border-Mixe landen meist gar nicht erst auf ner Pflegestelle sondern haben so viele Anfragen das die direkt vermittelt werden. Hatte letztes mal auch einige Pflegestellen angeschrieben (andere Hundeart) und nur sehr selten ne Antwort bekommen. Da verliert man dann irgendwann auch die Lust.

  • angelsfire Ich habe mir da auch erst Gedanken gemacht. Ich bin ein totaler Hündinnen-Typ. Wir hatten auch in der Familie bisher nur Hündinnen.

    Coco hat tendenziell auch eher Probleme mit Hündinnen und auch die Hündin von meinen Eltern (Finja) hat einige Hündinnen, die sie hasst, wogegen sie mit Rüden besser auskommt.


    Aber Coco und Finja haben sich ja auch von Anfang an verstanden und in mittlerweile 8 Jahren, wo ich viele Wochenenden, Feiertage usw. bei meinen Eltern verbracht habe, gab es noch nie eine Auseinandersetzung zwischen den beiden Hündinnen.


    Also war für mich eigentlich klar, dass bei mir als Zweithund auch eine Hündin einziehen wird, weil ich einfach besser mit ihnen kann.


    Für Coco war mir wichtig, dass der Hund nicht zu wild, aufdringlich, körperlich ist.

    Coco ist von Junghunden bzw. sehr aufdringlichen Hunden enorm genervt. Sie lässt sich von Junghunden von befreundeten Menschen unglaublich viel gefallen, ist dann aber innerlich genervt und zieht sich immer mehr zurück. Und das wollte ich ihr nach 7,5 Jahren "Einzelprinzessin" nicht antun.

    Natürlich hätten wir das irgendwie hingekriegt und ich hätte nicht zugelassen, dass sie den Neuzugang übertrieben maßregelt, hätte geschaut, dass sie genug Ruhe bekommt usw.

    Aber ICH wollte ihr das nicht antun. Sie ist mein erster eigener Hund, wir haben eine unglaublich enge Bindung und so soll es auch bleiben.


    Also zog im November 2022 Klein-Nora bei uns ein. Über 2 Jahre alt (also aus dem gröbsten raus), deutlich kleiner und leichter als Coco und vom Charakter eher zurückhaltend.

    Nora war ein Direkt-Import aus Griechenland. Coco kam nachts mit zum abholen (sie bleibt nicht alleine) und so konnten sie bei der Rückfahrt im Auto schon mal Gerüche austauschen. Natürlich in getrennten Boxen ohne direkte Berührung. Kurz vor Zuhause habe ich die Hunde rausgeholt, damit sie pieseln können. Coco hat Nora ignoriert, Nora war zu gestresst, um überhaupt irgendwas zu verstehen.


    Und zuhause ging es dann so weiter, dass Coco sie komplett ignoriert hat und Nora sich erstmal in der hintersten Ecke des Sofas verkrochen hat. Wirklich Kontakt haben die Hunde nicht aufgenommen.

    Draußen hat sich Nora allerdings sehr an Coco orientiert. Coco hat Nora aber weiterhin eigentlich nicht wahrgenommen. Da Nora anfangs mit der Außenwelt sehr überfordert war, bin ich die ersten Tage mit Coco alleine schöne große Runden spazieren gegangen. Auch nachts hatte mich Coco weiterhin für sich alleine, da sich Nora nicht ins Schlafzimmer getraut hat.


    Gefüttert habe ich die ersten Tage immer in verschiedenen Räumen, damit erstmal überhaupt keine Konkurrenz aufkommt. Ich wusste ja auch nicht, wie Nora da reagiert.


    Naja, schleichend haben sich die beiden dann angenähert. Sie laufen draußen zusammen herum, Nora braucht vor allem in der Stadt Coco noch sehr zur Orientierung. Draußen auf den Feldern geht sie eigene Wege. Manchmal liegen sie zusammen, aber meistens sucht sich jeder seinen eigenen Platz. Gefüttert wird mittlerweile im gleichen Raum.

    Gespielt wird eigentlich gar nicht. Ich habe aber auch Rennspiele draußen abgebrochen, weil Coco dann anfängt Nora zu hetzen.

    Aber ansonsten brauchen die zwei eigentlich keinerlei Moderation von mir und es gab auch noch nie irgendwelche Reibereien.

    Seit Nora aufgetaut ist, wird sie schnell eifersüchtig und drängt sich dazwischen, wenn Coco beispielsweise zu mir aufs Bett zum kuscheln kommt. Coco lässt sich auch da alles gefallen und geht dann. Da greife ich dann schon aktiv ein, schicke Nora weg und hole Coco zu mir.

    Ich versuche für Coco auch bewusst Kuschelzeiten nur mit mir zu schaffen und schicke Nora dafür ins Wohnzimmer.


    Ansonsten kommen die zwei sehr gut miteinander aus. Freuen sich auch, wenn sie sich beispielsweise nach getrenntem Training wieder sehen.


    Auch mit Finja hat es gut geklappt. Meine Mutter hatte leichte Panik, weil Finja es überhaupt nicht kennt, dass ein anderer Hund ins Haus kommt (außer Coco) und der Versuch, sie mit dem Hund meiner Tante zu vergesellschaften in einer Beisserei geendet hat. Da haben sich aber auch alle Parteien falsch verhalten.

    Finja und Nora haben sich draußen bei einem Leinenspaziergang kennengelernt. Ich habe mich mit meinen Eltern verabredet und wir sind erstmal mit großem Abstand einfach den gleichen Weg gelaufen. Da Finja entspannt blieb, haben wir den Abstand verringert und irgendwann konnten dann alle 3 Hunde zusammen schnüffeln.

    Danach sind dann meine Eltern mit Finja mit in meine Wohnung gekommen. Alle drei Hunde waren entspannt.


    Eine Woche später bin ich dann zu meinen Eltern und Finja hat Nora sofort akzeptiert. Wir haben genau darauf geachtet, dass sich kein Hund bedrängt fühlt, die Hunde nicht alleine in einem Raum gelassen, Nora durfte nicht in Finjas Bett und nicht zu Finja unter den Küchentisch. Gefüttert wurde in getrennten Räumen.

    Und nach ein paar Besuchen war alles komplett entspannt.

    Jetzt liegen drei Hunde zusammen unterm Küchentisch, wenn ich zu Besuch bin.


    Also ich bin von der ganzen Zusammenführung positiv überrascht.

    Hätte es mit Coco und Nora nicht funktioniert und sich Coco komplett zurückgezogen, hätte ich für Nora ein neues Zuhause gesucht. Sie müssen sich nicht lieben, aber ich möchte, dass sich beide Hunde wohlfühlen.

    Und ich glaube sogar, Coco findet es so im großen und ganzen ganz nett, eine kleine Freundin zu haben.

  • Ich schleiche mich hier auch mal rein :) Ist jetzt nicht aktuell aber vermutlich zieht schon irgendwann wieder ein zweiter Hund ein. Bisher habe ich mir da immer wenig Gedanken drüber gemacht. Hat halt zu funktionieren sozusagen. Amy und Baghira waren auch nur ne Zweck WG und das fand ich manchmal schade aber sie haben sich toleriert.


    Habt ihr euch im Vorfeld Gedanken über das Geschlecht gemacht? Ich stelle fest das ich doch eher die Hündinnen Halterin bin. Nicht das ich einen Rüden für mich komplett ausschließe aber irgendwie fühlt es sich be dem Gedanken an eine Hündin stimmiger an. Es wird ziemlich sicher wieder ein (junger?) erwachsener Tierschutz Hund einziehen. Jetzt bekomme ich immer öfters mal zu hören das 2 Hündinnen ja schon problematisch sein können, das man das Risiko auf keinen Fall eingehen sollte usw. Wenn die sich streiten machen sie ernst usw. Ist das Risiko tatsächlich sooo hoch?

    Ich kenne die Theorie auch, dass Rüden untereinander eher herumprollen und Hündinnen untereinander eher ernst machen. Habe aber bisher nirgendwo eine aussagekräftige Statistik dazu gefunden. Bei den Vorgängen mit schwer verletztem/tödlichen Ausgang im Bekanntenkreis war Rüde-Hündin, Rüde-Rüde und Hündin-Hündin je einmal vertreten. Aus dem Tierschutzengagement her kenne ich weit mehr Rüden als Hündinnen, die wegen Artgenossenaggression abgegeben wurden. Ich vermute mal, ohne es sicher zu wissen, dass diese Theorie genau so ein wenig von Fakten untermauerter Selbstläufer ist wie zumindest noch 2022 die sogenannten Coronahunde (für 2023 habe ich noch nicht geguckt).


    Ich habe es auch eher mit Hündinnen und werde, falls die Natur den vorgesehenen Weg nimmt und Lilly vor Momo stirbt, vermutlich auch wieder eine Hündin vergesellschaften. Momo wird meine erste intakte Hündin sein, ich werde also schon noch gucken, ob sich ihr Verhalten nach 2-3 Läufigkeiten ändert. Aber vermute es eher nicht.

  • Also ich hab es mir ja "einfach" gemacht mit den gegengeschlechtlichen Hunden.

    Ich bin daher auch weder Lager Rüden, noch Hündinnen.


    Bin aber relativ sicher, dass ich Leni nicht dauerhaft eine Hündin vor die Nase setzen könnte.


    Rocky mit einem anderen Rüden wäre glaube ich nicht das Problem.

  • Ich hatte mich damals für eine Hündin entschieden da ich das als weniger Stressig fand weil Bonny nicht kastriert ist.

    Ich hatte Ella zunächst als Kleiner Empfunden als sie ist und war dann erstmal entsetzt weil sie doch ganze 6cm höher ist als Bonny... da war die Adoption schon am laufen.

    Im Nachhinein war ich froh drüber weil sie Bonny dem Elefant körperlich doch etwas mehr entgegen zu setzen hat.


    Geplant war damals ein Kennenlernen draußen... bevor es rein geht... aber da Ella erst nachts um 2 Uhr ankam und total ängstlich, ging das nicht (Ich wollte nicht in der Nacht im Dunklen den Hund verlieren und Reaktionen sehen ist da auch eher nicht drin)

    Erste Reaktion von Bonny war natürlich knurren und dann rum prollen.


    In der Nacht als Ella ankam

    [Externes Medium: https://youtu.be/NufRdK2pAno]


    Mittlerweile würde ich sagen sie sind auf Augenhöhe, haben voneinander gelernt und fühlen sich wohl zusammen.

    Anfangs musste ich viel gucken dass Bonny nicht zu grob war bis Ella sich selber gewehrt hat und Bonny das auch angenommen hat.


    Das war ca 5 Tage später:

    [Externes Medium: https://youtu.be/ggoUjMcQcu0]


    Da Ella mehr Angst vor Menschen hatte, war dies ein Verstecktes Video

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