Vergesellschaftung in der Mehrhundehaltung - Realität & Vorstellung

  • Da spielt Lilly bei uns keine große Rolle. Mann darf weg sein, Lilly darf weg sein. Bei mir ists schwierig (halt auch wegen HO), auch wenn die zwei Anderen da sind.


    Ich bin unabhängigere Hunde gewöhnt, diese ganz starke Anhänglichkeit ist eigentlich nichts, was ich fördern will. Wir haben es wegen des Manns Problemen mit Pfützen im Haus am Anfang einfach schleifen lassen, das Alleinsein zu trainieren, dann kam noch meine lange Einschränkung durch Covid, durch die ich einfach nicht viel mehr als meine Arbeit und Gassi geschafft habe und jetzt ist das Training langwierig. Aber es bewegt sich schon etwas. Und wir haben keinen Druck, letztlich können wir uns Zeit lassen.


    Natürlich ist es auch sehr süß, wenn sie kommt und nichts als Liebe und gute Laune verteilt. Es ist aber halt nicht so gut für sie, denke ich. Auch bei Hunden entwickelt sich die Persönlichkeit durch Abgrenzung weiter.

  • Ich versteh dass das anstrengend ist.

    Ich hatte bei meinen auch die Befürchtung dass alleine bleiben schwierig werden könnte weil sie schon sehr auf mich fixiert sind.

    Zum Glück hat sich das nicht bewahrheitet.

    Wenn ich außertourlich weg bin und der Mann aber zu Hause ist es für sie fast schwieriger.


  • Interessant, ich habe genau Gegenteiliges von allen bisher gehört.


    Nicht falsch verstehen - ich arbeite im Tierheim ich weiß, um die Päckchen die viele tragen.


    Aber mir wurde wirklich ausnahmslos bestätigt dass die Galgos aus Spanien fast schon gruselig unkompliziert seien, im Haus sowieso, fast katzenartig, unsichtbar. Schüchtern, evtl etwas scheu, teilweise natürlich noch ängstlich. Niemals nach vorne gehend, dann wären sie gar nicht mehr am Leben.

    Wobei ich es auch gewohnt bin einen ängstlichen Hund wochenlang ignorieren zu müssen, nur füttern und Gassi und freundliche Worte.

    Der Jagdtrieb wurde hierbei natürlich nie schön geredet, wie gesagt, da würde ich einfach mit dem Schlimmsten rechnen.


    Aber - wie so oft - kann man hier vermutlich nicht pauschalisieren. Das ist mir bewusst. "Unterschätzter Familienhund" ist das was mir immer wieder gesagt wurde. Wir haben hier ein Windhundnetzwerk, da war ich in letzter Zeit öfter Mal nerven.


    Ansonsten würde ich sowieso einen Hund präferieren, den ich auf Pflegestelle vorher kennenlernen dürfte. Da gibt's ja gottseidank genug. Beinahe hätte ich mir einen 7 jährigen Galgo angeschaut, dann kam mein Aggrokooiker dazwischen 😁


    Hach ... Irgendwann.

    Und dann stehe ich vermutlich auf dem Feld, ohne Hund, und muss mich schmerzlich an deine Worte erinnern 🥲


    Beim Windspiel hingegen lese ich übrigens immer wieder dass das ganz schöne Spezialisten seien und höllisch fordernd sind. Stimmt so vermutlich auch nicht immer?


    Meine Aufzählung vorhin galt übrigens nur der Optik, war etwas missverständlich. Es wird wohl wenn dann überhaupt nur der Galgo.


    Aber in den nächsten 5-10 Jahren sowieso nicht.



    Danke für deine Auskunft zwecks den Rennen! Dann bin ich gespannt was sich da noch tut über die Jahre.

  • Aber mir wurde wirklich ausnahmslos bestätigt dass die Galgos aus Spanien fast schon gruselig unkompliziert seien

    Weil seriöse Vereine idR nur die unkomplizierten Hunde nach D importieren (Problemhunde haben wir in D ja selber mehr als genug). Aber ich hab auch schon TS-Galgos kennen gelernt, die mit fremden Menschen problematisch waren.


    Beim Windspiel hingegen lese ich übrigens immer wieder dass das ganz schöne Spezialisten seien und höllisch fordernd sind

    Inwiefern? Windspiele waren mWn schon immer Begleithunde in Windhundoptik. Die sind zu klein, um tatsächlich für die Hatz auf Wild genutzt zu werden - wenn man sich überlegt, wie kräftig ein Kaninchen sein kann und wie zart die Kiefer der Spielchen... Natürlich haben auch Spielchen ordentlich Jagdtrieb (auf Sicht) und sind begeistert im Windhundsport unterwegs - lassen sich aber teilweise schnell aus dem Konzept bringen (ich weiß von einem Windspiel, dass beim Rennen nicht lief, weil die Anreise in einem fremden Auto geschah; Windspiele, die das Coursing abgebrochen haben, weil sie gestolpert sind oder der Maulkorb sie störte) oder laufen gar nicht, weil sie dazu zu weit von ihren Besitzern weg müssten.

    Aber grundsätzlich erlebe ich Windspiele als nette Begleithunde, die nur die Nähe zum Besitzer fordern (oder einer andren Person, der sie aufm Schoß sitzen dürfen). Stubenreinheit kann bei ihnen halt ein Problem sein. Aber ansonsten wüsste ich nicht, wo sie Spezialisten oder gar fordernd sein sollten.

  • Wie gesagt ich würde mich natürlich damit abfinden bzw absolut darauf einstellen dass Freilauf (wenn überhaupt) nur bedingt möglich ist.

    Bei meiner Frage nach dem Freilauf für einen Galgo ging es mir nicht um den Menschen, sondern um den Hund.

    Das habe ich nicht klar genug formuliert, sorry.


    Als Mensch arrangiere ich mich vermutlich leichter mit dem Gedanken, einem Hund keinen Freilauf bieten zu können - aber wie arrangiert sich der Hund damit?

    Gerade bei einem Galgo mit Vorerfahrung - also Renn- und Jagderfahrungen - sollten die psychischen Auswirkungen des völligen Wegfalls der freien Bewegungsmöglichkeiten nicht aus dem Fokus geraten.


    Es geht nicht darum, dass der Mensch sich damit arrangiert, weil es nicht um ein menschliches Bedürfnis geht - es geht darum, sich schon vor Einzug eines solchen Hundes Gedanken zu machen, wie dem Hund Freiräume geschaffen werden können, wo er sein ureigenes Bedürfnis nach freiem Einsatz aller 3 Gänge erfüllt bekommt.


    Das ist jetzt allerdings ein wenig sehr OT ...


    Allerdings sind in der Mehrhundehaltung natürlich auch die einzelnen, evtl. unterschiedlichen Bedürfnisse der Hunde wichtig, weil diese eben auch Raum brauchen, und das lässt nicht unbedingt verbinden oder ist möglicherweise sogar nicht kompatibel mit den Bedürfnissen der anderen Familienmitglieder.

  • Also ich kann dazu nur sagen, dass beispielsweise die Orga, mit der Malou nach Deutschland gekommen ist, sich da sehr gut kümmert.

    Die haben mehrere umzäunte Freiläufe und man kann sich dort mit anderen treffen etc. Finde ich eine mega gute Sache und hatte es zu Anfang mit Malou auch erst überlegt aber letzten Endes ist die ja so winzig, dass sie sich auch bei uns im Garten ganz gut strecken und richtig flitzen kann.

  • Also ich kann dazu nur sagen, dass beispielsweise die Orga, mit der Malou nach Deutschland gekommen ist, sich da sehr gut kümmert.

    Die haben mehrere umzäunte Freiläufe und man kann sich dort mit anderen treffen etc.

    Das finde ich z. B. absolut super, und fühlt sich für mich auch sehr seriös an - Halter, die auch nach der Übernahme weiter betreut werden (bei Bedarf), die nicht alleine sind bzw. alleine gelassen werden, und wo die speziellen Bedürfnisse der vermittelten Hunde berücksichtigt werden.


    So können auch Menschen, die nicht wie du eigene Möglichkeiten haben, einen solchen Hund übernehmen und ihm den Raum bieten, dessen es bedarf für den Hund.


    Gefällt mir sehr :smiling_face_with_hearts:

  • Inwiefern? Windspiele waren mWn schon immer Begleithunde in Windhundoptik. Die sind zu klein, um tatsächlich für die Hatz auf Wild genutzt zu werden - wenn man sich überlegt, wie kräftig ein Kaninchen sein kann und wie zart die Kiefer der Spielchen... Natürlich haben auch Spielchen ordentlich Jagdtrieb (auf Sicht) und sind begeistert im Windhundsport unterwegs - lassen sich aber teilweise schnell aus dem Konzept bringen (ich weiß von einem Windspiel, dass beim Rennen nicht lief, weil die Anreise in einem fremden Auto geschah; Windspiele, die das Coursing abgebrochen haben, weil sie gestolpert sind oder der Maulkorb sie störte) oder laufen gar nicht, weil sie dazu zu weit von ihren Besitzern weg müssten.

    Aber grundsätzlich erlebe ich Windspiele als nette Begleithunde, die nur die Nähe zum Besitzer fordern (oder einer andren Person, der sie aufm Schoß sitzen dürfen). Stubenreinheit kann bei ihnen halt ein Problem sein. Aber ansonsten wüsste ich nicht, wo sie Spezialisten oder gar fordernd sein sollten.

    Das deckt sich mit dem, was ich mir so zusammengefragt habe. Deshalb (und weil sie bildhübsch sind) stehen sie vei mir ganz oben auf der Liste.


    Jagen auf Sicht wollen/würden meine beiden auch, das wöre jetzt nichts neues, woran wir arbeiten müssten.


    Und Little Leni meint auch, sie könne mit ihrem MiniMäulchen ein Reh heimtragen.


    Die Mankos bei Spielchen waren auf meinem Schirm Stubenreinheit, Zähne, Frakturen der zarten Beinchen.


    Und klar, wir sind Begleithundmenschen und stehen auf Pattex, von daher...das passt. Ich ärgere mich heute noch schwarz, dass ich die Dame auf der Messe mit ihrem Spielchenrudel nicht angesprochen und gelöchert habe. Hab mich nicht getraut.

  • Natürlich würde ich dafür sorgen dass der Hund sich angemessen frei bewegen kann. Umzäuntes Gebiet oder wildfreie Gegend + laaaange schleppende Leine oder oder.

    Ich denke das ist auch Voraussetzung für die meisten Orgas soweit ich mitbekommen habe.

    Selbstverständlich :-)

  • laaaange schleppende Leine

    bei Windhunden keine gute Idee. Ja, es gibt Menschen, die Windhunde an Schleppleinen führen. Aber man muss dabei auch bedenken, wie unglaublich gefährlich Schleppleinen sein können - gerade an einem wirklich schnellen und reaktiven Hund. Wenn ein Hund mit 50km/h in eine 10m Schleppleine knallt, dann dürfte den nicht mehr sehr viel halten - vom Verletzungsrisiko dabei ganz zu schweigen. Oder Schleppleine umwickelt Gliedmaßen kurz bevor der Hund losstartet...


    Gerade beim Thema Mehrhundehaltung steigt mit der Anzahl der Hunde auch die Anzahl an Lebewesen, die durch die Schleppleine gefährdet werden können.


    Wenn Schleppp, dann immer in der Hand und grundsätzlich nur so viel Leine aus der Hand, wie der Hund gerade braucht - wobei das auch nicht viel bringt, wenn der Hund auf der gegenüberliegenden Seite etwas spannendes sieht...

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