Vergesellschaftung in der Mehrhundehaltung - Realität & Vorstellung
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Vielleicht mag der ein oder andere was zu seiner eigenen Vergesellschaftung in der Gruppe sagen.
Da es uns ja nun auch erwischt hatte kann ich im Rückblick ein bisschen mehr erzählen nachdem ich auch ein wenig reflektieren konnte.
Wer uns nicht kennt:
Wir haben damals 2 Halbgeschwister (~3 Monate auseinander, Rüde und Hündin) bei uns aufgenommen. Nova (Rüde) kam mit 8 Wochen hier an und Livi (Hündin) kam mit 8 Monaten dazu, da war Nova 5 Monate alt.
Die beiden sind mittlerweile 9 Jahre alt und könnten wohl kaum netter und harmonischer miteinander sein. In all der Zeit gab es nicht einmal eine laute Auseinandersetzung, sie liegen zusammen regelmäßig im Körbchen und putzen sich, spielen, und fahren in der gleichen Box Auto.
So. Zu den beiden kam dann Cleo, Novas Tochter, mit 9 Wochen dazu.
Meine Erwartungen?
Das wird schon.
Die beiden sind an sich Kategorie konfliktscheu und zurückhaltend, wie Collies halt oft sind. Lassen sich von anderen Hunden eher zu viel gefallen als zu wenig, sind fröhliche Mitläufer und mögen es nicht so, wenn die Stimmung angespannt ist.
Mit dem Welpen meiner Mutter oder Welpen allgemein war alles immer in Ordnung. Grade Nova wusste nicht immer so wirklich was mit denen anzufangen und fand sie immer eher "iiiih" wenn wir seine Würfe besucht haben aber er ist ein Hund den ich mehrfach auf eine Meute 6 Wochen alter Welpen losgelassen hab weil ich die Hand dafür ins Feuer gelegt hab, dass er nie NIEmals blöd zu denen sein wird. Und war er auch nie. Wurds ihm zu wild ist er halt weggegangen. Gestresst war er auch nicht, nach kurzem Interesse waren die einfach uninteressant und wir haben im Garten Kuchen gegessen während die Kleinen herumtollten und Nova wahlweise unter meinem Stuhl gechillt hat oder mit der Mama der Kleinen geflirtet hat.
So. Mit diesen Vorerfahrung bin ich reingegangen. Ich dachte, ich schütze meine Großen vor dem wahrscheinlich wilden Welpen und gebe ihnen Rückzugsmöglichkeiten bis sie gelernt hat etwas vorsichtiger zu sein und dann klappt das schon. Naja...
Was ist passiert?
Draußen noch alles gut. Bei uns in der Wohnung war es dann aber plötzlich nicht mehr ok.
Nova hat quasi sofort angefangen jegliche Dynamik zu deckeln. Massiv. Mit nachsetzen. Sie hatte dann direkt an der Nase auch eine kleine Schramme von seinem Schnauzgriff.
Die Kleine hatte schnell raus, dass er unter den Stühlen nicht an sie ran kommt und kam dann immer vorgeschossen, wenn er ihr den Rücken wieder zugedreht hat - ja, wenn sie "schutzlos" war wurde extrem beschwichtigt und kleine Brötchen gebacken aber irgendwie lustig fand sie es halt auch, wenn er nicht an sie ran kam.
Und das hat sich hochgeschaukelt.
die schlechte Stimmung hat Livi massiv verunsichert, Nova wusste sich irgendwann nicht mehr zu helfen, sodass beide Großen zitternd auf dem Sofa lagen und Cleo fand es ein lustiges Spiel permanent auf die Großen zu hüpfen oder die gar dauerhaft anzukläffen, wenn sie ignoriert wurde und keiner mit ihr spielt.
So richtig laufen lassen ging nicht.
Ich hab getrennt. Cleo mit mir ins Arbeitszimmer und die anderen zwei im Rest der Wohnung bei meinem Freund. Das tat mir vor allem wegen Nova leid, da er wirklich ein ganz extrem anhänglicher Hund ist und er echt gelitten hat, dass ich ihn ausgesperrt hab. Mehrfach stand er mit den Vorderpfoten hier am Gitter und hat gefiepst. Aber wenn ich ihn reingelassen hab hat die Kleine aufgedreht und er gleich wieder angefangen zu deckeln, was sie ja noch mehr aufdreht, und das alles in Endlosschleife.
Wir haben dann nur dosiert Kontakt zugelassen. Draußen war immer alles gut, also zusammen kleine Gassi Runden war kein Thema. Da wurde auch zu dritt getobt. Nur in der Wohnung ging nix.
Anfangs war es soweit, dass die Großen schon angefangen haben zu stresshecheln wenn die Kleine nur den Raum betreten hat. Dann nur noch wenn sie wild (mit sich selbst) gespielt hat.
Jetzt ist sie ja noch klein und ab und zu braucht sie auch mal ein "nein" - bzw. das ist deren zweiter Vornahme in dem Alter - auch das hat meine Althunde komplett verunsichert. Der quasi ständige Tadel, dass sie die Großen in Ruhe lassen soll, keine Kabel anfressen, bitte die Stühle in Ruhe lässt und das Sofa nicht anfrisst war halt ständig present und den Großen zu viel des Guten, obwohl wir wirklich nicht übermäßig laut wurden. Wer mich kennt weiß, ich versuch so viel positiv wie möglich zu arbeiten aber es ist eben ein Welpe - da kann ich auch 100x ein anderes Spieli anbieten, das was sie nicht darf wird davon nicht uninteressant und Sockelleisten kann man halt auch nicht mal eben wegräumen.
Ich hab Nova verboten zu dolle zu werden und sie für normales Spiel (das ihn nicht involviert) zu deckeln. Er durfte nur deckeln, wenn sie ihm zu nah kam, ihn genervt hat, auf ihm herumgetrampelt ist - aber nicht für bloße Existenz und Dynamik, die ihn nix angeht. Das hat erst mal dazu geführt, dass er den Raum verlassen hat, sobald ich mit ihr rein kam. Das hat mich teilweise schon echt getroffen, vor allem da mein Freund (der den Zuwachs toleriert, aber nicht haben wollte) auch nicht bereit war die Kleine mal im Gegenzug zu nehmen, damit ich mich mit den anderen zwei beschäftigen kann. Es war ihm zu anstrengend. Sie kurz alleine lassen ging aber auch nicht, da wurde gleich geweint. Mein Dauer-Stresspegel stieg, Stimmung wurde immer schlechter.
Das alles hat die Großen sogar soweit durcheinander gebracht, dass es das allererste mal bei Futter Stress gab. Da hat Livi wohl die Nase zu früh in Novas Napf gesteckt und der ist explodiert (sonst interessiert ihn das gar nicht! Er ist ein Mäkler und schlechter Esser). Auch da haben wir echt dumm geschaut. Passiert ist aber nix und danach lagen sie zusammen im Korb also alles gut.
Das viele Trennen war enorm anstrengend. Sie hier und da mal zusammen zu lassen und ständig aufzupassen hat viel Energie gekostet, obwohl man gefühlt gar nichts macht. Ich hab mich einige Male gefragt, dass es doch irgendwie gehen muss?! Ich kann die soch nicht für immer trennen? Ich hab eine Trainerin konsultiert, die nur meinte die Hunde passen nicht zusammen.
Aber wie passen denn 3 eigentlich super nette Hunde nicht zusammen?
Der Wendepunkt war, als Cleo mental so weit war, Maßregelungen (von mir, von den anderen) etwas nachhaltiger zu verarbeiten. Das kam erst so mit 12-13 Wochen. Davor war alles, egal wie heftig, innerhalb von 10sec vergessen und es gab 0 Lerneffekt. Hat sicher mit dem Alter zu tun, aber sie ist charakterlich auch etwas "stumpf" (wie ich heute weiß) und rennt auch 10x gegen die Wand bis sie es einsieht.
Und dann kamen Fortschritte. Nova wurde in seiner Hilflosigkeit nicht mehr heftiger. Sie hat gewisse Regeln akzeptiert, man musste nicht mehr in Endlosschleife Regeln durchsetzen. Sie hat gelernt sich zurückzunehmen. Deckeln wegen Distanzlosigkeit besser umgesetzt. Und dann ging es immer besser.
Sie ist jetzt 6 Monate alt und ja, sie nervt die Großen schon manchmal immer noch. Sie ist auch manchmal grob und kriegt dafür eine drüber. Aber Sie hat im Großen und Ganzen gelernt, dass sie viel weiter kommt, wenn sie nett zu den zwei Althunden ist. Dann spielen die sogar mit ihr! Und sie darf mit ins Körbchen und kuscheln.
Hier gibts nur noch Stress, wenn sie über die anderen beiden rücksichtlos drüber läuft, vor allem dem armen Nova auf die Eier tritt. Aber das wird sie auch noch irgendwann kapieren.
...das einzige, worauf ich ein Auge haben muss, ist auf Cleo mit Livi. Livi, sonst mit frechen Junghunden nicht zimperlich, sagt gegenüber Cleo gar nix, lässt sich ALLES gefallen und verzieht sich lieber. Im Zweifel ganz hinten in die Box - und Cleo kriecht hinterher.
Aber ich denke wir sind im großen und ganzen auf einem ganz guten Weg.
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Hi
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Nebula : danke dafür!
Gefällt mir, dass ihr nicht aufgegeben habt
Bei Grisu mussten wir ja auch immer lange managen, aber letztlich spielte es sich immer ein und die Hunde haben/hatten einschätzbaren, vertrauten Kontakt. Hat eine ganz andere Qualität als Zufallsbekanntschaften ab und an.
Wobei ich es bei Hunden ähnlich wie bei Kinden sehe: Podest tut keinem gut. Hier bekommt jeder Qualitätszeit, aber mal nicht dran sein, da stirbt keiner dran...
Aktuell fände ich es mit Enya am spannendsten (nein, hier ist kein 5. Hund geplant ), aber sie wäre schon ein Kandidat, der einen Neuzugang erst mal sehr kritisch beäugen würde. Da sie sehr harmonisch mit 3 anderen Hündinnen zusammen lebt, würde ich aber Akzeptanz von Anwesenheit (nicht nerven etc) schon einfordern.
Ist noch locker 2 Jahre hin
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....uuuuuuund? Wie ist sie?
Bisher kann ich nur sagen: sehr süß Nahdem ich nur einmal die Woche im office bin, hab ich sie nur einmal kurz gesehen, da kam sie sehr aufgeschlossen zu mir hin, hat Männchen gemacht und meine Nase freundliche anstupst Soooo goldig....
Wenn ich den Kollegen das nächste Mal sehe, gehn wir zusammen mittags ne Runde.
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Ich habe vor 3 Wochen zu meinem 4 Jahre alten Malinois einen Australian Kelpie Welpen dazu bekommen (Einzug mit 9,5 Wochen), beides Rüden. Ich bin es seeeehr langsam angegangen (und tue das immer noch), weil mein Großer eigentlich grundsätzlich wenig Bock auf andere Hunde hat. Dafür klappt es erstaunlich gut. 2x hat der Kleine einen Satz heiße Ohren bekommen weil er zu aufdringlich wurde. Und dann noch ein drittes Mal, das war definitiv meine Schuld - weil ich ein Ressourcenthema falsch eingeschätzt habe.
Ich dachte ich habe auf alles geachtet - Schlafplätze, füttern, natürlich Kekse, Spielzeug, Streicheleinheiten. War alles überhaupt kein Thema, gefüttert wird eh getrennt, Spielzeug lässt sich der Große erstaunlicherweise ohne mit der Wimper zu zucken klauen. Ich kann sie nebeneinander streicheln, Kekse verteilen, alles kein Problem. Aber .... es sind beides absolute Arbeitstierchen. Ein Target auf den Boden legen? MEINS! ICH habe meine Pfoten zuerst drauf! Das ist für beide echt quality time, selbst für den Kleinen.
Habt ihr auch Ressourcen die ihr nicht auf dem Schirm hattet? Wie geht ihr mit gemeinsamem Training um? Länger auf einer Ruhedecke liegen schafft der Kleine noch nicht, für ihn nehme ich jetzt wenn ich zum Training fahre eine Box mit.
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Enya hatte sehr dran zu knabbern, dass Lumos hier eingezogen ist. Die ersten 2 Tage war alles gut, aber dann kam die große Eifersucht und sie fand das echt richtig schlimm. Ich glaub sie hat genau gemerkt, wie schnell ich angefangen habe ihn wirklich zu lieben, mehr als das bei Murphy je der Fall war oder sein wird.... eben genauso stark wie sie. Und dass so ein Welpe dann auch am Anfang jede Menge extra Aufmerksamkeit bekommt (allein schon damit er mit seinem "101 dumb ways to die" Spiel keinen Erfolg hat), fand sie auch richtig doof. Wir sind uns halt echt super nah und ich gehe eigentlich nirgendwo ohne sie hin.
Aber in den letzten Wochen hat sichs echt gut eingespielt. Gestern hat sie zum ersten Mal ein Beißspiel mit ihm gemacht und sich sogar hingelegt dabei, das würde sie sonst mit keinem Hund außer Murphy machen. Man begrüßt sich jetzt sichtbar freudig und kann kontaktliegen. Und mir gegenüber ist sie Gott sei Dank auch wieder normal, nachdem sie gemerkt hat, dass sie nicht ersetzt wird.
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Hier steht auch das Arbeitszeug recht weit oben auf der Will haben Liste beider Hunde.
Frieda kann aber ganz gut warten, wenn ich mit Bree arbeite. Wenn Frieda dran ist, bringe ich Bree erst rein.
Ansonsten gehe ich aber nur mit Bree zum Training.
Hier hat es sich inzwischen auch ganz gut eingespielt. Bei Futter passe ich weiterhin auf und Spielzeug gibt es auch nicht zum gemeinsamen Spiel, das kann Frieda einfach nicht.
Man mag sich schon und rennt und rempelt gerne miteinander, Kontaktliegen gibt es aber nicht.
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Ich habe vor 3 Wochen zu meinem 4 Jahre alten Malinois einen Australian Kelpie Welpen dazu bekommen (Einzug mit 9,5 Wochen), beides Rüden. Ich bin es seeeehr langsam angegangen (und tue das immer noch), weil mein Großer eigentlich grundsätzlich wenig Bock auf andere Hunde hat. Dafür klappt es erstaunlich gut. 2x hat der Kleine einen Satz heiße Ohren bekommen weil er zu aufdringlich wurde. Und dann noch ein drittes Mal, das war definitiv meine Schuld - weil ich ein Ressourcenthema falsch eingeschätzt habe.
Ich dachte ich habe auf alles geachtet - Schlafplätze, füttern, natürlich Kekse, Spielzeug, Streicheleinheiten. War alles überhaupt kein Thema, gefüttert wird eh getrennt, Spielzeug lässt sich der Große erstaunlicherweise ohne mit der Wimper zu zucken klauen. Ich kann sie nebeneinander streicheln, Kekse verteilen, alles kein Problem. Aber .... es sind beides absolute Arbeitstierchen. Ein Target auf den Boden legen? MEINS! ICH habe meine Pfoten zuerst drauf! Das ist für beide echt quality time, selbst für den Kleinen.
Habt ihr auch Ressourcen die ihr nicht auf dem Schirm hattet? Wie geht ihr mit gemeinsamem Training um? Länger auf einer Ruhedecke liegen schafft der Kleine noch nicht, für ihn nehme ich jetzt wenn ich zum Training fahre eine Box mit.
Beim Training auf dem Hupla ist das gar kein Thema - da sind beide im Auto in ihrer Box- der Große findet es zwar doof wenn ich mit dem Kleinen arbeite, aber da muss er durch. Den Kleinen stört es umgekehrt null, der pennt einfach weiter.
Daheim ist es schwieriger, ich müsste bzw muss sie trennen wenn ich was tun will. Dadurch vermeide ich Training daheim fast völlig, was Schade ist, weil ich dadurch Null vorwärts komme..
Ansonsten ist hier der Wassernapf auf einmal Ressource.. und zwar von beiden - kann man umgehen, indem man zwei Wassernäpfe aufstellt und ich geh natürlich dazwischen, wenn der eine den anderen nicht ans Wasser lassen will - wobei das eher der Kleine als der Große ist..
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Ich trenne sie einfach raeumlich wenn ich daheim was tun will.
Wassernapf war hier auch ein Thema. Obwohl zig (!) Wassernaepfe rumstehen. Muss man glaub nicht verstehen...
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Ich hab ein fix installiertes Hundegitter im Flur - in Holz und extra schön 😁 - damit trenne ich die Wohnung und bin somit super flexibel um die Hunde einfach zu trennen.
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