Vergesellschaftung in der Mehrhundehaltung - Realität & Vorstellung
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Was ich noch sagen wollte. Wurde bestimmt in den 58 Seiten mehrfach erwähnt (hoffe ich doch).
Aber ich würde abraten, für die allermeisten Hundebesitzer, mich eingeschlossen, einen Mehrhundehaushalt mit gewissen Rassen zu betreiben. Also Terrier, Mastiff und Malosser Rassen, Herdenhunde etc. Also alles was nicht absolut pflegeleichte und unkomplizierte Rassen sind. Das habe ich nun auch schon mehrfach von erfahrenen Trainern (YT, aber dennoch) gehört, das sowas oft genug schrecklich nach hinten los geht.
Sind eh schon oft genug Halter die körperlich kaum einem solchen Hund mithalten können (Wo Hund ähnlich schwer oder gelegentlich sogar schwerer ist als der Besitzer). Dann noch einen zweiten dazu in der Hoffnung es könnte helfen und es wird echt problematisch bis gefährlich. Gibt auch genug Videos wo genau solche Kombinationen diejenigen sind, wo die Hunde auf andere Hunde, Menschen oder gar Kinder los gehen. -
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Hi
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Ist es für dich normal, daß Jin so zufasst, daß es "Löchlein" gibt?
Jain. Neben den schon angemerkten windhundischen Besonderheiten von dünnem Fell und dünner Haut ist es bei Jin einfach so, dass sie grundsätzlich super kommuniziert und auch sehr geduldig ist. Aber es gibt zwei Situationen, in denen sie sehr heftig reagiert, wenn ihre Grenze überschritten wird - und ja, dabei übertreibt sie es auch etwas.
Ich schaue, dass ich diese Situationen möglichst vermeide - aber auch ich bin ein Mensch und hab außerdem die Hunde nicht dauerhaft im Blick.
Nach meinen bisherigen Erfahrungen ist es mir tatsächlich auch lieber, dass Jin ihre Grenzen mal zu hart zieht, als einen Althund zu haben, der seine Grenzen nicht gezogen bekommt - letzteres bedeutet mehr Arbeit für den Menschen und birgt mMn eher das Risiko, dass sich Situationen unnötig hoch schaukeln.
Aber: die durch Jin verursachten Verletzungen sind nie behandlungsbedürftig und heilen grundsätzlich problemlos von alleine ab und hinterlassen auch keine dauerhaften Narben. Es sind übertriebene Maßregelungen, weder tatsächliche Beschädigungs- noch Tötungsabsicht.Und das wissen die Welpen auch. Noch keiner der Welpen, die Jin miterzogen hat, haben auf diese übertriebenen Maßregelungen mehr als ein paar Minuten verunsichert reagiert und kurz drauf ganz normal und frei mit ihr interagiert und gespielt.
Natürlich könnte ich diesen Teil auch verschweigen - das passt nicht in die rosarote Wattewelt der Mehrhundehaltung (von Windhunden). Aber ich halte davon nichts. Hunde bilden nunmal keinen Stuhlkreis sondern stellen ihre Position mithilfe ihrer 42 Argumenten klar.
Und auch wenn es hier mal kracht: meine Mädels verstehen sich trotzdem hervorragend. So wie eben auch in menschlichen Beziehungen mal gestritten wird, ohne dass man sich die Freundschaft aufkündigt.
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Hallo ihr Lieben
ich schreib jetzt mal hier rein. Wir haben seit Sonntag eine Windhunddame aus dem Tierheim bei uns aufgenommen (seit Juni ca. 2 Jahre, intakt, unsere Ersthündin seit Juni ca. 3 Jahre auch intakt).
Es gab viele Gassigänge ein sehr neutrales kennenlernen im TH-Freilauf und zwei Besuchstage bis zum Einzug.
Jetzt ist sie da 🥰 und ich frage mich wie lange es so „normalerweise“ dauert bis alles eingegroovt und eingespielt ist.
Ich nehme beide halbtags mit auf Arbeit und natürlich ist das viel abverlangt und ich weiß es braucht seine Zeit.
Aber habt ihr Erfahrungswerte, was sollte schnell selbstverständlich sein, wie viel „Grenzen testen“ ist normal? Wie viel habt ihr gemanaged in welchen Situationen?
Wäre über paar Erfahrungen/Schilderungen dankbar 🤗
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wie lange es so „normalerweise“ dauert bis alles eingegroovt und eingespielt ist.
Pauschal kann man da schlecht was sagen. Geht mir zumindest so, da ist halt extrem viel von beiden Hundepersönlichkeiten abhängig.
Dino und Bonny zB war super unproblematisch, obwohl Dino eher Typ Kackbratze ist. Bonny ist eine sehr weiche, konfliktscheue Hündin - die gibt eher nach, als dass sie sich mit Dino anlegt. Deshalb gab's bei den beiden, als Bonny eingezogen ist, sehr sehr wenig Konfliktpotential. So nach ±2 Wochen war sie in unseren Alltag integriert, aufgrund des Altersunterschieds (ca. 8,5 Jahre) und der sehr unterschiedlichen Bedürfnisse der beiden hat's aber sehr sehr lange gedauert, bis dann auch mal zusammen gespielt wurde - das kam erst so nach ~2 Jahren. Bonny ist eingezogen, da war sie 11, Dino war 3-3,5. Die Kombi bietet auch heute noch (mittlerweile 15,5 und 7,5 Jahre alt) sehr wenig Konfliktpotential. Wenn es zwischen den beiden poltert, dann weil Bonny in ihrer Tüddeligkeit vergisst, dass Dino grad noch am Fressen ist und trotzdem schon mal seinen Napf auf Reste untersuchen möchte. Da greif ich aber auch ein und lotse Bonny weg, solange Dino noch am Fressen ist.
Dino und Masha hat deutlich mehr Konfliktpotential gehabt. Gleich am ersten Abend hat Dino Masha ins Ohr gebissen - weil sie an "seinen" Wassernapf im Flur wollte und wir alle von der mehrstündigen Fahrt ziemlich k.o. waren. Ressourcen sind und waren von Dino ausgehend immer ein Thema, auch heute noch. Nur hat Dino mittlerweile soviel Impulskontrolle und Contenance, dass er nicht mehr sooo schnell ausrastet.
Trotzdem hab ich das erste halbe Jahr über getrennt füttern müssen - Masha im Flur, Dino und Bonny in der Küche. Mittlerweile können alle drei zusammen in der Küche fressen, aber wegen Dino ist halt immernoch ein bisschen Vorsicht geboten, besonders wenn er n schlechten Tag hat(te).
Grenzen testen ist am Anfang normal, mehr oder weniger. Es gibt Dinge, die hab ich laufen lassen.(trotz Dinos Gefahrenpotential), weil sie im Rahmen waren. Bei Dingen wie Raum kontrollieren hab ich allerdings konsequent eingegriffen. ICH bestimme, wer wann wo durchgehen oder liegen darf, der Knallkopf hat da nix zu melden. Das war gerade am Anfang ein massives Thema, was nicht zuletzt auch an den beengten Verhältnissen im Wohnzimmer lag. Mittlerweile ist das WZ offener und das "Du darfst hier nicht durch!"-Problem, das Dino mit Masha hatte, hat sich aufgelöst. Hat aber trotzdem viel Geduld und Management meinerseits gebraucht.
Ich weiß jetzt nicht, wie schwierig/"dino-like" deine Ersthündin ist, aber ich würde mich darauf einstellen, dass es u. U. Wochen dauert, bis du wirklich das Gefühl hast, dass die beiden sich aufeinander eingestellt haben. Ggf. können das auch Monate sein - es dauert so lange, wie es eben dauert.
Du solltest definitiv ein Auge auf Dinge wie Ressourcen, Raumverwaltung usw. haben. Raumverwaltung meint Dinge wie "wer bewegt wen" - schickt der Ersthund den Zweithund mit Blicken durchs Zimmer bzw. verbietet ihm durch Fixieren etc pp, bestimmte Zonen in der Wohnung zu betreten/durchqueren? Welcher der Hunde "bestimmt", wer wo liegt? Verscheucht Hund A vielleicht Hund B von einem Liegeplatz, um den dann für sich selbst zu beanspruchen? Und so weiter.
Edit: bei Dino + Bonny hab ich wenig managen müssen, bei Dino + Masha hab ich dagegen sehr sehr viel managen und anleiten müssen. Masha ist als HSH-Mix eben auch eher stur/durchsetzungsfreudig ... Anders als Bonny, die viel viel lieber weicht und sich unterordnet.
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Ich hab seit 3 Monaten einen Zweithund und die zwei Pudel haben sich recht schnell aneinander gewöhnt. So Dinge wie jeder frisst aus seinem Napf und rückt dem anderen nicht auf die Pelle, wenn er noch frisst, haben sie nach 2 Wochen ca umgesetzt. Da bin ich anfangs dazwischen gestanden.
Pauli wollte anfangs nicht, dass Welpi mit "seinem" Spielzeug spielt. Das war ihm dann nach ca einem Monat wurscht. Hab Pauli mit Spielen mit mir belohnt, wenn er Lio sein Spieli überlassen hat.
Pauli hat Lio gesagt, dass er ihn bitte nicht berühren soll beim Vorbeigehen. Da hab ich nix gemaneged, das war schon ok so. Das war ihm aber dann auch nach 2 Wochen wurscht.
Kekse füttern aus einer Hand ging auch recht flott, während der andere wartet. Anfangs hatte ich die Kekse immer in verschiedenen Händen.
Die ersten Tage war Pauli furchtbar gestresst und konnte nur mit meiner Hilfe schlafen. Da wollte er Lio auch nicht in seiner Nähe haben und ich war immer dazwischen. Geht jetzt auch schon, aber sie schlafen mit Abstand zueinander.
An der Leine nebeneinander gehen war für Pauli auch fürchterlich. War nach ein paar Wochen aber auch ok für ihn. Hab Lio die erste Zeit getragen, wenn sie an der Leine sein mussten. Sonst ist Pauli im größtmöglichen Abstand zu Lio gegangen und das ist am Gehsteig nicht möglich, ohne das er auf der Straße geht
Allgemein war Pauli ziemlich grumpy bei Lios Einzug. Er fand ihn echt doof. Lio war/ist aber ein super höflicher, ruhiger Hund, das hat seinen Einzug enorm erleichtert.
Aber habt ihr Erfahrungswerte, was sollte schnell selbstverständlich sein, wie viel „Grenzen testen“ ist normal? Wie viel habt ihr gemanaged in welchen Situationen?
Erfahrungswerte hab ich keine, aber jetzt nach 3 Monaten finde ich die zwei schon toll miteinander. Das einzige, bei dem ich noch aufpassen muss, ist, wenn sie miteinander spielen. Pauli kennt da kein Schluss und wird irgendwann überdreht.
Ich hab geschaut, dass Pauli Raum für sich hat und er nicht allzu viel schimpfen muss. Er ist super sensibel und ich wollte nicht, dass Lio negativ behaftet ist. Also überall, wo ich wusste, dass Pauli das doof findet (siehe Situationen oben) hab ich geschaut, dass er seinen Abstand hat.
Ich darf mit Lio auch nicht schimpfen, sonst geht für Pauli die Welt unter. Also ich schimpf eigentlich eh nie, aber Lio hatte so eine Bellphase, immer mitten in der Nacht, und da wurde ich lauter, war echt schon sehr genervt. Hatte dann zur Folge, dass Pauli gestresst auf mir gesessen ist, sobald Lio gebellt hat. Jetzt kommt er noch immer teilweise zu mir, wenn Lio bellt. Aber er zittert und hechelt nimmer.
Spannend wirds für mich noch, wenn Lio mehr Rüde wird. Ob es da noch Konfliktpotential gibt. Ich glaub zwar nicht, aber wissen kann mans ja nicht.
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Ich frag mal hier. Ich denke ja auch schon seit geraumer Zeit über einen potenziellen Zweithund nach. Allerdings ist mein Ridgeback-Rüde extrem beschützend. Also ich dachte an was Kleines, da wäre ja bisschen Schutz grundsätzlich nicht verkehrt, oder? Wäre da etwas gleichgeschlechtliches Zweites eventuell besser? Beschützend heißt, es könnte passieren, dass er keinen anderen Hund an das Kleinteil lassen würde, wenn ich das nicht kontrollieren würde (was ich selbstverständlich tun würde).
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Bis wirklich alle angekommen und geerdet sind? Zwei Jahre.
Ist tatsächlich so bei erwachsenen Hunden. Zieht sich in meiner Hundeschule wie ein roter Faden durch und bestätigt sich immer wieder.
Regeln: Am Anfang sehr, sehr eng. Läuft alles gut, gibt es Lockerungen.
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Hier war es bei solos Einzug zu Momo (7 Monate zu 13,5 Jahre) sofort unproblematisch. Bei samus Einzug ein halbes Jahr später (er 7monate) ebenfalls.
Also wirklich so dass ich nichts regeln musste an Ressourcen, benehmen und co und sie auch sofort kontaktgelegen sind und profitiert haben.
Smudo zu Solo und samu (11 Wochen zu 3 und 3,5 Jahren): Solo war sofort der welpenonkel und megabegeistert, Samu musste ich die ersten drei bis vier Tage ein Bisserl retten. Danach war es dann fein für alle
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Unsere Beiden haben von Anfang an sehr gut harmoniert, aber die Beziehung hat sich natürlich trotzdem verändert im Laufe der Zeit. Einfach weil Leni, als doch ziemlich unsicherer und ängstlicher Hund, sich im ersten Jahr so extrem entwickelt hat (im positiven Sinn). Das schließt natürlich auch die Beziehung zum Ersthund ein.
Da die Mädels aber fast gleich alt sind und eben Mädels, habe ich anfangs sehr viel kontrolliert und den Rahmen recht eng gesteckt. Beim füttern stand ich wirklich lange dabei, Kauartikel gabs nur in getrennten Räumen usw.
Aber seitdem sitzt das und da gabs tatsächlich nie ein Problem. Aber klar, Gassiregeln, der Mensch als Ressource (bei Leni durchaus ein Thema) usw., das hat schon seine Zeit gedauert.
Lieber am Anfang sehr viel reglementieren, lockern kann man dann schnell. So hab ich das gehandhabt.
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Bei mir ist letzten November erstmals ein Zweithund eingezogen.
Coco war davor 7,5 Jahre Einzelhund.
Nora kam als Direktimport aus Griechenland zu mir. Die Hunde konnten sich nicht davor kennenlernen. Ich habe Nora vom Transporter abgeholt, die Hunde sind in getrennten Boxen im Auto nach Hause gefahren und haben sich dann nachts in der Wohnung kennengelernt.
Die einzigen Maßnahmen von mir waren, dass ich sie die ersten Tage getrennt gefüttert habe. Dann haben sie erst so nebeneinander her gelebt und dann auch irgendwann mehr miteinander "gemacht".
Ich musste bisher noch nie etwas regeln oder eingreifen. Die beiden haben sich noch nicht einmal angeknurrt oder ähnliches.
Nora hat Coco von Anfang an als großes Vorbild angenommen und sehr viel Sicherheit von ihr erhalten. Coco nimmt Nora manchmal gar nicht wahr, aber freut sich dann doch, wenn sie sie sieht.
Nora wurde dann nach ein paar Monaten etwas frecher und manchmal muss ich sie etwas eingrenzen oder abweisen, damit sie sich nicht zu sehr in den Vordergrund drängt, weil Coco sich viel zurücknimmt.
Aber es gab jetzt in bald einem Jahr noch nie eine Auseinandersetzung oder irgendwelche Probleme zwischen den beiden.
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