Vergesellschaftung in der Mehrhundehaltung - Realität & Vorstellung

  • Hier leben aktuell 5 unkastrierte Hündinnen und ganz sicher würde ich keinen unkastrierten Rüden dazu setzen, zumal die sich mit den Läufigkeiten nicht gerade absprechen (wenn überhaupt, dann direkt nacheinander, also ist eine fertig, fängt die nächste an...)

    und beobachtest du auch, dass es Zeiten gibt in denen du mehr regeln musst als sonst?

  • und beobachtest du auch, dass es Zeiten gibt in denen du mehr regeln musst als sonst?

    Die 3 Shelties sind nur nett und sozial, da muss ich nie irgendwas regeln (ok, Smilla steckt deutlich Grenzen ab, aber wird ernst genommen und hat sich in ihrem ganzen Leben (knapp 10 Jahre mittlerweile) noch nie mit irgendwem geprügelt).
    Aussie Joey ist sehr souverän, lässt sich wenig provozieren und ist kaum irgendwie zickig oder so, auch nicht, wenn sie läufig ist. Sie lässt sich aber auch nicht die Butter vom Brot nehmen.
    Border Enya ist innerhalb des Rudels auch nett und sehr sozial, während ihrer Läufigkeit aber Joey gegenüber angespannter/zickiger (den Shelties gegenüber nicht). Da Joey zwar lange "drüber steht", ab einem gewissen Punkt aber nicht mehr, schaue ich da schon genauer hin. Ist nie was dramatisches passiert und Enya ist da auch nicht nonstop auf Streit aus oder so, man könnte sagen, sie ist "gereizter". Da schau ich schon, wie ist die Stimmung gerade und schick auch mal wen weg, bzw. splitte. Normalerweise brauche ich zwischen den Hunden überhaupt nichts regulieren, aber Enya in läufig... da muss ich ein wenig schauen.
    Glücklicherweise neigt Enya nicht zu Scheinträchtigkeit, so ist der Spuk mit Ende Läufigkeit wieder vorbei :rollsmile:. Enya ist jetzt 4 Jahre alt, Joey 8 Jahre, glaube nicht, dass das zwischen den beiden noch kippt, zumal sie ja sonst entspannt und freundlich miteinander umgehen.

  • Hier lebt oder lebte eine gemischtgeschlechtliche Gruppe. Zwei Kastraten gibt/gab es auch dazwischen. Welches Geschlecht der nächste Hund hat, hängt nicht von meinen anwesenden Hunden ab, denn die sind generell mit allem kompatibel. Worauf ich achte: Ein deutlicher Altersunterschied zum jeweils Jüngsten. Also, es gibt erst wieder einen jungen, wenn der Jüngste so drei, vier Jahre alt ist. Querschläger gibt es trotzdem ... meine Sheila und mein Lisko waren ungeplant, eigentlich nur Pflegehunde und daher dann doch vom Alter näher an einem anderen dran.


    Wichtig ist mir, dass sie miteinander klarkommen. Sie müssen sich nicht lieben, aber sie sollen sich nicht hassen. Auch nicht unterschwellig. Wenn das der Fall ist, dann zieht einer davon zur allseitigen Entspannung aus. Bisher ist das einmal passiert.

  • Wie macht ihr das mit den gegengeschlechtlichen Hundepaaren während der Läufigkeit?

    Bei mir stellt sich noch die Frage nach dem Geschlecht des Zweithundes (ich habe eine unkastrierte Hündin)...

    Rigoros trennen, vom ersten Tag des Interesse der Rüden an die Hündinnen 🤷

    Dazu muss ich doppelt und dreifach aufpassen, habe Familie, bzw jetzt ja nur noch Vater und seine 4 Kinderchen 🙈😅

  • Ich finde zumindest bei Rüden trägt ein gewisser Altersunterschied zur Entspannung bei. (Ich habe null Erfahrung mit Hündinnen, deswegen schränke ich das so ein.)Nastro und der Familienhund sind nur knapp drei Jahre auseinander. Sie sind enger als sonst jede Kombi vorher - aber näher würde ich persönlich nicht unbedingt wollen. Es gibt und gab schon Situationen, Phasen, in denen Spannung da war. Hat nie richtig geknallt zwischen den beiden - aber mein Bauchgefühl sagt, dass das evtl. eine Kombi hätte sein können, die sich nach einer Auseinandersetzung schwer tut, wieder zusammen zu finden.

    Und wenn ich ehrlich bin: Deswegen jetzt einen der beiden abgeben zu müssen, wäre für uns eine Vollkatastrophe. Vielleicht bin ich auch darum immer super vorsichtig.


    Mittlerweile glaube ich, dass die kribbelige Phase vorbei ist. Sie sind jetzt sechs und neun.

  • ich finde es schwer vom Verhalten beim Gassi auf Kompatibilität im eigenen Haushalt zu schliessen.

    Mein einer Hund kann mit garkeinem wildfremden Hund und hat deshalb null Fremdhundkontakt. Der andere Hund kann super mit Fremdhunden.

    Zuhause braucht Hund 1 andere Hunde wirklich, er war noch nie Einzelhund und würde es vermutlich auch nicht wirklich gut verkraften. Er ist sehr sozial mit Hunden die hier leben, auch wenn sie nur kurz da sind, was in unserem Haus zu Besuch ist wird gern gehabt und er ist da sehr nett und absolut deeskalierend. Während meine Hündin die beim Gassi mit wirklich jedem Hund zurecht kommt am liebsten Einzelhund wäre. Besuchshunde findet sie absolut unnötig und ihre Mitbewohner-Hunde gehören halt dazu, aber ohne sie wäre sie auch nicht unglücklich.


    Geschlecht wäre hier von den Hunden her egal. Ich mag Rüden mehr, mein Mann hätte gerne eine Hündin. Was es dann wird werden wir vermutlich eher aufgrund des Charakters entscheiden. Die Frage wird sich aber in frühestens 2-3 Jahren wieder stellen.

  • Eine Freundin hatte eine Pflegehündin und für sie eigentlich das perfekte Zuhause in Aussicht - nur wohnte dort bereits eine Hündin, die mit andren Hunden sehr problematisch war; auch beim Kennenlernspaziergang war es nicht ganz entspannt zwischen den Hündinnen. Nach viel überlegen wurde es dann doch versucht (immer mit der Option, dass die Pflegehündin zu meiner Freundin zurück kann, falls es gar nicht klappt - aufgrund der Entfernung war langsames Annähern mit mehreren Gassigängen leider nicht möglich). Das neue Frauchen machte die Zusammenführung recht vorsichtig, die ersten Tage war immer ein Gitter zwischen den Hunden.


    Dann kam es mal dazu, dass die Bestandshündin die neue Hündin anpflaumte. Die neue Hündin machte einmal souverän klar, dass sie kein Blitzableiter ist - und die andre Hündin wurde von jetzt auf gleich entspannter; erleichtert endlich einen souveränen Hund als Partner zu haben, an dem sie sich orientieren kann.


    Es macht also durchaus Sinn auch zu fremdhundunbegeisterten Hunden einen Zweithund zu holen - nur sollte man da vielleicht ein wenig sorgfältiger bei der Auswahl des Zweithundes sein und auch die Zusammenführung langsamer gestalten/engmaschiger führen.

  • Ich denke auch, es ist viel mehr charakterabhängig als geschlechtsabhängig. Ich würde auch keine gemischte intakte Gruppe haben wollen wegen Aufwand und aufpassen aber sonst ist es mir recht schnuppe ob Jungs oder Mädchen. Ich mag beides. Eine eingeschworene Rüdengruppe hat was von so pubertierender Jungsgang finde ich. :D "Ey Bro, was hältst denn davon?" "Ey voll cool, ja ey" usw.. :pfeif:


    Zu meinen drei Jungs - alle kastriert aber die wissen schon was Mädchen bedeuten :hust: - konntest auch problemlos Hündin in der Standhitze tun. Die Dame war immer sehr erfreut dass sie gleich drei Verehrer hatte und die Jungs haben sich miteinander gefreut so eine heiße Lady im Garten zu haben. :headbash: Jeder durfte mal schnuppern, Küsschen geben, lecken..


    Pina ist jetzt zwar kastriert aber als sie ankam, war dass grad mal drei Wochen her und sie war tragend vorher gewesen. Also noch komplett im Hormonumschwung. Aber auch da gab es null Thema weil 1Mädchen und 2 Jungs. Es gab nur charakterlich kleine Reibereien weil Pina klare Fronten einfordert und Peppi diese nicht konsequent durchgesetzt hat anfangs. Er war genervt, dass sie es immer wieder ausgetestet hat wie weit sie gehen kann. |) Bis ihm der Kragen geplatzt ist und er ihr sehr deutlich und klar mitgeteilt hat, bis hierher und nicht weiter. Mehr wollte sie nicht, jetzt ist alles schick. :ka: Die Truppe jetzt ist echt cool, da könnte ich tatsächlich jetzt fast alles zusetzen. Männlein, Weiblein, klein, groß, Welpe, Senior. Ich habe so die Tage gedacht, vielleicht ist dass tatsächlich dann mal meine Chance doch einen Welpen so in 2,3 Jahren.. wäre schon schön und er oder sie hätte dann drei ganz prima Erzieher. :herzen1:

  • Ich habe einen kastrierten Schäferhund, der draußen unkastrierte Rüden wirklich mit heftiger Beschädigung angegriffen hat. Je nach Hund wäre da sicher auch noch schlimmeres passiert.

    Ich habe einen Rüden zu ihm genommen, da war er 4-5 Jahre alt. Der Zweihänder war ein Welpe/Junghund als er einzog.

    Die beiden hatten in nun 9 Jahren nie Streit miteinander, nicht eine Klopperei. Beide mögen sich richtig gerne.

    Vor knapp 7 Jahren kam eine Hündin dazu, die Tochter des zweiten Rüden.

    Beide sind nicht so große Fabs von ihr, weil sie einfach ne richtig miese Zicke ihnen gegenüber sein kann.


    Ich finde, dass es ganz arg auf Charakter und Vergalten ankommt, nicht pauschal aufs Geschlecht.

  • Ich habe für ein Jahr in einer WG mit einer Freundin gewohnt mit einer sehr stark reccourcenverdeidigenden Hündin gewohnt und das war echt turbo anstrengend, weil wir sehr viel Management betreiben mussten und es auch einmal echt zu einem Beißvorfall mit Klinikaufenthalt für meine Hündin kam. In der Zeit hat es komischerweise auch immer wieder zwischen meinen gekrieselt. Seit meinem Auszug funktioniert es auch wieder besser zwischen meinen und die lieben sich wieder.

    Beim Neuzugang (direkt aus Rumänien) habe ich mich für Pflegestelle mit Option auf Endstelle entschieden, da ich erst schauen wollte, wie es zwischen den dreien harmoniert und wie die Alte klar kommt mit einem neuen Welpen/Junghund.

    Meine Mutter hat aus dem selben Transport auch eine Hündin als PS genommen und mit der bei mir eine Woche "Urlaub" gemacht, da es ihr für eine ES Entscheidung auch wichtig war, dass sich alle Hunde verstehen und wir die Hunde vor allem mit meinen Kindern klar kommen.

    Wir haben im Vorfeld schon dann doch etwas Bauchweh gehabt, ich habe mit Kindergittern mehrere Bereiche gemacht, damit alle Hunde auch getrennt werden können, draußen extra einen Teil vom Hof neu eingezäunt für die beiden Rumäninnen ect.

    Als die beiden dann ankamen war ich total von der Rolle wie mega gut es alles funktioniert hat. Meine beiden Mädels haben die anderen beiden sofort akzeptiert. Meine Althündin wurde von allen drei anderen Mädels einfach vollkommen in Ruhe gelassen. Skyla war wirklich sofort hier integriert als sei sie schon immer Teil gewesen.

    Ich hatte echt Bedenken, da es ja auch häufig heißt "Lass den alten Hund sterben bevor du dir einen Welpen holst". Bei 3 Hunden habe ich es jetzt jedoch schon zum zweiten Mal so gemacht, dass ich wenn der alte Hund so alt wurde, dass er nicht mehr viel mit dem anderen agiert hat ein Welpe eingezogen ist und beide Male war das eine gute Entscheidung, weil der Alte dann einfach seine Ruhe hatte.

    Kuscheln tun hier alle drei auch mal miteinander oder mit/auf mir ;)

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