Vergesellschaftung in der Mehrhundehaltung - Realität & Vorstellung

  • Es haben aber nicht alle Halter immer Hunde, die wohlausgesucht sind/sein können.

    Ja das glaub ich wohl, deshalb habe ich auch geschrieben "So und nicht anders stelle ich mir für mich Mehrhundehaltung vor"


    Hätte es mit den beiden nicht funktioniert, hätte ich ihnen kein gemeinsames Leben unter meinem Dach aufgezwungen.

  • Es haben aber nicht alle Halter immer Hunde, die wohlausgesucht sind/sein können.

    Ja das glaub ich wohl, deshalb habe ich auch geschrieben "So und nicht anders stelle ich mir für mich Mehrhundehaltung vor"


    Hätte es mit den beiden nicht funktioniert, hätte ich ihnen kein gemeinsames Leben unter meinem Dach aufgezwungen.

    War blöd zitiert und nicht direkt auf Dich bezogen.


    Eher ungefähr so gemeint, dass trotzdem genau sowas passieren kann und man uU schlecht raus kommt. Etwa bei Pflegehunden ist es gern so, dass die, die am wenigsten gut dazu passen, am längsten bleiben und der Plan B man selber ist

  • Ich erinnere mich an das erste Gassi mit 2 Hunden. Kleinen Löserunde, 800m. Ich kam zurück: dreckig, verschwitzt, blutige Finger, bestimmt 10 mal über die Hunde gefallen, unzählige Male in die Leinen verheddert und völlig fertig.

    :lol:


    Ja. Hier ist's eher: die kleine steht ein Karnickel vor, der große hüpft über sie drüber weil Karnickel=Snack. Währenddessen sammel ich in aller Ruhe Haufen auf und tu so, als kenne ich diese Hunde nicht.

    Wie das das erste mal mit zwei Hunden am Fahrrad war erzähl ich lieber nicht. |)

    Und ich bin froh, dass mich bei der ersten Wildsichtung morgens im Wald keiner gesehen hat. Während der Labrador aufgeregt die Stelle abschnüffelte, wo das Wild gerade stand und in die Richtung wollte, aus der es kam, ist die Drahtwurst kreischend an der Schlepp im Kreis gehüpft und wollte da hin, wo das Reh hingelaufen ist. Äh, ja. Mehrere Hunde sind toll. Wirklich. |)

  • Ich habe nur zweimal Hunde hier vergesellschaftet:

    vor drei Jahren kam zu Casha (damals 3) Hermann aus dem Tierheim dazu (3). Das lief sehr geschmeidig, kaum Probleme, die ein oder andere wirklich kurze und durchaus gerechtfertigte Ansage vom Dickklops an den Hummelhintern ("hier ist das Schlafzimmer.. da wird GESCHLAFEN, niemals nicht getobt..." oder "wenn du mir mein Spielie aus der Gosch klaust, dann gibts was auf die Mütz"), lief.
    Beide Hunde Umgang mit anderen Hunden gewohnt, sozial agierend, fair und deutlich. Ich musste da nur wenig machen oder managen.

    Dann kam vor einem Jahr Sherin (8) ins Haus. Der lange gesuchte "neue erwachsene" Hund für meine Mama. Wohnt zwar nicht in meiner Wohnung, aber im gleichen Haus. Meine Hunde gehen in Mamas Wohnung ein und aus und wir teilen uns einen Garten.

    Ich gestehe: ich hatte eine Woche nach Sherins Einzug einen richtig ordentlichen Welpenblues. Ich dachte, ich krieg das niemals hin. Wir müssen sicher einen Zaun im Garten ziehen und die Hunder für immer und ewig und noch viel länger getrennt halten (worst-case.. kann ich ;-) )

    Sherin wurde von Casha zweimal richtig zur Brust genommen. Das Plüschi lebte vorher 8 Jahre als Einzelprinzessin, hatte keine Kontakte zu anderen Hunden und zu größeren schon gleich gar nicht, was sie ein wenig hysterisch agieren lies. Heißt: Casha einfach mal so aus den Nichts abschnappen, weil die sich ihr nähert oder sie anknurren.
    Das, was dann passierte war nicht sonderlich schön anzuschauen: übergewichtiger Kleinsthund vollkommen begraben unter tobender Bulldogge... man hat Sherin nur noch gehört.
    Passiert ist außer Bulldoggenglitzer im plüschigen Fell nie was, das nur am Rande.

    Also meine Mutter außen vorgelassen bei der Vergesellschaftung (40 Jahre Hunde, denen es wirklich nicht schlecht ging, aber halt in der Tat keinen Plan vom Hund), mit meiner Tochter täglich an der kurzen Leine Runden mit den Damen gedreht. Irgendwann ausgeweitet, Abstände verkleinert, abgeleint ect pp.

    Den Durchbruch bei Sherin brachte übrigens mMn eine Begegnung mit einem echten Zaunrambo. Der schoß wie dämlich vor, Sherin erschrak sich und Casha föhnte dem Hund hinter dem Zaun spontan eine neue Frisur (für sich selber kann sie das ignorieren, aber ihre "Kleinen" schubst gefälligst nur sie!). Von da an lief Sherin im Dorf direkt im Windschatten von Casha.

    Heute, 9 Monate nach Einzug "Plüsch" sind die drei Hunde eine echte Gruppe. Sherin schaut immer zu uns rein, wenn sie im Garten ist, Casha steht auf, zeigt an, dass sie raus möchte und dann wird sich freundlich und respektvoll begrüßt.
    Beim Gassi sind sie eine Gang. Das Sherin nicht wirklich bei mir wohnt hat es nicht unbedingt leichter gemacht, aber wir haben es trotzdem hingekriegt.

    Rosarot war da in dieser Zeit übrigens gar nix.
    Das "Einzige", was mich zum durchhalten bewogen hat war Sherins Vorgeschichte, die unendliche Verliebtheit meiner Eltern und das Wissen, dass Casha noch nie übertrieben reagiert oder gar verletzt hat. Der Bollerkopp ist sauber in der Korrektur.

  • Hier war das sehr easy. Kenne ja meinen Hund und erwachsen und erzieherisch fertig war er auch schon zu der Zeit.


    Er hat sogar weitaus entgegenkommender reagiert als ich es erwartet hatte. Was das ganze noch stressfreier gemacht hat.


    Hab allerdings noch nie von irgendwem gehört das er einen zweiten oder dritten (oder oder) Hund hat, weil das artgerecht(er) wäre.

  • Hab allerdings noch nie von irgendwem gehört das er einen zweiten oder dritten (oder oder) Hund hat, weil das artgerecht(er) wäre.

    oh doch, mo zog hier schon vordergründig für piero ein und auch samu in erster Linie für Solo.

    Mo weil ich keinen Hund ohne regelmäßigen Hundekontakt halten würde und Piero fremde blöd fand.

    Und samu als passenden tobepartner für Solo und damit er nach momos tod nicht alleine ist, der braucht mindestens einen zweithund

  • Hab allerdings noch nie von irgendwem gehört das er einen zweiten oder dritten (oder oder) Hund hat, weil das artgerecht(er) wäre.


    Max zog als Gesellschaft für Dexter ein, damit der immer einen passenden Artgenossen hat.

    Liest man auch im Forum jetzt nicht sooo selten, dass ein weiterer Hund für den ersten einzieht.

  • Ich habe inzwischen mehrfach Hunde vergesellschaftet.


    Im Prinzip lief das immer problemlos, da ich genau weiß, welcher Hund passt.

    Die Hunde sind tatsächlich NICHT für mich eingezogen, mir hätte auch einer gereicht.


    Aber ich habe gewusst/geahnt, daß sie einander brauchen und ergänzen.

    Und genau so ist es seit Jahren.


    Im Prinzip habe ich nichts anders gemacht beim Vergesellschaften als sonst auch.

    Der fremde Hund kam ins Haus, man lernte sich kurz kennen und dann war Ruhe.

    Da war es auch egal, ob Welpe, frisch von der Pflegestelle oder Direktimport.

    Niemand hat hier Remmidemmi gemacht.

    Weder beim ersten Kennenlernen noch beim nebeneinander Fressen.

    Ich kommuniziere von Anfang an, daß ich das nicht möchte.

    Und irgendwie verstehen die Hunde mich.


    So werde ich es auch immer wieder machen.

    Ganz entspannt, ohne Tammtamm, ohne Stress, WelpenBlues etc.

    Ich werde aber NIE Hunde aufnehmen, die nicht zu mir oder zu den vorhandenen Hunden passen. Warum sollte ich uns allen das antun?


    Dieser Frieden, den wir hier leben, ist so viel wert für uns.

    Sich vertrauen können, nicht managen müssen. Kein Maulkorb, keine Türgitter oder gar dauerhaftes Auseinandersperren von 2 Hunden. Kein Trennen beim Füttern, kein Füttern in Boxen, kein Trennen beim Alleinbleiben.

    Einfach nur sozial und liebevoll miteinander umgehen. Voreinander Respekt haben.

    Etwas anderes möchte ich nicht.

  • Ich bin grad auf der umgekehrten Strecke des Weges mit Hunden.

    1-2-3-4-5-4-3-4-3-2


    Und bin jetzt seit einer Woche mit nur noch zwei Hunden unterwegs….

    Und muss nur noch noch für einen kochen

    Nur noch 2 Bürsten


    Es ist mega einfach alles grad, obwohl unser Joe ja im Alter ein Schäfchen war.


    Ich habe jeden neuen Hund für mich gekauft, aber immer so, dass es zumindest passen sollte.


    Also der Dexi ist ein Rüde geworden ( :rolling_on_the_floor_laughing:) , weil ich zu meinen zwei Zicken, Never eher eine nette Colliehündin hätte aufnehmen wollen, die hätten die Damen zum Nachtisch verputzt.

    So kam also mein Dexi zum Joe. Und die beiden haben sich ab dem Zeitpunkt, wo Dexter erwachsen war nicht geliebt.

    Dexi ist da eher der Pascha. Der Ole kam hinzu, hat einmal ne Ansage vom Dexi erhalten und „läuft“. Joe hat das nie akzeptiert, deshalb musste ich immer aufpassen.


    Seit Dexters Inkontinenz lebt der im Wohnzimmer-Bereich mit Gitter abgetrennt. Ole mag nicht in dieses Zimmer, was er dürfte. Und ich weiß jetzt auch warum. Dexi ist Futteraggressiv

    und wird dort gefüttert, das hab ich gar nicht mehr auf dem Schirm gehabt.

    Lange Rede, kurzer Sinn, eine Regelin der Mehrhundehaltung ist: nie! Wirklich nie Mehrhundehaltung anfangen, wenn man notfalls nicht auch gut trennen kann.


    Ich kenn so einige Dramen, wo dann von heut auf morgen ein Hund weg muss…und alle nur Stress haben.


    Mehrhundehaltung ist schön, ist teuer, ist anstrengend.

    Man braucht ein größeres Auto, oder hat wenig Platz im kleinen, man muss mehr sauber machen, Tierarztkosten…Halleluja…..

    Kosten für den Unterhalt und so weiter.

    Urlaub?

    Geht…..Harz und Ostsee :rolling_on_the_floor_laughing:

    Dänemark?

    Hab ich mich mit dem Schnäppchen nicht hingetraut, wegen der rigiden Hundeverordnung…Frankreich ebenso…..


    Ginge jetzt wieder, wenn ich was finde, wie man einen Kotinkontinenten Hund mitnehmen kann….ich stell mir grad Camping vor und er hat Durchfall…..


    Ja, Mehrhundehaltung generiert auf alle Fälle nicht nur Diarrhoe, sondern auch Annekdoten. :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Hab allerdings noch nie von irgendwem gehört das er einen zweiten oder dritten (oder oder) Hund hat, weil das artgerecht(er) wäre.

    Erst heute wieder gehört. Die Dame sagte nie wieder einen 2 Hund, aber da der erste schon eher problematisch ist wollte sie ihm die Möglichkeit geben mit noch einem zusammen zu wohnen.


    Ich habe immer 2 manchmal auch 3 Hunde. Ich bin diejenige die das entscheidet. Ich suche aber dann ganz bewusst einen Hund aus von dem ich denke das es passt, gerade wenn kein Welpe einzieht.


    Die letzte Zusammenführung lief völlig problemlos. Die 2 lieben sich heiß und innig. Wobei jetzt in der Junghund Phase der große manchmal von der Energie vom Nervzwerg genervt ist.

    Da komme ich aber ins Spiel und nehm sie von ihm weg oder Regel das Energielevel runter.


    Das kennenlernen verlief unspektakulär. Mein Mann war mit dem großen gassi in unbekannten Gebiet und ich hab mich mit der kleinen auf eine Wiese gesetzt und dann kam er mal schauen was das wohl ist. Die ersten 2 Wochen hat er beschlossen im Wohnzimmer zu schlafen, heute liegen sie zusammen in einem Bett.


    Es braucht manchmal einfach auch Zeit und wenn ich entscheide hier wohnt noch ein Hund dann ist das so. Ich mag mehrer Hunde, weil ich mit jedem andere Dinge machen kann.


    Einer der wenigen Gründe die Gruppe aufzulösen bzw. Für einen ein neues Zuhause zu suchen wäre, wenn sie sich bis aufs Blut bekämpfen würden,so das ein normales Zusammenleben nicht möglich wäre. Hatte ich aber bisher noch nie.

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