Junger Hund knurrt und schnappt nach Bezugsperson, wie richtig verhalten?
-
-
Hey, hier kommt mal wieder ein Update.
Ich mag gar nicht mehr so richtig erzählen, welche Situationen wir noch so draußen erlebt haben (wie hier auch schon eine Person meinte, ich weiß leider nicht mehr, wer es war, fanden die ganz krassen Sachen tatsächlich alle dann statt, wenn die Halterin auch mit dabei war, in Betreuung hatte ich Bolle ja jetzt länger nicht mehr), weil ihr euch sicher alle vorstellen könnt, wie die Entwicklung ist und uns das ja letztlich auch alles nicht weiter bringt.
Kurzfassung: Bolle hat offensichtlich schon gut verinnerlicht, dass Aggression ihn zuverlässig zum Ziel führt. Ich empfinde die Situation nach wie vor und zunehmend als mehr als brandgefährlich und habe das seinen Menschen gegenüber sehr, sehr deutlich formuliert, auch, dass ich denke, dass es wahrscheinlich ist, dass bald ein Lebewesen durch diese Situation zu Schaden kommt (und wenn es "nur" er selbst ist, weil irgendeine Person einen der Vorfälle zur Anzeige bringt).
Es hat gedauert, aber gestern hat sich die Halterin endlich zugesagt, ebenfalls die Trainerin zu kontaktieren, mit der ich jetzt auch für mich bezüglich Suki arbeite. Ich habe mich bereit erklärt, mit Suki das Training stellenweise zu begleiten, wenn dies als sinnvoll erachtet wird (die Halterin findet leider immernoch, dass das Problem vor Allem mit Suki zu tun hat, inzwischen weiß ich sicher, dass das nicht stimmt und ihre Wahrnehmung da doll verschoben ist und ich bin sicher, dass die Trainerin ihr da die Augen öffnen kann).
Bis es einen klaren Trainingsplan und einen Maulkorb gibt, nehme ich Bolle jetzt nur noch für 2 halb so lange Tage die Woche (also maximal 5 Stunden) in Betreuung, damit ich nicht mit ihm rausgehen muss, das möchte ich aktuell auf keinen Fall mehr (seine anderen Sitterinnen übrigens auch nicht) und insgesamt ist klar, dass die Betreuung Ende August ganz vorbei ist. Heute ist er den zweiten Tag so kurz wieder hier und ich muss sehen, ob ich das wirklich so lange noch kann, denn drinnen ists nach wie vor ebenfalls problematisch und heute hat er auch wieder bei mir geknurrt und abgeschnappt, weil ich ihm verboten habe, an der Küchenzeile hochzuspringen (daher auch mein Gefühl, dass sich das Verhalten deutlich festigt und vermehrt).
Es ist also immernoch alles ziemlich großer Mist und ich merke, ich bin mit meinen Ressourcen, was das ganze Thema betrifft, auch langsam wirklich am Ende.
Mit Suki ist zum Glück alles wieder gut, das Menschen anbellen hat tatsächlich einfach wieder aufgehört, nachdem wir etwa eine Woche nicht mehr mit Bolle draußen waren. Trotzdem erarbeite ich mit ihr da jetzt einen Plan, wie ich damit umgehe, wenn es wiederkommen sollte. Auch sonst ist Suki grade einfach nur toll und ich bin dankbar, wie viel Glück ich mit ihr habe, wie viel sie schon gelernt hat, wie sehr sie mir vertraut, wie doll ich mich auf sie verlassen kann. Das ist so, so viel wert.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
Schau mal hier: Junger Hund knurrt und schnappt nach Bezugsperson, wie richtig verhalten?* Dort wird jeder fündig!
-
-
Tut mir sehr leid für dich und dass da ein Hund vor die Wand gefahren wird. Und dass das Thema leider in den Medien so nicht stattfindet, bis der Hund eben als einer dieser beißenden Hunde, die die Tierheime verstopfen auftaucht. Wie man mit aggressivem Verhalten gerade von Rüden umgeht, damit es eben nicht zur Strategie in allen Lebenslagen wird, hab ich noch keinen Podcast zu gefunden. ....
Gut zu hören, dass Suki das nicht langfristig angenommen hat und du mit ihr glücklich bist!
Ich wünsch dem Bolle das der Kastrachip ein kurzer ist und das seine Menschen endlich dran arbeiten und ihre Verantwortung realisieren. Ein Maulkorb ist nicht das Ende der Welt, ein Beißvorfall in unserer Welt leider schon. Ist der Hund dann nicht wunderschön, blauäugig, ne coole Rasse ... ist das nunmal die Karte für lebenslänglich.
-
Tut mir sehr leid für dich und dass da ein Hund vor die Wand gefahren wird.
Ich bin einfach nur noch traurig und erschöpft. Und ich merke leider auch, dass ich langsam den Bezug zu Bolle verliere, weil ich inzwischen nicht mehr darauf vertraue, ihn halbwegs einschätzen zu können. Vor einigen Wochen schien mir das noch viel besser zu sein, jetzt sehe ich zwar manchmal noch immer eine winzige Warnung (er zieht die Oberlippe ganz minimal hoch, bevor er nach vorne geht), dann geht es aber auch richtig, richtig schnell und das Signal ist leider auch nicht immer da.
Ich hoffe so, so sehr, dass da noch das Ruder rumgerissen werden kann und ich bin ehrlich gesagt froh, wenn ich hoffentlich jetzt endlich etwas Verantwortung, die ich dafür gespürt habe, wieder abgeben kann und von der Trainerin hoffentlich schnelle, deutliche Rückmeldung kommt.
-
Ich bin einfach nur noch traurig und erschöpft. Und ich merke leider auch, dass ich langsam den Bezug zu Bolle verliere, weil ich inzwischen nicht mehr darauf vertraue, ihn halbwegs einschätzen zu können. Vor einigen Wochen schien mir das noch viel besser zu sein, jetzt sehe ich zwar manchmal noch immer eine winzige Warnung (er zieht die Oberlippe ganz minimal hoch, bevor er nach vorne geht), dann geht es aber auch richtig, richtig schnell und das Signal ist leider auch nicht immer da.
Ich denke der Kastrachip wird da ungünstig reinspielen, die allgemeine Entwicklung, das wird anderen Menschen mit ihm auch so gehen und die allgemeine Entwicklung.
Was ich dir raten kann ist, rede mit ihm. Du bewegst dich, kommentiere, was du tust. Frag ihn zwischendurch, ob er einen Keks will, lass ihn sitz dafür machen. oder was auch immer er kann. Freu dich. Pump gute Hormone in die Beziehung. Achte auf wer bewegt wen. Willst du was von ihm, sprich ihn an, achte auf erst eine Verbindung zu haben und dann zu agieren. Der Junge ist auch dauerangespannt. Aktion, Reaktion. Ich rede mit dir, lass uns wohlwollend in Kommunikation gehen. Ja? Erst wenn du dann ein ja hast, dann etwas von ihm verlangen. Und da eben die Erwartung wieder auf, es wird nett polen. Man kommt in so eine Negativspirale und die ist mühsam wieder umzudrehen. Er soll irgendwo weg, Kuck mal, Fang den Keks. Der nächste Keks baut dann Distanz auf. Kannst einfach Fragen, Mausi, wie gehts dir gerade? Die Ansprache, ankucken, du wirst sehen, ob er sich anspannt, die augen Runde werden, die Ohren zurück. Oder angespannte Augenbrauen, grimmiges ich bin ready for fight, wenn du es haben willst. Und dann sagst du Knudel, niemand tut dir was. bist weich atmest. Gähnst. Achtest auf seine Angebote. Zergeln an einem laangen Handtuch, kann Anspannung ableiten, hochfahren und dann wieder runter, die Beute wird lahm. Kannst testen, kann er es hergeben?
Angst macht hart. Kuck, dass du wieder ihm gegenüber einfach offener wirst und du kannst genau das testen und festigen, ihn wieder lesen zu können, er wieder mehr mit dir spricht. Bist du mit ihm im Gespräch, muss er nicht nach vorne gehen. Ist eine Chance mit so einem Hund zu reden, solange er noch bei dir ist.
Oder du betrachtest es als Ablösungsprozeß, es ist sicher auch ein Instinkt sich so vor der Trennung zu schützen und auch das wird er merken, die emotionale Distanz, die ganz unwillkürlich reinkommt, wenn solche Entscheidungen getroffen werden.
Ich hoffe so, so sehr, dass da noch das Ruder rumgerissen werden kann und ich bin ehrlich gesagt froh, wenn ich hoffentlich jetzt endlich etwas Verantwortung, die ich dafür gespürt habe, wieder abgeben kann und von der Trainerin hoffentlich schnelle, deutliche Rückmeldung kommt.
Ja, das ist in jedem Fall besser. Wenn seine Menschen da so mit umgehen und dann auch noch Suki und damit dir eine Verantwortung zuschieben, die da nicht so hingehört ... Alles nicht so einfach.
Merke ich jetzt leider auch, auf eine andere Weise natürlich mit meinem Sitterjunghund. Er bringt hier leider vorallem Stress rein und nicht das was ich mir erhofft hatte, aber nun, in der Hundeschule darf er dann halt dann gar nicht mitspielen, wo soll er es denn sonst lernen? Aber das Gedanke ist schon da, dass ich ihn lieber weiterschicken sollte, zu einem anderen Sitter, wenn das nicht bald fruchtet, weil Kaami nunmal nicht so ein stabiler Hund ist ... noch lernt sie auch enorm, was den Stress wert ist ... und die Chance ist da, das sie doch sich gut zusammenfinden, aber es liegt eben auch nicht ganz in meinen Händen und die Tage dazwischen ...
Dieser Aspekt der Hundebetreuung, wird sehr wenig diskutiert irgendwo ... Also Danke, dass du das geteilt hast. Ich finde das sehr wichtig
-
Danke dir für den, mal wieder, richtig tollen Beitrag Sockensucher ! Mit deinem Tipp kann ich viel anfangen und ich glaube, ich mache das auch schon an ganz vielen Stellen intuitiv. Das hier:
Er soll irgendwo weg, Kuck mal, Fang den Keks. Der nächste Keks baut dann Distanz auf. Kannst einfach Fragen, Mausi, wie gehts dir gerade?
Ist tatsächlich nicht so leicht, Kekse interessieren ihn ja eher nicht so und Ansprache häufig auch nicht. Das heißt, im Zweifelsfall spreche ich ihn an und locke ihn und er räumt unbeeindruckt weiter den Wäschekorb aus zu zerkaut meine Klamotten, Tauschen ist auch schwierig, da muss ich in den nächsten Wochen noch viel mehr managen, denke ich, damit so blöde Situationen nicht mehr entstehen, denn das steigert sich grade wirklich extrem, dass er anfängt, Sachen kaputt zu machen oder auch Räume zu beanspruchen.
Die Ansprache, ankucken, du wirst sehen, ob er sich anspannt, die augen Runde werden, die Ohren zurück. Oder angespannte Augenbrauen, grimmiges ich bin ready for fight, wenn du es haben willst.
Das Blöde ist, dass er im Vergleich zum Anfang, wo ich ja auch hier im Thread noch meinte, dass er voll die ausdrucksstarke Mimik hat, kaum noch körpersprachlich kommuniziert, bevor er knurrt und schnappt. Er kann da ganz entspannt liegen und mich mit offenem Blick angucken und trotzdem knurrt er mich plötzlich an, wenn ich an ihm vorbei will. Viele hier würden vielleicht noch was entdecken, was ich da auf meinem Wissensstand noch nicht sehen kann, aber ich denke schon, dass ich Hunde inzwischen relativ gut lesen kann, hier ist das sehr schwer für mich geworden.
Angst macht hart. Kuck, dass du wieder ihm gegenüber einfach offener wirst und du kannst genau das testen und festigen, ihn wieder lesen zu können, er wieder mehr mit dir spricht. Bist du mit ihm im Gespräch, muss er nicht nach vorne gehen. Ist eine Chance mit so einem Hund zu reden, solange er noch bei dir ist.
Das ist ein sehr wichtiger Punkt! Ich versuche die Zeit, bis Bolle nächste Woche wieder kommt, dafür zu nutzen, das, was bisher so passiert ist ein bisschen von mir abzuschütteln, damit ich ihm wieder offener begegnen und in eventuell kritischen Situationen entspannter agieren kann. Ich weiß, dass er das alles nicht macht, weil er doof ist oder weil ich doof bin und ich sehe seinen Stress und seine Anspannung. Zusätzlich merkt er ja auch, wenn ich ihm gegenüber nicht mehr so offen und zugewandt bin, wie vor den ganzen jüngsten Ereignissen. Ich muss da auf jeden Fall noch mehr an mir arbeiten, das nicht persönlich zu nehmen, für mich war aber der Moment, als er meinen Freund gestellt hat, tatsächlich doch ganz schön doll und hat arg am Vertrauen gekratzt, weil die beiden sich ja auch kannten und vorher sehr nett miteinander waren.
Als er vorgestern den Tag über hier war, kam kurz eine Nachbarin zu Besuch und wir saßen einen Moment zusammen und haben geschnackt, da ist Bolle zu ihr hin und wollte ihr ins Gesicht schüffeln, sie hat ihn aber mit der Hand weggedrückt und ich habe gemerkt, dass ich kurz zusammengezuckt bin, weil ich dachte, dass er jetzt nach ihr schnappen würde, das war aber zum Glück nicht der Fall. Ich habe grundsätzlich keine Angst vor ihn, aber in der Situation habe ich gemerkt, dass da jetzt zumindest Unsicherheit ist und das ist auf jeden Fall etwas, was er und ich nicht gebrauchen können.
Wenn seine Menschen da so mit umgehen und dann auch noch Suki und damit dir eine Verantwortung zuschieben, die da nicht so hingehört ... Alles nicht so einfach.
Der Punkt, dass es an Suki liegt, kommt immer und immer wieder von Seiten der Halterin und ich merke wirklich, dass mich das langsam echt wütend macht und ich das als unfair empfinde. Suki ist bei den anderen Sitterinnen nicht dabei und dort gibts die selben Probleme, der Partner der Halterin hat mir erzählt, dass sie Zuhause auch diese Themen haben und ich habe ja nun auch schon oft genug erlebt, wie Bolle nach seinen beiden Bezugspersonen schnappt, da ist Suki nichtmal mit im Raum oder irgendwie sonst an der Situation beteiligt. Die Halterin passt nicht mehr auf Suki auf, wenn ihr Freund nicht da ist, weil sie auch nicht allein mit beiden Hunden raus will, sie meidet bestimmte Gassistrecken mit Bolle und leint ihn allein nur noch selten ab, weil sie Angst hat...Aber das sieht sie alles gar nicht. Wenn ich sie frage, wie es läuft, ist bei ihnen Zuhause alles super, Bolle macht alles toll, es gibt kein Problem, er kann jetzt auch wieder in die Hundefreilaufzone, weil ohne Leine ist er ja so entspannt!? Das ist frustierend. Und gefährlich.
Merke ich jetzt leider auch, auf eine andere Weise natürlich mit meinem Sitterjunghund. Er bringt hier leider vorallem Stress rein und nicht das was ich mir erhofft hatte, aber nun, in der Hundeschule darf er dann halt dann gar nicht mitspielen, wo soll er es denn sonst lernen? Aber das Gedanke ist schon da, dass ich ihn lieber weiterschicken sollte, zu einem anderen Sitter, wenn das nicht bald fruchtet, weil Kaami nunmal nicht so ein stabiler Hund ist ... noch lernt sie auch enorm, was den Stress wert ist ... und die Chance ist da, das sie doch sich gut zusammenfinden, aber es liegt eben auch nicht ganz in meinen Händen und die Tage dazwischen ...
Dieser Aspekt der Hundebetreuung, wird sehr wenig diskutiert irgendwo ... Also Danke, dass du das geteilt hast. Ich finde das sehr wichtig
Danke fürs Teilen deiner aktuellen Erfahrung. Du hast Recht, das wird wirklich wenig diskutiert und ich empfinde es als ebenso wichtig.
-
-
Ist tatsächlich nicht so leicht, Kekse interessieren ihn ja eher nicht so und Ansprache häufig auch nicht. Das heißt, im Zweifelsfall spreche ich ihn an und locke ihn und er räumt unbeeindruckt weiter den Wäschekorb aus zu zerkaut meine Klamotten, Tauschen ist auch schwierig, da muss ich in den nächsten Wochen noch viel mehr managen, denke ich, damit so blöde Situationen nicht mehr entstehen, denn das steigert sich grade wirklich extrem, dass er anfängt, Sachen kaputt zu machen oder auch Räume zu beanspruchen.
Ja, okay, das erinnert mich an Kaami, die am Anfang auch bis ins absurde nur alles haben und zerstören wollen, was verboten war. Spielzeug ect völlig uninteressant. Hatte ich bis dahin noch nie. Überlegen, was er haben und zerstören könnte, aber das nicht geben, sondern so hinlegen, dass er es attraktiv findet. Ich hatte da irgendwie die Vermutung, dass es ihr geholfen hat, Kontrolle über die Umwelt zu haben in einer gänzlich einengenden, nicht selbstbestimmten Situation. Selbstbehauptung, die immer schlimmer wird, je mehr Unsicherheit aufkommt. Bei uns hat das in einem Messerfetisch geendet. Da hab ich als sie das erste Mal Interesse zeigte, natürlich mit echter Emotion reagiert (Gott gefährlich!) und das hat sie getriggert, wenn man das so nicht haben darf, MUSS es das beste überhaupt sein. Ich hab nur noch über den Herd gebeugt Gemüse geschnitten, weil sie einfach ohne Karten abgesprungen ist um das Messer zu bekommen.
Ja da hilft nur Wegräumen, aber wie gesagt, wenn das dieses Bedürfnis nach Selbstbehauptung ist, wird er sich etwas suchen, das diese Reibung auslöst, wie eben auch Raum den man nicht wegräumen kann. Ohne Futterablenkung ist es natürlich schwer, ohne Maulkorb und sonstige Sicherung auch ... ganz ehrlich, stell dir einen Besen bereit für alle fälle (wenn du einen mit so weichen Fegeborsten hast, sonst einen mit harten Borsten mit einem Handtuch umwickeln), kann er da reinhacken, wenn du ihn von etwas abhalten musst. Es also irgendeine Krise gibt, wo er was frisst, das ihm schadet oder oder
Das Blöde ist, dass er im Vergleich zum Anfang, wo ich ja auch hier im Thread noch meinte, dass er voll die ausdrucksstarke Mimik hat, kaum noch körpersprachlich kommuniziert, bevor er knurrt und schnappt. Er kann da ganz entspannt liegen und mich mit offenem Blick angucken und trotzdem knurrt er mich plötzlich an, wenn ich an ihm vorbei will. Viele hier würden vielleicht noch was entdecken, was ich da auf meinem Wissensstand noch nicht sehen kann, aber ich denke schon, dass ich Hunde inzwischen relativ gut lesen kann, hier ist das sehr schwer für mich geworden.
Ich denke, das zeigt einfach die sehr ungute Entwicklung, die er gerade nimmt. Und das ist das Problem, dass Grenzen vom Hund respektieren, leider nicht nur bedeutet, dass die Situation sich entspannt und er nicht weitergehen muss, sondern dass sich das Verhalten ausweitet und der Hund immer mehr diese Strategie einsetzt. Weil das grundlegende Problem nicht gelöst werden kann. Und das Umfeld kontrollieren bietet immer eine kurzfristige Befriedigung. Ich denke, er holt sich da die Kontrolle, die er woanders nicht hat.
Was machst du, wenn er dich begrenzt?
Das ist ein sehr wichtiger Punkt! Ich versuche die Zeit, bis Bolle nächste Woche wieder kommt, dafür zu nutzen, das, was bisher so passiert ist ein bisschen von mir abzuschütteln, damit ich ihm wieder offener begegnen und in eventuell kritischen Situationen entspannter agieren kann. Ich weiß, dass er das alles nicht macht, weil er doof ist oder weil ich doof bin und ich sehe seinen Stress und seine Anspannung. Zusätzlich merkt er ja auch, wenn ich ihm gegenüber nicht mehr so offen und zugewandt bin, wie vor den ganzen jüngsten Ereignissen. Ich muss da auf jeden Fall noch mehr an mir arbeiten, das nicht persönlich zu nehmen, für mich war aber der Moment, als er meinen Freund gestellt hat, tatsächlich doch ganz schön doll und hat arg am Vertrauen gekratzt, weil die beiden sich ja auch kannten und vorher sehr nett miteinander waren.
Es ist einfach die ungünstigte Stresstrategie, die a gefährlich ist und b keine guten Gefühle weckt. Also mir gings so. Dass Kaami mich geschnappt hat, dass ich grün und blau war, kein Ding. Aber ihre Attacken gegen die anderen Hunde, dass war für mich heftig zu verdauen, hat lange gedauert, bis ich im Kopf nicht mehr dieser Hund! und meine Hunde hatte .... und sein Verhalten gemahnt zur Vorsicht! Aber die Gefühle merkt er halt schon, ist eine Variable, die man nicht einfach abstellen kann, aber teil einer Verhaltensänderung sein könnte, nicht muss, auf beiden Seiten.
Als er vorgestern den Tag über hier war, kam kurz eine Nachbarin zu Besuch und wir saßen einen Moment zusammen und haben geschnackt, da ist Bolle zu ihr hin und wollte ihr ins Gesicht schüffeln, sie hat ihn aber mit der Hand weggedrückt und ich habe gemerkt, dass ich kurz zusammengezuckt bin, weil ich dachte, dass er jetzt nach ihr schnappen würde, das war aber zum Glück nicht der Fall. Ich habe grundsätzlich keine Angst vor ihn, aber in der Situation habe ich gemerkt, dass da jetzt zumindest Unsicherheit ist und das ist auf jeden Fall etwas, was er und ich nicht gebrauchen können.
Puh ja, für die letzte Strecke lieber nicht mehr, oder? Diese Gedanken kenne ich auch, wenns erst in der Situation Ploing macht. Und nochmal das IST ein Warnsisyem das Sinn hat. Auch wenn die Auswirkungen auf die Beziehung nicht positiv sein mögen. Auf das Gefühl hören und trotzdem durchatmen vorm handeln und bewusst in den eigenen Körper reingehen und sich bewusst machen, was da ist.
Der Punkt, dass es an Suki liegt, kommt immer und immer wieder von Seiten der Halterin und ich merke wirklich, dass mich das langsam echt wütend macht und ich das als unfair empfinde. Suki ist bei den anderen Sitterinnen nicht dabei und dort gibts die selben Probleme, der Partner der Halterin hat mir erzählt, dass sie Zuhause auch diese Themen haben und ich habe ja nun auch schon oft genug erlebt, wie Bolle nach seinen beiden Bezugspersonen schnappt, da ist Suki nichtmal mit im Raum oder irgendwie sonst an der Situation beteiligt. Die Halterin passt nicht mehr auf Suki auf, wenn ihr Freund nicht da ist, weil sie auch nicht allein mit beiden Hunden raus will, sie meidet bestimmte Gassistrecken mit Bolle und leint ihn allein nur noch selten ab, weil sie Angst hat...Aber das sieht sie alles gar nicht. Wenn ich sie frage, wie es läuft, ist bei ihnen Zuhause alles super, Bolle macht alles toll, es gibt kein Problem, er kann jetzt auch wieder in die Hundefreilaufzone, weil ohne Leine ist er ja so entspannt!? Das ist frustierend. Und gefährlich.
Das ist dann das nicht wahrhaben wollen und die Welt umstricken, und Suki bietet sich da an, weil das nicht in ihrer Verantwortung liegen würde. Und ich denke es zeigt, dass sie eben mit zwei Hunden dann sehr deutlich die Einschränkungen und Gefahren spürt, viel Deutlicher als mit nur einem Hund. Auch deshalb ist es letztlich gut, wenn sie nun auf sich gestellt, ohne die Ausrede weitermachen. Der Selbe Effekt wie bei den Qualzuchten, weil man sagt der Hund ist eingeschränkt, kommt bei Haltern Ablehnung an gegen die sich gewehrt wird. Bolle hat massive Probleme und ist eben trotzdem ein toller Hund. Auch wenn das schwer fällt ... wie gesagt, bei Kaami habe ich das lange nicht geschafft und ich gebe zu, dass meine sich steigernden guten Gefühle wesentlich gefüttert werden von gutem Verhalten den anderen hier im Haushalt gegenüber. Ich kann nur mit dir hoffen, dass das mit der Hundefreilaufzone Angeberei ist, wie zuhause alles super, keine Probleme ... und er keine Attacke fährt, die sein Leben komplett über den Haufen werfen wird.
Danke fürs Teilen deiner aktuellen Erfahrung. Du hast Recht, das wird wirklich wenig diskutiert und ich empfinde es als ebenso wichtig.
Ich hoffe Suki und du kommt gut durch die letzte Zeit und es tut sich der ein oder andere Silberstreif am Horizont für Bolle auf (und deine Zweithundpläne fügen sich wunderbar ....)
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!