Junger Hund knurrt und schnappt nach Bezugsperson, wie richtig verhalten?

  • Ja, ich mag die ganz stumpfe Variante der Klickerkonditionierung auch nicht.

    Ich mische da einfach, ein bisschen Ansprache/Forderung/Hilfe, ein bisschen Shaping, also einfangen von allem was in die richtige Richtung geht, ggf. ordentlich Hilfe, auch mit Marker sich weiter in die richtige Richtung zu bewegen (das mein ich mit einladen, ggf. auch ein bissi locken).

    Mehrmals klicken tu ich bei solchen Sachen eher motivationsmäßig, "jaja, Du bist am richtigen Weg", einmal unterwegs verstärk ich einfach mit allem was ich habe, ich freu mir bei solchen Kandidaten schon am halben Weg den A*** weg und zwar offensichtlich und ggf. auch so bekloppt, dass der Hund im Zweifel vielleicht auch nur kommt, um zu gucken ob ich noch ganz gerade bin :D, egal, Hauptsache er kommt und ich ne Situation geschaffen in der mir was zum Belohnen bleibt.

    Einen Hund der Klickern bereits gut kennt kann man mit "Klickerfeuer" auch mal aus brenzligen Lagen holen, durch die positive Verknüpfung des Klicks kann man ja die Emotionen beeinflussen und dadurch dann den Fokus verschieben.

  • Vielleicht hab ich das jetzt auch falsch verstanden :sweet:


    Du passt auf den Hund deines Nachbarn/ Bekannten auf - im Gegenzug passt er auf Suki auf


    „Bolle“ ist nicht easy, trotzdem ein netter Hund; die Besitzer haben aber - auch wenn sie super nett sind, manches schleifen lassen.


    DU machst dir aber jetzt Gedanken wie man es besser machen könntest


    Trotzdem bemerkst du, dass es Suki nicht wirklich gut tut

  • Ich glaube auch, dass das gut wäre, Tipps sind sehr willkommen (Raum Hamburg). Die Halterin ist mit dem Hund bereits im Training (allerdings nur in einer Gruppe, glaube ich), damit aber nicht ganz zufrieden, soweit ich weiß.

    Mir ist eine Trainerin eingefallen, die allerdings eher nicht zum Kreis der "bedürfnisorientierten Hundetrainer" gehört. Ich kenne sie nicht persönlich, aber sie wurde mir von jemandem emfohlen, von dem ich gerne Empfehlungen annehme. Ich schreibe dir mal eine pn!

  • Du hast da also einen ziemlich durchsetzungsstarken Hund, der schon wiederholt mit seinen Zähnen seinem Kopf zuwiderlaufende Situationen gelöst hat.


    Alle Empathie und Liebsein der Welt von Seiten der Besitzer wird das nicht lösen können. Mit so einem Hund kann man keinen Stuhlkreis bilden und gemeinsam eine Lösung erarbeiten, weil der Hund selbst kein Interesse an gemeinsamen Lösungen hat.

    Klar, dem würde ich zustimmen. Aber wie motiviert man denn dann jetzt diesen Hund, der, wie du in deinem ersten Beitrag meintest, wohl erstmal noch nicht verstanden hat, dass Zusammenarbeit mit dem Menschen richtig toll ist und sich lohnt? Wie weckt man das Interesse an gemeinsamen Lösungen? Wie kann ich ihn effektiv mit seinen bisherigen Konfliktstrategien auflaufen lassen und ihm eine Alternative bieten? Sorry, ich weiß, das ist für die meisten von euch wahrscheinlich alles sehr basal, aber ich bin ja doch einfach auch noch ziemlich unerfahren und da fehlen mir halt aktuell leider wohl noch so ein bisschen die richtigen Ansatzpunkte und die Erfahrung für diesen speziellen Hund (das, was ich mir mit Suki erarbeitet habe, passt hier ja nur bedingt), deshalb freu ich mich ja auch so über eure Ideen dazu. :)


    Ich persönlich würde bei so einem Kandidaten Vorrechte streichen, klare Regeln etablieren, die konsequent durchgesetzt werden und vor allem sehr vorausschauend handeln. Sprich, wenn der Hund von der Couch herunter knurrt, wenn er diese verlassen soll, dann darf er auch nicht aufs Bett. Er mag nicht Geschirr anlegen, dann bleibt das Geschirr und ne kurze Schleppleine dran.

    Ich verstehe, was die Idee dahinter ist, nach dem Vorfall auf dem Sofa hatte ich ja auch erstmal das Gefühl, es wäre vielleicht schlau, ihn nicht mehr da liegen zu lassen. Ich muss gestehen, dass ich das nicht beibehalten habe, stattdessen habe ich die Regel eingeführt, dass ich Bett und Sofa durch die Auflage von Decken freigebe (oder halt auch nicht) und wer sich nicht dran hält oder nicht benimmt, fliegt raus. Das funktioniert bisher total gut, vorgestern war halt doof, das stimmt, aber als ich ihn unten hatte, blieb er da auch und war wieder entspannt. Also eindeutige Regeln und Konsequenzen gibt es für mein Empfinden auf jeden Fall, ein komplettes Verbot nicht.


    Meine Gründe dafür sind einerseits, dass ich Sofa und Bett für uns auf sozialer Ebene wichtig finde, auf dem Bett können wir alle drei liegen und kuscheln oder auch mal ein bisschen rangeln, das geht sonst nirgends so richtig, weil es den Hunden dann zu eng ist (ich habe eine winzige Wohnung), und das empfinde ich als sehr wertvoll für uns alle bei dem ganzen Stress, den wir sonst halt leider grade noch haben.


    Andererseits habe ich den Eindruck, mit der Strategie auf Dauer eher nicht weiter zu kommen, weil es tendenziell ja einfach alles sein kann, was er situativ doof findet. Wenn ich jeglichen Konflikt vermeiden möchte, dürfte er nur noch auf seiner Decke liegen (was vermutlich auch problematisch wäre, weil er da aktuell noch nicht bleibt) und nichts mehr machen. Deshalb hoffe ich eher darauf, eine stringente Lösung zu finden, wie ich mit den Konflikten gut umgehen kann und alternatives Verhalten fördern kann.


    Aber klar, ich will auch auf jeden Fall vermeiden, dass es zu einem Biss kommt, deshalb werde ich die Besitzer erneut bitten, mit dem Maulkorbtraining anzufangen und zusätzlich zum Geschirr eine Hausleine organisieren (ich habs mit ner Schnur probiert, hat bei Suki damals gereicht, aber er ist halt doch ne Ecke größer und schwerer, da brauch ich was anderes).


    Ich muss nochmal auf das Buch "Ich lauf schonmal vor" zurückkommen, das ich gerade lese. Einiges, was ich in geschilderten Verhalten von Hunden hier im Forum immer wieder lese, kommt dort zur Sprache. Oft sind es total bemühte Halter, die irgendwie nicht zu ihrem Hund durchdringen oder es entstehen Konflikte, und der Mensch weiss nicht, wie er diese am besten anpackt. Es werden auch gute Tipps gegeben, wie man wieder mehr Zusammenarbeit erreichen kann durch gemeinsame Trainingserfolge.

    Vielleicht würde dir das helfen?

    Ja, das Buch taucht ja hier im Forum immer mal wieder auf und ich hab es auch hier und bereits ein bisschen darin gelesen. Ich muss gestehen, dass ich bisher lediglich den ZOS-Aufbau für mich rausgezogen habe, was die anderen Methoden betrifft, bin ich mir nicht sicher, ob das für mich so gut passt. Aber nichtsdestotrotz hatte ich auf jeden Fall vor, nochmal reinzulesen, wenn es schon da ist, und mir da nochmal ein Bild von zu machen.


    Und da beisst sich die Katze in den Schwanz. Natürlich könnte man mit dem Hund arbeiten, ihn mehr auf sich fokussieren, ihn dezent einnorden, etwas aus ihm machen.


    Aber solange du dabei Unsicherheit ausstrahlst, solange wird der Hund das spüren und seine eigene Agenda verfolgen und dir nur soweit entgegenkommen, wie er gerade Lust hat.

    Und glaub mir, ich kenne das gut von meinen Reitbeteiligungen, die ich im Laufe der Zeit hatte. Pferd führt sich arschig auf, und man müsste jetzt reagieren. Und dann ist da die innere Stimme, die sagt "ist aber nicht mein Pferd, da kann ich nicht so hart sein". Und Pferdchen lacht sich eins wahrscheinlich (nein, natürlich nicht. Aber kriegt meinen inneren Konflikt natürlich 1:1 mit).

    Das "ist nicht meiner, kann ich nicht so hart mit sein" ist es bei mir gar nicht. Ich bin wirklich auch eher von der Wattebauschfraktion, aber wenn der Hund sich daneben benimmt hab ich auch keine Hemmungen, ihm das mitzuteilen. Situativ habe ich da also keine Berührungsängste, mir ging es eher ums große Ganze, weil mir halt so ein paar grundsätzliche Sachen fehlen, die ICH gerne bei Bolle hätte, aber es ist natürlich Quatsch, wenn ich jetzt anfange, wild an ihm rumzutrainieren, wenn seine Menschen das alles ganz anders machen, deshalb frage ich mich da so ein bisschen, wo die Grenze ist.


    Also: Ich brauche für unsere beiden Tage in der Woche, dass er eine Grundbereitschaft entwickelt, mit mir zu kooperieren. Eigentlich brauche ich aber auch, dass er nicht brüllend in der Leine hängt, wenn wir andere Hunde (und leider auch Gelegentlich Menschen) treffen. Dann bräuchte ich eigentlich auch einen Maulkorb und sowieso hätte ich gerne, dass er sich auf seinen Platz schicken lässt und Alleinebleiben wär auch toll und...Verstehst du, was ich meine? Wo ziehe ich denn da die Grenze? Und wo kann ich vielleicht auch Abstriche machen? Weil, er ist nunmal nicht mein Hund und ich entscheide nicht, was er für sein Leben braucht...Ich finds schon echt schwierig. Bisher hatte ich immer erwachsene Sitterhunde, da hätte ich sicher auch das ein oder andere anders gemacht und es lief auch nicht immer alles glatt, aber zwei gleichaltrige Jungspunde sind schon nochmal ne andere Nummer.


    Die Frage ist, ist der Besitzer gut damit, dass du mit dem Hund arbeitest? Dann müsste es aber auch okay sein, dass du bei Bedarf ein Halsband verwendest oder einen Maulkorb. Dann müsste entsprechendes Vertrauen in dich einfach da sein und auch die Besitzer müssten wohl ein bisschen was verändern an ihrem Umgang.


    Ist dazu niemand bereit von Seiten der Besitzer, kann man zwar irgendwie vor sich hinwerkeln, dass es passt, aber so Vorfälle, wo der Hund abschnappt, werden halt auch nicht das letzte Mal passiert sein, befürchte ich.

    Wie du schon selbst erkannt hast, die Entscheidung kann dir natürlich niemand abnehmen.

    Aber wer weiss, vielleicht findest du auch eine Basis für euch zwei (drei). Das würde ich dir natürlich sehr wünschen 🍀

    Dankeschön! Ich uns auch! :)

  • Einerseits find ich bezeichnend, dass Du Dir die Frage stellen musst, nicht andere. Andererseits: Gehe ich recht in der Annahme, dass das eine Ich passe Dir aufn Hund auf, Du mir -Konstruktion ist, ohne fianzielle Transaktionen?


    Das wäre es mir nicht wert, denk ich. Eine gute Hundekombi, die nicht in Arbeit ausartet, gerne. Ein Hund, der Arbeit bedeutet, den würd ich auch so sehen.


    Ich kann das völlig falsch interpretieren: bei mir entsteht der Eindruck, Du könntest eine sehr praktische Lösung sein: Engagiert sich über die Maßen, will aber nix dafür, weil selber abhängig davon, dass manchmal wer den Weniger-Aufwand Hund mitlaufen lässt. Kostet nix, ändern muss man auch nix.

    Danke für deine Einwände, ein bisschen was hatte ich dazu ja schon geschrieben, aber diese Sichtweise ist trotzdem mehr als berechtigt und auch hilfreich. Ich bin auf jeden Fall eine Person, die sich manchmal zu tief in Sachen reinhängt (Helfer:innensyndrom lässt grüßen) und es ist absolut nicht verkehrt, darauf hingewiesen zu werden und das anhaltend zu reflektieren. Ich bin hier offensichtlich noch im Prozess und mir ist klar, dass der Punkt kommen kann, an dem ich mich abgrenzen muss. Gerade hoffe ich noch darauf, dass es nicht dazu kommt und wir eine beidseitig bereichernde Lösung finden.


    Ich habe schon das Gefühl, dass die beiden den Aufwand nicht scheuen und sich auch engagieren möchten, sowohl für sich und Bolle als auch als Stütze für mich mit Suki, das gerade nur einfach dort die Ressourcen knapper sind, als bei mir. Das muss ja aber auch nicht so bleiben, deshalb bin ich da momentan noch zuversichtlich.

  • Aber wie motiviert man denn dann jetzt diesen Hund, der, wie du in deinem ersten Beitrag meintest, wohl erstmal noch nicht verstanden hat, dass Zusammenarbeit mit dem Menschen richtig toll ist und sich lohnt? Wie weckt man das Interesse an gemeinsamen Lösungen?

    Das wird zu Anfang des Buches ganz gut erklärt, finde ich, wo es um Hausstandsregeln geht.


    Nun ist es natürlich schwierig, weil hier niemand den Hund kennt. Aber ihm werden ja offensichtlich von dir und seinen Besitzern viele Kontaktangebote gemacht, und er lässt sich dann zu den Interaktionen herab, die ihm zusagen. Das läuft dann mMn verkehrt herum.


    Im Grunde müsste man das Ganze auf neue Füße stellen. Da aber der Hund auch schon aggressiv reagiert hat, traue ich mich kaum, dir das ohne Trainerbegleitung zu empfehlen, es gibt nämlich Hunde, die das so verunsichert, dass die erstmal noch schwieriger werden und ihre "Pfründe" verteidigen. Alles, was ich schreibe, ist also erstmal bitte nur als ein theoretischer Gedankenanstoß zu verstehen :sweet: Es bringt niemanden was, wenn du gebissen wirst.



    Neue Füße hieße für mich, zu Beginn gehen sämtliche Interaktionen von mir aus. Also natürlich möglichst positive Interaktionen, die der Hund auch cool findet. Zb Leckerli werfen und fressen lassen. Oder einen Ball oder Zergel. Oder ihn kraulen oder anleinen und ne schöne kurze Runde Gassi gehen. Und dann, wenn der Hund das richtig cool findet, nach dem zweiten, dritten Wurf aufhören. Den Hund ignorieren, seinen Wunsch nach Interaktion ignorieren, ihn weder ansprechen, noch anschauen noch anfassen.


    Viele Hunde verunsichert das, wenn der Mensch plötzlich die Zügel übernimmt. Sie fangen dann an zu bellen, springen einen an oder wollen anderweitig Aufmerksamkeit. Wichtig ist, dann konsequent zu bleiben, sonst bestätigt man das falsche Verhalten.


    So entsteht eine gesunde Distanz, aus der heraus ich dem Hund Angebote nach meinem Gusto machen kann und, wenn er darauf eingeht, ihn belohnen kann


    Wie kann ich ihn effektiv mit seinen bisherigen Konfliktstrategien auflaufen lassen und ihm eine Alternative bieten?

    Keine Resonanz für sein Verhalten bieten, oder eine klare Ansage machen, nicht mehr nur reagieren, sondern agieren.

    Was sind denn typische Strategien, die er sich zurecht gelegt hat?


    dass ich Bett und Sofa durch die Auflage von Decken freigebe

    Das empfinde ich nicht als das hier:

    Also eindeutige Regeln und Konsequenzen gibt es für mein Empfinden auf jeden Fall,

    Wir haben im letzten Hundkurs "Decke!" geübt, und unsere Trainerin hat uns eingeschärft, dass wir immer die gleiche Decke (bei uns ist es ein blauer Badvorleger) verwenden sollen. Eine Halterin mit einem sehr gescheiten Doodle hat einmal ein graues Handtuch mitgebracht statt ihrer grauen wattierten Hundedecke.

    Das hat der Hund nicht verstanden und ging da entsprechend auch nicht drauf.


    Ich persönlich finde, klare Regeln ohne "aber wenn da was draufliegt, darfst du dann doch" sind einfacher zu verstehen als Ausnahmen zu kreieren. Man darf nicht vergessen, der Hund muss sich die Regeln von zwei Haushalten merken ;)

    auf dem Bett können wir alle drei liegen und kuscheln oder auch mal ein bisschen rangeln,

    Das würde ich nun mit so einem Hund, wie du ihn beschreibst, komplett unterlassen.


    Ich hatte sehr viele Jahre zwei Hunde, und wenn ihnen was wichtig war, dann ihr Liegeplatz. Besonders der Hund, der ranghöher war, also meist älter und länger da gewesen, hat es überhaupt nicht geschätzt, auf seinem Liegeplatz liegend angespielt zu werden. Das konnte durchaus zu einer deutlichen Massregelung des Störenfrieds führen.

    Hier wird auf der Couch geruht. Wer sich nicht dran hält, fliegt runter. Hat bisher jedes Welpi und jeder Pubertant gecheckt :sweet:



    Wenn ich jeglichen Konflikt vermeiden möchte, dürfte er nur noch auf seiner Decke liegen (was vermutlich auch problematisch wäre, weil er da aktuell noch nicht bleibt) und

    Dann ist das doch was, was ihr üben könnt. Geht ja auch langsam aufzubauen. Du bestimmst die Regeln. Natürlich haben meine Hunde auch ganz viele Rechte, aber eben nur die, die sich entsprechend benehmen können.

    Hunde, die mich anknurren, wenn ihnen was nicht passt, kommen bei mir ganz am Schluss dran. Wer sich gut benimmt, bekommt bei mir dagegen fast alles :herzen1:

    deshalb frage ich mich da so ein bisschen, wo die Grenze ist.

    Ja, schwierig, weil eben niemand den Hund kennt.

    Ich brauche für unsere beiden Tage in der Woche, dass er eine Grundbereitschaft entwickelt, mit mir zu kooperieren. Eigentlich brauche ich aber auch, dass er nicht brüllend in der Leine hängt, wenn wir andere Hunde (und leider auch Gelegentlich Menschen) treffen. Dann bräuchte ich eigentlich auch einen Maulkorb und sowieso hätte ich gerne, dass er sich auf seinen Platz schicken lässt und Alleinebleiben wär auch toll und...Verstehst du, was ich meine? Wo ziehe ich denn da die Grenze

    Der Umgang daheim ist, finde ich, immer das Entscheidende. Da kannst du zb unterbinden, dass er dir im Weg rumliegt, dir folgt oder dich bedrängt (und deinen eigenen Hund vielleicht auch?). Du kannst Distanz einfordern und Gehorsam. Gleichzeitig ist es wichtig, dem Hund zu vermitteln, Hey, wenn du machst, was ich sage, kriegst du auch ganz viel Gutes von mir. Dann passt die Chemie, wir machen tolle Sachen und du hast auch was davon.


    Und dann geht es an die Leinenaggression. Wenn der Hund zu Hause bei dir gelernt hat, du bestimmst die Spielregeln, und er tut gut daran, sich daran zu halten, wird es draußen auch einfacher, ihn zunächst ohne Ablenkung von außen auf dich zu beziehen. Das kann lange dauern und vielleicht auch nie ganz gut werden aber wenn der Groschen gefallen ist, dass es sein Vorteil ist, wenn er mit dir zusammen arbeitet, wird vieles leichter.



    Allerdings, wie gesagt, der Weg, den ich wählen würde, wäre steinig und ohne Trainer vielleicht auch nicht ganz ohne Überraschungen.

    Deshalb, auch weil niemand den Hund hier gesehen hat, wäre es sinnvoll, dir jemanden ins Boot zu holen. Und dann ist es ja auch noch so, dass der Hund nur 2 Tage die Woche bei dir ist :fear: die Frage ist also, ob du dir den ganzen Aufwand antun möchtest.

    Aber vielleicht ist was dabei, was dir weiterhilft und womit du ansetzen kannst :bindafür:

  • Ja, ich mag die ganz stumpfe Variante der Klickerkonditionierung auch nicht.

    Ich mische da einfach, ein bisschen Ansprache/Forderung/Hilfe, ein bisschen Shaping, also einfangen von allem was in die richtige Richtung geht, ggf. ordentlich Hilfe, auch mit Marker sich weiter in die richtige Richtung zu bewegen (das mein ich mit einladen, ggf. auch ein bissi locken).

    Mehrmals klicken tu ich bei solchen Sachen eher motivationsmäßig, "jaja, Du bist am richtigen Weg", einmal unterwegs verstärk ich einfach mit allem was ich habe, ich freu mir bei solchen Kandidaten schon am halben Weg den A*** weg und zwar offensichtlich und ggf. auch so bekloppt, dass der Hund im Zweifel vielleicht auch nur kommt, um zu gucken ob ich noch ganz gerade bin :D, egal, Hauptsache er kommt und ich ne Situation geschaffen in der mir was zum Belohnen bleibt.

    Einen Hund der Klickern bereits gut kennt kann man mit "Klickerfeuer" auch mal aus brenzligen Lagen holen, durch die positive Verknüpfung des Klicks kann man ja die Emotionen beeinflussen und dadurch dann den Fokus verschieben.

    Super, danke dir, ich kann mit deinen Beiträgen sehr viel anfangen und freue mich jetzt schon darauf, das nächste Woche mit Bolle auszuprobieren! Ob ich noch ganz gerade bin fragt er sich eh ständig, glaube ich (er hat dann seeehr lustige Stirnfalten). :D


    Vielleicht kann ich das klickern inklusive "Klickerfeuer" auch bei Suki nochmal auspacken, brenzlige Situationen kennen wir nämlich auch und ich krieg sie manchmal nicht so gut raus, wenn sie schon im Erstarren ist (ich hab das bisher mit Körpertargets versucht, das klappt manchmal, aber leider nicht immer).

  • Sind das jetzt Fragen oder einfach eine Feststellung bzw. Zusammenfassung?


    Also, ja, soweit würde ich sagen, dass das alles so stimmt, nur das letzte kann ich so deutlich nicht sagen, ich würde denken, das ist ein bisschen beides.


    Suki mag den Kontakt schon sehr, glaube ich. Die beiden sind lieb und ausgeglichen miteinander, das genießt sie auf jeden Fall. Gleichzeitig ist es für sie aber natürlich ebenfalls super stressig, wenn wir zusammen rausgehen und, wie geschrieben, mache ich mir halt Sorgen, dass sich alte Themen wie das Leinenpöbeln bei ihr wieder öffnen, wenn sie das jetzt bei Bolle immer miterlebt (kennt man ja total gut, Gespanne mit zwei oder mehr kläffenden Leinenrambos, das will ich auf keinen Fall).

  • Hmmm, das klingt nach total viel Aufwand und Stress deinerseits für einen Hund, der von seinen Haltern nicht erzogen wurde/wird und die (aus welchen Gründen auch immer) den mit dir vereinbarten Trainertermin nicht eingehalten haben.

    Und dein Hund überlegt sich schon, ob die Nichteinhaltung der Regeln vielleicht auch was für ihn wäre....


    Ich wüsste, was ich in so einem Fall zu tun hätte. So lieb, nett und wichtig könnte mir kein Hunde- oder Menschenkontakt der Welt sein. Ich würde den Hund nicht mehr nehmen.

    Klingt jetzt hart, kann aber sein, dass je du dich reinhängst, und wenn dann doch mal was passiert, wer haftet bzw. bezahlt dann? Gibt es eine schriftliche Vereinbarung?

  • Habt ihr das Mal ganz klassisch mit ordentlicher Grunderziehung probiert? Das ist ein junger Rüde? Da find ich das alles völlig normal. Muss halt 1. Training, also was willst du mit welchem Signal 2. Du meinst das wirklich ernst und setzt das durch.

    Bsp: leinenführig: Leine locker click-Kekse. So das WIRKLICH verstanden wurde, und normale Umstände herrschen, absichern. Zb kann Herr Hund ruhig merken, dass ein vorprellen weh tut. Du ihn mit dem lose bei dir Kommando also schützt. Das erreichst du zb mit einem sich dauerhaft propellerartig bewegten leinenende mehrere Handbreit vor dem Knie.

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