Fütterungsprobleme mit meinem jungen Berner

  • Ich bleibe bei meiner Vermutung, dass Magenschmerzen aufgrund der Ernährung das Thema sind. Dafür spricht auch, dass er erst zur zweiten Hälfte des Tages fressen möchte.


    Dass man so was nicht mit zwei Tagen Schonkost "heilt", dürfte eigentlich klar sein. Da braucht es schon ein paar Wochen.

  • Ein einziger Tipp noch: schau, ob der Hund schmatzt um die Fressenszeit rum. Denn das sind Schmerzzeichen.

    Auch Pfotenknabbern können Zeichen von Schmerzen an ganz anderen Körperteilen aufzeigen.

    Und natürlich auch die Kotbeschaffenheit.

  • Sein Fressverhalten hat sich aber ab Februar geändert, nachdem er die Zucht-Röntgenaufnahmen machen musste. Da hat er plötzlich nicht mehr geschlungen. Vorher war er ein Staubsauger. Es…

    Das ist aber auffällig. Ich hab da jetzt nicht so wirklich die Ahnung, aber vielleicht hat man ihn beim Röntgen so überstreckt, dass er jetzt Schmerzen hat, wenn er frisst (Halswirbelsäule, Schulterbereich). Vielleicht solltest du mal in dieser Richtung gucken und einen Osteopathen oder Physio drauf schauen lassen.

  • Ich weiß, dass ich renitent rüberkomme. Ich kann euch versichern, dass ich es nicht bin. Solange keine Homöopathie ins Spiel kommt, bin ich gesprächsbereit.


    Ich habe alles mit dem TA besprochen, weil mir die Situation eben seltsam vorkommt. Ich sagte bereits, dass ich noch nie einen Hund hatte, der so wenig Darm oder Magenprobleme hatte. Kein Durchfall oder Blähungen, kein Grasfressen und auch kein Erbrechen. Wenn man das gelegentliche Strecken nach einer Ruhephase, was aber alle Hunde machen, oder auch die Appetitlosigkeit nimmt, gibt es in der Tat wenig Anzeichen für Magenschmerzen. Damit möchte ich nicht sagen, dass er keine hat.


    TÄ haben es nicht einfach, denn der Patient kann nicht sprechen und noch dazu hat man eine Menge an Tieren im Studium vorgenommen. Unter den Hunden gibt es viele Rassen mit unterschiedlichen Merkmalen. Alles nicht so einfach also. Noch dazu ist die Forschung nicht so fortgeschritten, wie in der Humanmedizin.

    Dennoch habe ich Probleme damit, wenn man Kastration und in den letzten Jahren noch Allergien als Ursache für alles sieht. Mittlerweile gibt es auch immer mehr Schilddrüsenpatienten, wo die Diagnose schwieriger zu stellen ist, als bei uns Menschen. Es kommt mir manchmal so vor wie bei Kindern, die etwas von der Norm abweichen, und mit Ritalin behandelt werden.


    Ich bin ein recht kleinlicher Patient und wenn ich zum TA gehe, kann ich Unmengen an Informationen liefern, da ich fast alles protokolliert habe. Das habe ich früher nicht gemacht, aber da mein Hund als Welpe Unmengen getrunken hat und wieder auf die Fliesen gegossen hat, habe ich angefangen alles zu protokollieren, damit man eine bessere Diagnose stellen konnte. Gefunden hat man damals aber nichts. Ich vermute, dass es stressbedingt war. Das mit dem Protokollieren ist dann auch so geblieben.

  • Was genau willst du?

    Wo kann die Community helfen?


    Wäre es mein Hund, ich würde einen neuen TA mit der Untersuchung der Schilddrüse beauftragen und die Bauchspeicheldrüse schallen lassen.

    Zusätzlich eine gute Physiotherapie den Bewegungsapparat anschauen lassen.

    Eine Ernährungsberatung würde ich zeitgleich in die Wege leiten.

    Information kann nie schaden.


    Ich bin auch von der Fraktion, beobachten, messen, protokollieren, bewerten.

  • Ich bin ein recht kleinlicher Patient und wenn ich zum TA gehe, kann ich Unmengen an Informationen liefern, da ich fast alles protokolliert habe. Das habe ich früher nicht gemacht, aber da mein Hund als Welpe Unmengen getrunken hat und wieder auf die Fliesen gegossen hat, habe ich angefangen alles zu protokollieren, damit man eine bessere Diagnose stellen konnte. Gefunden hat man damals aber nichts. Ich vermute, dass es stressbedingt war. Das mit dem Protokollieren ist dann auch so geblieben.

    Ich kenne das. Ich bin genau so.

    Als bei unserer Kleinen die Frage aufkam, ob sie etwas am Herzen haben könnte, bin ich zum Ultraschalltermin mit einem kompletten Profil:

    7 Tage 3xtgl. Blutdruckwert + Puls

    jeden Tag Temperatur

    Mahlzeiten + Trinkmenge aufgeschrieben

    Atmung protokolliert

    3 Videos von ihrem Verhalten/Hecheln


    Aber manchmal verrennt man sich dann halt auch.

    Ich war dermaßen aufs Herz fixiert, dass wir die Schilddrüse fast übersehen hätten.

    Und erst bei der Blutuntersuchung kam der viel zu niedrige Thrombozytenwert raus, der uns auf die Spur der Anaplasmose brachte.

    Im Rahmen der Anaplasmose haben wir dann noch die CNI entdeckt.


    Ich würde wohl auch nochmal bei einem anderen TA vorstellig werden.

    Vitamine mit abnehmen lassen. Vor allem B12 (Du sagtest, die Werte waren gut, aber ich glaub irgendwie nicht, dass da automatisch B12 bei war, das kostet extra und muss auch speziell angefordert werden).

    Ggf. Ultraschall vom Bauchraum.

    Wenn die Schilddrüse im Raum steht, wäre ein verhaltenstherapeutisch arbeitender Tierarzt gut. Lass Dich nicht mit T4 abspeisen, das sagt praktisch nix aus. Zur Diagnostik gehören mindestens noch TSH, T3 und fT4 ... einige Facebookgruppen schwören noch auf Antikörper, aber das ist nicht hinreichend belegt.

    Hätte den Vorteil, dass ihr auch das Fressverhalten gleich ansprechen könnt.


    Prostata könnte man noch untersuchen, wenn man wirklich eine starke Hormonaktivität vermutet.

  • Puhhhh... ich habe mich hier nun auch mal durchgewühlt...


    Für mich klingt es erstmal als ob der Hund ein Problem mit Trockenfutter hat, sprich vermutlich Magenprobleme. Dafür würde auch der Zahnbelag in dem jungen Alter sprechen (solltet ihr dringend dran arbeiten, putzen etc.).

    Hast du mal über einen längeren Zeitraum selbst gekocht, roh gefüttert oder Nassfutter gegeben?

    Ja, ist bei großen Hunden massig Aufwand (kenne ich selbst) aber so weißt du zumindest was drin ist.

    Blutbild inkl. Schilddrüse und Bauchspeicheldrüse ist schon gemacht worden?


    Anderer Ansatzpunkt: Bezüglich der Pfoten... hast du da mal ein Bild damit man sehen kann wie massiv das ist? Zeigt er das Lecken ausschließlich an den Pfoten? Wie sehen die Augen und Ohren aus?

    Klingt jetzt vielleicht blöd aber was habt ihr für einen Boden im Haus?


    Ich habe mit meiner Hündin 2019 angefangen Tagebuch zu schreiben, was es zu fressen gab, wo wir spazieren waren, wie der Kot war, wieviel sie wo gejuckt hat, ob sie aus irgendwelchen Pfützen getrunken hat, in irgendeinem Bach gebadet hat, ...


    Das Haus habe ich penibel sauber gehalten, alle Körbchen durch Kunstleder ersetzt, Decken alle 2 Tage heiß gewaschen, denn es gibt sehr, sehr viele Hunde, die auf Hausstaubmilben reagieren, ebenso auf Milben im Futter und da ist Trockenfutter das schlimmste was man machen kann :( :


    Es wurden Hautgeschabsel gemacht, mehrere Blutbilder, und co. Wir haben 6 Monate nur Allergikerfutter gefüttert und als all das nichts brachte gab es Apoquel und nach der zweiten Tablette war Ruhe.

    Und ja, ich würde die Pfoten des Hundes jetzt eher x mal am Tag mit Kernseife waschen, als Medikamente zu geben, die Juckreiz dämmen, welcher von Milben ausgelöst wird.

    Auf der einen Seite bin ich voll bei dir, auf der anderen ist Juckreiz einfach eine absolute Qual und bedeutet Stress für den Körper, welcher dann wiederum den Darm schwächt etc.

    Es ist ein elendiger Teufelskreis und bevor man ewig rumdoktert bin ich schon Freund davon irgendwann zum Medikament zu greifen um Ruhe in das ganze System zu bekommen.

    Man muss sich irgendwie ein bissl einen Fahrplan erstellen, um nicht total wahnsinnig zu werden aber dann finde ich es absolut nicht verwerflich zu solchen Mitteln zu greifen.


    Wir konnten das Apoquel nun nach fast zweiJahren absetzen und -toi, toi, toi- bisher merke ich keinerlei Veränderung am Hund :gott: Es kann halt auch ein temporäres Hilfsmittel sein um einen Fuß in die Tür zu bekommen.


    Bei uns hat alles mit einer Giardieninfektion im Welpenalter angefangen... :( :

  • Grasmilben kann man mit Bädern ( Kernseife) halt einfach wegmachen und dann wäre der Juckreiz weg. So meinte ich das. Nicht Juckreiz lassen!

    Das Apoquell wurde gegen den Juckreiz der Milben verschrieben hat Semmi geschrieben.

  • Grasmilben kann man mit Bädern ( Kernseife) halt einfach wegmachen und dann wäre der Juckreiz weg. So meinte ich das. Nicht Juckreiz lassen!

    Das Apoquell wurde gegen den Juckreiz der Milben verschrieben hat Semmi geschrieben.

    Ja, habe ich auch so verstanden aber ich habe es eher so rausgelesen, dass gar nicht sicher ist ob es Milben sind (schon gar nicht welche) und es auch alles andere sein könnte, beispielsweise Gräser und co.


    Tests wurden ja glaube ich nicht gemacht und keine Grasmilben nachgewiesen...


    Und beispielsweise bei Hausstaubmilben hat man ja leider nicht viele Möglichkeiten, denn komplett weg bekommt man die vermutlich nie :( :

  • Dazu hab ich mal ne ketzerische These:

    Vorneweg: Bevor ich hier im Dogforum in die Gesundheits-/Krankheitsthreads reingelesen habe, hätte ich Giardien für irgendwelche Balkonpflanzen gehalten. Die waren wirklich bei meinen eigenen Hunden, Hunden im Bekanntenkreis usw. nie ein Thema. Bei uns war es jetzt nicht per se besorgniserregend, wenn der junge Hund mal weichen Kot hatte, sich die Farbe oder die Konsistenz verändert hat. Solange der nicht flüssig kam oder Blut drin war bzw. der weiche Kot länger als ein paar Tage anhielt, ist von denen (und ich auch nicht) keiner zum Tierarzt.

    Der junge Hund bekan dann natürlich auch keine Antibiotikakur, welche die noch im Entstehen und Ausreifen begriffene Darmflora platt gemacht hat.

    Mir scheint es hier so, dass der Anfang allen Übels oft diese Antibiotikagabe beim jungen Hund ist. Dazu kommt es, weil bei jeder Unregelmäßigkeit beim Kot gleich die komplette Diagnostikmaschinerie angeworfen wird. Dann werden oft Giardien gefunden, aber ob die ein größeres Problem darstellen als Antobiotika in den Hund zu werfen, wird gar nicht hinterfragt. Eventuell haben die ja sogar eine Funktion. Wir verstehen noch nicht annähernd, wie das Zusammenspiel der Darmbakterien und des Immunsystems mit Parasiten ist.

    Ich habe immer das Gefühl, da wird zu schnell zu viel gemacht und am Ende überwiegt der Schaden den Nutzen.

    Vielleicht liege ich ja falsch, aber diese massiven Darmprobleme kenne ich von früher nicht. Ja, vielleicht hatten die Hunde Magengrummeln, Bauchweh und Sodbrennen und keinen hat es interessiert, aber dann haben sie zwei Tage nix gefressen und der Magen hat sich beruhigt. War vielleicht unterm Strich stressärmer als wenn der Hund von Pontius zu Pilatus geschleppt wird, x- verschiedene Futter kriegt, mit Argusaugen beobachtet wird und gar nicht mehr weiß, wo vorne und hinten ist.

    Bin ich denn da total auf dem falschen Dampfer?

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