Läufige Junghündin aggressiv anderen Hunden gegenüber

  • Hallo ihr lieben,


    unsere 8 Monate alte Cane Corso Dame Malina ist nun seit 1-2 Wochen das erste mal läufig. Das Verhalten ihrerseits uns gegenüber hat sich in so fern nur verändert, dass sie noch anhänglicher und kuscheliger ist, als sie es ohnehin schon ist.


    Allerdings hat sich nun das "Problem" ergeben, dass sie anderen (fremden) Hunden gegenüber zu 80-90% aggressiv ist. Das heißt, sie springt in die Leine, fängt an zu knurren und möchte am liebsten direkt zu dem anderen Hund hinrennen. Das lassen wir natürlich nicht zu und wie in unsere (leider sehr schlechten) Hundeschule empfohlen (wir haben dort gekündigt, da wirklich viel mist passiert ist), stellen wir uns in so einer Situation vor sie und nehmen ihr somit den direkten Blick auf den anderen Hund. Leider nur mit sehr mäßigem Erfolg. Manchmal setzt sie sich dann hin und schaut uns an, dann bestätigen wir dies mit einem Leckerlie, um ihr zu zeigen, dass der Blickkontakt und das ruhige sitzen in so einer Situation angebracht ist.


    Meine Frage ist nun: Hat hier noch jemand solche Erfahrungen gemacht und hat vielleicht 1-2 Tipps, was wir in so einer Situation tun könnten? Ich nehme wirklich stark an, dass es wegen der Läufigkeit ist, da es davor nicht so schlimm war. Lediglich, wenn ein anderer Hund aggressiv auf sie reagiert hat, hat sie auch ein wenig gegrummelt, aber nicht so, dass sie in die Leine sprang.

  • Guten Morgen und herzlich Willkommen hier im Forum,


    mhhh... ihr seid euch aber schon bewusst darüber, dass der Cane Corso zu den Rassen gehört, die andere Hunde nicht besonders toll finden oder?


    Eure Hündin wird nun nach und nach erwachsen, legt ihr kindliches Verhalten ab und wird ernsthafter. Dazu gehört eben wenn man nicht rechtzeitig entgegen wirkt auch häufig eine Artgenossenunverträglichkeit, die bei der Rasse nicht selten ist.

    Wie seid ihr denn vorher it ihr in Bezug auf fremde Hunde umgegangen. Durfte sie da Kontakt haben oder habt ihr schon immer Kontakt nur nach Absprache zugelassen?


    An eurer Stelle würde ich mir einen guten!!! Trainer suchen, der sich mit ernsthaften Rassen auskennt. Aus welcher Gegend kommt ihr? Dann kann vielleicht jemand hier im Forum einen Tipp geben...

  • Neben der Tatsache, daß der Hund nun langsam erwachsen wird und die rassentypischen Eigenschaften "auspackt", kommt noch die hormonelle Geschichte hinzu.


    Es ist schon ein bißchen normal, daß Hündinnen in dieser Phase aggressiver wird. Immerhin startet ab jetzt die Zeit, wo sich die Hündin für die Trächtigkeitsphase und anschließend für die Welpenphase "fertig" macht. Da wird keine "Konkurrenz" oder "Gefahr" in der Nähe "der Höhle" gebraucht.

  • Danke für die Antwort. Unsere Region wäre 30900 Wedemark.


    Genau, dass der Cane Corso ein wenig eigen ist im Vergleich zu anderen Rassen ist uns durchaus klar, meine Tante hat selber einen wunderbaren Cane Corso Rüden.


    Vorher bei fremden Hunden beim gassi gehen kam bis auf vielleicht 1-2 mal beschnuppern (weil die anderen Hunde nicht an der Leine waren und direkt auf sie zugelaufen kamen) sonst kein Kontakt zu stande. In der Hundeschule z.B. waren die anderen Hunde auch absolut kein Problem, da war sie - wie Cane Corso üblich - einfach desinteressiert und wollte ihre Ruhe, bzw. hat die Nähe bei uns gesucht.


    Eine Hundeschule wollten wir so oder so wieder besuchen, leider war unsere erste Hundeschule ja ein totaler Reinfall, sonst hätte uns das vielleicht einiges erspart.


    Aber nochmal gefragt: Wie würdet ihr euch Verhalten, wenn euer Hund so auf andere Hunde reagiert (wohlgemerkt ist das wohl auch selektiv - gestern beim gassi gehen war z.B. absolute Ruhe als auf der anderen Straßenseite 2 Hunde im Gespann liefen). Das verwirrt mich auch. Bei einer Artgenossenunverträglichkeit, wäre das ja auch nicht selektiv, oder irre ich mich da?

  • (weil die anderen Hunde nicht an der Leine waren und direkt auf sie zugelaufen kamen)

    Wenn Du weißt, daß Dein Hund sowas von unnötig findet, dann blocke die anderen Hunde ab.

    DU beschützt Deinen Hund.

    Sie muß sich um nichts kümmern, denn das macht Ihr schon!



    Ansonsten, wenn genug Platz ist, laufe Bögen, und laufe immer so, daß Dein Hund auf der abgewandten Seite zum "Feind" läuft, also Dein Körper immer dazwischen ist.




    Ein guter Trainer kann Euch vor Ort direkt helfen!

    Das ist immer besser, als über die Ferne, am PC!


    (wohlgemerkt ist das wohl auch selektiv - gestern beim gassi gehen war z.B. absolute Ruhe als auf der anderen Straßenseite 2 Hunde im Gespann liefen). Das verwirrt mich auch. Bei einer Artgenossenunverträglichkeit, wäre das ja auch nicht selektiv, oder irre ich mich da?

    Nicht zwangsläufig.

    Mit einem einzigen Gegner kann man noch leicht fertig werden. Egal, ob der Hund weiß, daß er stark, sogar stärker als der Gegner ist, oder einfach nur größenwahnsinnig ist und glaubt, daß er locker mit dem anderen Hund fertig werden kann. Ein Gegner ist einfach!


    Das ändert sich allerdings, sobald es zwei oder mehr Hunde sind, die da einem entgegen kommen. Dann fallen die Hunde in so eine Art "Unsichtbar-machen-Modus". Das heißt, die schauen bewußt weg, machen sich eventuell etwas kleiner, laufen von sich aus Bögen, oder haben plötzlich was wichtigeres, interessanteres zu tun und gehen dann vorbei, und tun so, als ob die anderen nicht da sind.

    Hunde sind nicht dumm! Sie wissen, daß sie mit zwei oder mehr Hunden oft keine Chance haben, warum es dann also "versuchen"?

  • Aber nochmal gefragt: Wie würdet ihr euch Verhalten, wenn euer Hund so auf andere Hunde reagiert (wohlgemerkt ist das wohl auch selektiv - gestern beim gassi gehen war z.B. absolute Ruhe als auf der anderen Straßenseite 2 Hunde im Gespann liefen). Das verwirrt mich auch. Bei einer Artgenossenunverträglichkeit, wäre das ja auch nicht selektiv, oder irre ich mich da?

    Wenn man die ganze Situation sieht und nicht nur "andere Hunde", dann fällt einem vielleicht mehr auf, warum deine hündin manchmal hochgeht und manchmal nicht.

    Wir haben zwar kein Problem mit anderen Hunden, aber mein Hund lernt, bei mir zu bleiben, wenn wir andere Hunde sichten. Es fällt meiner Hündin viel leichter, wenn sie merkt, dass der andere Hund auch bei seinen Leuten bleibt und nicht den Fokus auf sie legt. Oder wenn viel Abstand dazwischen ist. Oder in der Fußgängerzone, weil es da noch nie-niemals Kontakt gab. Oder wenn eben eine Straße dazwischen ist - die darf sie ja auch nicht einfach so überqueren.

    Hinzu kommt noch die körperliche Verfassung (Erschöpfung? Hunger? Aufregung?) deiner Hündin und der Ort des Geschehens und und und.


    Ich an deiner Stelle würde es nicht vom Hundeverhalten abhängig machen, wie ich reagiere. Agiere vorausschauend und lass deinen Hund nicht in die Situation reinlaufen. Es ist leichter, wenn deine Hündin von vornherein weiß, was sie machen soll/ kann. Also fordere ihre Aufmerksamkeit, wenn du andere Hunde sichtest, hol sie zu dir und halte sie auch mit Bekeksung als Lob bei dir (in Zusammenhang mit dem, was SheltiePower geschrieben hat: abgewandte Seite, Bögen laufen).

  • Ich sag’s mal so: sind halt Molosser und es kommt auf die Distanz an.

    Meine BX mochte auch keine anderen Hunde, keine! Aber so lange sie weit genug weg waren, war’s ihr schnuppe. Es fing auch nach der ersten Läufigkeit an und hat sich nie viel geändert. Im Alter wurde sie eher ignorant und hat gepoltert, wenn es ihr zu nahe war, aber meistens wurden andere Hunde eiskalt ignoriert ( und die haben das durchaus verstanden).

    Natürlich kannst du sie nicht prollen lasse, reglementiere das unbedingt, bis sie versteht, dann wird es leichtert. Molosser haben wenig Bock auf Aufregung und Zoff.

    Es gab Zeiten, da habe ich meine Hündin abgelegt, Fuß auf die Leine und unten gehalten (am Geschirr). Habe das ein paarmal machen müssen, dann hatte sie verstanden, dass nicht in die Leine gesprungen wird, wenn andere Hunde kommen.

  • Dazu gehört eben wenn man nicht rechtzeitig entgegen wirkt auch häufig eine Artgenossenunverträglichkeit, die bei der Rasse nicht selten ist.

    Wobei man einer Artgenossenunverträglichkeit mMn gerade bei gewissen Rassen in den meisten Fällen nicht wirklich "entgegenwirken" kann. Man sollte sich bewusst sein, dass die Genetik da eine sehr große Rolle spielt und eine Artgenossenunverträglichkeit bei CC und ähnlichen Rassen halt oft auftritt.

    Wichtig ist es natürlich, den Hund so zu erziehen und zu führen, dass dies nicht zu einem Riesenproblem für einen selber ,den Hund und die Umwelt wird.

  • Ich würde in jedem Fall die gute Dame über schlichtes Training so in den gehorsam bringen, dass sie andere Hunde an der Leine ohne eigene Ideen/Pöbeleien passieren kann.

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