Qualzuchten IV

  • Traurig, dass man Menschen monetär erpressen muss, um etwas zu tun, was schlussendlich auch zukünftig für eine gesunde Population sorgt ... wo sollen die Züchter die Datengrundlage denn her bekommen, auf die sie ihre Entscheidungen aufbauen? Glaskugel? Kaffeesatz? Das ist dem Käufer ja Peng er hat ja erstmal nen gesunden Hund

    Bei uns ist aktuell im Kaufvertrag festgelegt das bei Vorlegen der Röntgenaufnahme 100 Euro rückerstattet werden. Das halte ich in Relation zum Kaufpreis des Welpen (ganz zu schweigen von den Kosten der Erstausstattung :ugly: ) nicht für Erpressung, sondern für ein kleines "Danke das dir die Entwicklung der Rasse wichtig ist". Wurde auch so vom Züchter betont, mit dem extra Hinweis auf Freiwilligkeit. Finde ich persönlich sehr fair.

    • Neu

    Hi


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    • Danke das dir die Entwicklung der Rasse wichtig ist

      Ich möcht mich noch kurz an der Formulierung aufhängen, sorry. :ops:


      Ich persönlich finde diese Aussage bei geschlossenen Zuchtbüchern immer ein wenig irreführend, so für mich persönlich. Mir selbst ist der Erhalt der Rasse wichtig, die Gesundheit und auch Lebensfreude. Ich weiß, dass da oft auch "Verbesserung der Rasse" gesagt wird, aber das ist für mich auch immer eine etwas Risikobehaftete Aussage, denn das lädt für mich auch gerne zu Überzüchtungen und Übertreibungen ein, im Sinne von "da geht noch was".


      Würde man da mehr in Richtung "Erhalt" denken, würde die Gesundheit nach meinem Empfinden mehr in den Vordergrund rücken denn die Optik.


      So ganz subjektiv von meiner Seite. Vielleicht geht's da nicht nur mir so.

    • Würde man da mehr in Richtung "Erhalt" denken, würde die Gesundheit nach meinem Empfinden mehr in den Vordergrund rücken denn die Optik.


      So sollte das auch rüberkommen, von daher hast du natürlich Recht, "Erhalt" wäre das bessere Wort von mir gewesen als "Entwicklung". :bindafür:

    • Manchmal tut es ätzend weh, sich so etwas einzugestehen.

      "Meine Lieblingsrasse ist eine Qualzucht/hat deutliche Qualzuchtmerkmale und ich habe lange die Augen davor verschlossen."

      Jop der Moment hatte ich auch nach Charlys Tot hab ich irgendwann mal überlegt hier ein ziehen könnte.

      Und da war ich halt bei dem Gedanken, bei einem nicht so einfachen Problem Boxer weil ich damit schon Erfahrung hatte.


      Nun und in den Zeitraum habe ich bei meiner Mutter meine Lieblings Hündin getroffen.

      Um die ich mich Jahre allein gekümmert habe, eine Boxer Hündin.

      Die mehr als gezeichnet von ihrem Hautkrebs ist..


      Und das hat mich wieder zerissen und mal ehrlich ich hab Rotz und Wasser zuhause geheult..


      Und dann kam ich irgendwann wieder auf den Gedanken, was zieht hier ein.

      Nun nach den Gedanken wusste ich es kein Boxer.

      Weil ich könnte das nicht ertragen das mein Hund schon mit 8 schon so aussieht und kämpft.

      Wenn ich dann das vergleichen würde das der 18 wurde und der andere schon mit 8 mit Krebs kämpfen muss.


      Klar kann das auch mit ner anderen Rasse oder nen Mischling passieren aber die Chance liegt bei einem Boxer massiv höher


      Aber ja ich mach damit die Rasse nur schlecht..

    • 1.

      Ich kenn jetzt, trotz Mittelschicht Umfeld, tatsächlich kaum Leute, die einen Neuwagen kaufen,

      Wenn dann als Geschäftsauto, weil es bei der Steuer besser absetzbar ist.


      Für mich kein Alltag.

      Ich muss— weil‘s bei E-Autos noch kaum Gebrauchte gibt. Aber um bei dem Vergleich zu bleiben:

      Nein, ich würde NICHT freiwillig EIN DRITTEL des Kaufpreises ausgeben, um dem Hersteller Daten über sein Produkt zu schicken.


      Für Menschen die mit mehr Geld hantieren, die um züchten zu können schon mehrfach Hunde in Narkose hatten, ist es eine Kleinigkeit.

      Für viele andere absolut nicht.


      Dazu kommt die Angst vor dem Narkoserisiko.


      2.

      Das Totschlagargument: Für ein Lebewesen/Familienmitglied darf nichts zu teuer sein!


      Ja. Das ist auch so.

      Ein Blick auf die Preise für Hundeartikel genügt, und man sieht, dass Hundebesitzer wirklich so empfinden.


      Viele fragen sich vielleicht:

      „Wie groß ist die Rolle, die dieses eine Untersuchungsergebnis spielt?“

      Wenn 2-3 Geschwister eh zur Zucht ausgewertet werden, wenn‘s der letzte Wurf dieser Hündin ist, wenn Tanten und Kusinen bereits ausgewertet in der Zucht sind

      — wirft dann der Züchter seine bisherigen Pläne um, weil‘s statt A2 ne B Hüfte ist?


      Wie wahrscheinlich ist eine C-Hüfte unter lauter As? Wie wahrscheinlich wär das tatsächlich durch einen Erbgang verursacht und würde die Hündin samt Nachkommen dann aus der Zucht genommen?


      Essenz: Für viele Welpenkäufer ist es einfach:

      viel Geld

      viel Angst um den Hund

      für ein winziges Mosaiksteinchen bei der züchterischen Entscheidung.


      (Es ist gut Röntgen zu lassen. Viele machen es ja auch.

      Ich werbe nur ein bisschen für VERSTÄNDNIS für die Welpenkäufer. Mit besserer Kommunikation auf Augenhöhe, würde da die Hundezucht mehr gewinnen, als durch Vorwürfe und stöhnen über die Dummheit/Oberflächlichkeit der Käufer.)

    • Steinigt mich, aber welche Verbesserung trägt nun ein Neufundländerkäufer zum Erhalt der Rasse bei, wenn er die Hüften röntgen läßt und dem Züchter mitteilt, wenn die Neufundländer als gesamtes einfach immer schwammiger, schwerer, mit noch mehr Lefzen und noch mehr Hängelidern gezüchtet werden? Den Tierschutzbeitrag leistet man nur, wenn man solche Hunde strikt nicht mehr kauft, egal, ob die Hüfte nun noch gut wäre oder nicht.


      Das sind immer so - Scheinargumente. "Wir machen soviel für die Gesundheit" und dann wird immer weiter an den Rassen rumdeformiert.

      Ein gesunder Hund hat für mich keine kurze Nase, keine Riesenohren, massig Fell, zuviel Gewicht, zuviel Haut, Falten, Hängelieder, zu kleine Köpfe fürs Gehirn und zuwenig Platz für die Augen, zu viel Größe, zu klein. Da brauch ich auch nichts mehr zu untersuchen, weil für mich ist der Hund dann bereits krank, sorry.

    • @Cindychill das trifft ja nicht auf jeden Rassehund zu..


      Ares (ausgewertet) als Malinois und Kalle (wird ausgewertet) als Border Collie (Kurzhaar) haben durchaus funktionale Körper..


      Aber auch da ist eben wichtig, wie es um die Gesundheit bestellt ist.

      Es gibt einfach Dinge, die man von außen nicht sehen kann…


      Ares macht übrigens auch bei der Ataxie-Studie in Bern mit.. auch ein Beitrag, den ich gerne leiste. Auch gerade weil mein Hund gesund ist.

    • Ares (ausgewertet) als Malinois und Kalle (wird ausgewertet) als Border Collie (Kurzhaar) haben durchaus funktionale Körper..

      ja deswegen habe ich ja die Hunde mit den Extremen aufgezählt, also dieses Paradox, übertrieben gesagt: Der Boxer kann nicht richtig atmen, weil so gewollt mit der kurzen Nase, aber hauptsache die Hüfte ist gesund. Also ich meine jetzt wirklich nur Rassen, die eben schon allmählich den Bach runtergehen oder gegangen sind.

    • Dann selbstverständlich zu erwarten, dass der Käufer noch einmal mehrere hundert Euro nach dem Kauf selbstständig in die Hand nimmt, ist einfach nicht realistisch, weil es sich um viel Geld handelt.

      Ich finde schon, dass man das von Käufern eines Rassehundes erwarten kann. Wenn man sich ein Auto als Neuwagen kauft, geht man ja auch mind. jährlich mit dem zur Inspektion - und das ist deutlich teurer als einmal Durchröntgen.


      Ein Hund ist ein Lebewesen. Wenn man ein möglichst gesundes Lebewesen erwerben möchte, dann muss man eben etwas dafür tun, dass genau solche produziert werden können.

      Ich glaube da gehen unsere Ansichten zum Thema Hund auseinander. Und das nicht nur, da ich denke dass ein Neuwagen für die meisten Menschen keine erschwingliche Anschaffung ist.


      Wenn ich einen Hund kaufe, für einen Kaufpreis wie zuvor beschrieben, dann zahle ich dem Verkäufer keine Aufwandsentschädigung, sondern einen echten Kaufpreis, bei dem der Züchter dazuverdient. Der Verkäufer und Züchter ist also kein Wohltäter oder Volontär, der sich uneigennützig der Erhaltung einer Rasse verschrieben hat, sondern jemand, der damit Geld verdient und spekuliert, dass er beim nächsten Wurf wieder ein ordentliches Plus macht. Quasi ein Hobby, was on Top zu einem anderen Hobby (der Hundehaltung und teils auch Hundeausstellung oder Hundesport, die über das zur ZZL notwendige Minimum hinausgeht, die ich als Käufer nicht finanzieren muss) kommt und nebenbei auch noch ein Nebenverdienst ist.

      Dementsprechend bin ich als Käufer auch nicht verpflichtet, dem Züchter auch noch eine freiwillige Leistung (im Sinne des Risikos für meinen Hund, als auch dem finanziellen Aufwand) zukommen zu lassen.
      Da hinkt meiner Meinung nach übrigens auch der Vergleich zum Auto, das bringe ich nicht zur Inspektion, um dem Hersteller Daten über den Verschleiß zukommen zu lassen, sondern um es für meinen eigenen Gebrauch möglichst lang leistungsfähig zu erhalten. Beim Autoverkäufer würde ich mich höchstens melden, wenn dann Defekte auftreten, die die Garantie betreffen - aber wieder zu meinem eigenen Vorteil und nicht zu dem des Verkäufers.


      Das Argument kann man man meiner Meinung nach nur gelten lassen, wenn der Züchter nicht dazuverdient (und dann bin ich auch gerne bereit dazu, dass zu tun!). Ansonsten muss er eben einen finanziellen Rahmen schaffen, der zurückgezahlt wird, sofern der Hund ausgewertet wird.


      ___


      Edit; das klingt jetzt natürlich sehr sachlich und negativ, ich bin selbstverständlich auch dafür, dass möglichst viele Daten erhoben werden können (also möglichst viele Hunde ausgewertet werden), aber so einfach und einseitig wie es zuvor dargestellt wurde, ist es meiner Meinung nach nicht. Der Käufer steht nicht in der alleinigen Verantwortung.

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