Qualzuchten IV

  • Der "Erhalt der Rassen" kommt von mir, der Erhalt meiner Rasse ist mir wichtig.


    Ja, das Thema ist sensibel. Echt sensibel. Wenn mir was am Herzen liegt, bin ich bereit, was dafür zu tun, und mir ist durchaus bewusst, dass meine optischen Vorlieben in den 1930er Jahren anzusiedeln sind, die teilt fast keiner. Das muss mich aber nicht aufhalten.

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    Hi


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    • Ich finde "nur einen gesunden Hund" ist eine ziemlich hohe Anforderung.


      Die Systeme in der Rassehundezucht sind ja so oder so nichts für "jedermann" (ich meine das nicht abwertend!!!). Wenn man sich für ein Röntgen entscheidet, dann geht das Ganze ja auch weiter: damit kann ich in der Regel nicht einfach zum Haustierarzt.


      Ich finde nicht perse problematisch, wenn nicht alle Hunde geröntgt werden. Das hat man doch wirklich selten. Aber es gibt halt Zielgruppen, da braucht es sowas wie eine Röntgenkaution, weil es sonst einfach gar kein Feedback gibt. Und das kann doch nicht Sinn der Sache sein. Vor allem, wenn die Hunde im Alltag auch gar nicht belastet werden und etwaige Baustellen deshalb nicht auffallen. Es gibt ja Bereiche, die immer noch über reine Leistungsselektion gehen. Aber wenn ich so gar nichts habe? Was ist dann daran noch seriös? Ein Vorteil von Verbänden ist doch eben objektive die Nachzuchtkontrolle. Wenn es einem nur um irgendwie untersuchte Elterntiere geht, dann wird man heutzutage ja auch gut außerhalb der Vereine fündig.

    • Genau das hätte bei meiner Conny zB passieren können, wenn ich um ihre HD gewußt hätte und sie dann "geschont" hätte aus Angst ihr zu schaden.

      Aber das wäre ja schlicht ein falscher Ratschlag gewesen oder verstehe ich dich falsch? Wichtiger Muskelaufbau ist ja das genaue Gegenteil zum totalen Schonen, was ja bei bestimmten Erkrankungen des Bewegungsapparats gar nicht angebracht ist.

      Ich denke es gibt eben nicht nur schwarz-weiß, auch bei dem Thema hier nicht.

      Da gebe ich dir recht.

      Aber, ich glaube, beides passiert nicht oft.

      Ganz so pessimistisch bin ich nicht. Ich denke, dass viele für ihren Hund nur das Beste möchten und dann auch bereit wären, sich anzupassen. Das Wissen fehlt nur eben manchmal.

    • Mein "Familienhund" hätte von einer früheren Diagnostik nicht profitiert. Das sieht bei massiver Belastung durch bestimmte Sportarten sicher anders aus, aber für die Belastung eines "normalen Familienhund" bringt Diagnostik bei unauffälligen Tieren nicht zwingend viel.

      Die wenigsten Familienhunde verfügen heutzutage allerdings über eine anständige Bemuskelung und je nach Lebensumfeld kann schon der Weg in die Wohnung die Gelenke mehr belasten, als meine Sporthunde an einem Trainingswochenende aushalten müssen.


      Für mich selbst kann ich entscheiden, wann ich es unerträglich finde und zum Arzt gehe und ja, auch ich geh zur ein oder anderen Prophylaxe, die manch einer als übertrieben erachtet, bei meinen Tieren geh ich eben noch den Schritt weiter, weil ich eben nicht drauf warte, bis es zu viel ist und gerade im Familienhund Bereich wird da meiner Erfahrung nach einfach viel zu viel übersehen und viel zu spät eingegriffen.

    • Ich habe auch noch von keinem gesunden Junghund gehört, der während dem HD/ED röntgen auf dem Tisch verblieb, was natürlich sehr, sehr traurig wäre!

      Tatsächlich gibt es das bei Collies immer wieder mal. Im Verdacht steht, soweit ich weiß ein bestimmtes Narkosemittel. Die Hunde sind nach dem Röntgen erstmal wieder wach geworden und kurze Zeit danach plötzlich verstorben. Das waren ansonsten alles gesunde junge Hunde.

    • Es gibt ja Bereiche, die immer noch über reine Leistungsselektion gehen. Aber wenn ich so gar nichts habe?

      Das beschreibt eigentlich fast abschließend das Problem jeder (!) Hundezucht oder -Vermehrung, die heute stattfindet, oder?


      Leistungszucht (gern zusätzlich mit gesundheitlichen Untersuchungen) ist nicht zwingend familientauglich;

      Optische Merkmale sind nicht geeignet um Gesundheit zu erreichen.


      Die allermeisten Hunde leben in einem Umfeld, in dem ihre eigentlich definierenden Rasseeigenschaften nicht benötigt werden oder sogar stören.

      Halbwegs gesund wird als akzeptabel betrachtet, weil "es reicht" und wird in Kauf genommen, um optisch den Hund zu bekommen den man haben will.

      Deshalb ist das hier

      Die wenigsten Familienhunde verfügen heutzutage allerdings über eine anständige Bemuskelung

      Leider wahr und absolut tragisch.



      Aber das wäre ja schlicht ein falscher Ratschlag gewesen oder verstehe ich dich falsch?

      Nein, du hast mich richtig verstanden.

      Ohne Diagnose habe ich halt "unbedarft das Leben mit ihr genossen", mit Diagnose hätte ich uU eher mal etwas weniger gemacht aus Angst ihr zu schaden. Deshalb war es in dem Fall gut, daß ich keine Diagnose für Conny hatte.

    • Bevor ich mich für eine Früherkennungsuntersucdhung an einem gesunden Tier entscheide, brauche ich kein Gerede, keinen moralischen Druck sondern schlicht und ergreifend ein paar Zahlen, die aus angemessen guten Studien stammen sollen:

      Am Beispiel HD und Röntgenuntersuchung:

      Wie häufig tritt eine symptomatische HD in meiner Rasse auf (Inzidenz)

      Wie gut erkennt der Test die echt positiven Tiere ( die im Laufe ihres Lebens symptomatisch erkranken werden) Sensitivität)

      Wie gut erkennt der Test die echt negativen, gesunden Tier (Spezifität)


      Für den individuellen Nutzen möchte ich noch wissen:

      Gibt es eine Therapie, mit der ich, wenn mein Hund positiv ist, den Ausbruch oder Verlauf der Erkrankung beeinflussen kann. Das möchte ich in einer Studie nachgewiesen haben.


      Diese Zahlen benutzt man auch für die .Entscheidung, ob menschliche Screeninguntersuchungen durchgeführt und bezahlt werden. Würde ich zu meiner Ärztin gehen, und sie bitten, bei mir eine Röntgenuntersuchung auf HD durchzuführen, i(das gibt es bei Menschen natürlich auch) würde sie mir wohl einen Vogel zeigen. HD ist bei Menschen so selten, dass die recht ungenauen Röntgenaufnahmen viel zu viele falsch positive und gegebenenfalls auch falsch negative Ergebnisse zeigen. Ich bin also nach der Aufnahme nicht schlauer als vorher.

      Hätte ich aber Schmerzen, oder Probleme beim gehen, sehen die Zahlen gleich anders aus und die Untersuchung könnte Sinn machen.

    • kommen die Halter aus den Löchern gekrochen ... Ist echt zum Brüllen ... und irgendwann sind alle wieder gesund ... ist klar. :hust:

      Wenn es nicht so traurig wäre... läge ich nur noch lachend am Boden.

      Wow, was für ein Tonfall. Du bist ja gut drauf im Umgang mit Mitmenschen, die sich hier austauschen, weil ihnen das Thema "gesunde Hunde" am Herzen liegt.


      die hier als einzig wahrer Weg gesehen wird

      Rassehundemenschen

      Dann erleuchte mich doch mal, wie definieren sich denn die homogenen "Rassehundemenschen" und was sehen sie einstimmig als "einzig wahren Weg"? Denn ich sehe hier sehr viele Diskussionen und verschiedene Meinungen und einen recht konstruktiven Austausch dazu. Aber Du scheinst das ja anders zu sehen.

    • Wie häufig tritt eine symptomatische HD in meiner Rasse auf (Inzidenz)

      Wie gut erkennt der Test die echt positiven Tiere ( die im Laufe ihres Lebens symptomatisch erkranken werden) Sensitivität)

      Wie gut erkennt der Test die echt negativen, gesunden Tier (Spezifität)

      Vor allem wäre ja - mal wieder - eine Studie dazu echt spannend, ob all diese Untersuchungen am Ende zu einer signifikant verbesserten Gesundheit beitragen?


      Nicht dass ich falsch verstanden werde, ich will nicht unterstellen, dass das eh nicht so ist. Aber ich finde es doch auffällig, dass viel Zeit und Aufwand in etwas gesteckt wird, von dem wissenschaftich nicht nachgewiesen ist, ob es zielführend (mit dem Ziel gesünderer Hunde) ist. Verrückt, dass es dazu keine Studien gibt.

    • HD ist bei Menschen so selten, dass die recht ungenauen Röntgenaufnahmen viel zu viele falsch positive und gegebenenfalls auch falsch negative Ergebnisse zeigen.


      HD beim Menschen ist immerhin so häufig, dass bei der U3 Untersuchung bei Neugeborenen standardmäßig mittels Ultraschall darauf untersucht wird…


      Edit: ich glaube übrigens, die Untersuchung trägt dazu bei, dass die Zahl der Menschen, die im Erwachsenenalter an einer HD leiden, so niedrig ist..


      Bei einer Freundin von mir kam da zb ein positiver Befund raus und sie wurde dann noch als Säugling entsprechend behandelt.

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