Qualzuchten IV

  • Weshalb meine Hunde schon von Welpe an lernen, andere nicht über den Haufen zu rennen, im Umgang mit Kleinhunden vorsichtig und umsichtig zu sein, und deren Warnungen ernst zu nehmen.

    naja, das lernen halt nicht alle Hunde.

    Und selbst bei meinem großen, der extrem vorsichtig mit ihr umgeht, ist es schon passiert, dass sie sich sehr blöd verletzt hat. Da konnte er nix für, sie genau so wenig (er ist auf nen Stöckchen getreten, was auf der anderen Seite hoch geschnellt ist und ihr dabei nen Muskel vom Anus durchtrennt hat).



    Aber halt nur "normale" Wanderungen, bis zu 30 km, mit "Bergen" höchstens mal im Urlaub (also sowas wie Elbsandsteingebirge, aber keine richtigen Klettertouren).

    Also bei Strecke hat sie auch keine Probleme. Auch nicht, wenn man breite Wanderwege im Gebirge geht.

    Aber sobald es eben von den Rollstuhl und Kinderwagenfreundlichen Wegen weg geht, wirds für sie schwierig.

    Wo wir bei uns die Tour gemacht haben, solche Strecken meine ich. Aber dann auch durchaus noch schwieriger und länger. Sachen, die für Manni nie ein Problem waren, wo ich mir keine Gedanken gemacht hätte. Völlig egal, wie unwegsam das Gelände ist und wie lang man im unwegsamen Gelände unterwegs ist. Der packt das. Aber das, was für ihn ein kleiner hüpfer ist, ist für Siri dann schon etwas, wo sie ordentlich klettern muss. Und, so fitt wie sie ist, das geht auf Kraft und die ist irgendwann einfach weg.

    Genau so, wie sie deutlich schneller sagt, dass sie nen Weg nicht gehen will, weil sie nicht weiß WIE sie da lang kommen soll. Für sie sind das Wände.



    der Große brauchte bisher nie was an, ist dafür bei Hitze empfindlicher

    Siri ist zb auch bei Hitze deutlich empfindlicher. Da kann man aber, finde ich, mit Pausen und ähnlichem, gut gegensteuern.

    Klar, dass sie friert hat zum Teil mit dem Rassemix, dem wenigen Fell und dem wenigen Fett, zu tun. Aber, obwohl sie eben doch recht hochbeinig ist, wird sie einfach schneller nass, läuft eher mit der Brust durch den Schnee, während die großen nur bis zu den Knien einsinken. Und da kann man eben super schlecht gegensteuern. Auch mit mehr Fell wäre das, nach einer längeren Strecke, ein Problem. Nicht so schnell wie bei uns, aber auch da wird es passieren.



    Nicht ernst genommen werden hat nichts mit der Größe zu tun, da hat sie scheinbar nicht die Kommunikationsfähigkeit,

    Sie kommuniziert wirklich gut.

    Aber die ersten "es reicht mir" wird fast immer ignoriert. Erst wenn sie anfängt zu knurren, Zähne fletscht und abschnappt, wird darauf Rücksicht genommen. Sie muss also schon sehr deutlich werden.



    Gejagt oder umgerannt werden meine beide trotzdem nicht

    Das umgerannt werden kommt eher daher, dass ich das Gefühl habe, dass sie nicht wahrgenommen wird, wenn sie einfach irgendwo steht.

    Das sie gejagt wird, ist leider mehrfach schon passiert, obwohl wir alles dran setzen, dass das nicht passiert. Meistens schafft sie es, zu uns zu kommen, dass wir sie dann beschützen können. Aber leider klappts nicht immer.

    • Neu

    Hi


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    • Bjarki muss nie so deutlich werden und kann problemlos ohne so einen Aufwand klar machen, dass er seine Ruhe haben möchte. Das finde ich schon immer recht interessant, dass diverse Welpen oder Junghunde ihn da so schnell gut einschätzen können und in Ruhe lassen. Einzig die Malihündin einer Freundin war als Welpe total penetrant bei ihm, da musste er sehr deutlich werden und wir die Hündin deutlich bremsen, weil sie es nicht angenommen hat. Aber Nevio zum Beispiel hat ihn von Anfang an in Ruhe gelassen, während ich da in Bezug auf Jaffa sehr ein Auge drauf haben musste.

    • So Bergkletterwanderungen sind allerdings auch schon ein sehr hoher Anspruch und nicht unbedingt alltäglich. Da empfehlen sich ja eher Rassen, die dafür gezüchtet werden. Vielleicht sowas wie Gebirgschweißhunde oder so.


      Was anderes ist es, wenn ein Hund im Wald nicht im ca 20cm hohen Gras und zwischen kleinen Ästen laufen kann bzw das Laufen dort verweigert.

      Finde ich bedenklich...zeigt Max z.B.

      Dexter dagegen läuft und springt da leichtfüßig drüber und durch. Das sind nur 4,5cm Größenunterschied zwischen den beiden, aber der bedeutet offensichtlich einen riesen Unterschied.

    • Hm, ich finde das Kriterium "im Alltag unpraktisch" noch nicht ausreichend für eine Qualzucht. Das ist ja für den Hund erstmal keine fehlende Lebensqualität, wenn der Mensch aufpassen muss, nicht auf ihn zu treten, er auf bestimmten Wanderstrecken nicht folgen kann (Da kann man sich ja einen passenderen Hund suchen) oder Probleme im Umgang mit großen stürmischen Hunden hat (Sucht man sich eben andere Hundebekanntschaften) usw.

      Also ein Hund muss für mich IN SICH funktional sein. Ob er in das Leben und die Lebensumstände seiner Besitzer passt, das ist eine ganz andere Frage und spielt mMn bzgl. der Definition Qualzucht keine Rolle, sondern liegt in der Verantwortung des Hundehalters.

    • Na, so richtige Begirgskettenwanderungen mein ich gar nicht. sondern eben einfach anspruchvolleres Gelände. Also in "Bergen" die man so in deutschland, auch außerhalb von Bayern, findet.

      sondern zb die Allerheiligen Wasserfälle im (ich glaube) Schwarzwald. Mussten wir an einer Stelle Abbrechen und nen Umweg gehen, weil Siri nicht mehr konnte.

      Eben Wege, die nicht geschottert und ausgebaut und 2-3m breit sind, sondern huckelig, wurzelig und dann mit ein paar Höhenmetern.

      Genau so wie im Ahrtal ne Wanderung auf den Weinbergen. Mussten wir umplanen, weil Siri die steilen Anstiege, außerhalb der breiten Wege, auf Dauer nicht packt.

      Nix besonderes.

      Und so was ist etwas, was ich für uns, als völlig normal empfinde. Nicht täglich (weil haben wir hier einfach nicht in greifbarer nähe), aber schon mehrfach im Jahr.


      Siri hat im übrigen fast 40cm. Ggf ist sie auch knapp drüber. Sie ist also alles andere als Mini. Trotzdem seh ich eben deutliche Einschränkungen bei ihr, sodass hier, ein so kleiner Hund, nicht mehr einziehen wird.

      Noch kleiner, oder sogar mit weniger Beinen, erst recht nicht

      Und wie gesagt, sie ist alles andere als unfitt, oder unbemuskelt

    • Siri hat im übrigen fast 40cm. Ggf ist sie auch knapp drüber. Sie ist also alles andere als Mini. Trotzdem seh ich eben deutliche Einschränkungen bei ihr, sodass hier, ein so kleiner Hund, nicht mehr einziehen wird.

      Noch kleiner, oder sogar mit weniger Beinen, erst recht nicht

      Warum siehst du Einschränkungen bei ihr? Denkst du, sie wäre "unglücklich", wenn ihr keine dieser für sie zu anstrengenden Wanderungen unternehmen würdet? Braucht sie das? Ich sehe da eher eine Einschränkung für dich, der Hund muss diese Strecken ja gar nicht laufen, um zufrieden zu sein. Also ein typisches Bsp. dafür, wenn die Ansprüche von Hund und Halter auseinander gehen. Ist ja nicht schlimm, aber ein Problem beim Hund sehe ich da nicht.

    • Siri hat im übrigen fast 40cm. Ggf ist sie auch knapp drüber. Sie ist also alles andere als Mini. Trotzdem seh ich eben deutliche Einschränkungen bei ihr, sodass hier, ein so kleiner Hund, nicht mehr einziehen wird.

      Noch kleiner, oder sogar mit weniger Beinen, erst recht nicht

      Warum siehst du Einschränkungen bei ihr? Denkst du, sie wäre "unglücklich", wenn ihr keine dieser für sie zu anstrengenden Wanderungen unternehmen würdet? Braucht sie das? Ich sehe da eher eine Einschränkung für dich, der Hund muss diese Strecken ja gar nicht laufen, um zufrieden zu sein. Also ein typisches Bsp. dafür, wenn die Ansprüche von Hund und Halter auseinander gehen. Ist ja nicht schlimm, aber ein Problem beim Hund sehe ich da nicht.

      ihr macht es, genau so wie meinen anderen Hunden, spaß.

      Sie liebt die aussicht, sie liebt es zu klettern, sie liebt es, von oben beobachten zu können.


      "Stumpfes" Gassi, auf breiten, gut ausgebauten Wegen, finden meine Hunde alle strunzen langweilig. Das machen sie zwar, freuen sich auch, wenn wir 30km+ unterwegs sind. Aber glücklicher sind sie, wenn es keine Waldautobahn ist, wenn sie arbeiten müssen.

      Wenn wir nur Waldautobahn machen würden (und kein Sport), wäre sie nicht ableinbar. Sie wäre völlig unausgeglichen. Waldautobahn ist halt einfach nichts, was sie körperlich auslastet und fordert.


      Das, was wir machen, da wäre ich nie im Leben drauf gekommen, dass es einen, recht funktional gebauten, nicht zu kleinen Hund, so herausfordert und zum Teil eben unmöglich für diesen Hund ist. Wir machen nix, was extrem ist. Wir gehen nicht ins Gebirge, wir gehen nicht auf Kletterwege. Wir machen, meiner Meinung nach, nix besonderes. Wir selbst, sind nämlich weder besonders sportlich, noch besonders fitt.

    • Okay, aber das driftet jetzt vielleicht eher ins Individuelle ab, oder? Dass eben Siri das nicht gut kann, aber es nicht allgemein an der Größe liegt? Denn ich kenne echt säckeweise Hunde in der Größenordnung, die so etwas wunderbar können. Und teilweise sind ja sogar Jagdhunde u.ä. kleiner, die auch über Stock und Stein müssen.

    • Ich fand immer, dass das kleine leichte im Gelände eher vorteilhaft ist. Die Kleine kommt überall gut durch, hüpft verendet auf allerlei Unebenheiten rum und kommt immer deutlich flotter voran, als der Rest von uns.


      Se ist für mich aber auch schon eher die Untergrenze an Hund von der Masse her. Ich bin oft besorgt, wenn grosse Hunde auf uns zustimmen. Ja, sie kann sich mental behaupten, aber körperlich hat sie halt wenig entgegenzusetzen und es fehlt gar nicht unbedingt der hpndische Respekt untereinander, sondern der der Menschen, die halt meinen, das Kleinteil ist Freieild und vieles gerne mal herlassen. Das passiert einem bei größeren Hunden vermutlich nicht so schnell. Aber das ist ein anderes Thema.


      Das schnelle Feieren-Problem haben wir auch. Sie ist relativ(!) Klein und bodennah und hat dann im Winter trotz viel Plüsch auch schnell kalt.


      Vor ein paar Tagen haben wir einen zauberhaften Zwergpinscher kennengelernt. Laut Pflegestelle toller Charakter, was ich auch ungesehen glaube, aber mit 3kg war der schon extrem zart. DA HÖTTE ICH IFT Angst drum.

    • naja, das lernen halt nicht alle Hunde.

      Ja, Lernen hat Grenzen, die auch individuell vom jeweiligen Hund abhängig sind, ganz klar.


      Es gibt kein: "Du musst das nur so und so machen, und dann bekommst du das und das Ergebnis."

      Das gilt für Maschinen, aber nicht bei Lebewesen.

      So wie du das machst, ist es - für mein Empfinden - richtig, weil passend: Einfach berücksichtigen, was der Hund leisten kann, und keine Situationen zulassen, wo der Hund diese geforderte Leistung nicht erbringen kann.


      Wobei ich bei vielen Hunden einfach den begründeten Verdacht habe, sie durften nie die dafür notwendigen Lernerfahrungen machen.




      Und selbst bei meinem großen, der extrem vorsichtig mit ihr umgeht, ist es schon passiert, dass sie sich sehr blöd verletzt hat. Da konnte er nix für, sie genau so wenig (er ist auf nen Stöckchen getreten, was auf der anderen Seite hoch geschnellt ist und ihr dabei nen Muskel vom Anus durchtrennt hat).

      Hätte das bei einem "robusteren" Hund auch diese Folge gehabt?


      Das ist für mich eben die Frage - ab wann werden normale Alltagsbedingungen zur "gefährlichen Falle"?


      Das sind dann die Dinge, die einen Hund daran hindern, als Hund leben zu können.

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