Qualzuchten IV

  • Und die Hunde in der Geschichte waren allesamt VDH Hunde. Das erschüttert mich schon. Es war immer so einfach, auf Vermehrer zu schimpfen und sich (mich) selbst besser - und sicher - zu fühlen, weil man (ich) einen Rassehund hat. Verantwortungsbewusst gekauft. Aber mein Weltbild wackelt und wackelt...

    Es ist die verantwortungsbewussteste Variante, wenn man einen Rassehund möchte (oder, je nachdem, ein anderer seriöser Verband). Auf jeden Fall verantwortungsbewusster als beim Vermehrer, zumindest, wenn man einen Rassehund mit halbwegs berechenbaren Eigenschaften möchte. Aber das heißt trotzdem nicht, dass alles rosarot ist und man nicht noch darüber hinaus genau gucken muss - auf den Züchter, auf die Rasse, auf den Rasseverband.


    Die Alternative wäre imo nur Tierschutz im Inland, damit man auch die Auslandsproduktion für den Tierschutz nicht fördert.

    • Neu

    Hi


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    • Bei den Mastinos mußte ich eben an einen lokalen Schlag denken, den wir in Spanien hatten.

      Schlanke, große Bauernhof Hunde, ziemlich gesund.

      Genau wie die HSH in Griechenland (und zunehmend Frankreich) Gebrauchsschläge und keine Rassehunde sind. Die Jagdhunde auch.

      Die Gos d'Atura beim Schäfer in Katalonien genauso,...


      Ich denke das Problem ist bei Reinzucht von Hunden, die keinen Job mehr haben sondern auf Optik selektiert sind, zu suchen.

      Nur wird man in Deutschland (Österreich, Schweiz) kaum an Gebrauchshunde kommen, die gibt's dann eher im Ausland.


      Und wenn man keinen Welpen importiert, dann kann man sicher sein, daß da keiner dran verdient.

    • Die oben genannten Hunde, genau wie Yara (und jeder Alaskan Husky) und jeder Hound wird vermutlich nach DF Definition von "Vermehrern" kommen, da es sich nicht um Rassezucht handelt.

      Ich würde aber zB eher einen Gos vom Schäfer nehmen, als aus einer VDH Zucht.

      Genauso eher einen Alaskan, als einen Sibirian Husky.

      Leistungszucht ist nicht perfekt, siehe Epi bei Hounds, wheezer bei Alaskans, aber die Grundidee leuchtet mir viel mehr ein, als Reinzucht.

      Wenn man dann noch eine Rasse übergreifende Pflicht zu einem Gesundheitscheck potentieller Zuchttiere hätte...

    • In der Zucht weg von Reinrassigkeit im heutigen Sinne zu gehen, wäre schon mal ein großer Schritt die richtige Richtung. Wenn man überlegt, dass teils verschiedene Rassen aus Hunden gemacht wurden, nur weil das Fell ne andere Länge oder andere Farben hat, total irrsinnig.


      Ideal wäre doch einfach, Hund hat Eigenschaften XY, dann entspricht der Rasse XY, völlig egal, wie groß der ist, wie das Fell aussieht, ob der schwarz oder braun ist, wo der genau herkommt... Das würde theoretisch auch im "Begleithundebereich" funktionieren. Nur müsste man dann eben komplett weg von einer überwiegend auf Äußerlichkeiten basierenden Auswahl der Zuchthunde und damit wäre vieles, was fest mit der Rassehundezucht verankert ist (wie die ganze Ausstellerei) obsolet. Ob es soweit jemals kommen wird? Schwierig...

    • In der Rassehundezucht werden auch einfach zuviele Hunde wegen optischer Mängel ausgeschlossen.

      Da bekommt dann ein deformierter Brachy die Zuchtzulassung, weil rassetypisch, während andere wegen eines fehlenden Zahns, einem Kippohr oder einem Farbfehler ohne Problempotential! und ähnlichen Kleinigkeiten nicht in die Zucht kommen.

      Da wird oft noch nach völlig überholten Maßstäben gegangen. Ja, früher ohne die heutigen Möglichkeiten waren Zahnfehler ein Hinweis auf Inzucht, dies und das ein Zeig auf mögliche Beteiligung einer anderen Rasse... da sind wir heute schon was weiter.

      Aber ironischerweise führt das dazu, dass ich den größten Inzuchthund noch in die Zucht bringen kann wenn er keinen Zahnfehler etc. hat.

      Da kann man sich nur an den Kopf packen.

      Über Eck habe ich neulich einen Belgierwurf mitbekommen M x T , war ein Unfall, die Mischung ist aber bei den Belgiern in gewissem Rahmen zulässig. Und da gibt es offenbar Schwierigkeiten die Welpen zu vermitteln, weil viele Leute scheinbar total gehirngewaschen sind.

      Wenn's nicht wegen Tucker zu früh wäre hätte ich glatt die Züchterin die ich seit Jahren im Auge habe fahren lassen und mich da für einen Hund beworben... der hat Blut aus der Linie von meinem Tervueren vor 25 Jahren, alles rundum zu macht einen total guten Eindruck. Aber der Unfall oder die Mischung zweier Varietäten derselben Rasse scheint da schon für viele ein Problem.

      So kommen wir da nirgends hin.

    • Nur müsste man dann eben komplett weg von einer überwiegend auf Äußerlichkeiten basierenden Auswahl der Zuchthunde und damit wäre vieles, was fest mit der Rassehundezucht verankert ist (wie die ganze Ausstellerei) obsolet.


      Äußerst schwierig, wenn nicht unmöglich. Das würde irgendwann eine uniforme Population ergeben. Vielleicht zurück zum wolfsähnlichen Hund, sprich Deutscher Schäferhund?

      Wollen wir das wirklich?


      Ich glaube nicht. Wer Chihuahua will wird keine Deutsche Dogge kaufen. Gerade die Rassenvielfalt macht doch den Hund aus. Und es muss, wenn man denn will oder per Gesetz gezwungen wird, möglich sein, nicht alle aber doch einige gravierende Krankheiten in der Zucht auszuschließen.

    • Tucker das sind mAn auch echt gute Hunde. Wuerd ich mir sofort anschauen. Das Antrax der Opa ist, wuerd ich ignorieren..weil die Oma ist Kalles Halbschwester. Das waere mir wichtiger :lol:


      Die Hunde sind uebrigens ein sehr gutes Beispiel fuer das Drama mit der ZZL. Die Tervueren aus dem Wurf werden zu 99% nur mit einem unfassbar hohen Aufwand die ZZL bekommen. Es ist so laecherlich.


      Edit: Der Hund links ist mit einem dis. aus dem Ring geflogen (wegen 'Der Hund ist fehlender Typ des Belgischen Schäferhundes, zu starker Stopp, helle Augen, Ohren breit an Basis angesetzt, sollten höher angesetzt sein. ... das Haarkleid sollte etwas länger sein, der Hund ist zu dunkelrot gefärbt. .... Aufgrund der fehlenden Standardmerkmale ist der Hund leider disqualifiziert.')

      https://m.facebook.com/story.p…792718&id=100001554761313

    • Das würde theoretisch auch im "Begleithundebereich" funktionieren.

      Das bezweifle ich stark.


      Bei Arbeitsrassen, ja jeder Zeit. Aber bei Hunden, die nichts körperlich leisten müssen, wird das schon sehr viel komplizierter mit der Selektion, einfach weil die Emotionen bei den Leuten da lauter schreien, als die Fakten.

    • In meinem Kopf unterscheide ich ja nach Verbandszüchter (das kann ein grosser oder kleiner "Verein" sein mit in meinem Augen sinnvollen oder weniger sinnvollen Vorgaben usw), Züchter (der keinem Verband angehört aber dennoch Zuchtziele hat abseits von sieht süss aus und bringt mir Geld in die Kasse) und Vermehrern/Welpenproduzenten (die einfach Hunde produzieren weil man damit Geld verdienen kann, man Welpen süss findet, der eigene Hund halt mal Nachwuchs haben soll und man bei der Verpaarung nur sehr rudimentär schaut, welche Hunde man da so verpaart). Finanziell unterstützt würden von mir nur die beiden Ersten, falls sie meinen Maßstäben genügen oder eben seriöser Tierschutz. Einfach "blind" einen Hund kaufen, weil da ein Label von was auch immer einem Verein drauf steht, würde ich (mit den Informationen die ich inzwischen habe) nicht mehr, sondern immer genau informieren was da dahinter steckt (sowohl bei Zucht als auch beim Tierschutz).


      Aber ich suche mir meine Hunde eh nicht nach optischen Kriterien aus (solange sie von der Grösse in einen sehr groben Rahmen passen).

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