Qualzuchten IV
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An dorfkind
Ich habe natürlich für unserem Mops das Möglichste getan, um sein Leben so schön wie möglich zu machen.
Die Diskussion ging aber doch gerade um eine Neuanschaffung, wo einige dafür plädierten eine EB wenn schon, dann aus dem Tierschutz zu holen.
Nur dagegen habe ich ein Argument angebracht. Und das ist ja nur eins unter vielen Pros und Cons 🙂
ja, ich find meinen Schnauz genauso knuffig und herzerwärmend, aber die Reaktionen auf unseren Mops waren viel extremer, da fingen wirklich völlig wildfremde Menschen auf Entfernung an zu quietschen. Und das täglich.
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Es glaubt doch wohl keiner, dass ich meinem Bully jetzt ein artgerechtes Leben verwehre, bloß weil Manch einer nicht weiter als von Wand zu Tapete denken kann.
Wieso solltest du?
Es geht doch um die ANSCHAFFUNG.
Ich verstehe nicht, an welcher Stelle du da ins Spiel kommst? Du planst doch nicht, einen weiteren Bully anzuschaffen, oder?
Was rätst du uns Haltern denn?
Haltern kann man gar nix raten. Die Hunde sind da, fertig. Ich hoffe auf Einsicht und darauf, dass man anderen von der Anschaffung abrät.
Ich persönlich würde auch keinen Bully aus dem Tierschutz nehmen und würde auch davon abraten, wenn man mich fragt.
Wer die Leidensfähigkeit und das Geld hat, eine TS Qualzucht bis zum Ende zu begleiten, kann das ja tun.
Aber auch ein Kauf aus dem Tierschutz oder den Kleinanzeigen fliesst unter dem Strich irgendwo in den Markt mit ein. Gerade beim Auslands-TS kommen die Tiere ja aus gezielter Vermehrung, nicht von der Strasse.
Ich würde niemanden verurteilen oder anfeinden, der eine Qualzucht aus 2.Hand besitzt, natürlich ist das um Welten besser, als vom Züchter zu kaufen.
Aber zur Anschaffung raten, egal woher, nein, das würde ich nicht.
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Blöde Frage : Wie viele Rassen kennt sie eigentlich?
Gibt ja genug Leute die meinen sie hätten einigermaßen nen guten Überblick und kennen dann nur die üblichen Verdächtigen ( Schäferhund, Labrador, Golden Retriever, Beagle, Mops, Bulldogge, Jack Russell, Chihuahua und da hörts auf, oder so ähnlich). Und dann wird sich auf einer dieser Rassen eingeschossen, bis aufgezeigt wird dass es noch so viel mehr gibt und man eine findet die dann doch ( vielleicht auf den 2. Oder 3. Blick) mehr überzeugt.
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Bekomme das gerade nicht sortiert: Klar müssen die vorhandenen Hunde ein artgerechtes Leben führen können (bleiben da wo sie sind bzw. werden, wenn nötig passend vermittelt).
Das fett markierte: Wer verlangt das und wo? Hab da gerade einen Knoten.
Es geht da drum, dass, wenn man mit seinem Mops /Bully/andere Qualzucht in der Öffentlichkeit unterwegs ist, eventuell "Werbung" für diese macht und es andere Menschen nachahmen könnten und sich auch so einen Hund kaufen könnten. Daher meinte Ludmilla, dass sie persönlich mit keiner Qualzucht mehr in die Öffentlichkeit gehen würde. Nun kam die Frage auf, wie man sonst solchen Hunden, die bereits da sind, ein artgerechtes Leben ermöglichen soll.
Ah, ok, geht also um den jetzigen Zustand.
Da ich zitiert wurde war ich bei meinem Gedanken: Zucht ist verboten, Einfuhr ist verboten, Bestandsschutz.
Bei schon vorhandenen Hunden bleibt es wie es ist, also der Alltag, bis sie nicht mehr da sind. Da keine Zucht/Einfuhr mehr auch keine Werbung. Zumindest meine Definition von Bestandsschutz.
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Kleiner ergänzender Gedanke (und sorry, für die Kürze, hab gerade Mittagspause): Bei sehr vielen Menschen kommt man interessanterweise mit den Argumenten, was da alles auf sie zukommen könnte an TA etc, im Vorfeld nicht durch. (Wenn überhaupt greift das meist erst, wenn sie in der täglichen Mühle drinstecken. Und dann ist das Kind schon im Brunnen.) Das reden sie sich schön, und sehen sich im Gegenteil als äußerst noble und aufopferungsbereite Menschen, die ja schließlich ALLES für (ihren Traum vom) Hund tun würden! Eher kommt da zumindest ab und an durch, wenn man sie fragt, ob sie wirklich so ein egoistischer und gefühlloser Mensch sein wollen, dem es egal ist was er so einem gequälten Wesen da täglich antut. Der es durch die furchtbaren TA-Geschichten zwingen will, nur damit es überhaupt irgendwie leben kann, ihm täglich schmerzhafte Hautbehandlungen antun, etc... Natürlich auch nicht oft, aber manchmal kommt es durch, wenn man damit die Interessenten schon im Vorfeld zu "schlechten Menschen" erklärt, wenn sie so etwas zu tun bereit sind. Zumindest bekommt man damit aber viele weg vom Vermehrer und hin zum TS, wenn es denn schon so eine Qualzuchtrasse sein muss.
Was mir aber echt nach wie vor zu hoch ist: Wieso kapieren die Menschen einfach nicht, dass es bei manchen "Bauarten" beim Hund kein gesund geben kann? Dass es eben nicht so ist, dass durch unsachgemäße Zucht Schwachstellen auftauchen können und man das durch die Wahl eines sorgfältigen Züchters umgehen kann, sondern manches eben "ab Werk" untrennbar miteinander verbunden ist? Niemand käme auf die Idee, dass es auch einen schnittigen Rennwagen mit großem Kofferraum geben könnte - aber dass es keine Korkenzieherrute gibt ohne verheerenden Einfluss auf den Rest der Wirbelsäule, keine Hautfalten ohne Hautprobleme in selbigen, kein Wegzüchten der Nase ohne gleichzeitigen Verlust an Sauerstoffzufuhr und Temperaturregelung? Scheint nicht in die Köpfe zu gehen, dass das untrennbar zusammen hängt und kein noch so großes "ich WILL aber!!!", keine noch so toll klingenden Werbeversprechungen, daran jemals etwas ändern können...
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Wobei ein Argument gegen die Aufnahme aus dem Tierschutz wäre - und ja das geht auf Kosten von schon geborenen Individuen:
Je mehr Exemplare einer Qualzucht herumlaufen, desto mehr 'Werbung' wird dafür gemacht.
Wir hatten einen Second-Hand-Mops - sogar noch mit relativ wenig Einschränkungen - aber der 'Süßigkeits-Faktor' ist immens bei anderen (natürlich auch bei uns) und dagegen kommt kein rationales Gespräch über Einschränkungen gegen an.
Ich würde keine 'süße' Qualzuchtrasse mehr in der Öffentlichkeit präsentieren - woher auch immer.
Danke, geht mir genauso. Die Pekinesin aus dem TS war charakterlich der weltbeste Hund.
Aber ich werde nicht noch einmal Werbung für diese Rasse laufen. Es gab viel zu viele liebe sie soooo süß fanden. (War sie natürlich 😥)
"Man begehrt was man sieht!" Hannibal Lecter in "Schweigen der Lämmer"
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Hätte ich 'nen Mops oder Frenchie aus dem Tierschutz und Menschen würden mich mit Herzchenaugen drauf ansprechen, würde ich behaupten, das sei ein kunterbunter Mix. Macht eine Freundin bei ihrem Papillon auch immer so, weil sie verhindern möchte, dass sich ein Depp nach dem anderen so ein süßes buntes Schmetterlingshunderl holt.
Klar, Mops und Frenchie kennt mittlerweile fast jeder, aber ich würde wohl dennoh lügen. Oder mir notfalls die ärgsten Grusel-Tierarztgeschichten ausdenken und gleich das höchste an Kosten nennen, was mir einfiele.
Die Leute gucken jedenfalls teils schon so: , wenn ich die Kosten für Rexis Kreuzbandriss erwähne. Aber wenn jemand unbedingt nen Brachy will, kommt man, wie ich fürcte, auch mit alledem nicht weit. Kognitive Dissonanz und so. Mich ärgert es ja selber enorm, dass einer der sicherlich gebildetsten Menschen, die mir bekannt sind, sich trotzdem nen Frenchie geholt hat. Trotz der ihr bekannten Problematiken. Aber is ja vom guten Züchter und freiatmend
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Ich würde halt jedes Gespräch sofort nutzen, um auf die extremen gesundheitlichen Probleme hinzuweisen. Ja, vllt gibt es trotzdem Menschen, die sich trotzdem eine Qualzucht anschaffen werden, aber hätten die das nicht eh gemacht? Ich meine, sehen tut man die ja nun an jeder Ecke, in den sozialen Medien, in der Werbung usw.
Wenn ich jetzt sage, sobald ich mit so einem Hund herumlaufe, dann mache ich für die Anschaffung dieser Hunde Werbung, das halte ich für schwierig. Dann darf ich auch nicht mit meinem Hund irgendwo hingehen, aber auch ich versuche meiner Verantwortung gerecht zu werden und zwinge JEDEM, der meinen Hund hübsch und beeindruckend findet, ein Gespräch über die Problematik von HSH in Privathaushalten auf.
Genauso würde ich es machen, wenn ich eine Qualzucht aus dem Tierschutz hätte und ich bin mir eigentlich sicher, dass man durch solch offensives Vorgehen unter dem Strich mehr Hundeanschaffungen verhindert, als sich deswegen diese Hunde angeschafft werden.
Denn natürlich gibt es Menschen, die sich die Hunde trotz der gesundheitlichen Probleme anschaffen, aber die Mehrzahl ist ja doch in der Regel noch sehr naiv und das Bewusstsein für die Qual dieser Hunde ist noch lange nicht in einem ausreichenden Maße verbreitet.
Auch bei mir ist das Ausmaß dieses Problems bei brachyzephalen Rassen erst wirklich bekannt, seit ich häufiger davon höre/lese. Dass es wirklich alle Hunde betrifft und es sowas wie "frei atmend" oder "Sportmops" eigentlich nicht gibt bzw. das Problem nicht wesentlich verbessern kann, das war mir vorher nicht bewusst. Jetzt weiß ich es aber und kann offensiv dieses Wissen einbringen, wenn sich über brachyzephale Rassen ausgetauscht wird und vllt trage so auch ich meinen Teil dazu bei, dass sich der ein oder andere Interessent doch umentscheidet. Die meisten Menschen machen sich doch eher wenige Gedanken und sehen nur, dass doch so viele solcher Hunde überall rumlaufen, dann kann es doch gar nicht alle betreffen oder so schlimm gar nicht sein.
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Was mir aber echt nach wie vor zu hoch ist: Wieso kapieren die Menschen einfach nicht, dass es bei manchen "Bauarten" beim Hund kein gesund geben kann? Dass es eben nicht so ist, dass durch unsachgemäße Zucht Schwachstellen auftauchen können und man das durch die Wahl eines sorgfältigen Züchters umgehen kann, sondern manches eben "ab Werk" untrennbar miteinander verbunden ist?
Ich glaube, dass liegt daran, dass sich immer noch hartnäckig das Gerücht hält, man müsse nur einen seriösen Züchter finden und die werben ja auch mit "freiatmend" . (Würde mich ja schon irritieren, wenn so eine Selbstverständlichkeit als Qualitätsmerkmal angepriesen wird. Kein Schäferhund-Züchter würde damit werben, dass seine Hunde atmen können).
Alle Brachys wegsperren, damit sie keine Werbung für ihre Rasse machen, halte ich für absolut falsch. Nach der Logik sollten auch Gebrauchshunde, HSH und Co nicht mehr draußen rumlaufen dürfen, könnte ja sonst bei den falschen Menschen Begehrlichkeiten wecken. Am Ende ist jeder Käufer selbst dafür verantwortlich sich zu informieren und hier können die Brachy-Halter durch Aufklärung auf den einen oder anderen Einfluss nehmen. Es kommt ja schnell das "Argument", man würde einfach die Rasse nicht mögen und wäre deshalb für ein Zuchtverbot, aber wenn jemand selbst bereits einen Mops hat und dann davon berichtet, wie es dem Tier geht, erreicht man vielleicht doch den einen oder anderen.
Am Ende wird es meiner Meinung nach aber sowieso nur ein Zuchtverbot bringen. Die Qualzuchtthematik ist ja nicht neu und trotzdem wird munter weiter produziert und gekauft.
P.S. Mein Pony hatte relativ früh (18) Arthrose. Die Tierarztkosten waren blöd, keine Frage, aber viel schlimmer war die ständige Angst. War das wieder ein komischer Tritt? Läuft er heute klemmiger als sonst? Ist die Weide zu matschig? Habe ich den richtigen Grad zwischen Bewegung und Schonung? Ab wann muss ich bei einem Lauftier endgültig die Reißleine ziehen? Das fand ich viel zermürbender als die Kosten und man sollte sich gut überlegen, ob man sich wissentlich ein krankes Tier anschafft und mit den Sorgen leben will.
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Ist das mittlerweile bei solchen Hunden wirklich so heftig?
Wie oft ich in den vergangenen >8 Jahren auf meine Qualzucht angesprochen wurde, kann ich an einer Hand abzählen und dann waren es eher Tierärzte (und leider nicht auf die aufklärende, sondern verharmlosendere Art). "Vorteil" ist bei ihr vermutlich der optisch starke SoKa Einschlag.
Aber vor knapp 15 Jahren als ich öfter mit einer Kollegin und ihrem Mops zusammen spazieren gegangen bin, kann ich mich an kein Angequatsche einfach so bezüglich der Rasse erinnern. Sie hat ab und zu auf der Hundewiese davon erzählt, aber so im Alltag nicht das ich wüsste. Und das war in Berlin, also mehr als genug Leute
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