Qualzuchten IV
- Helfstyna
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Großer Münsterländer, Deutsch Langhaar, diese Richtung.
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Hunde sind im Grunde Kunstprodukte, aber etliche der Körperformen, die sie aufweisen, gibt es letztlich auch ohne menschlichen Einfluss bei diversen anderen Säugetieren.
"Kunstprodukte" interpretiere ich jetzt mal als: "Die einzige Spezies, die vom Menschen geformt wurde, und nicht von der Natur."
Dieser Gedanke findet sich auch in der Kynologie wieder, und eben daraus wird auch die Verantwortung des Menschen gegenüber dieser, vom Menschen erzeugten Spezies abgeleitet.
Der Gedanke von Murmelchen , dass viele Extreme beim Hund in Überschallgeschwindigkeit vollzogen wurden, und nicht in evolutionären Zeiträumen "reifen" konnten, und genau deshalb eben so Probleme entstanden sind, die bei anderen Säugetieren mit ähnlichen Körperformen nicht entstanden sind, hat was
Der genetische Bauplan kommt vom Wolf, und diese Spezies hat einen überaus erfolgreichen genetischen Bauplan, mit einer so hohen Fähigkeit zur Umweltanpassung, dass der Wolf nahezu überall auf der Welt verbreitet ist (wo er nicht ausgerottet wurde).
Dieser genetische Bauplan hat aber auch Grenzen, die eingehalten werden müssen um eine gesunde Balance halten zu können.
Genau diese Grenzen werden aber bei einigen Rassen überschritten, mit den bekannten Problemen.
Alles, wirklich alles an Extremen, überschreitet diese Grenzen des genetischen Bauplans, und bringt gesundheitliche Probleme mit sich.
Von seinem genetischen Bauplan bestimmt ist der Haushund ein Dauerläufer, und alles, was diese Funktion behindert, ist eine Qual für diese Spezies.
Just my two cents.
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Zitat
Von seinem genetischen Bauplan bestimmt ist der Haushund ein Dauerläufer, und alles, was diese Funktion behindert, ist eine Qual für diese Spezies.
Und da sehe ich persönlich die Gefahr, dass man plötzlich sehr viele Dinge als Qual betrachtet, die keine sein müssen. Oder ein "Es kommt darauf an" sind.
Der lange Sermon vorher bezog sich indirekt auch darauf.
Dackel, Corgi etc.
Ich will nicht behaupten, dass da alles eitel Wonne ist (Und die legendären Corgis der Queen sehen 1940 so gänzlich anders aus, als 2022).
Nur dass etwa Niederläufigkeit per se als Qualzuchtmerkmal zu sehen, in meinen Augen zu weit übers hehre Ziel hinaus geschossen ist.
Wo dann das Ganze kippt und Niederläufigkeit, Verzwergung etc sehr wohl deutliche Alltagseinschränkungen mit sich bringen, mag manchmal ein schmaler Grat sein.
Aber wenn, überzeichnet gesprochen, nur Bauplan Wolf qualfrei wär, wirds eng. (Und was machen wir damit, dass Wölfe zb oft recht französisch stehen und auch sonst gar nicht immer so grad?).
Alles nur allgemein dahin überlegt, gar nicht auf bestimmte Beiträge direkt bezogen.
Moderate Niederläufigkeit etwa kann ja durchaus ihren Sinn haben und Hund kann, wozu er "geschaffen" wurde und ist eben nicht eingschränkt Vielleicht aber nur nicht in jedem Umfeld. Wir halten aber heutzutage jeden Hundetyp in jedem Umfeld. Vielleicht ist das halt auch nicht ganz so ideal.
Mir geht es nicht darum, Hund der nicht laufen, springen, klettern kann damit schön zu argumentieren.
Für mich privat stellt sich aber tatsächlich die Frage, ob "Typuntypische Verwendung" nicht auch ein Mitproblem an Hundehaltung insgesamt ist, aber eben auch die Feststellung "Körpermerkmal Sowieso ist immer ein Problem" eventuell auch manchmal etwas verzerrt ist.
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Das ist finde ich halt auch ein Teil des Problems, natürlich gibt es bei bestimmten hunderassen gesundheitlich betrachtet qualzuchtmerkmale, wobei halt bestimmte Merkmale aber erst so richtig Probleme bereiten wenn diese im falschen Umfeld passieren.
Würde ich im 8 Stock ohne aufzug wohnen und könnte nicht gewährleisten den Hund zu tragen, oder habe eine Umgebung die den Körperbau übermäßig nachteilig beansprucht, ist der dackel für mich halt die falsche Rasse
Das fällt aber auch für mich mit darunter mich bei der Anschaffung zu informieren was ich meinem Hund bieten kann um ihm ein artgerechtes und gesundheitlich wohlwollendes zu hause zu bieten
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Puh. Ich mache mir gerade viele Gedanken zu dem, was ihr schreibt, denn ich habe einen Dackel. Mir ist sehr bewusst, dass er irgendwann rassebedingt Probleme mit der Wirbelsäule haben könnte (!). Das versuchen wir durch schlank halten und viel Bewegung - ja, er springt auch über Baumstämme - etc zu vermeiden. Laut TA ist er sehr sportlich und das spiegelt sich in der Bemuskelung wieder. Er lebt einen normalen Hundealltag und ist fast genau so aktiv wie unsere Malimixhündin. Daher tue ich mich schwer, ihn als Qualzucht bezeichnen zu lassen. Das ist für mich ein Hund, der im "Jetzt" durch seine Rasse beeinträchtigt ist und nicht "vielleicht in der Zukunft". Seine Dackel Vorgängerin ist mit 11 an Krebs gestorben- und bis zum Tod Treppen gelaufen. Was unserer früherer Schäferhund ab dem mittleren Alter übrigens nicht mehr konnte.
Meiner Meinung nach kommt es beim Dackel wirklich sehr auf Zucht und Haltung an. Das sind kleine Jagdhunde, die auch so gehalten werden können und wollen. Mich macht es immer traurig, wenn ich die kleinen Würste an der Flexi durch die Stadt trippeln sehe. Die können mehr. Und die brauchen für ihre Gesundheit auch mehr.
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Zitat
Von seinem genetischen Bauplan bestimmt ist der Haushund ein Dauerläufer, und alles, was diese Funktion behindert, ist eine Qual für diese Spezies.
Wo dann das Ganze kippt und Niederläufigkeit, Verzwergung etc sehr wohl deutliche Alltagseinschränkungen mit sich bringen, mag manchmal ein schmaler Grat sein.
Aber du hast doch da ein wunderbares Merkmal zitiert an dem man festmachen kann, wo es kippt und wo nicht.
Dackel läuft jeden Winter mehrere Drückjagden mit (3-4 Stunden, durchgehend querwaldein, oft noch mit Höhenmetern) und ist auch sonst im Revier wunderbar einsetzbar und aktiv unterwegs. Er ist allgemein, zumindest körperlich, mindestens bis ins Rentenalter absolut gesund. Und das ist das was in der Zuchtlinie aus der der Hund stammt normal und zu erwarten ist. Niederläufig, ja, aber keine QZ.
Dackel bekommt mit 2 Jahren seinen ersten BSV, obwohl man extra drauf geachtet hat, dass er keine Treppen läuft, nicht aufs Sofa springt usw. Und das ist das was in der Zuchtlinie aus der der Hund stammt normal und zu erwarten ist. -> Qualzucht.
Klar gibt es noch Ausreißer und das Mittelfeld dazwischen usw. Aber ich finde eben gerade eine gewisse körperliche Leistungsfähigkeit (und das ohne Zwang, Nachteile und sonstwas) ist, neben den echten Qualen wie der Atemnot, Schmerzen usw., ein wunderbares Merkmal um den Zustand des Hundes zu beurteilen.
Und das muss jetzt nicht unbedingt, die Leistung eines Arbeitshundes sein. Aber zB im Sommer (ein normaler Sommertag, nicht die 40+ °C Extreme), im Wald, mit regelmäßigen Wasserzugang eine große, gemütliche Runde Gassi, sollte mMn jeder gesunde Hund ohne Probleme schaffen können und dabei halbwegs aktiv mitlaufen.
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...sind eigentlich weitgehend gleicher Meinung und formulieren das nur unterschiedlich?
Ja.
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Er lebt einen normalen Hundealltag und ist fast genau so aktiv wie unsere Malimixhündin.
Meiner Meinung nach kommt es beim Dackel wirklich sehr auf Zucht und Haltung an. Das sind kleine Jagdhunde, die auch so gehalten werden können und wollen.
Das sehe ich hier auch, der zwerg steht was das angeht den beiden Malis in nix nach, eher sogar noch "sportlicher" als die beiden wo ich dann eingreifen muss damit mal pause ist
Und da sehe ich auch den Unterschied bei den Züchtern, die die ich kenne die tatsächlich für den Gebrauch züchten und die, bei denen es mehr und mehr Richtung "gemütlicher familienhund" geht
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...sind eigentlich weitgehend gleicher Meinung und formulieren das nur unterschiedlich?
Ja.
Mein Handy spinnt, Verzeihung.
Umd man sollte nicht beim Hund aufwärmen auf der Rennbahn posten. 😆
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