Qualzuchten IV

Dann sind wir aber - jetzt mal auf den Sidekick hier zum netten unkomplizierten Begleiter in allen Lebenslagen bezogen - wieder bei dem Punkt angelangt, dass die Fellpflege für viele Menschen scheinbar halt doch in die Rubrik „kompliziert“ fällt. Und damit Fellmengen - oder sehr pflegeintensives Fell - zwar erstmal nicht unbedingt unter die Rubrik Qualzucht zu setzen ist, die Entwicklung aber auch im Hinblick auf allzu menschliche Defizite kritisch zu betrachten ist.

Mich hats mit meiner Pudeldame beim Thema Vibrissen ja eiskalt erwischt. Und ich finde den Hinweis von Vriff auch wichtig, dass die Pflege auch weiter betrieben werden muss, wenn der Hund zum Senior noli me tangere mutiert.

Und wir - also sie und ich, mein Mann als der eigentlich Verantwortliche hält sich bei der Pflege größtenteils vornehm zurück - mussten uns da auch erstmal reinfuchsen und zusammenraufen. Obwohl sie im VdH gezüchtet wurde Ich denke, wir haben einen guten Weg, den ich auch bei Krankheit oder im Alter gut umsetzen kann. Abgesehen von den Vibrissen, das ist nochmal ein gesondertes Thema.

Also wenn ich bei den meisten meiner Freunde bei deren Hunde auf den Pelz schaue bekommen sie nicht mal nen Stockhaar Hund hin.

Der einzige Hund mit aufwendigen Fell den ich im Bekanntenkreis kenne war ein Yorki immer mit verklebten verfilzten Pelz.

Leider gehört der nur ein flüchtigen Bekannten sonst hätte ich schon längst was unternommen

Zitat von Lagurus

Zitat

Aber auch die Optik spielt doch eine Rolle. Ich würde mich davon jedenfalls nicht freisprechen.

Ich auch nicht, aber ich kann sie zugunsten des Hundes hinten anstellen. Anstoß dessen war ja, das aufkam, dass diejenigen, die lieber den kurzhaarigen Kleinhund wollen, das ja nur wegen der Optik bevorzugen. Es gibt aber noch eine Reihe an weitern Gründen, die da viel entscheidender sein können.

Auf jeden Fall!

Wie gesagt, was pflegeleichteres gibt es nicht. Die Kleine muss ich fast täglich bürsten, um sie von der (viiieeelen) Unterwolle zu befreien, damit sie den Sommer geniessen kann. Den Bully staub ich kurz ab, gut ist.

Mäntel sind für mich kein Contra, auch einem besser befellten Hund würde ich in bestimmten Situationen einen Mantel anziehen. Wieder Beispiel Leni, die sich bei Nässe vollsaugt wie Spongebob und bei kalter Nässe dann auch friert und Muskelverspannungen nach sich zieht.

Beim alten kranken Hund eh, aber das ist ja nicht Thema.

Zecken suchen? Bei No-Fell-Rocky kein Problem.

Bad ist doch mal nötig? Kein Thema. Schnell nass, schnell sauber, schnell trocken.

Sonnencreme hab ich bei ihm noch nie gebraucht, auch nicht wenn er gerne in der prallen Sonne vor sich hin gart.

Eventuelle Schrammen/Verletzungen kann ich besser entdecken und gut behandeln, weil kein Plüsch die Stellen abdeckt und die Heilung erschwert.

Haaren tut er natürlich trotzdem.

Zitat

Mäntel sind für mich kein Contra

Aber für Hunde manchmal. Meiner findet Mäntel ätzender als alles Pflegeprogramm der Welt.
Der würde in Kurzhaar mit Mantelnotwendigkeit mehr "leiden" als in Langhaar mit Pflegenotwendigkeit. Und nein, beides ist für mich keine Qualzucht, nicht dass jemand das denkt.

Zitat von fliegevogel

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Mäntel sind für mich kein Contra

Aber für Hunde manchmal. Meiner findet Mäntel ätzender als alles Pflegeprogramm der Welt.
Der würde in Kurzhaar mit Mantelnotwendigkeit mehr "leiden" als in Langhaar mit Pflegenotwendigkeit. Und nein, beides ist für mich keine Qualzucht, nicht dass jemand das denkt.

Mäntel sind aber auch Gewöhnungssache, wie Medical Training.

Zitat

Zitat von fliegevogel

Aber für Hunde manchmal. Meiner findet Mäntel ätzender als alles Pflegeprogramm der Welt.
Der würde in Kurzhaar mit Mantelnotwendigkeit mehr "leiden" als in Langhaar mit Pflegenotwendigkeit. Und nein, beides ist für mich keine Qualzucht, nicht dass jemand das denkt.

Mäntel sind aber auch Gewöhnungssache, wie Medical Training.

Genau das ist ja mein Punkt. Sowohl Langhaar als auch Kurzhaar können Handling erforderlich machen, welches wiederum gutes Training erfordert, um stressfrei oder -arm zu verlaufen.

Die Leute bekommen es nicht Mal hin, einen Border Collie oder Schäferhund filzfrei zu halten. Und ich rede da nicht von Showpuschels. Ich hab sogar schon Labbis verfilzte Unterwolle ausgebürstet.

Rein aus meiner Erfahrung... Damit ein Hund nicht unter irgendwas leidet, müsste er Kurzhaar, aber nicht zu kurz, mit etwas Unterwolle, aber nicht zu viel sein, mindestens 20 kg, um sich die Krallen gut abzulaufen, maximal 25 kg, damit man ihn zur Not tragen kann, auf jeden Fall Stehohren und keine zu lange Rute haben, Safe lange Beine, aber nicht zu lang, auf keinen Fall Afterkrallen und seine Muskeln müssten sich so leicht aufbauen lassen das sie trotz wenig Bewegung stark genug sind um das Skelett ordentlich zu stützen.

Das wäre so in etwa ein Hund, bei dem man quasi nix falsch machen kann.

Ich dachte ja auch immer, dass Krallen ablaufen mit höherem Gewicht effektiver ist, aber da klauen sich der 17KiloBully und das 7kgElfchen nicht viel. Hab bei beiden(6 und 3) noch nie Krallen schneiden müssen.

Insgesamt ist Rocky der für mich perfekte Hund. Aber sowas in nichtbrachycephal gibt's irgendwie nicht.

Tendenziell laufen sich die Krallen bei den größeren Hunden schon besser ab, aber muss nicht.

Hier isses bspw so dass sich der Zwerg die Krallen wunderbar abläuft, während ich die von Lilo regelmäßig einkürzen muss.

Wobei es im Endeffekt schon bescheuert ist sich nen Hund zu kaufen und den dann nicht zu pflegen. Irgendwas muss man ja bei jedem machen, bei dem einen mehr, bei dem anderen halt weniger.

Mindestens so Sachen wie Krallen checken, Zähne checken, Pfoten checken, Ohren checken, regelmäßig Abtasten und ähnliches, bzw baden wenn ( zu) dreckig, Hintern sauber machen wenn Dünnpfiff oä, das is ja alles mehr oder noch Pflege.