Qualzuchten IV

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    Hi


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    • Welchen Vorteil hat den ein Hund durch Brachyzephalie ?


      Keine, es gibt nur Nachteile.

      Genau das ist das Problem: Brachyzepahlie ist Kurzschnäuzigkeit, und grundsätzlich bringt diese zunächst einmal keine Nachteile.


      Dieser Grundsatz verschwimmt aber immer mehr, je kürzer die ohnehin brachyzephale Schnauze wird, weil irgendwann der genetische Bauplan nicht mehr fehlerfrei umgesetzt wird, und es dann eben zu inneren Deformationen kommt, die als Brachyzephaliesyndrom zu den bekannten krankhaften Einschränkungen führen.



      Die Grenze zwischen Kurzschnäuzigkeit ohne gesundheitliche Einschränkungen und Kurzschnäuzigkeit mit gesundheitlich beeinträchtigenden Deformationen/Fehlentwicklungen ist (leider) fließend; Es könnte nur statistisch erfasst werden, ab welcher Schnauzenkürze der prozentuale Anteil an damit einhergehenden krankhaften Symptomen steigt - wenn es dazu mal Zahlen geben würde!


      Gibt es aber nicht.


      Ich finde, die Niederlande habe es da richtig gemacht: Generelle Vorgabe der Schnauzenlänge zur Kopflänge, und zwar in einem Verhältnis, welches jedes Risiko zu einem steigenden Anteil an krankhaften Deformationen ausschließt.


      Der Mensch überreizt ist seinem Wahn nach persönlichen Vorlieben den genetischen Bauplan des Hundes bei Weitem.


    • Ja, sie laufen die gleichen m/s, aber so ein Lauf ist auch kurz und man muss den Hunden danach genügend Zeit geben um wieder auf Normaltemperaturen zu kommen. Man kann sie auch nicht 1h auf dem Leistungsniveau durchpeitschen, dann wären sie tot.


      Und ich seh im Sommer regelmäßig Agilityhunde im Training mit deutlichen Anzeichen von Überhitzung im Training, mit glasigen Augen, trockener aufgerollter Zunge, Schleim in den Maulwinkeln und wackliger Hinterhand ... wenn man genau hinguckt, sieht man das.


      Versteh mich nicht falsch, natürlich sind viele Agilityhunde durchaus auch bei höheren Temperaturen leistungsfähig. Ich kann Jou auch im Sommer bei 30 Grad 100x über den Steg jagen und die ballert da rüber, als wäre nix (die sind so gepusht mit Hormonen, dass die in dem Moment eh nix merken) - aber dennoch ist die Grenze zur Überhitzung/Hitzschlag da nicht zu unterschätzen.

      Der Unterschied ist, dass sich "unsere normalen" Hunde in den Pausen schneller wieder abkühlen und ne funktionierende Thermoregulation haben. Sie sind deswegen aber nicht uneingeschränkt "leistungsfähig" bei allen Temperaturen.


      Nur so als kleiner Einschub und nicht als Kritik gemeint.

    • Ich habe zu deinem Beitrag nur eine Frage. Liest du nur was du lesen willst (von dem was ich schreibe) um dich künstlich zu empören?


      Meinst du ich weiß nicht wie eine gute, gesunde Schnauze aussieht (trotzdem danke für die Fotos deines sehr schönen Mali)


      Na dann viel Spaß dabei. Auf dem Niveau (selektives lesen und darauf reagieren) mag ich keinen Austausch da nicht sinnführend.


      Schade, hätte ich von dir in der Tat nicht erwartet

    • Mal ganz abgesehen davon, dass SavoirVivre ja nun mehr als deutlich mitgeteilt hat, dass es Probleme gibt und die Entwicklung der Rasse ihrer Meinung nach gerade an der Grenze von "ist ok" zu "geht gar nicht" steht und man sehen muss, wie es sich die nächsten Jahre entwickelt.

      Und dann wird diese Aussage im Zitat völlig fallengelassen.

      Danke Dir. So ist es. Nichts liegt mir ferner die Rasse besser zu reden als sie ist, denn das hilft der Rasse nicht.

      Mein „Ich sehe sie aber nicht auf Frenchie Niveau“ scheint einigen gegen den Strich zu gehen.


      Es bleibt interessant wer nur liest was er lesen will, auch wenn ich diesmal tatsächlich überrascht war.


    • Ja das weiß ich, dass das Risiko der Überhitzung, besonders im Training, sehr groß ist.


      Ich habe das auch bei höheren Temperaturen, nicht erst ab 30 Grad sondern schon viel früher, im Blick und passe das Training an.


      Ich achte vor allem auch wenn ich alleine trainiere drauf, nur sehr kurze Einheiten zu machen und dem Hund zwischen den Einheiten im Schatten die Möglichkeit zu geben, sich zu regenerieren.


    • Mir ging es nicht drum, mich künstlich zu empören und ich bin auch nicht empört. :ka:


      Das war absolut ernst gemeint: objektiv betrachtet ist Gustav nunmal brachyzephal.. und du beschreibst ja selbst, dass er ab 24/25 Grad leistungseinbußen zeigt aufgrund der Temperaturen. Das steht ja wahrscheinlich in einem ziemlich direkten Zusammenhang mit seiner Brachyzephalie.

      Oder von welchen Leistungseinbußen sprechen wir da?

    • Für mich wird da anders herum ein Schuh draus:


      Dass bei Hunden generell auf das Risiko der Überhitzung geschaut werden muss, ist bekannt. Auch gesunde, junge, fitte Hunde können Probleme bekommen. Manche mehr manche weniger, ja, aber es ist grundsätzlich ein Thema, auf das man achten muss. Da dürfte ja Einigkeit bestehen.


      Dass diese Situation grundsätzlich durch kurze Schnauzen verschlimmert wird, ist auch jedem klar.


      Sprich: Der leistungsfähige Boxer wäre noch mal deutlich leistungsfähiger, wenn er eine normale Schnauze hat.


      Dazu muss man gar nicht den Boxer mit dem Mali vergleichen. Man sollte den kurzschnäuzigen Boxer mit dem nicht-deformierten Boxer vergleichen, wen es ihn denn gäbe.


      (20 km Traben bei moderaten Temperaturen finde ich jetzt auch keine Wahnsinnsbelastung, jeder Hund, der das mit ein bisschen Training nicht schafft, ist alt oder krank, deformiert oder viell zu klein, wobei ich etliche Kleinhunde kenne, die das schaffen)

    • Gustaf ist brachyzephal, egal ob objektiv oder subjektiv betrachtet :ka:


      Da ich meine eigenen Hunde miteinander vergleiche, rede ich von mir wahrgenommene Leistungseinbussen in unserem gemeinsamen Alltag/Leben.


      Ich behandle, belastete alle meine Hunde gleich, aber eben nur bis Temperatur X. So Selbstverständlichkeiten wie 20km am Rad mitlaufen (oder 40km bei einer Tagestour mit Einkehrpausen), bis 25km wandern mit paar hundert Höhenmetern (Dolomiten), 10km joggen, UO im Hundesportverein, Fun/Anfänger Canicross, etc. Und sowas ohne „Training“ sondern aus dem Stehgreif, weil es ganz normale Aktivitäten/Belastung in einem normalen, gemeinsamen Leben sind.


      Aber ab 24/25C fahre ich z.B. gar nicht mehr Fahrrad mit Gustaf. Auch lege ich Wanderungen so das wir nicht gerade unterwegs sind auf Strecken, ohne Schatten, wenn die Sonne knallt. Da muss ich einfach mehr Rücksicht nehmen als es bei meinen DSH der Fall war. Gustaf ist nunmal ein Brachy, da geht einiges nicht mehr über einer gewissen Temperatur, bzw. will ich es nicht herausfordern. Ich habe seine Grenzen noch nicht ausgereizt. Aber da muss ich mir nichts schönreden.


      Mir geht es nicht darum das Gustaf einer gesunden Rasse angehört, das wäre Quatsch. Es geht mir darum zu sagen das die Rasse einen unguten Weg eingeschlagen hat, auf der Kippe steht, aber meines Erachtens noch rettbar ist - und keineswegs vergleichbar ist mit einem z.B. Frenchie. Ein völlig normales Hundeleben mit Boxer, mit normalen, sportlichen Akktivitäten ist absolut möglich, so wie es meinem DSH der Fall war.


      Unser Hund muss zu unserem Leben passen ohne darunter zu leiden. Würde ich etwas ambitionierter Sport machen (IGP, THS, Canicross, Zughundsport) wäre es sicher kein Boxer geworden. Er wäre leistungstechnisxh lost vs. gesünderen/geeigneteren Rassen.

    • SavoirVivre

      Bisher gehe ich absolut konform mit dem was du schreibst. Finde ich gut und ehrlich.


      Aber darf ich fragen, warum es bei dir ein Boxer würde, noch dazu auch keiner mit einer - für einen Boxer - langen Schnauze und auch vom Züchter (statt alternativ aus dem Tierschutz, natürlich nicht vom Vermehrer)?

      Damit unterstützt du doch genau diese Richtung (nein sie ist auch nicht extrem kurz, aber schon erschreckend kurz wie ich finde) und auch die Weiterproduktion davon.

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