Qualzuchten IV

  • Mir geht es darum, dass wieder mal so formuliert wurde, dass es quasi "Merle = unseriös" aussagt. Mit Merle züchten ist aber nicht automatisch unseriös. Alternativ hätte man formulieren können: "Schaut euch diese Bulldoggen-Züchterin an, behauptet gesunde Bulldoggen zu züchten, aber nur in Modefarben. Da weiß man doch genau, wo der Fokus liegt". Das hätte auch das Ziel erreicht: Qualzucht, weil Bulldoggen; Komplett verstrahlt oder aktiv lügend, weil gesund; Optik geht vor, weil Modefarben.


    Ansonsten rein auf dem Papier:

    Merle-Hunde aus der Zucht nehmen in Rassen, in denen es eine Standardfarbe ist: schlecht für den Genpool, auch wenn zuvor Merle x Merle verboten ist. Wir reden zB beim KHC von einem Verlust von rund 15% der Hunde.

    Merle-Hunde in andere Rassen einkreuzen: ob die Hunde Merle hätten sein müssen, kann man sich drüber streiten, aber grundsätzlich ist es gut für den Genpool, einfach weil was neues rein kommt. Da würde ich mir je nach Rasse des Merle-Hundes eher über andere Dinge Sorgen machen (MDR1, CEA, keine Ahnung, was es bei BC, Aussie, Dackel und Co so gibt). Ob es jetzt für diese Hunde explizit gut war? Ich würde sagen, es hat es weder schlimmer noch besser gemacht, denn ihre Existenz allein ist schon schlimm genug :ka:

    • Neu

    Hi


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    • wow die Dobermänner sehen schlimm aus. Aber wie kommt es zu so einer komischen Brust?

      Ich mein klar wenn der Hund fett ist ist er es auch an der Brust und der ein oder andere Hund da ist fett. Aber wenn ich dran denke als der (sowieso dicke) Staff hier noch 6kg mehr hatte, hatte er trotzdem nicht so einen lokalen Brustschwabbel sondern eher einen Überall-Schwabbel. Wie kann sich das so stark auf die Brust setzen? Züchtet man das an? Gibt es BBLs für Hundebrüste?

    • Und ob eine sog. " Fehlfarbe" die Wahl der Elterntiere deutlich einschränkt, oder ob sie sie deutlich variabler macht, darüber könnte man auch noch mal sprechen.

      Ja, könnte man.


      Nur ist diese Aussage von dir in Bezug auf meinen post zu sehen:



      Diese Vermehrerin beschränkt sich bei ihrer FB-Produktion ausschließlich auf die Fehlfarbe lilac und die Fehlzeichnung Merle.

      Wir reden hier doch gerade speziell von der FB, oder?


      Da ist doch klar, dass die außerhalb des Standards entstandenen Farben/Fellzeichnungen eben nicht durch Einkreuzungen zur Verbesserung der Gesundheit entstanden sind, sondern deren Existenz ausschließlich dem Bedürfnis des Marktes nach dem "Besonderen" zu verdanken ist.


      Warum diese Diskussion um eine Vermehrerin, die gesunde FB züchten will indem sie sich auf zwei Fellkriterien beschränkt, und damit den eh schon verkorksten Genpool noch mehr einschränkt, jetzt verglichen wird mit den Diskussionen bei anderen Rassen, wo der Genpool variabler gemacht werden soll indem bisher als zuchtausschließende Fehler bei der Fellzeichnung nicht mehr als zuchtausschließend gelten sollen, ist mir ein Rätsel.


      Das sind doch zwei völlig unterschiedliche Diskussionen!

    • Du denkst wenn eine Qualzuchtrasse auch noch auf Teufel komm raus auf schicke neue Farben selektiert wird, kommt das der Rasse zugute? Oder dass es da um genetische Varianz geht?

      Ja genau. Genau exakt 1000% das habe ich geschrieben und gemeint. Und wer mich 2 Minuten im Forum oder hier im Thread kennt weiß, dass ich alles uneingeschränkt super gut finde, sobald der Hund Flecken hat 😎


      Nein, natürlich nicht. Steht da auch nicht.


      Aber ich stelle Mal zur Diskussion, ob ein Beschränken auf einzelne Farben die Wahl der möglichen Zuchtpartner limitiert oder anhebt. Bei egal welcher Rasse.

      Was ich schwierig finde ist, das es Modetrends bedient und auf Farbe gezüchtet wird, wobei dann andere Eigenschaften wie Funktionalität, Gesundheit und Wesen hinten anstehen müssen.

      Ja. Aber das ist ja oft so. Fängt schon bei "Modetrends" an. Oder bei "Mode".



      Was mich so stört an Nebensatz mit dem Merle ("iiiih auch noch in Meeerleeeee") hat Solumna noch Mal schön formuliert.

      Merle einfach so ist kein Qualzuchtmerkmal.

    • Mal abgesehen davon, dass der Brustkorb so abgrundtief hässlich und schmerzhaft aussieht, was genau könnte so eine extreme Züchtung denn für Folgen für den Hund haben? Und zu welcher Wahrscheinlichkeit?



      Fällt das eigentlich nur mir auf, dass die Hunde auf fast allen Bildern schon ziemlich gestresst aussehen?

    • Die Dobis sind extrem. Ich kenne aber tatsächlich eine "normale" Dobihündin, die in ihrer Jugend (sie müsste jetzt 8 sein) wie ein ganz normaler Dobermann aussah. Die Hündin ist inzwischen echt dick geworden und hat auch eine überproportionale Brust entwickelt. Sieht ziemlich unpassend aus und der Schädel im Gegensatz dazu winzig. Sie sieht nun nicht aus, wie die verlinkten Hunde, aber so ne Tendenz zu überdeutlichem Brustschwabbel hat die auch.

    • 9 von 10 Antworten: Oh wie süß da kann man nicht widerstehen, Nimm ihn und schließe halt ne Versicherung ab, Bullies röcheln halt, lass dir die Freude nicht nehmen, der Hund ist auf der Welt also natürlich kaufe ihn etc. :dizzy_face:

      Früher oder später werden die Versicherung für QZ-Rassen einen kräftigen Aufschlag verlangen, da die statistisch gesehen mehr Kosten verursachen oder eine Versicherungs-Police von vornherein ablehnen.

    • Als ich am Dienstag einen eigentlich recht kurzen Termin in der Tierklinik Hofheim hatte, fiel mir mal wieder die auffällig hohe Zahl an wartenden Französischen Bulldoggen auf. Das ist jedes Mal so, wenn ich dort bin. Ich glaube, mich würde das als Tierarzt frustrieren, ständig zu versuchen den Trümmerhaufen von skrupellosen Züchtern und dummen Käufern zu versuchen wegzuräumen. Was ja nicht gelingt. Ich ziehe den Hut vor denjenigen, die da versuchen zu helfen und nicht das Handtuch schmeißen. (Ja, da könnte auch der ein oder andere Second-Hand- bzw. Tierschutzfall dabei sein. Aber das ändert ja nichts an dem Sachverhalt, der dazu führt.)

      Einfach nur ja ...



      Mal abgesehen davon, dass der Brustkorb so abgrundtief hässlich und schmerzhaft aussieht, was genau könnte so eine extreme Züchtung denn für Folgen für den Hund haben? Und zu welcher Wahrscheinlichkeit?



      Fällt das eigentlich nur mir auf, dass die Hunde auf fast allen Bildern schon ziemlich gestresst aussehen?


      Findet man vielleicht raus, wenn genug Hunde übertypisiert sind und sich die ersten Erkrankungen herauskristallisieren, die man vielleicht im Verborgenen "versehentlich" mitselektiert hat xD




      Zum Merle-Thema - ich versteh da beide Seiten. Merle an für sich ist erstmal keine Qualzucht. Trotzdem verstehe ich die Kritik daran, sie in alle möglichen Rassen reinzukreuzen. Ebenso Dilution. Im Falle der Frenchie Züchterin dürfte wohl eher das Motiv des "Exklusivmerkmals" und die bessere Vermarktung eine Rolle spielen. Und gerade Frenchies landen ja eher bei Leuten, die eher selektiv Informationen aufnehmen und eine weite Verbreitung von Merle in einer Rasse, die dann ohnehin ohne große Kontrolle außerhalb von Verbänden mit allen möglichen Sonderfarben vemehrt wird, birgt natürlich auch hinten raus wieder das Risiko, dass irgendwann Merle und Merle aufeinandertreffen. Schwierig. Und auch nicht gerade förderlich für die seriösen Züchter, die dann immer wieder versuchen über Merle aufzuklären und brav testen. Mich nervt das schon, muss ich zugeben.


      Aber auf der anderen Seite, werden viele Frenchies durch das Einkreuzen anderer Rassen wohl eher profitieren .... hust.

    • Mal abgesehen davon, dass der Brustkorb so abgrundtief hässlich und schmerzhaft aussieht, was genau könnte so eine extreme Züchtung denn für Folgen für den Hund haben? Und zu welcher Wahrscheinlichkeit?



      Fällt das eigentlich nur mir auf, dass die Hunde auf fast allen Bildern schon ziemlich gestresst aussehen?

      Kann es sein, dass die Dobermänner eh schon eine vorderen Schwerpunkt haben und das durch die Brust noch schlimmer ist?

      Rein von der Standfestigkeit betrachtet, gelingt es meinem Hund mit mittigem Schwerpunkt viel leichter seinen Kumpel mit eindeutig Schwerpunkt Brust leichter umzuwerfen, obwohl gleich groß und ähnlich schwer. Ist aber nur ein Gedanke. Ich finde es einfach sehr unattraktiv beim Hund.

    • Na ja, bei Männern wird das schon ewig gemacht. Bei Verlust eines Hoden durch Unfall oder Krebs wird häufig ein Silikonhoden eingesetzt. Die gibt es selbstverständlich in verschiedenen Größen, damit auch ein jeder was Passendes findet.

      War doch logisch, dass das dann auch irgendwann in der Veterinärmedizin gemacht wird.

      Ich finde die Idee gar nicht so abwegig, wenn das üblich und langfristig erprobt wäre, nach der Kastra künstlichen Ersatz einzusetzen, würde ich das sofort machen.


      Ich denke schon, dass der Hund es seltsam findet, dass da nach der Kastra Teile nicht mehr da sind. Auch wenn ich bezweifle, dass sich das auf das Selbstbewusstsein auswirkt.


      Ohne langfristige Erfahrungen wäre mir das Risiko von Komplikationen zu groß.

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