Qualzuchten IV

  • Kannst du das genauer ausführen? Bessere Werte heisst?


    Ich weiß nur, dass manche Rassen so eng gezogen sind, dass Hunde genetisch sogar näher miteinander verwandt sein können, als direkte Geschwister.

    Na klar.


    Wie du schon schreibst, sind manche Rassepopulationen heutzutage genetisch extrem eng miteinander verwandt. Das lädt dazu ein, sich täuschen zu lassen. Eine aus deutschland stammende Hündin, verpaart mit einem amerikanischen Rüden, die auf dem Papiert in den vorderen Generationen wenig miteinander zu tun haben, können genetisch enger miteinander verwandt sein, als eine eine direkte Inzuchtverpaarung bei einer Population, die in der Basis weit voneinander entfernt ist.


    Möchte ich bestimmte Anlagen genetisch festigen, kann Inzucht sich dafür eignen. Inzucht wurde früher auch verwendet, um die bereits beschriebenen Defektgene sichtbar zu machen, damit entsprechende Hunde aus der Zucht genommen wurden. Also vor Zeiten der Gentests.

    Ich festige mit Inzucht aber natürlich nicht nur das, was ich mir wünsche. Genauso wenig wie ich mit Kreuzungen nur positive Merkmale erhalte.


    Diese ganzen Inzucht wie Kreuzung ist immer nur so gut, wie die Gedanken die sich der Mensch dahinter gemacht hat. Sinnlos rumkreuzen bringt genauso wenig wie immer engeres Züchten.


    ALs problematisch sehe ich hier einfach die heutige herangehensweise der komplett geschlossenen Zuchtbücher.

    • Neu

    Hi


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    • WorkingDogs


      Dann haben enger verwandte Hunde aber doch keine besseren Werte. Es zeigt ja nur, wie eng der Genpool schon ist - wie schwer es ist, Hunde zu finden, die eben nicht (zu) eng verwandt sind.


      Danke für die Ausführungen. Ich konnte nicht ganz zuordnen, was du mit besseren Werten gemeint hast.

    • Ich habe die Stern TV Sendung auch gesehen.


      Also so lange da live im Fernsehen die süßen gefleckten Dackelwelpen spielen, sehe ich schwarz, dass sich die Leute gescheit informieren und auf gesunde Hunde achten.


      Garantiert schnellt der Wunsch nach solch süßen Hunden jetzt wieder in die Höhe und dem Großteil werden die gesundheitlichen Probleme egal sein.

      "Unserer" ist sicher gesund, habe ich ja beim Züchter gekauft!


      Das war eine Werbesendung für den Dackel und keine kritische Diskussion über die Zucht!

    • Dann ist der Wolfshund-Malteser-Mix dein Hund. :rolling_on_the_floor_laughing:

      Aber erst wenn er Malti-Wolf oder Wolfmalt heißt, vereint er alle guten Eigenschaften.

      Ach, dann ist mein aktueller vielleicht doch nicht mein letzter Hund.


      Wo bestelle ich denn jetzt meinen Malipoo oder Malidoodle, beim Malinois-Züchter oder bei den anderen?

    • ALs problematisch sehe ich hier einfach die heutige herangehensweise der komplett geschlossenen Zuchtbücher.

      Die nicht komplett geschlossen sind, siehe die weiteren Ausführungen.

      Diese ganzen Inzucht wie Kreuzung ist immer nur so gut, wie die Gedanken die sich der Mensch dahinter gemacht hat. Sinnlos rumkreuzen bringt genauso wenig wie immer engeres Züchten.

      Genau diese Sinnlosigkeit, dass jeder Züchter "seine eigene Suppe prötscht", wurde und wird durch die Schließung der Zuchtbücher verhindert.


      Bestünde innerhalb der einzelnen Vereine Einigkeit hinsichtlich des Ziels, würde dort mit Sinn und Verstand gemeinsam überlegt, wie welches Ziel erreicht werden soll, können Einkreuzungsprojekte durchaus durchgeführt werden.


      So lange es aber Züchter gibt, die ein Öffnen der Zuchtbücher dazu nutzen würden, ihre Zucht nach persönlichen Zielen zu orientieren, muss seriöse Zucht kontrolliert werden.


      Es menschelt überall da, wo Menschen sich zusammenfinden.

    • :hust: Bevor ich so einen Rotz solche Welpen produziere, geb ich die Hundehaltung auf. Sowas ueberlass ich anderen.. Deren grossen Gosch nach sind sie eh die einzigen mit Ahnung ;)

    • Irgendwie zeigt dieses ganze Hybrid - Ding, wie sehr wir dem Rasse-Denken verhaftet sind.

      Als wären Rassen irgendwie in Stein gemeisselt, naturgegeben oder so.

      So wie man bei jedem TS-Hund aus Rumänien wissen will, welche Rassen da drin sind. Und an die merkwürdigsten Kombis glaubt, statt einfach "keine Rasse".


      Ich glaube, dieses Denken ist das größte Hindernis für eine Veränderung. Es ist immerhin die Grundlage der organisierten Zucht - und ohne diese Organisation gibt es auch keine Kontrolle der Zucht. Ohne Kontrolle gibts aber auch kein planvolles Handeln im Sinne der Hunde.

      Dass Rassevereine wollen, dass ihre Rasse weiterbesteht, ist ja irgendwie logisch. Die schaffen sich ja nicht selbst ab. Wer aber soll außerhalb der Vereine das Interesse und die Energie aufbringen will, die man für planvolle Zucht bräuchte, ohne die identitätsstiftende Rasse dahinter (sondern nur ein weitgefasster Typ?)


      Man sieht ja, wie stark bei jeder neuer Zucht-Bewegung der Drang danach ist, sich wieder fest zu defnieren, der Rasse einen neuen Namen zu geben und sich abzuschotten. Von internen Konflikten, die dann wieder zu Aufspaltungen und neuem klein-klein-Denken führen, ganz zu schweigen.


      Selbst wenn es einen vernünftigen Weg zu vernünftiger Zucht gibt - Hunde mit einem vorhersagbaren Typ OHNE zu enger Zucht - ich wüsste nicht, wie sich das organisieren soll.


      Es bleibt spannend.

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