Qualzuchten IV

  • Woraus liest du, dass schlanke Labbis nicht im Standard sind?


    Auch der schlanke Labrador (die Field-Trial-Linie) ist immer noch

    "Kräftig gebaut, kurz in der Lendenpartie, sehr rege; breiter Oberkopf; Brust und Rippenkorb tief und gut gewölbt; breit und stark in Lende und Hinterhand."


    Nützt ihm aber auf Austellungen nichts.

    Eine Bekannte hat mal versuchsweise eine solche Hündin zu Ausstelllungen gemeldet - das wurde allseits belächelt und von den Richtern abgewertet.

    Dort ging der Trend schon lange zu den schweren, runden Modellen, schlanke und funktionale Hunde waren nicht mehr gefragt, obwohl sie nominell noch zur selben Rasse gehören.

    • Neu

    Hi


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    • Ich rede nicht von gehypten Agiltiy-BCs.


      Es gab Ausstellungen, da hat JEDER Kurzhaar BC ein G bekommen. Aber kein einzig Langhaariger.

      Es gab Körungen, da wurde vom Körrichter gesagt "sorry, den darf ich nicht kören, der ist Kurzhaar"

      Es gab Aussagen wie "solche Hunde wollen wir nicht im Club"



      Davon rede ich.


      Davon abgesehen kann ein Hund in Kurzhaar und in Langhaar eine schlechte oder gute Anatomie haben. Kurzhaar macht den Hund noch nicht zum "guten" Hund. Aber "Langhaar" genausowenig.


      Ich habe by the way keinen BC. Will auch keinen. Das sind einfach Dinge, die ich als Außenstehender aus dem Freundes- und Bekanntenkreis mitbekomme.

    • tassut Woraus liest du, dass schlanke Labbis nicht im Standard sind?


      Auch der schlanke Labrador (die Field-Trial-Linie) ist immer noch

      Kräftig gebaut, kurz in der Lendenpartie, sehr rege; breiter Oberkopf; Brust und Rippenkorb tief und gut gewölbt; breit und stark in Lende und Hinterhand."

      Ich sehe viele FT-Labbis (in natura oder auf Fotos), die einem Vorsteher punkto Körperbau/Kaliber näher sind als einem Standard-Labrador... Die FT Labbis sind zumeist am extremen "schlanken" Ende des Standards angesiedelt, und wenn da immer weiter auf's Extrem gezüchtet wird, fallen auch zunehmend Hunde mit ungenügender Knochenstärke.

    • [Bei manchen war der Brustkorb wenig tief (wird’s eng für Herz und Lunge)

      Wieso? Haben die denn alle eine Trichterbrust?


      Dass diese Theorie noch immer nicht ausgestorben ist.

      Da müssten zb viele Leistungshunde tot umfallen. Die haben nämlich, quer durch diverse Rassen, gern mal weniger tiefen Brustorb als Showhunde.

      Ganz krass bei Rennhunden.


      Der größte Teil der Lunge beim Hund liegt nicht mal da, wo der tiefste Teil der Hundebrust meist ist, also so rund um den Ellbogen.

      Und Atmung funktioniert auch in die Breite.

    • Ich fühle mich durch die ein oder andere Aussage zum Show-Border irgendwie in der "Reaktions-Schuld". Weil es aber vom Thema Qualzucht doch etwas abweicht, packe ich es in den Spoiler.


    • Bei Mops und Frenchie kann man ganz klar sagen: würde der Käufer Nase wollen, würden mehr davon rum laufen. 90+% dieser Rassen kommt vom Vermehrer (siehe Tasso Zahlen) und den Vermehrer interessiert es nicht, was VDH Richter so prämieren. Was der Käufer aber stattdessen will, ist Nullnase bis zum geht nicht mehr und allerhöchstens das Versprechen von freiatmend, aber auch das niemals zu Lasten der gewünschten Optik

      Genau.

      Ich nehme das ja gerne das Beispiel meiner Ex-Schwiegermutter die OEBs gezüchtet hat.

      7 Welpen, einer mit richtiger Nase, also nicht bisschen mehr, sondern deine richtige Nase ohne Falten usw. Ratet mal für welchen Welpen es keine Abnehmer gab... Ist eine richtig hübsche Hündin geworden. Weiterzüchten wollte sie mit der Hündin übrigens nicht......

      So viel zum Thema es geht nur um den Charakter und wenn es die Hunde ohne Knautschnase gäbe, würde man die natürlich sofort nehmen.

      Mir fällt dazu grad ein Beispiel in eine andere Richtung ein :


      Beim Dalmatiner weiß man ja dass sich bspw Platten und mehr Farbe positiv auf die Gesundheit auswirken. Vom Standard gewollt ist das ja nicht und es is eigentlich echt krass wie viele Hunde mehr oder weniger weg fallen nur weil die Farbverteilung nicht so optimal aus Standardsicht ist.


      Nun stellen wie uns einen Dalmatiner Wurf vor :

      Da gibt's ein paar die standardgerecht gepunktet sind und ein paar die mindestens eine Platte oder ein Monokel haben. Wir gehen davon aus dass all diese Hunde beidseitig hörend sind.

      Welche dieser Hunde sind für den Welpenkäufer interessanter ?


      Scheint also irgendwie auch so n bisschen Rasseabhängig zu sein was die Käufer Tendenziell bevorzugen- da scheint Brachyzephalie was Anderes zu sein als bspw Fell.

    • Ich habe letztens noch mit einem (angeblichen) Dalmatiner Züchter diskutiert. Dieser hat sich strikt dagegen gewehrt, dass die Art der Punktung auch nur im geringsten etwas mit der Gesundheit zu tun habe und das ja alles nur von Qualzuchtzüchtern erfunden sei, um diese zu rechtfertigen....

    • Naja, der durchschnittliche Käufer wird nicht mal wissen, dass das laut Standard verboten ist und selbst wenn, will er ja nicht selber züchten. Und solange es Punkte hat, ist es ein Dalmatiner. Wie oft haben wir dagegen schon Kommentare gesehen, dass ein Frenchie mit Nase kein Frenchie mehr ist?

    • Rassen festigen sich in den Köpfen der Käufer von dem Bild das sie kennen und gewohnt sind. Das macht (auch für mich) eine Rasse aus.

      Mops mit langer Nase und kleinen Augen ist halt kein Mops. Das gilt für alle Rassen. Border kannte ich nur so wie sie in den Medien dargestellt wurden. Abweichungen in Fell und Farbe und schon habe ich sie nicht erkannt.

      Änderungen können nur in der Produktion zu einem nachhaltigen Ziel im Sinne der Hunde erreicht werden. Werden keine Qualzuchten gezüchtet, können keine gekauft werden. Sind Hunde erst einmal auf der Welt braucht es Abnehmer. Und was diese dann mit der Produktion "anstellen" ist nicht kontrollierbar.

    • Nützt ihm aber auf Austellungen nichts.

      Wenn du "ganz weit oben" landen willst, hast du sicher Recht.


      Zumindest beim Golden Retriever im GRC weiß ich, dass wenige Züchter sich auf Ausstellungsergebnisse fokussieren, auf Titel aus sind, dafür auch an etlichen ausländischen Rasseschauen teilnehmen, und bei ihrer Zucht natürlich "das besonders Typvolle" im Blick haben.

      Die Namen dieser Züchter tauchen sehr häufig bei den Schauergebnissen auf.


      Der Großteil der Züchter absolviert allerdings 2, vielleicht auch mal 3 oder 4 dieser Schauen, freut sich über Ergebnisse die für die Zuchtzulassung reichen - und das war es dann für sie, denn: Mehr bedarf es für diesen Teil für eine Zuchtzulassung nicht!


      Es gab - und gibt wohl auch immer noch - einen Kritikpunkt, den ein früherer Hauptzuchtwart des GRC (ist so an die 10 Jahre her) mal zur Diskussion gestellt hat, und mit dem er sich nicht so beliebt gemacht hat: Dass um die 50% aller Würfe von einigen, wenigen Deckrüden stammten; Er wollte gerne eine Begrenzung der jährlichen Deckeinsätze für Deckrüden haben.


      Das ist gescheitert an genau dem Argument, welches hier im Hinblick auf die Vorteile von Varianz und Visionen der Züchter für die Rasse genannt wurde - die Freiheit des Züchters, die seiner Meinung nach geeigneten Zuchtpartner eben selber wählen zu dürfen ... das ist eben die Kehrseite der Medaille (und beruht auf den üblichen Vereinsmeiereien und -Klüngeleien, die überall da auftreten wo Menschen sich für ein eigentlich gemeinsames Ziel zusammentun ...).

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