Warum werden Hundebegegnungen so selten "moderiert"?

  • Begegnungen mit Rüden derzeit leider circa 90%..

    Auffällig hoher Prozentsatz

    Isoliert betrachtet : was denkst du - welches verhalten könnte die Rüden eventuell Triggern ?

    Ich verstehe die Frage nicht so richtig? Mein Hund ist ein einjähriger, unkastrierter Rüde, der mit allem und jedem verträglich ist, sich höflich, respektvoll und freundlich verhält. Falls Du darauf anspielen solltest, dass er sich sein Verhalten dazu beiträgt, kann ich zu 100% sicher sagen, dass dem nicht so ist.


    Ich hatte bisher eher den Eindruck, dass die erwachsenen Rüden ganz gerne mal zeigen wollen wer der Stärkere ist und es dabei darauf anlegen, das "auszudiskutieren" und sich nicht damit zufrieden geben, dass meiner sich darauf nicht einlassen möchte und weggeht.


    Glücklicherweise wohnen hier deutlich mehr Hündinnen.

  • Nochmal als Ergänzung zu oben:


    Natürlich gab es auch bei Teddy schon mal Tendenzen, testen zu wollen, wie weit man den anderen Rüden einschränken kann und ob man sich als Chef aufspielen kann.


    Es gab zweimal Situationen, in denen er meinte, andere Rüden in ihrer Bewegung einzuschränken, in denen ich ihm aber auch ebenso schnell deutlich gemacht habe, dass ich solch provokantes Verhalten nicht dulde.


    Wie gesagt, bei Hunden, die zusammen leben wäre die Ausgangslage anders, die brauchen ja tatsächlich auch irgendwie eine soziale Struktur ("Hierarchie", wenn man so will). Rüden, die nur mal miteinander spazieren gehen, haben sich nicht gegenseitig anzuprollen, die müssen nix klären, müssen sich nicht lieb haben aber sollen in der Lage sein, nebeneinander zu co-existieren ohne sich kloppen zu müssen... und bei zufälligen Begegnungen muss da schon dreimal nix geklärt werden.

  • Rüden, die nur mal miteinander spazieren gehen, haben sich nicht gegenseitig anzuprollen, die müssen nix klären, müssen sich nicht lieb haben aber sollen in der Lage sein, nebeneinander zu co-existieren ohne sich kloppen zu müssen...

    We machst du das, dass die beiden Hunde deine Meinung akzeptieren und möglichst schnell umsetzen?

  • Rüden, die nur mal miteinander spazieren gehen, haben sich nicht gegenseitig anzuprollen, die müssen nix klären, müssen sich nicht lieb haben aber sollen in der Lage sein, nebeneinander zu co-existieren ohne sich kloppen zu müssen...

    We machst du das, dass die beiden Hunde deine Meinung akzeptieren und möglichst schnell umsetzen?

    Das funktioniert natürlich nur, wenn die Hunde eibe erzieherische Basis haben, die sie ansprech- und korrigierbar macht. Mit anderen würde ich mich aber auch nicht gezielt zu einem gemeinsamen Spaziergang treffen.


    Für Teddy kann ich sagen, dass er das jederzeit ist (ansprechbar), ein "lass es" und er hat die Murmeln wieder beisammen.


    Für einen Fremdhund ist in erster Linie mal der andere Halter verantwortlich, wenn der aber nicht reagieren kann oder will, werde ich denen gegenüber auch schon mal deutlich, blocke sie weg, drängen mich durchaus auch mal körperlich dazwischen und "splitte". Ich habe auch schon fremde Rüden am Halsband von meinem runter gezogen weil sie meinten, mit dem Aufreiten nicht mehr aufhören zu wollen. Laut geworden bin ich auch schon.

  • Ich kann nur allgemein sagen, dass ich alle Begegnungen unserer Hunde selbst moderiere. Mag übergriffig klingen, aber bei Hunden, bei denen ich mir nicht zutraue sie zu beeinflussen erlaube ich keine Begegnung. Oft bitte ich auch den anderen HH um Mithilfe: „Lassen Sie uns ein Stück weitergehen, damit die Hunde uns nicht noch anfangen zu verteidigen, hehe“ - auch wenn z.B. Geri (unser „Eifersüchtiger“) bei dem speziellen Hund gar nicht auf die Idee kommen würde (sonst hätte ich die Begegnung nicht zugelassen), Vorsicht ist besser als Nachsicht, und ich habe die Erfahrung gemacht dass dadurch das Spiel auch ausgewogener wird und falls ein Hund es satt hat er auch sich dem Menschen anschließen kann ohne „Gesichtsverlust“. Ich habe auch immer ein Blick darauf ob es kippen könnte obwohl es bei den Jungs nicht passiert normalerweise. Aber beim anderen Hund kam es schon mal vor und da habe ich selbst eingegriffen (der Trick ist es früh genug zu tun wenn noch nicht viel Aggression aufkommt) und für eine Beendigung des Spiels gesorgt habe.


    Wenn der andere HH moderieren möchte lasse ich das aber auch zu. Hauptsache nicht total laufen lassen, das ist bei Hunden die sich nicht total gut kennen aus meiner Sicht nicht so eine gute Idee.

  • Das funktioniert natürlich nur, wenn die Hunde eibe erzieherische Basis haben, die sie ansprech- und korrigierbar macht. Mit anderen würde ich mich aber auch nicht gezielt zu einem gemeinsamen Spaziergang treffen.

    Sorry, das hatte ich nicht verstanden, dass es in diesem Thread um gezielt herbeigeführte Treffen geht.

  • Kann ich voll unterschreiben. Ist bei uns in etwa auch so.

    Danke :bindafür:

  • Das funktioniert natürlich nur, wenn die Hunde eibe erzieherische Basis haben, die sie ansprech- und korrigierbar macht. Mit anderen würde ich mich aber auch nicht gezielt zu einem gemeinsamen Spaziergang treffen.

    Sorry, das hatte ich nicht verstanden, dass es in diesem Thread um gezielt herbeigeführte Treffen geht.

    Geht es auch nicht...?


    Nur, weil ich mich mit nicht ansprechbaren Hunden nicht gezielt "verabreden" würde, kommen sie ja trotzdem immer mal zu uns (siehe mein Beispiel von heute morgen). Ich redete davon, dass es bei einem gezielten Spaziergang möglich sein muss, beide Rüden zu korrigieren ohne körperlich zu werden. Das musste ich bislang immer nur bei denen, die eben "einfach so" kommen.

  • Ich bin wirklich gut rumgekommen und habe mit der Kommunikation mit anderen HH überwiegend schlechte Erfahrungen gemacht, wenn es darum geht deren Handlungsweise beeinflussen zu wollen/ eine Anforderung zu stellen wie z.B. "Bitte, leinen Sie Ihren Hund an" oder "Wir wollen bitte keinen Kontakt".

    Entweder sie tun es ohnehin oder es ist vergebene Mühe und führt zu Belehrungen und Diskussionen darüber warum nicht.

    Es ist auch eine Gestaltungsmöglichkeit, einfach seinen Hund zu schnappen und das Weite zu suchen.

    Und das tue ich oft und gerne und sehr frühzeitig, bevor wir ungefragte Trainings/Jagd/Spiel/Irgendwas-Objekte werden.

    Alle gewollten Kontakte kennen mich und haben keine Schwierigkeiten damit, wenn ich auch ihre Hunde ggf. mitmoderiere.

    Meistens sind das eher kleine Sachen, mal eine Spannung durch ein lautes Klatschen und vielleicht einer schnellen Bewegung (Hüpfen o.ä.) unterbrechen und dadurch auflösen/Ansprechbarkeit reinbringen, durch einen geschickten Schritt oder zwei mal jemanden aubremsen der sich in Rage rennt, vor allem auch die Sache in Bewegung halten, ein Spaziergang ist in der Regel viel einfacher als ein Stehgang an einer Wiese, immer wieder neue Eindrücke und Interessen lassen die Hunde nicht so aneinander aufreiben...


    Gänzlich unerwünschte aber auferzwungene Kontakte, weil Hund unangeleint aus Einfahrt geschossen kommt oder sowas, moderiere ich nicht die wehre ich ab, und zwar deutlich ohne Spielraum für Misverständnisse.

  • Ich denke, dass die meisten Hunde, die man so trifft, gar nicht so kompetent geführt werden, dass der Halter da wirklich moderieren könnte. Die meisten kriegen es halt hin zu trennen, wenn es eskaliert.

    Aber man kann durchaus dem Hund verbieten zu stänkern und so die Eskalation im Keim ersticken, aber dazu muss man halt erstens die eigenen Hunde sehr gut kennen und lesen können und zum anderen Zugriff auf das Verhalten haben, was eine sorgfältige Erziehung mit feiner Hund- Mensch- Kommunikation voraussetzt.

    Mein best practise Beispiel ist die Erstbegegnung von Willy meinem Ferienhund ( unkastrierter Labby- Golden- Mix) mit den zwei Ridgeback- Rüden meiner Freundin. Willy war in den Ferien drei Wochen bei mir und natürlich wollten wir da gemeinsam was mit den Hunden unternehmen. Also haben wir uns zum Spaziergang verabredet. Der erste Kilometer war an der Leine und jedes Fixieren, jedes Brummeln wurde abgebrochen. Wobei Willy sowieso von den beiden Ridgis sehr beeindruckt war. Der ältere Ridgi hat ihn ignoriert, der jüngere hatte leichte Anwandlungen einen auf dicke Hose zu machen, wobei Willys Unsicherheit ihn erst recht bestärkt hat. Der hat ihm subtil bedeutet, dass er nur atmen darf, wenn es nach ihn geht. Aber die HH konnte ihrem Rüden halt deutlich machen, dass es nicht nach ihm geht.

    Nach dem Ableinen hat keiner offen Krawall veranstaltet, sondern sie haben sich weitgehend ignoriert. Der jüngere Ridgi hatte aber halt so Anwandlungen, mal in den Weg von Will zu latschen, in Vorbeigehen mal die Lefze zu ziehen. Das wurde alles sofort unterbunden und der Hund weitergeschickt. Willy war am Anfang total klemmig, aber er wurde immer entspannter, als er merkte, dass es da Regeln gibt, die durchgesetzt werden.

    Die Hunde waren auch nach drei Wochen keine besten Kumpel, aber man konnte relativ entspannt spazieren gehen und sie z.B. für ein Foto nebeneinander ins Platz legen, ohne dass Spannung aufkam. Aber da wurde halt nichts laufen gelassen, sondern relativ stark eingeschränkt und moderiert.

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