Ich mag meinen Hund nicht mehr

  • Die Technik leuchtet mir soweit ein, im Kern ganz klassisch, erstmal einen guten Moment erwischen wo der Hund safe kommt und dann Belohnen. Bis dahin okay, dann gehts aber los, da seh ich reihenweise wie sich anhäuft, was euch jetzt so frustet.

    Ich schreib mal farbig in Dein Zitat zu den entsprechenden Passagen.

  • Okay, eine Sache hab ich doch noch: du sagst, ihr zieht in zwei Monaten nach Brandenburg. Welche Region denn grob? Landkreis Oder-Spree, Frankfurt/Oder, eher in den Norden?

    Für LOS und FFO hätte ich zumindest eine Trainerempfehlung parat. Bei der Trainerin war ich auch mit meinem Rüden, da haben wir uns den im Spoiler beschriebenen Weg erarbeitet.

  • Ja, das mit dem Vermischen stimmt wohl so.


    Ich hole mal aus, also Sinn der ganzen Übung war, dass der Hund lernt, sich auf uns zu konzentrieren und von starken Außenreizen - wie tollen Gerüchen - abzulassen. Sie hat sich früher richtig festgeschnüffelt und es war kein schöner Spaziergang.


    Wenn ich Ran sage dann lobe ich sie verbal schon wenn sie auf dem Weg zu mir ist, sie bekommt (wenn es auf Anhieb klappt) garantiert immer ein Leckerli und meist ist es ein besonderes Leckerli.


    Wenn ich dann weitergehe ist es das Zeichen für sie dass sie im Fuß mitgeht (ich gehe immer mit dem Fuß zuerst an dessen Seite sie steht) und dann ist das Signal quasi bei Fuß.


    Da gibt es jetzt immer zwischendurch Leckerli wenn es klappt. Wenn sie ausschlägt weil sie z.B. was tolles riecht gehe ich nen Schritt zurück und sie klebt mir sofort wieder am Fuß


    Beides klappt nicht hervorragend, hat für uns aber schon riesige Fortschritte gebracht.


    Die Frage die ich mir jetzt stelle ist, soll ich jetzt wieder das Fuß einführen? Und das Kommando Ran ist der Rückruf den ich dann weiterhin mit ihr übe?


    Die Anregung mit dem Erdhaken finde ich super, sollte machbar sein in der neuen Umgebung

  • Leichter wird es übrigens auf keinen Fall.

    Wieso soll es auf keinen Fall leichter werden?

    Der Hund ist zwei Jahre alt, die Halterin erkennt jetzt, dass Struktur in der Erziehung notwendig ist.


    Impulskontrolle, Frustrationstoleranz, Selbstregulation, adäquate Förderung nach den Anlagen des Hundes sind bisher bestenfalls(!) rudimentär vorhanden.


    Dazu hat der Hund zwei Jahre lang Erfahrung mit seinen Menschen gemacht und muss von Grund auf (neu) aufgebaut werden.


    Möglich ist es, aber leichter wird das eben nicht.

    Mit Umzug und demnächst Krabbelkind, erst recht nicht.

  • Achso, beim Kommando Lauf darf sie schnüffeln, erkunden, also einfach mal Ruhe haben ohne dass ich irgendwelche Befehle gebe.


    Bei der normalen Leine zieht sie vielleicht 2 mal beim Spaziergang, bei der SL hatten wir verhäuft Probleme und haben sie dann wieder ins Ran gerufen, wenn sie es nicht hinbekommen hat.


    Ich merke gerade dass es nicht stimmt dass wir diese Methode seit Dezember anwenden. Ich meine wir hatten im Oktober 2 Stunden und innerhalb kurzer Zeit große Erfolge erzielt und dann wurde unser Hund extrem krank und wir hatten ein ewiges Theater damit das richtige Futter zu finden. Dann kam das Baby und mit dem Baby nutze ich die SL nun seit 2 Monaten nicht mehr, weil es mir zu heikel ist mit unangeleinten Hunden plus Baby in dem Tragerucksack vorne

  • Das würde ich gerne tausend mal liken!! :gott:

    Wenn das stimmen würde dann wäre der Labrador nicht einer der beliebtesten Hunde und dann gäbe es ja nur durchgeknallte Labradore, denen man so begegnet. Da waren in unserer Hundeschule viele, die eher sporadisch kamen und kein extra Training gemacht haben und der Hund war nicht drüber

    Dazu möchte ich dir gern noch meine Beobachtung zukommen lassen:


    Mein Jungspund ist jetzt knapp eineinhalb. In den Welpen- und Junghundekursen, die wir die letzte Zeit absolviert haben, sind mir zwei Rassen als extrem anstrengend aufgefallen, wenn sie nicht adäquat geführt worden sind, und das waren Labrador und Aussi.


    Die Aussis waren oft nur laut und quengelig, aber besonders die Labradorrüden haben sich Sachen rausgenommen... ihre Halterin demonstrativ angepinkelt, wenn die was wollte, die Trainerin am Rücken angesprungen, versucht, mit den Krallen hochzukraxeln und sie in dem Nacken zu schnappen... weggerannt und ne Runde Party gemacht, während der Besitzer an der Leine hing wie der Rotz am Ärmel oder hilflos versucht hat, seinen Hund einzufangen... das haben eigentlich immer die pubertierenden Labbirüden gemacht.


    Es können schon auch energetische Kandidaten sein, wenn sie jung sind. Und da muss man den Hebel finden, wo man dem Hund helfen kann, zu entspannen.



    Vielleicht habt ihr auch zu viel gemacht, vielleicht habt ihr eine unsichere Hündin, die eure ganzen Regeln verunsichern und stressen, weil sie so oft was falsch macht und dafür gerügt wird. Vielleicht spürt sie deine Überforderung und dein Gestresstsein, deine Ablehnung. Sie weiss ja nicht, warum du so genervt bist und dass alles sehr viel ist für dich gerade.



    Und ich verstehe dich. Wirklich. Ich stand an dem selben Punkt mit einem sehr anspruchsvollen Hund, dem ich hochschwanger vor vielen Jahren nicht mehr gerecht werden konnte.

    Es war schwer für mich, aber ich habe trotz Trainer und Hundeverein und trotz dem, dass ich mir ein Bein ausgerissen habe für den Hund, kein Licht am Ende des Tunnels gesehen. Ich habe mich damals entschieden, den Hund in andere Hände zu geben, um erstmal selbst wieder in die Spur zu kommen und mich um mein Baby und unseren zweiten Hund kümmern zu können.


    Aber das ist natürlich etwas, was jeder selbst für sich entscheidet. Denk aber nicht, niemand hier könnte dich verstehen.

  • Das ist Quatsch, dass Frustrationstoleranz und Impulskontrolle notwendig sind wussten wir schon in der Hundeschule. Die Methode der Schule war unter anderem, dass die Hunde nur am Ende spielen durfen, es gab unzählige Übungen bei denen man selbst in einen Kreis ging und der Hund rufen sollte und nicht zu den anderen Hunden durfte, es wurden Übungen gemacht wie ein Leckerli auf die Pfote legen und der Hund darf es nicht fressen etc.

  • Das seh ich zum Beispiel als sehr mehr Problemcharakter reingelegt, als sein muss bzw lese ich generell überall sehr viel Kopf und Erwartung und wenig Gelassenheit.


    Mir ist schon klar, dass Texte nicht das echte Leben sind, aber mich als Mensch machen Deine Beschreibungen zb ganz nervös.

    So viel hab ich in 15 Jahren mit 11 Hunden zusammen nicht gemacht. Oder erwartet.


    Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Zugänge, auch klar, aber da lass ich mich gar nicht erst auf nen vermeintlichen Kampf ein, wenn Hund nicht schön genug im Korb liegt. Statt einmal klar zu signalisieren: Jetzt ist Ruhe oder gar nimmer weiter darauf einzugehen, liegt der Fokus am Hund, der Ärger steigt und es passieren 200 zusätzliche Schritte, Manipulation am Hund und am Schluss is man trotzdem sauer. Wenn Hund das noch nicht kann, weil ich ihm bisher im Weg gestanden bin, dann räum ich halt die Fehlerquellen weg oder wäre womöglich sogar eher amüsiert, als angepisst. Es lebt und ist doch keine Maschine. Schön.


    Es liest sich ein bisschen so, als würdest Du manche Aktionen vom Hund als gegen Dich gerichtet sehen. So ne Korbsituation würde für mich eher rüber kommen als "Okay, kann sie dann doch noch nicht so zuverlassig", aber da wäre kein Ärger, viel zu anstrengend wegen ner relativen Kleinigkeit. Muss man halt anders angehen oder, bei manchen Hunden halt 34553x wiederholen und so meinen.

    So hat das für mich was von "Trainingssituationen hören nie auf, selbst wie Hund in der Freizeit liegt, soll reguliert sein." Das ist halt auch fürn Hund anstrengend.

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