Ich mag meinen Hund nicht mehr

  • Auslastung kriegt der Hund (neben reiner Bewegung) in konzentrierterer Form durch alles, was den Kopf (Konzentration) oder die Nase beansprucht. Oder in Kombination Nase und Kopf. Das macht man am besten gezielt in kleinen Einheiten von ca. 2× 10 Minuten/Tag mehrmals die Woche. Da bietet sich z.B. richtiges Dummy (also mit halbwegs korrektem Aufbau nach Regeln) oder ZOS oder UO an. Das kann man nämlich recht gut alleine trainieren, wenn man nicht zur Prüfungs- und Turnierreife kommen will, sondern es dafür macht, dass der Hund denken und sich anstrengen muss (wobei es vielen Hunden auch viel Spass macht).

  • Mir ging es nur um die Argumentation, dass es sooo furchtbar ist, dass der Hund keinen Freilauf hat (sogar als Abgabe-Argument) - und andererseits aber dann Freilauf als „auf den Wegen bleiben“ verstanden wird


    Dann hat der Hund an einer langen Schleppleine aber ja keinen Nachteil :ka:

    Also mein Hund bleibt auf dem Weg und entfernt sich dabei trotzdem deutlich weiter als die 10, 20m, die er mit Schleppleine hätte. Für die ist SL da eine große Einschränkung und ich bin froh, dass wir das Ding nicht mehr brauchen. Abgesehen davon gibt's auch auf den Wegen genug Dinge, in denen sich die SL verheddern kann (grad im Wald) und es ist nichts nerviger, als wenn man ständig damit beschäftigt ist, die Leine aus herumliegenden Ästen, hochstehenden Wurzeln etc. zu befreien und der Hund ja auch jedesmal einen ordentlichen Ruck abbekommt, wenn die Leine irgendwo hängen bleibt.

    Dass es für den Halter ohne Schleppleine bequemer ist, ist mir schon klar.

    Wobei die von Dir genannten Probleme (Ruck, weil die Leine hängen bleibt) schon auch etwas damit zu tun hat, wie der Halter mit der SL umgeht...



    Aber mir ging es bei meiner Aussage darum, dass erst so ein riesiges Thema wegen "kein Freilauf - der arme Hund", "der muss sich doch mal auspowern" usw. aufkam - und dann als Snoopy101 schreibt, dass er in ein paar Wochen viel freilaufen kann, kommt plötzlich "also natürlich nur am Weg" :ka:


    Und einen sehr gestressten Hund würde ich im Freilauf auf einem Weg nicht mehr als 20 Meter weglaufen lassen - also hat der HUND (nicht der Halter!) aus meiner Sicht keinen Nachteil, wenn er dann diese 20 Meter an einer - gut geführten - SL läuft.

    Bzw. ist der Nachteil nicht so gravierend, dass damit die Hundehaltung steht oder fällt :ka:

  • Dass es für den Halter ohne Schleppleine bequemer ist, ist mir schon klar.

    Wobei die von Dir genannten Probleme (Ruck, weil die Leine hängen bleibt) schon auch etwas damit zu tun hat, wie der Halter mit der SL umgeht...

    Es ist für den Hund eben auch eine Einschränkung, wenn er einen großen Radius hat, er muss das Gewicht der Leine ziehen, wenn der Weg voller Wurzeln, Zweigen etc. ist, dann bleibt die Leine da hängen (eine 20m Leine kannst du nicht mit so viel Spannung halten, dass die immer über den Boden schwebt, bzw. wäre das dann für den Hund eher Zughundesport).


    Wobei ich hier auch nirgends gelesen habe, der Hund soll abgegeben werden, weil sie nicht freilaufen kann (kann aber auch sein, ich hab's überlesen). Es ging doch eher darum, irgendwo hinzufahren, wo nicht ständig fremde Hunde ankommen, man ständig nah an anderen Menschen vorbei muss etc.

  • Mir wäre eine 15-20 lange SL viel zu umständlich.

    Und mit einem großen Hund - Baby in Kinderwagen oder Trage ist das auch einfach gefährlich.


    Mein Hund kann durchaus auf dem Weg bleiben und trotzdem um mich herum, vor und zuürkc flitzen, das würde mit Schleppleine nicht gehen

    Deshalb verstehe ich nicht ganz, warum dann der Druck „aber der Hund BRAUCHT dringend !!1!1! Freilauf“ aufgebaut wird.

    Ich weiß nicht, wo du das gelesen hast.

    Was der Hund braucht, ist freie Bewegung, ja. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten.

    Durchs Unterholz stöbern oder hunderte Meter weit rennen muss das nicht heissen. Im Gegenteil - wenns zu aufgeregt schnuppert oder hektisch rumrennt, besser (kurze) Leine dran und runterfahren.

    In der Junghundezeit ist das auch sicherlich öfter nötig. Find ich normal.



    Ist der Hund denn an der Führleine führig; d.h. auf der angesagten Wegseite laufen, nicht kreuzen, nicht ziehen?

    Ich denke auch, hier liegt der Hase im Pfeffer.

    Es wird viel über den RR und über Gehorsam geregelt. Der Hund soll bei Ablenkung Frauchen anschauen usw.

    Ich glaube, es wurde aber kein lockeres, gemeinsames Laufen ohne dauernde Ansprache erarbeitet.


    Für mich ist "Nicht kreuzen" (an der Leine) das entscheidende, und dass der Hund auch ohne Ansprache auf mich und auf verabredete Grenzen (Radius, nicht weiter von mir weg als 15-20 m, auf dem Weg bleiben) achtet.

    Erst wenn das fest etabliert ist, ohne dass ständige Ansprache, Korrektur, Kontrolle, heranrufen notwendig sind, wird das irgendwann entspannter.

    Aber ja, das dauert ein bisschen.


    (Und jetzt bitte nicht daraus schliessen, dass das bei uns immer super duper perfekt klappt, es gibt natürlich Umgebungen, da muss die Leine dran als Absicherung, weil 100% - haben wir nicht.)

  • Für mich hört sich das wirklich sehr danach an, dass du sehr viel Konzentration von dem (jungen, stürmischen, kraftvollen, lebendigen) Hund erwartest. Er soll dich angucken (das ist genauso Spannung, wie lospreschen) und viel Kontrolle. Das kann eigentlich kein Hund ständig. Ich vermisse, wo du und der Hund Mal einfach sein können. Mit zoomies, mit Seele baumeln lassen. Gibt es solche Zeit regelmäßig? Das würde ich ausbauen.

  • Dass es für den Halter ohne Schleppleine bequemer ist, ist mir schon klar.

    Wobei die von Dir genannten Probleme (Ruck, weil die Leine hängen bleibt) schon auch etwas damit zu tun hat, wie der Halter mit der SL umgeht...

    Es ist für den Hund eben auch eine Einschränkung, wenn er einen großen Radius hat, er muss das Gewicht der Leine ziehen, wenn der Weg voller Wurzeln, Zweigen etc. ist, dann bleibt die Leine da hängen (eine 20m Leine kannst du nicht mit so viel Spannung halten, dass die immer über den Boden schwebt, bzw. wäre das dann für den Hund eher Zughundesport).

    Das ist bei uns tatsächlich überhaupt kein Problem :ka:



    Wir haben sogar eine 30m SL (wobei die bei uns natürlich dann sehr viel leichter als bei einem großen Hund ist) - und auch mit den 30m finde ich es nicht kompliziert oder umständlich :ka:

    Klar - Freilauf ist schöner - aber die SL hat man ja in der Regel eh nur in der Übergangsphase / Trainingsphase.


    Und ja - mit Baby im Tragetuch würde ich das bei einem großen Hund nicht machen - aber es soll ja in Zukunft die Möglichkeit der Babybetreuung geben.

    Dann kann aber der Hund vielleicht trotzdem noch nicht komplett frei laufen, weil er dafür wahrscheinlich weiterhin noch zu gestresst oder zu ablenkbar ist.

    Das muss ja erst alles trainiert werden und wird sich nicht innerhalb weniger Tage ändern. :ka:

  • Das sind doch Basics. Hier stöbert selbstverständlich kein Hund rum, alle bleiben auf den Wegen und meist im Radius von ca. 10 -15 Metern...meist sogar freiwillig weniger - trotzdem dreht kein Hund groß am Rad (oder vielleicht deshalb nicht, weil sie Grenzen kennen und entsprechend angeleitet werden?). Ansonsten sind einige am Fahrrad unterwegs, oder joggen um den Hund körperlich etwas mehr zu fordern - oder die Leute (und gerade die, mit den Arbeitshunden...denn die haben die genau dafür) sind im Verein oder einer Hundeschule.

    Klar flitzen meine auch mal 50 Meter - meist dann, wenn sie direkt von der Leine dürfen...aber das kann ich ja bestimmen, wo das passiert. Aber nach den ersten 5 Minuten wird eher normal gelaufen; oft schnüffelt einer und wir laufen weiter...dann muss man schon mal sprinten, um den Anschluss nicht zu verlieren und sprintet gleich mal 10 Meter vor...da kommt schon was an Rennmöglichkeiten zusammen; zwischendrin gibt es noch 1-2 Flächen, die größer sind und auf denen die Hund toben können.


    Gegen eine SL hat doch auch niemand was gesagt - es ging um 3 Stunden Gassi an der kurzen Leine oder?!


    Da wäre halt ein Verein, in dem man auch einen Hundesport ausüben könnte, nicht verkehrt. Bei uns könnte man sicherlich ab und an den Platz auch nutzen, um den Hund vielleicht auch mit einem passenden Spiel- oder Sozialisierungspartner flitzen zu lassen, wenn der Rückruf noch nicht so gut sitzt...da sind dann gut 1000 oder mehr qm voll umzäunt...da könnte man auch trainieren, ohne Angst zu haben, dass der Hund abhaut oder ein fremder Hund reingrätscht...ein anderer Verein bietet sogar von Trainern begleitete Freilaufzeiten auf seinem Platz an. Eine Trainerin bei uns hat erst jetzt wochenlang Einzeltraining für einen auffälligen Border-Mix gegeben, der auch nicht in der Gruppe arbeiten konnte...jetzt klappt es schon mit noch recht viel Management und wird von Woche zu Woche besser.

  • Mir schwebte das auch so vor, das Baby halt wie einen Rucksack bei mir zu tragen und ansonsten meine normalen Wege zu gehen.

    Ab 20Grad wurde ihm das enge Gewickel im Tuch aber zu warm.

    Das Köpfchen vor Regen schützen ohne die Belüftung zu sehr zu verschlechtern— auch nicht einfach.


    Nach ner Stunde beim Tragen vorne, war ab 4kg nur noch Watschelgang drin und die Bandscheiben stießen erste Drohungen aus.


    Kind mit Tuch auf den Rücken binden. Ich schaff das nicht ohne Hilfe, er soll ja nicht runterfallen.

    Und wie prüf ich dann unterwegs ob die Lage noch passt? Oder ob er gespuckt hat?


    Oder wenn mal wieder die Windel ausläuft?


    Also eines wird definitiv einfacher:

    Wenn das Kleine stabil sitzt, körperlich belastbarer ist, kann man in der Kraxe https://www.deuter.com/de-de/s…o9ghP8Pzbe14aApLgEALw_wcB

    rückenfreundlich tragen , oder auch in einen Fahrradanhänger setzen.


    Ich mach drei Kreuze, seit das so ist.

  • :applaus:

    Ich finde es soooo toll, wie du die Ratschläge umsetzt. Du liest dich auch schon wesentlich entspannter und zufriedener, finde ich. Super finde ich auch, dass du den einen Hund verscheucht hast, das ist genau richtig so! Zeigt dir Mila ja auch, in dem sie dich einfach hat machen lassen. In dem Moment hat sie einfach bemerkt "Ah, Snoopy regelt das schon". Das machst du sehr gut :bindafür:


    Lös dich von dem Gedanken, dass Gassi mit Auslastung gleichzusetzen ist.

    Gassi ist für euch erstmal eins: gemeinsame Aktivität mit dem Ziel, gemeinsam und miteinander eine schöne Zeit zu haben.

    Für mich ist Gassi mit meinen Hunden primär Entspannung. Klar gibt's stressige Momente und manchmal würde ich einen meiner Hunde sehr gerne auf den Mond schießen, aber zu 90% schlendern wir beim Gassi entspannt vor uns hin. Ab und an üben wir dann mal was beim Gassi. Einfach, weil ich grad Lust drauf habe - wenn ich merke, Hund hat keine Lust oder ist schon müde, wird halt nix geübt. Dann latschen wir einfach weiter.


    Auslastung gibt es geplant und gezielt. Heute z. B. steht um 17 Uhr endlich wieder das Training auf dem Hundeplatz an, da weiß mein Rüde schon: es wird geübt, andere Hunde können ihm da egal sein. Der ist dann auch schon in Arbeitsstimmung, wenn wir auf den Platz gehen.


    Und dieses klare Trennen zwischen Gassi und Auslastung find ich extrem wichtig für Hunde, die ein Problem mit Aufregung haben. So sorgst du dafür, dass der Hund beim Gassi keine (übermäßige) Erwartungshaltung aufbaut.

  • Zum Vergleich Schleppleine vs Freilauf : Klar ist das für den Hund ein deutlicher Unterschied.


    Selbst wenn in beiden Fällen der Radius gleich ist, ist die Schleppleine doch gewissermaßen Ballast. Auch eine leichte Schlepp ist immernoch Gewicht und etwas was der Hund mit sich rum schleppen muss.

    Und für sich selbst ist es auch angenehmer wenn man nicht noch Meterweise Leine manövrieren muss.


    Selbst die Flexi ist deutlich spürbar weil immer Zug drauf ist.



    Und dennoch bedeutet Freilauf nicht automatisch dass der Hund freier ist.

    Ich führe meinen Hund im Freilauf bspw enger als an der Schlepp/Flexi, weil eben die manuelle Einwirkung fehlt.

    Sprich wenn ich das sage muss der Hund eng bei mir laufen ( nicht zu verwechseln mit Fuß laufen, sondern nur neben mir), stoppen/sich hinsetzen, von Dingen ablassen und auf den Rückruf reagieren können.

    Mit der Leine brauche ich das nicht, weil da ist dann ja ne Sicherung am Hund.


    Und prinzipiell gilt hier : Wenn unübersichtlich, wenn Hund zu unaufmerksam/abgelenkt, wenn etwas entgegen kommt oder Wild unterwegs ist, kommt die Leine dran.

    Freilauf ist nur unter Regeln möglich, und auch nur dann wenn diese funktionieren.

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