Ich mag meinen Hund nicht mehr

  • Guten Morgen,


    Wegen dem auf dem weg bleiben. Bei uns lief das anfangs über die schleppleine. Sobald unser Labrador den Weg verlassen wollte haben wir eingegriffen. Mit dem kommando:"auf den Weg." Hund zurück geführt und leckerli.

    Schnuppern kann er im freilauf. An der kurzen Leine wird anständig bei mir gelaufen. Da möchte ich nicht, dass er jeden Grashalm ausgiebig beschnuppert. Wir gehen meist ein Stück an der leine. Da soll die Aufmerksamkeit bei mir liegen. Und An den Feldern kann er dann sein Ding machen. Da lass ich ihn auch schnuppern. Merke ich aber er schnuppert sich fest, gibt's das Kommando "weiter". Auch das haben wir anfangs über die Schleppleine aufgebaut.


    Auch hier war Besuch Katastrophe. Mach sie wirklich fest. Bis sie es verstanden hat. Das erspart euch allen so viel Nerven und macht es euch so viel leichter.

  • Nur dazu:

    Das kannst du umgehen, indem du ein Lob-/Markerwort aufbaust.

    Also Hund schnüffelt und will in die Wiese. Du sagst " raus da", Hund reagiert richtig und geht raus. In dem Moment Markerwort, dass das richtig gut war, z.B. "super". Dann wird der Hund punktgenau bestätigt und das Leckerlie folgt halt etwas später.

    Das Lob- / Markerwort kann man klassisch aufkonditionieren. Also Wort- Lecker, solange bis sie es sicher verknüpft hat. Dann verbindet der Hund, dass darauf immer ein Lecker folgt und das erwartet der dann auch.

    Mit einem solchen "sekindären Verstärker" verhinderst du, dass du ins Locken kommst, indem du mitbdem Leckerlie vor dem Hund rumwedelst, ausserdem ist das vom Timing sehr viel einfacher.

    Ich hab mein "super" im Alltag konditioniert, aber das so konsequent, dass ich anlasslos "super" schreien kann und Kaya sich ihr Lecker holen kommt.

  • Wir unterscheiden bei der kurzen Leine noch mit Halsband und Geschirr - da muss man sich halt überlegen, ob das für einen Sinn macht.

    Am Geschirr darf geschnüffelt und auch etwas gezogen werden (nicht wie ein Berserker, aber das kennen unsere Hunde und da reicht im Zweifelsfall eine verbale Erinnerung aus) usw. - am Halsband wird nicht geschnüffelt, nicht getrödelt, kein Pipi gemacht sondern leinenführig gegangen.

  • Stimmt ja. So haben wir das auch. Geschirr darf hier auch mal zug drauf sein. Wie bei euch. Natürlich nicht volle kanne. Und auch mal geschnuppert werden. Danke fürs ergänzen

  • Es kam 1x vor und

    Ich weiß, dass du es schon eingesehen hast, daher sol ldas kein Nachtreten sein.

    Aber auch aus den anderen Beschreibungen geht hervor, dass du nicht konsequent bist - nicht im Sinne von streng, aber du machst immer wieder Sachen "halt 1-2 mal..."


    Aber es ist nun mal nicht so, dass "1-2 mal" nicht zählt!


    Dir ist der Hund EINMAL abgezwitschert wegen einem Grill. Riesendrama (zumindest klang das hier so).

    Wieso? War doch nur einmal?


    Verstehst du? Dein Hund vertraut dir nicht und glaubt dir nicht. Die ganze Unruhe und Unsicherheit, die sie dir gegenüber äussert, zeigt das sehr deutlich.

    z. B. kommt sie oft an um gestreichelt zu werden und das mache ich dann auch, aber sie ist dabei gar nicht ruhig,

    Da ist jedes EINMAL ein Riesenproblem.


    Zum auf dem Weg bleiben:

    Warten, bis sie losgeht und dann Rückruf ist mMn nicht der richtige Weg.


    Am wichtigsten ist, dass du einfach mal deinen Weg gehst, und nicht ständig nach dem Hund guckst (aus den Augenwinkeln nur). Sie kann (ggf im Radius der Schlepplene) schnuppern, aber du bleibst nicht dauernd stehen. Du gehst einfach, so dass der Hund automatisch von der Liene mitgenommen wird, aber deine Arme bleiben am Körper (das ist wichtig!!) und du ziehst nicht aktiv an der Leine. Schin gar nicht "Angeln" - also stehenbleiben und ziehen. (auch nicht "nur ab und zu).


    So lernt der Hund, drauf zu achten, wo du hingehst, und in welchem Tempo. Leinenlänge sollte dann aber NICHT ständig variieren (der Hund soll ja einen gewissen Radius lernen.)

    Ich würde daher auch nicht empfehlen, einfach die Schleppleine kürzer zu nehmen, sondern klar und deutlich zwischen Schlepp und Kurzleine zu wechseln (in der Lernphase).


    Die Leckerlie sollten immer griffbereit sein, klar. Ab und zu (oft) fliegt ein Leckerlie vor dir oder hinter dir auf den Weg. Da musst/solltest du auch nicht immer rufen. Sie soll ja später auf dem Weg bleiben, OHNE dauernd angesprochen zu werden.

    Ich hab bei meinem seeeehr leicht abzulenkenden Kandidaten regelrecht Hänsel und Gretel gespielt, sprich wortlos alle 30 Sekunden ein (Mini) Leckerchen hinter mich geschmissen. Natürlich nicht für immer, aber am Anfang.

    Es gibt Hunde, die das sehr viel schneller verinnerlichen, aber gerade die etwas nervösen, leicht abzulenkenden, die sich bereits auf den Aussen-Fokus verfestigt haben, wie das bei deiner der Fall ist, brauchen da mehr "Anschub".


    Wenn man mit Belohnung arbeitet, ist es sehr effektiv, Neues mit einer sehr hohen Belohnungsfrequenz zu etablieren, und das dann später zurückzufahren. Und so arbeiten, dass man möglichst wenig korrigieren muss. Dann festigt sich das Neue am schnellsten.


    Auch das Aufholen, wenn sie trödelt, und das "nicht zu weit vorrennen" - wenn ihr dann die Schlepp weglasst, lieber über ein "Weiter" oder "Warte" lösen, als über den RR.


    Also, kurz BEVOR!!! (Wichtig!) das Ende der Leine erreicht ist, das Weiter bzw. Warte rufen und gleichzeitig das Leckerlie auf den Weg schmeissen.


    Es ist wichtig, dass du agierst, BEVOR die Leine gespannt ist. Du willst ja lernen, wie es OHNE Leine ist.


    Das jetzt mal in aller Kürze meine Sicht, das kann in Details auch anders laufen - wichtig ist, dass der Hund beginnt, seinen Fokus auf dich zu legen. Bisher ist es umgekehrt: du glotzt auf den Hund und der Hund in die Landschaft...

  • Hi, wie läuft es denn inzwischen?



    Ich lese gerade ein Buch, da hab ich an euch denken müssen: "Ich lauf schon mal vor" von Thomas Baumann, das hier mal von Helfstyna empfohlen wurde (danke für den Tipp übrigens!)



    Zu Beginn geht es um den Freiheitsgedanken, den die allermeisten frischen Hundehalter haben, dass man seinem Hundekind maximale Freiheit gönnen möchte. Nur schade, dass man dann in der Hundepubertät einen alles umbombenden, nichthörenden, nach außen und nicht zum Menschen orientierten Youngster hat als Ergebnis.


    Er zeigt sehr schön, wie man den Hund wieder auf sich fokussieren kann, welche Übungen dazu geeignet sind und welches Hundedenken auch dahinter steht. Vieles ist eben leider antrainiert worden vom Menschen durch Unachtsamkeit oder zuwenig Wissen.

    Nicht alles passt für jeden Hund, die ausschließliche Handfütterung beim Gassi halte ich zb nur für Härtefälle für geeignet, aber ja, er gibt schon viel Handwerkszeug an die Hand, wie ich als Halter meinen Führungsanspruch durchsetzen kann und trotzdem freundlich, bestimmt und zugänglich für den Hund bleiben kann.


    Dachte, vielleicht interessiert es dich :hugging_face:


    Viele Grüße vom Frechdax


    Ach so, PS: Auch zum Gebrauch der Schleppleine findet sich ein Haufen an Info, wie man damit gut arbeiten kann. Weil das euer Thema war.

  • Hallo,


    Ich gehe mal kurz auf einige Punkte ein


    Also zum Vertrauen : Ja das kan ich mir vorstellen, dass sie mir nicht vertraut. Wobei ich sagen muss, dass wenn sie sich wehtut oder nicht weiter weiß, sie zu mir kommt und möchte dass ich ihr helfe.

    Also ich würde nicht sagen dass sie mir generell nicht vertraut.


    Zur Belohnungsfrequenz :


    Wir hatten noch mal eine Stunde bei unserem Trainer. Ich war doch überrascht, wie schnell unser Hund überfordert ist und die Stunde hat sehr viel Druck bei uns rausgenommen.


    Wir können nicht wie andere Leute einfach einen Spaziergang mit ihr machen. Wir können nicht mit einem Ziel mal mehrere Kilometer spazieren gehen, sondern achten jetzt sehr genau auf ihre Aufregung und setzen konsequent unsere Befehle durch. Gerade bei neuen Orten braucht sie eine extrem hohe Belohnungsrate, ich nehme jetzt wesentlich mehr Leckierlies (also ihr Futter) mit und belohne viel mehr. Dadurch passiert es in letzter Zeit nicht mehr, dass unser Hund in die Leine springt, selbst, wenn ein sehr spannender Hund direkt auf uns zukommt. Auch wenn sie etwas ganz tolles riecht kann sie sich wesentlich besser zurücknehmen und zieht so gut wie gar nicht mehr, es sei denn, es liegt direkt vor ihrer Nase etwas zu Essen.


    Bei uns ist sie Reihenfolge so:

    Neuer Ort:Kurze Leine, Hohes Belohnungsniveau, bei zu viel Aufregung auch mal innehalten, ggf. den gleichen Weg öfter ablaufen, sodass ein erfolgreiches Training stattfindet, max. 45 Minuten Spaziergang.


    Klappt die Strecke irgendwann besser, kommt die SL dran.


    Ich habe für mich festgestellt, dass die SL wenn ich mit Hund und Baby allein unterwegs bin nichts für mich ist, diese kommt fast nur am Wochenende zum Einsatz.


    An heißen Tagen sind wir sehr früh unterwegs und ich lasse sie ziemlich zu Beginn baden. Anfangs war sie auch davon extrem aufgepeitscht und hatte ab und an ihre Zoomies und ließ sich dann nicht abrufen (dazu gab es auch eine Erklärung vom Trainer) und nun wo ich weiß, dass auch die Zoomies gar nicht so toll bzw normal sind, habe ich ausprobiert und einen Weg gefunden ihre Zoomies zu umgehen indem ich, wenn der Hund im Wasser planscht, ein kleines Schnüffelspiel vorbereite. Mittlerweile hat sie das verinnerlicht und kommt sofort wieder zu mir, wenn sie fertig mitnbaden ist und ich kann sie anleinen und sie sucht kurz den Boden nach Leckierlies ab und wir gehen weiter.


    Momentan kommen wir gut klar, aber ich habe meine Ansprüche und mein Gewissen sehr weit runtergeschraubt. Ich dachte immer Hund ohne Leine bzw. SL= mehr Freiheit = Glücklicher und ausgelasteter Hund, aber in unserem Fall hilft meinem Hund eine strikte Führung mehr und es geht uns allen damit besser.

    Auf Spaziergängen fühle ich mich jetzt sicher mit ihr, sie wird aber so gut wie nie von mir abgeleint und wir sind quasi immer im Training.


    Wenn ich sie doch mal ableine kommt sie sehr bald zu mir zurück und setzt sich hin, um wieder angeleint zu werden, also sie empfindet die Leine an sich schon als etwas positives und ich habe nicht mehr diesen permanenten Stress im Hinterkopf immer mitdenken zu müssen, was wohl als nächstes passieren könnte oder was sie triggern könnte.


    Ich finde es natürlich schade, dass sie nicht wie andere Hunde frei umherlaufen kann, sehe aber auch, dass sie immer aufgeregte wird, je mehr sie schnüffelt und ich sie sehr oft bremsen muss. Wenn sie dann wieder eine Weile im Fuß war oder wir ein kleines Spiel gemacht haben ist sie wieder entspannter und der Spaziergang angenehm. Das hilft mir dann wieder an unserem Training festzuhalten und nicht einzuknicken, wenn Sprüche oder Anmeungen von außen kommen

  • Wir unterscheiden bei der kurzen Leine noch mit Halsband und Geschirr - da muss man sich halt überlegen, ob das für einen Sinn macht.

    Am Geschirr darf geschnüffelt und auch etwas gezogen werden (nicht wie ein Berserker, aber das kennen unsere Hunde und da reicht im Zweifelsfall eine verbale Erinnerung aus) usw. - am Halsband wird nicht geschnüffelt, nicht getrödelt, kein Pipi gemacht sondern leinenführig gegangen.

    Stimmt ja. So haben wir das auch. Geschirr darf hier auch mal zug drauf sein. Wie bei euch. Natürlich nicht volle kanne. Und auch mal geschnuppert werden. Danke fürs ergänzen

    Nach der Stunde beim Trainer handhaben wir es nun so, dass, bevor der Hund zieht, wir sie korrigieren durch einige Rückwärtsschritte.

    Wir gehen um Optimalfall weiter und können den Spaziergang normal fortsetzen.


    Wenn mein Hund es nicht kapiert kommt sie einfach ins ran. Klappt das für eine Weile gut gebe ich sie wieder fürs Schnüffeln frei.


    Wenn sie mit den Reizen nicht klarkommt machen wir eine Pause oder kehrt.


    Bisher kam das nur einmal im Stadtpark vor und wir konnten unseren Spaziergang relativ normal fortsetzen, obwohl der Stadtpark für sie extrem spannend ist.


    Auf Spaziergängen fahren wir persönlich jetzt ganz gut

  • Hey, danke für den Buchtpp das Training fruchtet langsam, allerdings helfen bisher nur die Tipps vom Trainer und der Tret and Train (oder wie das Teil heißt) sowie einige Ratschläge daraus.


    Mittlerweile schafft Mila es sogar, wenn mein Fater zu Besuch kommt, uns Körbchen zu gehen. Allerdings ist sie dabei noch extrem aufgeregt, sie springt zb rückwärts rein und weil sie weiß, dass sie platz machen soll, macht sie quasi einen Bauchklatscher ins Körbchen. Dann wartet sie auf ihr Leckerli.


    Nach wie vor versucht sie auch immer mal wieder zum Besuch zu kommen, ich muss den Befehl dann wiederholen, aber sie geht oder springt ins Körbchen, ohne den Besuch erreicht zu haben.

    Schön wäre es, wenn sie es schafft, normal ins Körbchen zu gehen.

    Aber ich habe es bis vor kurzem nicht für möglich gehalten, dass sie es aushält, meinen Vater nicht zu begrüßen.


    Zu den Spaziergängen habe ich weiter oben geschrieben


    Auf lange Sicht trainieren wir darauf hin, dass der RR klappt und sie mehr Freiheiten haben darf, aber momentan ist das noch nicht drin.

    Und Ziel zu Hause ist es, bei Besuch nicgt aus dem Häuschen zu sein und es auszuhalten ins Körbchen zu gehen.


    Ansonsten ist mir aufgefallen dass sie jetzt ziemlich anhänglich ist. Sie schmust viel und egal in welchem Raum ich bin, kommt sie mir früher oder später nach, rollt sich ein und schläft dann dort.

    Ich bin mir nicht sicher, ob das dieses kontrollierende Verhalten ist oder sie einfach nicht allein sein möchte

  • Schön, daß ihr Fortschritte macht! Und daß ihr offensichtlich euren eigenen Weg dabei findet.


    Ich bin mir nicht sicher, ob das dieses kontrollierende Verhalten ist oder sie einfach nicht allein sein möchte

    Hunde sind nun mal gesellige Tiere. Gemeinsames Ruhen ist normal. Meine Cara hat ihr ganzes Leben lang dort geruht und geschlafen, wo ich gerade war. Nur ausnahmsweise ist sie mal ins Schlafzimmer gegangen, wenn ich noch im Wohnzimmer war.

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