Ich mag meinen Hund nicht mehr

  • Tschuldigung, von Seite 4 oder so direkt hier reingegrätscht.


    Natürlich wird ein junger, energetischer Hund wie blöd Zoomies aka wild im Kreis rennen, wenn endlich mal die Gelegenheit da ist, sich frei zu bewegen. (Und sich Stress weg zu rennen in ner anspruchsvollen Alltagssituation)


    Ich las bisher nur von "Kann eigentlich nicht abgeleint werden" und viel Überei, aber nicht von Hund kann sich frei bewegen und auch einfach mal nichts machen, außer Junghundeinteressen nachgehen.


    (Ohne regelmäßigen, zumindest kurzzeitigen Freilauf hätt ich hier 2 von 3 völlig gaga Junghunde, die nur noch Mist machen und die sind komplett unlabrador)

  • Mir als Labbibesitzerin blutet das Herz.

    Dein Hund ist ein völlig normaler Labbi, der keine richtigen Grenzen, Auslastung und vorallem Führung(!!) bekommt.


    Ja, es dauert ein wenig bis man in die richtige Richtung geht. Bis man den Schwung raus hat und weiß, was der eigene Hund braucht, was zu viel und was zu wenig ist. Labbis sind nunmal speziell. Aber zu denken, dass sich Labbis von selbst erziehen, und dann bei der Erleuchtung dass sie es eben doch nicht tun, zu sagen, "Funktioniert nicht- will ich jetzt doch nicht mehr", finde ich abartig.

    Mein Labbi war bis zum Alter von ca 1,5 Jahren auch nicht leicht. Er hat engmaschige Führung und vorallem sehr, sehr viel Training gebraucht. Das war aber der Grundstein dafür, dass er heute ein echter Verlasshund ist.


    Jetzt wollte ich eigentlich anfangen aufzuzählen, was ich in deiner Situation machen würde, aber mein Herz weigert sich, durch deine erbarmungslose Art.

    Gib den Hund bitte in ordentliche und gute Hände. Hilfe dabei kannst du zb. über Labbis in Not, oder aber auch bei unzähligen Tierschutzvereinen finden, die Vermittlungshilfe bieten. Stell sie bitte, bitte nicht bei Ebay oder sonst wo rein. Die Gefahr, dass sie zum Wanderpokal wird, ist zu groß.

  • Ich gebe noch meinen Senf dazu, dass auch der Hund sich an das Leben mit einem Säugling gewöhnen muss. Vielleicht ist er wegen der Umstellung mit einem neuen Menschlein in der Familie, den Geräuschen und den Gerüchen, den nächtlichen Aktivitäten wenn du stillst oder wickelst etc, ein wenig durch den Wind?

  • Puh, ich muss sagen, mich schockiert die Grundaussage dieses Threads massiv.

    Mal gestresst sein, überfordert sein, sich mal auskotzen... alles ok und normal, aber die Aussage "du funktionierst nicht, wie ich das will, also mag ich dich nicht mehr"... dazu fällt mir nichts ein.

    Ich habe mir nun nur beispielhaft dieses Zitat herausgesucht - aber sinngemäß wurde das ja sehr oft gesagt.


    Ich möchte auch nicht grundsätzlich etwas "beschönigen" - und vielleicht ist es bei der TE auch ganz anders - aber bei mir war schon irgendwie "Ausnahme-Zustand", als mein Sohn 4 Monate alt war.


    Wäre ich damals komplett alleine mit Baby UND Hund gewesen... ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht weiß, wie ich dann allen gerecht hätte werden könne.

    Ja - bei manchen ist die Babyzeit anscheinend ganz toll und entspannt - so wie in der Rama-Werbung ;)


    Es kann aber auch anders sein.

    Ich bin definitiv viel Arbeit, viel Einsatz usw. gewohnt - aber insbesondere das 1. Jahr mit Kind war für mich wirklich sehr, sehr fordernd.

    Total schön (nicht, dass das jemand falsch versteht) - aber trotzdem anstrengend.


    Ich weiß nicht, ob ich damals noch die Ressourcen gehabt hätte, mit dem beschriebenen Labrador zu arbeiten, wenn nicht zumindest mein Mann mich dabei unterstützt hätte (was bei der TE ja aktuell leider nicht geht)...

    Ganz egal, wie lieb man den Hund hat- irgendwann ist vielleicht trotzdem der Punkt erreicht, an dem man körperlich und/oder psychisch einfach nicht mehr daran arbeiten kann.

    Oder Tage, an denen man selbst schon "alle Löffelchen verbraucht hat" - und dann der Hund noch einen nicht geplanten "Special Effect" zeigt, der dann das Fass zum überlaufen bringt.


    Deshalb lese ich die Situation aus diesem Blickwinkel betrachtet ein bisschen anders und "nachsichtig" - obwohl vieles natürlich schon hart klingt. :( :


    Und darum ist es für mich jetzt auch irgendwie schwer einzuschätzen, ob da nur die momentane Verzweiflung/Überforderung "spricht", oder ob der Hund tatsächlich nicht mehr geliebt wird.


    Snoopy101:


    Vielleicht könntest Du ja nochmal kurz schreiben, ob Du Dir grundsätzlich noch eine gemeinsame Zukunft vorstellen könntest?

    Oder ob die Entscheidung eh schon feststeht, dass Du Deinen Hund nicht mehr haben möchtest?




    An die Labrador-Kenner:

    Wenn man es wirklich ernsthaft vor hat und daran arbeiten möchte, dem Hund gerecht zu werden - kommt man dann mit 2-3 Mal pro Woche je 1 Stunde "ernsthafter" Beschäftigung - anfangs unter Anleitung eines guten Trainers - aus?

    Oder wäre das immer noch zu wenig?


    Wenn das ausreicht und man es wirklich nochmal ernsthaft versuchen möchte, könnte man ja mal schauen, ob vielleicht Eltern oder Schwiegereltern 2-3 Mal pro Woche für jeweils 1 Stunde auf das Baby aufpassen würden.

    Oder jetzt ist es ja für ein paar Monate auch länger hell - da kann man dann ja auch noch raus, wenn das Baby schon schläft (da muss dann natürlich der Partner zu Hause sein)

  • Kann ich mich als Ersthundehalterin eines 15 Monate alten Labrador Rüden vollumfänglich anschließen. Hier ist auch nicht alles 24/7 easy going, aber das war uns vorher bewusst, dass Hundeerziehung auch fordernd ist. Wir gehen übrigens seit dem Einzug mit 8 W in die Hundeschule und das immer noch.


    meine Labbihündin wird bald 2,

    wir haben sie seit sie 9Wochen alt ist und eigentlich von Anfang an Probleme mit ihr, die wir scheinbar nach 2 Hundeschulen und verschiedenen Trainern nicht in den Griff bekommen haben.

    Sie ist eine junge Hündin aus einer Arbeitslinie ohne Führung, ohne sinnvolle Auslastung, ohne ein Frauchen, das sie liebt, das sie stattdessen schon abgeschrieben hat.

    Wir sind gerade im Urlaub bei Freunden mit ihr und sie bekommt einfachste Kommandos nicht mal mehr hin. Schnüffelt, ist super aufgeregt, hat ständig eine Bürste fiept rum, hat plötzliche Zoomies, andauernd.

    War sie schon mal da /war sie regelmäßig da? Nein? Kann sie da jetzt mal richtig ausgelassen toben und schnüffeln ohne die Stadtreize Hamburgs? Dann ist doch logisch, dass sie aufgeregt ist! Du bist null empathisch..


    Am Auslauf kann es nicht liegen, wir sind stundenlang mit ihr draußen. Dabei üben wir auch Rückruf etc und da klappt es komischer Weise.

    Ihr macht zu viel und zu wenig sinnvolles. Deswegen ist die Maus drüber.

    Unser Baby ist mittlerweile 4 Monate alt und es ist so schön unkompliziert mit ihr. Ich frage mich mittlerweile echt, was ich mir dabei gedacht habe, einen Hund anzuschaffen. Ich dachte ich wüsste was auf mich zukommt. Binselbst mit Hunden aufgewachsen. Aber mein Hund scheint total gestört zu sein.

    Sie wurde nicht "gestört geliefert", sondern ihr habt einiges verkorkst. Und du hast dich und die Verantwortung für ein Lebewesen überschätzt.

    Auch Hundebegegnungen sind einfach nicht möglich weil sie völlig ausser Rand und Band ist wenn man sie mal von der Leine macht. Rückruf haben wir 6 Monate lang geübt und neu aufgebaut mit Trainer, man kanns einfach vergessen wenn sie in ihrem Freudenrausch ist

    Hier gibt's nur ausgewählte Hundebegegnungen und das in Maßen, Kontakt an der Leine wird nicht zugelassen. Es gibt Freilauf zum austoben und Spaziergänge an der Schlepp zum Schnüffeln und Seele baumeln lassen. Leinenführigkeit wird in schaffbaren Portionen geübt und nicht stundenlang, das ist nämlich anstrengend für einen jungen Kopf.

    Ich lasse auch keinen Kontakt zu anderen Menschen zu - keiner packt meinen Hund ungefraht an und pusht den hoch. Familie und Freunde, nur die dürfen ihn streicheln. Und die wissen auch, welche Regeln und Grenzen gelten, dass zB nicht künstlich hochgefahren wird und anspringen nicht geduldig. Nur so kriegt man das raus, wenn man klare Regeln aufstellt und diese auch von Mitmenschen einfordert.

    Ich frage mich, ob unsere Hündin wo anders nicht glücklicher wäre.

    Auf jeden Fall.

    Alles Liebe und Gute kleine Labbimaus. Wir haben keine Recourssen für zwei, aber ich drück dir die Daumen, dass du bald ein neues Zuhause bekommst. Denn hier seh ich keine Zukunft

  • Für viele Menschen ist schon ein Baby/Kleinkind alleine oder ein junger anspruchsvoller Hund zuviel. :hilfe:


    Beides zusammen ohne Hilfe von Dritten, dann noch kein Garten, wollte ich nicht geschenkt haben. |)


    Ich kann absolut verstehen, dass man dann auch den Hund irgendwann über hat. Ich würde sogar meinen, das ist normal. :flucht:


    Wenn keine Hilfe absehbar ist, würde ich auch dazu raten, dem Hund ein neues Zuhause zu suchen. Wenn alle in der jetzigen Situation unglücklich sind, macht es keinen Sinn sie weiter aufrecht zu erhalten. Da wird auch ein bisschen mehr Training oder besser Auslastung des Hundes nicht viel bringen.


    Ich hatte 2 Babys/Kleinkinder und wir hatten einen jungen, aber sehr anspruchslosen Hund :gut: , dazu hatte ich Hilfe von meinem Mann und dem Opa der Kinder.

    Wir hatten zudem einen Garten und eine Haustür mit Hundeklappe. :mrgreen-dance:

    So hat es dann mit Babys und Hund ganz gut geklappt.

    Ohne Garten und ohne Hilfe Dritter, ganz ehrlich, ich hätte den Hund abgegeben, gerade zum Wohl des Hundes.

  • alles ok und normal, aber die Aussage "du funktionierst nicht, wie ich das will, also mag ich dich nicht mehr"

    Gefühle kann man nicht willentlich beeinflussen. Man kann sie für sich behalten, aber ich finde es gut, dass sie ehrlich ist!

  • vorab als Mann kann ich wenig zu sagen, aber zu was ich etwas sagen kann ist, dass man vorher gewisse Dinge abklärt, dass man wenn man beruflich so eingeschränkt ist, die Eltern, Geschwister was auch immer ranholt. Und das Argument er hat viel zu Tun weil Krieg joa gut dann hätte es ja bis vor kurzem tadellos funktioniert. Ne manche Dinge kann man nicht schönreden.

  • In deinem Thread zur Magen Darm Gesundheitsproblematik, die verständlicherweise Nerven zehrend ist, hatte ich dir empathisch mitgeschrieben, zu VC geraten und du hast auch schließlich ein Futter gefunden, was sie dann vertrug.


    In deinem anderen Thread, als Mila 1,5J war wurde dir schon geraten, deine Ansprüche und Vorstellungen an einen so jungen Hund deutlich runter zu schrauben. Da warst du schon schwanger und hattest dann letztlich den 3.Trainer gefunden und auch neuen Mut, es lief wieder.

    Was passierte seither, dass du wieder in alte Muster verfallen bist? Ist die Abneigung und Ungeduld und Empathielosigkeit Hormon bedingt? Du nennst sie ja nicht mal mehr beim Namen, ist da gar keine Verbundenheit mehr, die du empfindest?

  • Ne manche Dinge kann man nicht schönreden

    Aber manche Dinge kann man sich einfach nicht vorstellen. Mich hat die Arbeit die ein Baby bringt auch total überrascht, manche Babies sind ganz unkompliziert und manche eben nicht.. Und ebenso war es mit dem ersten eigenen Hund. Wie du selber sagst als Mann kannst du da wenig zu sagen…Meine Kinder waren 3 und 5 als wir unseren Golden Welpen hatten und ich hatte auch eine Zeit wo ich sie abgeben wollte. Es wurde dann erst besser als ich zwei Mal die Woche eine Gassigängerin hatte. Jeder schätzt mal eine Situation falsch ein. Wenn man nur noch Stress hat und weder Hund noch Babyzeit genießen kann muss man halt Konsequenzen ziehen.

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