Tipps Hinweise Hund ohne Auto

  • Ich habe tatsächlich das Auto für den Hund angeschafft, weil ich ebenfalls aus dem Auslandstierschutz importiert habe.

    Die fussläufig gelegenen Hundeauslaufflächen oder erreichbaren städtischen Parks waren die Hölle für den Hund in den ersten 2 Jahren. Nix mit schön entspannt Gassi gehen.

    Der Rat den alle hatten war: fahr raus in den Wald, ins ruhige etc… hab ich dann auch mit Auto gemacht und damit ging’s dann schrittweise bergauf. Heute ist Auto Bequemlichkeit.


    Aber: Ich würde mir nicht zutrauen im Notfall Taxis abzutelefonieren während mein Hund ein akutes Problem hat.


    Wenn die 24h Klinik erreichbar mit dem Fahrrad ist, würde ich auch wie @Lockenwolf schrieb Fahrrad und Anhänger als Fortbewegungsmittel von Tag 1 an etablieren.

    Das benutze ich mittlerweile auch nicht nur zum reisen mit Hund sondern auch wenn wir bissl rausfahren zum Gassi.

    Damals bin ich nicht drauf gekommen und die Anfahrt wäre unendlich länger gewesen.

  • Also ich kann tatsächlich sehr gut verstehen, dass dir das Kopfzerbrechen bereitet und finde es total sinnvoll, sich darüber Gedanken zu machen. Ich habe auch eine Hündin aus Ungarn und seit mittlerweile 7 Monaten leider kein Auto mehr...Und ich muss sagen, dass das für mich durchaus problematisch ist, allerdings liegt das an mehreren Faktoren und ist natürlich so nicht grundsätzlich auf die Hundehaltung übertragbar, hier gab es ja nun schon einige Stimmen, für die die Kombi Hund und kein Auto als ganz unkompliziert beschreiben. Aber bei mir waren bzw. sind die Schwierigkeiten folgende und ich hoffe, das klingt jetzt alles gleich nicht zu dramatisch:


    Wir wohnen z.B. in der Großstadt und deshalb hat niemand von meinen Freund:innen ein eigenes Auto. Es gibt einige Personen, die sich Campingbusse teilen oder ein "Viertelauto" mit ihren Nachbar:innen zusammen haben, diese Gefährte sind aber nicht immer verfügbar oder spontan zu mobilisieren. Inzwischen habe ich zwei Gassibekanntschaften in der Nähe, von denen mich eine auch schon mal in die TK gefahren hat. Aber sie war zu dem Zeitpunkt, als ich sie fragte, halt auch noch unterwegs und es dauerte fast 2 Stunden, bis wir dann letztlich los konnten, zum Glück war es nichts super akutes (aber halt auch nicht geringfügig genug bis zum nächsten Montag). Die Situation stresst mich im Hinblick auf einen möglichen Notfall also schon, muss ich ehrlich sagen. Gerade, wenn es auf jede Minute ankommt (z.B. Fremdkörperaufnahme, war bei meiner Hündin anfangs ganz extrem) hätte ich gerne die Sicherheit, vorher nicht noch so viel organisieren zu müssen, immer auch mit dem Risiko, dass es dann eventuell nicht klappt. Ein Taxi finden zu müssen in einer Situation, in der meine Hündin vielleicht in Lebensgefahr schwebt, stelle ich mir für mich persönlich eher schwer vor. Die örtlichen Carsharingdienste sind leider auch teilweise von ihrer Reichweite sehr begrenzt oder nicht besonders flächendeckend verbreitet. (Dazu vielleicht auch noch: Meine Hündin hat zu Beginn im Auto jedes Mal mehrfach erbrochen, das steigert die Bereitschaft transportiert zu werden leider auch nicht besonders.)


    Vermutlich bin ich bei diesem Thema insgesamt aber auch nicht so entspannt mit, weil ich zu Beginn monatelang mit Suki in Behandlung war, da sie leider sehr krank in Deutschland ankam. Das hat mich ziemlich geprägt und ich hätte mein Auto in der Zeit echt nicht missen wollen, das muss aber ja nicht so laufen.


    Die tierärztliche (Notfall-)Versorgung in meiner Stadt ist leider auch einfach nicht so ideal. Es gibt zwei TK in der Nähe, beide sind aber trotzdem noch 50km weit weg, ohne Auto ists also echt schwierig, mit den Öffis oder dem Rad ist das eine Weltreise. Es gibt am Wochenende zusätzlich einen Notdienst, das ist dann aber auch immer nur eine Praxis für die ganze Stadt und bisher waren diese, wann immer ich dort angerufen habe, auch zu weit weg, um dort mal schnell mit dem Hund im Fahrradanhänger hinzudüsen.


    Bei uns kommt leider erschwerend noch dazu, dass meine Hündin leider panische Angst in öffentlichen Verkehrsmitteln hat. Jetzt, nach 1,5 Jahren, sind wir aktuell an einem Punkt, wo ich (ab und an, mit ausreichend Pausen dazwischen) mit ihr halbwegs entspannt Bahnfahren kann, Bus klappt zum Glück meistens, leider nicht immer. Aber es gab Phasen, da war die Angst bei ihr so groß, da bin ich eigentlich alle unsere alltäglichen Wege gelaufen und hatte entsprechend einen sehr kleinen Bewegungsradius.


    Unabhängig von der Situation rund um die medizinische Versorgung finde ich das echt nicht zu unterschätzen. Ich brauche zum Beispiel auch eine Arbeitsstelle und Hundebetreuung, die zu Fuß oder mit dem Rad gut erreichbar ist, leider sind daran schon einige tolle potentielle Hundesitter:innen verloren gegangen und ich hatte ganz lange gar keine Betreuung, weil Suki die Bahnfahrten da hin nicht gepackt hat. Und, klingt banal, aber viele für andere "alltägliche" Dinge sind für uns der reinste Luxus. Einfach mal rausfahren und irgendwo entspannt Gassi gehen, wo nicht tausend Tutnixe unterwegs sind (gerade in Junghundphasen, in denen die Stressresistenz ein wenig zu wünschen übrig lässt). Oder regelmäßig zum Hundeplatz oder anderweitigem Sport, wenn beides nicht um die Ecke liegt (ich würde z.B. eigentlich unheimlich gern mit ihr zum Mantrailing gehen,weil sie das total liebt, habe aber keine Gruppe gefunden, die einerseits erreichbar wäre und es okay finden würde, dass ich kein Auto sondern nur einen Fahrradanhänger habe, in dem der Hund ausruhen kann, während die anderen dran sind.)


    Passendes Stichwort allerdings: Der Fahrradanhänger ist trotzdem wirklich toll für uns und macht unser Leben sehr viel einfacher und reicher. Ich habe den sehr lange und sehr kleinschrittig aufgebaut, weil ich ganz sicher sein wollte, dass das klappt und genieße den Freiheitsgewinn dadurch sehr, vor Allem, so lange wir noch die Bahnfahrerei üben (was hoffentlich irgendwann mal ein Ende haben wird, aktuell bin ich da zuversichtlich).


    Wir sind natürlich ein Extrembeispiel und letzten Endes ja nun trotz Allem seit besagten 7 Monaten autolos und kommen trotzdem bisher irgendwie zurecht. Ich will damit aber zum Ausdruck bringen: Grade mit einem Hund, der direkt aus dem Ausland kommt, weißt du vorher nicht, auf was du dich alles einzustellen hast. Auf unsere Mobilitätsschwierigkeiten durch Sukis Angst war ich vorher nicht eingestellt und das hat mich in unserer bisherigen gemeinsamen Zeit schon sehr viel zweifeln lassen, ob es richtig war, sie in mein städtisches Umfeld zu werfen, ob ihr das nicht in Wahrheit alles viel zu viel ist und ob wir beide so miteinander leben können. Mittlerweile hat sie eine tolle Entwicklung durchgemacht, wird immer mutiger und ist gesund und ich habe viel gelernt und wachse mit ihr, das kompensiert vieles, was noch sehr anstrengend ist. Aber ich hoffe aktuell trotzdem weiter darauf, dass wir bald wieder motorisiert sind, in unserem Fall wäre das wirklich eine große Erleichterung.


    Letztlich ist meiner Ansicht nach nicht ausschließlich die Frage, auf welche Ressourcen du zugreifen kannst, sondern auch, was dieser spezielle Hund, der zu dir kommt, mitbringt und leisten kann. Das ist vorher natürlich schwer zu sagen.

  • Ich musste bislang zweimal mit dem Taxi zur Tierklinik bzw. zum Tierarzt. Beide Fahrer wurden schon am Telefon über den Hund informiert und ich habe eine Decke mitgebracht um den Sitz abzudecken. Fußraum am Beifahrersitz ging wegen COVID nicht. Beide Male waren die Fahrer sehr freundlich und besorgt. Ein üppiges Trinkgeld finde ich mit Hund in solchen Situationen eine Selbstverständlichkeit.

  • Taxizentrale anrufen, ausdrücklich nach tierliebem Fahrer fragen, da ein Hund mitfährt. Dann werden sie fragen, ob es ein Kombi sein soll/normaler Wagen reicht und dir ein Taxi vorbeischicken. :ka:

  • Ich bin die letzten 14 Jahre oft mit Hund Taxi gefahren, habe kein einziges mal vorher den - allerdings kleineren - Hund erwähnt und es war nie ein Problem. (Fußraum Beifahrersitz, seit Covid Fußraum hinten.)


    Tatsächlich hat mich nur ein einziges Mal im Leben ein Taxifahrer wegen meines Hundes nicht mitgenommen, das war aber Ende der Achziger/ Anfang der Neunziger, damals noch mit meinem Sheltie.


    Für den Alltag ist das Fahrrad mit Anhänger aber eine gute Alternative zumindest für die Fahrt zum Haustierarzt. Wenn du in 20 Minuten zu Fuß dort sein kannst, dann mit dem Fahrrad in der halben Zeit. Schneller ist ein Taxi mit Anruf und Wartezeit auch nicht.

  • Ich habe tatsächlich das Auto für den Hund angeschafft, weil ich ebenfalls aus dem Auslandstierschutz importiert habe.

    Die fussläufig gelegenen Hundeauslaufflächen oder erreichbaren städtischen Parks waren die Hölle für den Hund in den ersten 2 Jahren. Nix mit schön entspannt Gassi gehen.

    Der Rat den alle hatten war: fahr raus in den Wald, ins ruhige etc… hab ich dann auch mit Auto gemacht und damit ging’s dann schrittweise bergauf. Heute ist Auto Bequemlichkeit.


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    Darin sehe ich auch den wesentlichen Aspekt. Mein damaliger Hund (TS) war auch mit dem fußläufigen Umfeld heillos überfordert.

  • Ich habe tatsächlich das Auto für den Hund angeschafft, weil ich ebenfalls aus dem Auslandstierschutz importiert habe.

    Die fussläufig gelegenen Hundeauslaufflächen oder erreichbaren städtischen Parks waren die Hölle für den Hund in den ersten 2 Jahren. Nix mit schön entspannt Gassi gehen.

    Der Rat den alle hatten war: fahr raus in den Wald, ins ruhige etc… hab ich dann auch mit Auto gemacht und damit ging’s dann schrittweise bergauf. Heute ist Auto Bequemlichkeit.


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    Ich habe vor 2 Monaten tatsächlich auch wegen Franzi wieder ein Auto angeschafft. Wir wohnen in einer Kleinstadt (am Rand), und Verbindungen mit Bus etc sind seeeehr schlecht Tierrettung oder ähnliches gibt es hier nicht, und ab Samstag Nachmittag ist auch kein TA mehr zu erreichen. Taxi kann hier durchaus mal länger dauern und wenn dann der Hund evtl heftigen Durchfall usw hat, möchte ich das auch keinem antun.

    Wir hatten bisher GsD nur einen Notfall, da hatte damals mein Sohn gerade einen freien Tag und konnte uns zum TA fahren, aber das hat mir schon zu denken gegeben und mich letztlich in dem Entschluss wieder ein Auto anzuschaffen bestärkt, da ich fast ständig Angst hatte, dass wieder was passiert und ich niemanden erreichen kann..


    Es geht sicher meistens auch ohne Auto (je nachdem, wo man wohnt), auch bei einem kleinen Hund, den man zur Not in einer Tasche transportieren kann, und wenn es bei Dir eine gute Praxis/Klinik (oder eben auch Tierrettung) gibt, die auch am Wochenende und an Feiertagen erreichbar sind, dann müsste es doch auch ohne eigenes Auto funktionieren.

  • Ich ergänze noch was, denn das war mir absolut nicht bewusst bei der Anschaffung von Enki damals:

    Auch bei bestimmten Trainings, Seminaren etc. wäre ich ohne Auto aufgeschmissen gewesen. Ich persönlich hatte kein Netzwerk wo mich hätte jemand mitnehmen können (heute hätte ich es).

    Aber wir haben beispielsweise Mantrailing begonnen und da musste der Hund eben irgendwo warten.


    Wichtig und das mag ich hervorheben: es geht alles ohne Auto!

    Es ist kein Grund einen Hund deswegen nicht anzuschaffen.

    Für mich war aber die Erkenntnis in den ersten Jahren meine HH Lebens, dass es mit Auto für mich viel leichter war.

  • Also ich hatte viele viele Jahre lang Hunde ohne Autos.


    Im Notfall- wie du schon schreibst - Taxi! Da gab es nie Probleme! Einfach direkt beim Anruf Bescheid sagen.

    Hallo,

    Lese Mal so langsam einige Antwort-Nachrichten durch. Vielen Dank erstmal 🙂 Das ist ja schonmal etwas beruhigend zu hören.

  • In unserer örtlichen Hundegruppe gibt es auch ein paar Hundehalter ohne Auto. Wenn wir uns dann mal außerhalb an Orten treffen, die mit den Öffis nicht oder nur sehr umständlich zu erreichen sind, organisieren wir auch Fahrgemeinschaften.

    Ich bin zur Zeit ohne Auto (steht in der Werkstatt) und hab in unserer Facebookgruppe auch gefragt, wer mich in dieser Zeit notfalls zum Tierarzt fahren könnte, wenn meine Hunde irgendwas haben sollten. Da haben sich gleich zwei Leute gemeldet, die gemeint haben "Ruf einfach an, wenn du was brauchst, ich hab die Woche frei/Frühdienst".

    Es lohnt sich also, schon vor der Hundeanschaffung auch zu schauen, ob's vielleicht eine örtliche Gassi-geh-Gruppe gibt. Da wird auch mal auf den Hund aufgepasst, wenn man mal n Tag lang weg muss usw.

    Wenn man so eine Gruppe im Ort hat, ist das echt Gold wert. =)


    Hier in der Region fahren nach 18 Uhr keine Busse mehr - und es ist pures Glück, wenn man nach 19 Uhr noch irgendwo ein Taxi rankriegt. Selbst unter der Woche tagsüber zum Tierarzt kommen ist meist schon ne logistische Herausforderung: erst muss man mit dem Bus in die nächstgrößere Stadt (35-40 min Fahrtzeit), dann am Bahnhof in einen anderen Bus umsteigen (mit Wartezeit gern mal 30-45 Minuten...) und dann u. U. noch ein Stück zu Fuß laufen. Ist für Notfälle also eher keine Option für uns ...

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