Junghund setzt beim Alleinbleiben Kot ab und fällt in "alte Verhaltensmuster" zurück

  • Hallo liebe Hundefreunde,


    eigentlich hatte ich gehofft, wir sind aus dem Gröbsten raus aber leider muss ich mich nun doch wieder an euch wenden:

    Herbert ist gestern 1 Jahr alt geworden. Er muss 3 Mal die Woche (Mo-Mi) alleine bleiben. Mo und Mi ab 7 Uhr, Mi erst ab 9:30 sodass ich davor eine große Runde mit ihm gehe. Vergangenen Montag hat er erstmalig ins Wohnzimmer gestuhlt während er alleine war. Einselbes diesen Montag und auch heute wieder. Wir hatten im ersten halben Jahr ständig mit Keimen (Würmer / Bakterien / Giardien) zu tun und auch jetzt ist der Stuhl gelegentlich mal schleimig oder auch dünn, in letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass die Haufen relativ voluminös sind. Kotprobe (allerdings vorm erstmaligen Reinkoten) von vor 3 Wochen war ohne Befund. Wir haben erst gedacht, dass die Fütterung das Problem ist denn wir haben festgestellt, dass sein aktuelles Futter kein Kohlenhydrat enthält und auch sonst bekommt er zwischendurch vor allem sehr proteinhaltige Snacks (zB Rinderhautkaustangen und getrocknetes Hähnchen) und haben nun dementsprechend hochwertigeres Futter bestellt. Heute jedoch hat er auch wieder unsere Tapete bearbeitet im Sinne von ein Stück von der Wand gerissen. Wir hatten als er etwa 7 Monate alt war einmal drei Trage am Stück solche Zerstörungsprobleme (einen Tag Tapete und 2 Tage zerfressene Kabel), die waren dann von einem Tag auf den anderen wieder vollständig verschwunden und sind seither nie wieder aufgetreten. Er ist schrittweise ans Alleinbleiben gewöhnt worden und die Kamera, die wir nach der Woche aufgestellt hatten, hat einen ruhigen, entspannten, schlafenden Hund gezeigt. Wenn ich morgens gehe hat er absolut keinen Stress sondern legt sich auf die Couch und schläft.

    Ich mache mir sowieso schon extrem viel inneren Stress und viele Gedanken bzgl. allem (Auslastung, Beschäftigung, Ernährung usw) und bin jetzt ehrlich gesagt gerade akut völlig überfordert weil ich einfach überhaupt nicht verstehe, woher nun diese Probleme kommen.


    Deshalb wende ich mich nun wieder an euch in der Hoffnung, dass ihr vielleicht Gedanken dazu habt, die mir weiterhelfen können.

  • Ein Junghund, der mal Tapete abreißt hat keine Zerstörungswut.

    Und hinkacken ….machen manche…

    Grund kann sein, dass einfach um die Zeit drückst halt.

    Wo sie einmal hingemacht haben riecht das für den Hund lange! Sehr lange!

    Und dann machen sie da wieder hin.

    Da würde ich eher an den Fütterungsmrngen schrauben, die Tage, wo Hund alleine sein muss.


    Gesundheitlich is ja auch was nicht ganz rund.


    Aber ich finde das jetzt weit ganz weit entfernt von Katastrophe und du musst dich echt nicht so reinstressen.

    Kann man mit der Zeit verbessern, aber es wird ein empfindlicher Hund bleiben.

    Das kein Grund, dass du so am Rad drehst.

  • Ich würde mal in Betracht ziehen, das er eventuell einfach mal musste und das erstmal weiter beobachten bevor ich jetzt wegen sowas direkt das Futter umstelle.

    Mit einem Enzymreiniger könntest du die Stelle(n) säubern, wo er hingemacht hat um den Geruch besser für die Hundenase zu entfernen.

    Das Dein Hund die Tapete anknabbert, könnte natürlich stress sein, oder er ist einfach zu lange alleine und bekommt gewaltig Langeweile.

  • Ist meinem Hund auch schon passiert.

    Ich kam 2- oder 3x zu Durchfall am Boden nach Hause. Eine Futterumstellung hat ihm geholfen sowie jeden Morgen peinlich darauf bestehen das er sich komplett löst.


    Zu Hause die Stelle am besten mit einem guten Enzymreiniger putzen und desinfizieren.


    Das ein Hund beim allein-bleiben mal was zerstört, finde ich, eigentlich noch normal. Auch hier hab es Phasen in denen er plötzlich nicht mehr alleine bleiben konnte und ich zu kaputter Fernbedienung o. Kissen nach Hause gekommen bin. Gibts halt. Hat sich auch genau so wieder ergeben. Man hat halt dem Hund nicht mehr so viel Raum gegeben, Kissen usw. versorgt bevor man gegangen ist und gut wars.


    Ich mache mir sowieso schon extrem viel inneren Stress und viele Gedanken bzgl. allem (Auslastung, Beschäftigung, Ernährung usw) und bin jetzt ehrlich gesagt gerade akut völlig überfordert weil ich einfach überhaupt nicht verstehe, woher nun diese Probleme kommen.

    Ein Hund merkt das.

    Er merkt und spürt den Stress des Halters, der für ihn nicht erklärbar ist aber trotzdem Einfluss auf ihn nimmt. Fahr' ein bisschen runter. Kümmer' dich um die gesundheitlichen Probleme deines 4 Beiners, aber lass dich nicht davon dermassen stressen. Manche Hunde werden nie wirklich gesund, weil ihr Halter ständig mit Stress um sie kreist mit dem Gefühl das der Hund "immer was schlimmes hat".


    Das kommt schon gut. Durchatmen und selber entspannen.

  • Vielen Dank für eure Antworten! Es beruhigt mich, dass es offensichtlich nicht das große Drama ist, als das ich es gerade empfinde.


    Ja, ich muss wirklich endlich lernen, das Stresslevel runterzufahren. Ich verstehe auch nicht, dass das so ein Problem ist, ich hatte vorher 15 Jahre einen Hund und hatte nie Stress. In den letzten Wochen hatte sich insgesamt eigentlich ein ganz gutes (und etwas stressfreieres) Gefühl eingeschlichen aber mich wirft so etwas dann halt sofort wieder aus der Bahn.


    Danke fürs Beruhigen und Mut Zusprechen, ich gehe jetzt Entspannungstechniken üben :rolling_on_the_floor_laughing:

  • Mein Junghund aus Griechenland kann locker eine Woche lang 3-4 Stunden alleine durchschlafen, und dann bleibt er mal kurz paar Minuten alleine und mein Schlafzimmer ist hin und oder er kackt rein.

    Meist passiert es, nachdem er großem Stress hatte, wie zb. TA Besuche oder mal einen Tag richtig viel Programm. Hat etwas gedauert bis ich es durchschaut habe, nicht zuletzt dank einer ganz lieben Userin hier.

    Beim reinkacken glaube ich aber, dass es grade einfach drückt, grade wenn er mal morgens bei der Löserunde nur pipi macht... Da hätte ich dann morgens länger mit ihm gehen müssen. Seit ich darauf achte, dass er vor dem allein bleiben wirklich alles erledigt, egal wie lange es dauert, ist es nicht mehr vorgekommen.

  • .. achso, vielen Dank für den einhelligen Tipp mit dem Enzymreiniger! Ich Idiot bin auf die Idee gar nicht gekommen aber es war tatsächlich jedes Mal fast dieselbe Stelle. Reiniger ist bestellt.

  • Eine Kackanekdote.

    Meine BC Hündin war spät stubenrein und irgendwie hat die auch ab und an mal reingekackt.

    Einfach , weil sie es konnte.

    Ich wohnte mit 2 Hunden in Berlin in einer Wohnung, war zuhause, vormittags, wir hatten einen Garten, wir waren draußen, es war um ca 11:00.

    Die Heizung sollte abgelesen werden, ich lasse den Monteur rein. Und mitten imWohnzimmer…tara….ein Kackhaufen.


    Ich war so perplex, der Typ ist über den Haufen zur Heizung, ablesen und raus aus dem Zimmer.


    Ich stand wie doof daneben und habe auf den Haufen gestarrt.

    ( wir sind dann umgezogen…..)

  • Der ganz normale Wahnsinn , wenn man mit einem jungen oder auch alten Hund lebt.

    Moja war gerade läufig und die Läufigkeit machte ihre Dichtungen kaputt...sie pinkelte ins Haus.


    Ich mache mir sowieso schon extrem viel inneren Stress und viele Gedanken bzgl. allem (Auslastung, Beschäftigung, Ernährung usw) und bin jetzt ehrlich gesagt gerade akut völlig überfordert weil ich einfach überhaupt nicht verstehe, woher nun diese Probleme kommen.

    Wie alsatian_00 schon schrieb , merkt Dein Hund das und der Stress des HH's überträgt sich auf den Hund, selbst wenn Du denkst, Hund merkt nichts.


    Mach' Dir mal nicht so viele Gedanken, denn so empfindlich sind Hunde nicht, sie können auch mit schlechter Ernährung, weniger Auslastung ein gutes Leben führen. Ob man das will, sei dahingestellt

  • Es wurde schon alles Wichtige gesagt, deswegen nur ein kleiner Hinweis: 1 Jahr heißt mitten in der Pubertät. Da kann man auch einmal mehr Stress haben weil sich viel im Hirn umbaut. Ich würde erstmal beobachten ob es sich bessert wenn er morgens vielleicht jedes Mal eine große Runde bekommt? Damit er sich vorher erleichtern kann. Einfach um den Stress insgesamt für den Hund zu reduzieren (und in der Pubertät hat man Stress, das ist nun mal so… es wird aber dann bald wieder besser!).

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