Überlegung Zweithund?

  • Wie sind denn eure persönlichen Erfahrungen, wenn der Ersthund anfangs nicht so mega beigeistert vom Zweithund war? War es dann ein lebenslanges "wir tolerieren uns irgendwie, aber eigentlich mag ich dich nicht richtig" oder kann da auch trotzdem ein gutes Team draus werden?

    Meinen ersten Pflegehund fand meine Hündin so richtig Sch..., den hat sie eine ganze Weile entweder vollkommen ignoriert oder heftig angeblafft, wenn er nur in ihre Richtung geschaut hat oder sie hat sofort den Raum verlassen, wenn er kam. Nach ein paar Wochen war eine Art friedlicher Coexistenz daraus geworden, es wurde sich auch mal nett beschnuppert, entspannt nebeneinander liegen war möglich, dann kamen zaghafte Spielversuche.

    Nach vielleicht 3 Monaten hatten sie sich richtig zusammen gerauft, haben oft miteinander gespielt, gemeinsam auf dem Sofa geschlafen, zusammen Blödsinn gemacht und es war von da an wirklich sehr harmonisch mit den beiden :smile:

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    Hi


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    • Hmh. Als wir Lilly zu Ronja dazu geholt haben, war klar, dass Ronja sie freundlich tolerieren, aber nicht lieben wird. War aber die deutlich einfachere Vergesellschaftung, wir kannten Ronja in- und auswändig. Sie war so souverän, selbstbewusst und wenig beleckt von Selbstzweifeln, dass sie einen anderen Hund nie als Bedrohung wahrgenommen hat. Die beiden haben sehr voneinander profitiert und sind auch zusammengewachsen, aber Ronja hat ihr Ding gemacht und Lilly sich angepasst.


      Bei Lilly und Momo gibts ein intensiveres Zusammenwachsen, das merkt man jetzt schon. Viel mehr Unsicherheiten, viel mehr Reibungspunkte, wo es auch kippen könnte, aber auch viel mehr Beschäftigung miteinander. Und ich muss mich übrigens korrigieren: Viereinhalb Wochen ist Momo jetzt hier.


      Noch ein Bild von heute - zu dem man sagen muss, dass Lilly nie mit Ronja und nur alle Jubeljahre mit mir gezergelt hat:


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      Zu Deiner Frage, wie ich es gemacht habe: Lillys heiliger Platz ist ein Hocker direkt an meinem Bett, der mit einem Kopfkissen ausgepolstert ist und bei dem Decken liegen, damit sie sich zudecken kann. Der zweitheiligste Platz ist mein Bett.


      Momo durfte mit ins Bett und ich hab mich die erste Woche quasi als lebender Schutzschild zwischen Beiden platziert. Momo durfte nicht auf Lillys Seite und Lilly durfte Momo nicht von der anderen Seite verjagen. Hat sie es versucht, gab es einen Abbruch (ist hier ein „Nein“, das reicht meistens völlig“), war sie entspannt, gabs Belohnung. Ich hab in der Zeit auch mit einer waghalsigen Laptopkonstruktion vom Bett aus gearbeitet. Momo ist ja noch nicht stubenrein. Nach etwa einer Woche war eine widerwillige Toleranz da und ich hab geduldet, dass Lilly ihren Platz mit Warnschnappen selbst sichert.


      War hart, viel Schlaf fiel erstmal nicht für mich ab. Aber es hat geklappt.

    • Hallo ihr Lieben :winken:


      Danke für die Nachfrage :smile: hier läuft es ziemlich gut mittlerweile! Also zumindest was das Zusammenleben von Luna und Fina betrifft - denn langsam fängt Fina an Luna ein paar Flausen in den Kopf zu setzen. :skeptisch2: :lol:


      Die Trainerin (spezialisiert auf Aggressivität von Hunden ggü. Menschen und anderen Hunden) war ja am Montag hier und bis dahin lief es zwischen Luna und Fina auch schon etwas besser. Im Wohnzimmer haben die beiden gut nebeneinader hergelebt und ab und zu mal etwas gespielt. Wir konnten auch problemlos alle zusammen auf der Schlafcouch im Wohnzimmer schlafen und es war kein Problem mehr für Luna, dass Fina mit im selben Bett (bzw. Couch) geschlafen hat. Die Trainerin hat sich die Beiden erstmal angeschaut und uns ein paar Fragen gestellt und hat nach 30 min direkt gesagt, dass das Kindergitter weg kann. Sie meinte, dass beide Hunde eine sehr klar Körpersprache haben und vor allem Luna sehr sehr deutlich kommuniziert. Luna ist wohl auch eine sehr höfliche Hündin, die sehr frühzeitig durch subtile Gestiken (wegschauen, Ohren anlegen etc.) kommuniziert, wenn sie Abstand braucht. Und da meinte die Trainerin, wenn Fina mit ihrer teils stürmischen Art das mal übergeht, ist es auch in Ordnung, wenn sie von Luna dann mal einen mitkriegt. Wobei "einen mitkriegen" auch schon zu viel gesagt ist, weil die Zähne (auch nicht beim abschnappen) gar nicht zum Einsatz kommen. So eine Auseinandersetzung hört sich im ersten Moment immer sehr gefährlich an, aber es ist von Luna's Seite aus nur ein Grenzen stecken und keine Aggressivität o.Ä.


      Also im Großen und Ganzen hat sie uns die Angst, dass da was schlimmeres passieren könnte, echt genommen und hat vor allem auch den Fokus drauf gelegt, dass wir selbst die ganze Zeit nicht so angespannt sind. Die hatte so eine offene, erfrischende und sympathische Art an sich, dass mein Freund und ich nach dem Termin so entspannt waren, wie nach einem Spa Besuch. :lol: Sie meinte, dass wir uns einfach natürlich verhalten sollen und nicht bei jedem schiefen Blick von Luna direkt Panik bekommen sollen, weil Luna das natürlich auch merkt, wenn wir selbst angespannt sind und sich dann darin bestätigt fühlt, dass gerade was nicht stimmt. Es wird an der einen oder anderen Stelle zu Auseinandersetzungen kommen, aber das ist völlig normal und gehört halt dazu. Wenn wir merken, dass Fina eine Grenze von Luna nicht akzeptiert oder Luna kurz davor ist, Fina eine Ansage zu machen, dann können wir versuchen, die Beiden freundlich anzusprechen und aus der Situation rauszuholen, aber wenn uns das mal nicht gelingt, dann ist das auch nicht schlimm, weil ein paar Konflikte auch einfach ausgetragen werden müssen, damit sich bei Luna nicht alles anstaut.


      Die Trainerin meinte, Luna macht nichts willkürlich. Wenn sie Fina eine Ansage macht, dann hat das seine Berechtigung und ist auch in Ordnung. Ingesamt ist Luna nun mal Ersthündin und Fina erstmal ein "Eindringling", sodass es völlig normal ist, wenn der Ersthund da zunächst sehr deutlich macht, was ihm passt und was nicht. Und wir sollen Luna's Grenzen da auch nicht übergehen, sondern akzeptieren.



      Also nicht falsch verstehen, die Trainerin ist definitv kein Fan von "die müssen das unter sich regeln" , gerade bei fremden Hunden ist sie da total gegen. Aber sie meinte in unserem individuellen Fall und nach ihrer Einschätzung, ist das einfach ein klares Grenzen kommunizieren von Luna's Seite aus und man kann das ruhig erstmal laufen lassen. Natürlich auch nicht komplett bedenkenlos - falls eine Auseinandersetzung mal länger als 10 Sekunden dauern sollte, dann soll man einmal "hey" rufen, um die Beiden zu trennen, aber sie meinte, das wird bei uns ziemlich wahrscheinlich gar nicht vorkommen.


      Und was soll ich sagen - sie hatte Recht.



      Anfangs war ich natürlich trotzdem etwas angespannt, als das Kindergitter weg war und sich beide frei in der Wohnung bewegen konnten, aber es hat erstaunlich gut funktioniert. Es gab abends kurz nach dem Füttern eine kleine Auseinandersetzung, aber ich habe mich zusammengerissen, bis 10 gezählt und nach 3 Sekunden war aber schon alles vorbei. Dadurch, dass ich es jetzt mal habe laufen lassen, konnte ich natürlich auch besser beobachten, was passiert (zuvor bin ich ja immer direkt dazwischen gegangen) und es hat sich zwar böse angehört, aber niemand hat seine Zähne eingesetzt o.Ä. Fina hat auch direkt danach die Grneze von Luna akzeptiert und es war wieder alles in Ordnung.



      Wir haben seit Montag dann auch wieder im Schlafzimmer geschlafen und tagsüber durfte Fina immer auf's Bett, aber abends, wenn mein Freund und ich uns hinglegt haben und Luna sich an meinen Füßen zusammengerollt hat, hat Luna Fina aus dem Bett geknurrt. Fina hat das auch akzeptiert und hat sich in's Körbchen an's Bettenede gelegt. Am nächsten Morgen war es aber jedes mal okay für Luna, wenn Fina auch in's Bett gekommen ist. Die beiden drauffolgenden Nächte lief noch genauso und gestern durfte Fina dann auch mit im Bett schlafen. :herzen1:



      Fina ist morgen ja gerade mal 2 Wochen hier und ich glaube dafür kann ich mich echt nicht beschweren. =)


      Danke nochmal für Euren Rat und eure Erfahrungsberichte!!

    • Sehr süßes Gespann hast du da und schön, dass es nach so kurzer Zeit schon so gut läuft! Ich wünsche euch ein wundervolles Zusammenwachsen!

    • Das hört sich alles sehr gut an.


      Wenn es weiter so sehr ähnlich verläuft wie bei uns, dann müsst Ihr ihnen in 3 Wochen freundlich erklären, dass nachts im Bett zwar gekuschelt und geschlafen, aber nicht über die Körper von Menschen hinweg gespielt wird :lol:


      Die Zwei passen gut zusammen.

    • Wenn es weiter so sehr ähnlich verläuft wie bei uns, dann müsst Ihr ihnen in 3 Wochen freundlich erklären, dass nachts im Bett zwar gekuschelt und geschlafen, aber nicht über die Körper von Menschen hinweg gespielt wird :lol:

      Ja, das durfte ich den Beiden heute schon einmal erklären, als ich eine Konferenz im Homeoffice hatte. :pfeif:

    • Hallo :winken:


      Ich hätte mal eine Frage zu eurer Einschätzung zum Thema alleine lassen - Luna bleibt ja immer im Schlafzimmer alleine, wenn wir das Haus verlassen. Einfach weil sie Geräusche im Hausflur meldet und sich im Schlafzimmer einfach am wohlsten fühlt. Wenn ich nicht da bin und nur mein Freund, dann zieht sie sich auch von alleine immer in diesen Raum zurück und kommt nur, wenn es mal in der Küche raschelt. :lol:


      Es ist auch unser Ritual geworden zu sagen "bis gleich, sei schön lieb" und dann die Schlafzimmertür zu schließen als Zeichen, dass wir ohne sie das Haus verlassen. Das klappt super gut und mittlerweile hebt sie da nicht einmal mehr den Kopf, wenn wir gehen. Über die Kamera sehen wir, dass sie 95% der Zeit schläft, wenn wir nicht da sind und höchstens mal den Schlafplatz wechselt.


      Nun ist das Zimmer aber natürlich nicht riesengroß und deshalb frage ich mich, ob es blöd wäre, wenn ich beide Hunde dort alleine lasse und die Tür schließe?

      Natürlich wenn überhaupt eh nur unter der Voraussetzung, dass die Beiden sich gut verstehen (zur Zeit sieht es da sehr gut aus :smile:). Aber es kann ja immer mal zu Streitigkeiten kommen, egal wie gut die Hunde sich verstehen, oder? Und dann könnten sie sich halt nicht großartig aus dem Weg gehen.


      Leider liegt bei uns der Flur genau in der Mitte der Wohnung, sodass es auch nicht möglich wäre mehrere Räume ohne Flur zur Verfügung zu stellen. Also entweder komplette Wohnung (ohne Küche und Bad) oder nur Schlafzimmer.


      Was meint ihr?

    • Mit Momo haben wir es noch nicht probiert. Das Alleinbleiben wird fürs Pudelchen insgesamt ein Thema werden. Und da sie noch nicht sicher stubenrein ist, haben wir noch nicht viel trainiert :ops: . Sie pieselt nämlich auch aus Stress.


      Bei Lilly ist es ähnlich, sie ist in meinem Zimmer und schläft entweder in meinem Bett oder auf ihrem Hocker. Wir hatten zu Ronjas Zeiten immer alles offen, die Hunde haben auch in separaten Räumen geschlafen. So ähnlich möchte ich es mit Momo auch halten. Ggf. Wohnzimmer zu, da bin ich noch nicht sicher. Dann können sie sich - wenn es mal knatscht - aus dem Weg gehen und die Spannung im Raum staut sich nicht so auf.


      Ohne da Belege zu haben, würde ich vermuten, dass bei Stress die Pheromone im Raum und die ständige Sichtbarkeit des Anderen die Spannung am Köcheln halten könnten.

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