Ruhe- und Entspannungsübungen
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Immer diese Erwartungshaltung (dass es Belohnung gibt), ist eben auch nicht in jeder Situation richtig.
Deshalb muss man da gut aufpassen, wann, was und wie man belohnt.
Was & wann:
Ich möchte, dass mein Hund ruhig wird, sich entspannt. Also belohne ich genau das. Ich schaue bei den Entspannungsübungen im Grunde nicht auf das, was der Hund gerade aktiv macht (z. B. im Platz liegen), sondern darauf, in welcher Erregungslage er ist. Steht er gelangweilt in der Gegend rum - Belohnung. Liegt er zwar im Platz, wartet aber nur angespannt darauf, dass er wieder aufspringen kann - keine Belohnung. Liegt er vermeintlich ruhig im Platz, wartet aber nur drauf, dass ein Leckerlie kommt oder legt sich sogar bewusst gleich hin, weil er weiß, dass er das soll, ist aber innerlich nicht ruhig - keine Belohnung. Es wird immer nur die Entspannung belohnt.
Wie:
Ich möchte Entspannung, also nehme ich das, was beim Hund zwar als Belohnung ankommt, aber ihn nicht in „OMG GEIL MEHR!“ verfallen lässt. Das wird bei jedem etwas anderes sein, da muss man wahrscheinlich auch bissl ausprobieren.
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Wäre es denn ein Schaden, dem Hund einfach noch mehr Entwicklungszeit zu geben, ehe man im Sport durchstartet?
Das ist auf jeden Fall eine Überlegung wert, aber man muß es für jedes Hund-Mensch Team selber herausfinden.
Ich habe mit Cara praktisch von Anfang an neben der "Pflicht" wie Abruf, Leinenführigkeit, Warten usw, auch schon die "Kür" wie Nasenarbeit, Anfänge das Apportierens und Clickertricks gemacht. Mit richtigem Dummytraining haben wir begonnen, als Cara etwa 9 Monate alt war. Das hat uns beiden viel Freude gemacht und Cara kein bißchen geschadet.
Klar saßen da so einige Basics noch nicht. Grundlagen waren gelegt, aber das war noch nicht gefestigt.
Aber das frühe Trainieren von Spaßübungen hat in meinen Augen auch Vorteile:
Ich bin zB viel lockerer an Übungen herangegangen, die nicht unbedingt klappen "müssen" und konnte das auch auf "wichtige" Übungen übertragen.
Nasenarbeit und Dummytrainig sind in starkem Maß selbstbelohnend, der Hund lernt früh, daß gemeinsames Tun mit dem Menschen Freude macht.
Die normalen Gehorsamsübungen wie Abruf, Leinenführigkeit, Sitz und Platz trainiert man zwar auch mit Belohnung und möglichst viel Spaß, aber in ihrem Wesen sind sie ja doch dazu bestimmt, den Hund in seinem Explorationstrieb zu hemmen und ihn zu kontrollieren: er soll nicht zum anderen Hund oder gar dem Hasen nachlaufen, sondern zu uns kommen. Er soll nicht schnüffeln und stehenbleiben, sondern uns an der lockeren Leine folgen. Er soll nicht überall herumwuseln und seine Umgebung erkunden, sondern an einem bestimmten Platz ausharren, bis wir ihn abholen oder rufen usw. Egal, wie nett man das alles trainiert, im Grunde sind das aus Hundesicht alles spaßbremsende Übungen.
Da finde ich es doch schön, wenn es ein Gegengewicht gibt in Form von Übungen, in denen man gemeinsam zu einem Erfolg kommt, der für Hunde ganz unmittelbar verständlich ist. Wenn das gesuchte Objekt gefunden wird oder die Beute "gejagt" und geholt wird.
Gerade im Dummytraining werden außerdem Basics wie Frusttoleranz und Leinenführigkeit unter Ablenkung quasi automatisch mittrainiert.
Man muß mit Fingerspitzengefühl an die Sache herangehen und abwägen, was und wieviel für den eigenen Hund in jeder Phase (Welpe, Junghund, Pubertät) gut und was zuviel ist. Das kann auch mal wechseln, je nach dem Entwicklungsstand des Hundes.
Genauso sehe ich das auch. Eine gute Balance zwischen Muss und Spaß.
Mein letzter Hund war überhaupt kein Typ für Belohnung, weder Futter, noch verbal, noch Spiel. Sie hat gemacht was sie machen sollte, weil ich es wollte. Dann war es harmonisch. Harmonie zwischen uns war in dem Fall Belohnung. Jeder Hund ist anders, jede Rasse und deren Mixe anders zu behandeln. Das kann man schlecht pauschalisieren, sondern muss seinen Hund kennenlernen, um zu wissen, was am besten zieht und was nicht.
Bei meinem Hund muss auch mal eben ein scharfes Nein anstatt eines Keks sein, weil er dahingehend weniger sensibel ist.
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Wäre es denn ein Schaden, dem Hund einfach noch mehr Entwicklungszeit zu geben, ehe man im Sport durchstartet?
Das ist auf jeden Fall eine Überlegung wert, aber man muß es für jedes Hund-Mensch Team selber herausfinden.
Da finde ich es doch schön, wenn es ein Gegengewicht gibt in Form von Übungen, in denen man gemeinsam zu einem Erfolg kommt, der für Hunde ganz unmittelbar verständlich ist. Wenn das gesuchte Objekt gefunden wird oder die Beute "gejagt" und geholt wird.
Gerade im Dummytraining werden außerdem Basics wie Frusttoleranz und Leinenführigkeit unter Ablenkung quasi automatisch mittrainiert.
Mein Dummytrainer hat schon eine Trainingsstunde mit uns gehabt und war begeistert von ihm und wie schnell er lernt. Mein Hund hatte so viel Spaß dabei und war hochkonzentriert. Ich denke, dass ich das Training trotzdem weiter angehen werde. Denn auch er meinte "Viele Dinge lernt der Hund beim Training automatisch" (sofern man es richtig macht). So habe er alle seine Hunde erzogen und ich muss sagen, die hörten aufs Wort.
Danke für den Impuls von Dir. :-) Das fühlt sich richtig gut an für mich.
Ich schaue bei den Entspannungsübungen im Grunde nicht auf das, was der Hund gerade aktiv macht (z. B. im Platz liegen), sondern darauf, in welcher Erregungslage er ist. Steht er gelangweilt in der Gegend rum - Belohnung. Liegt er zwar im Platz, wartet aber nur angespannt darauf, dass er wieder aufspringen kann - keine Belohnung.
DANKE. Hier lag mein Fehler. Ich belohnte das hinlegen, nicht das ruhig liegen bleiben und zur Ruhe kommen. d.h. der Hund legt sich hin und ist in konstanter Erwartungshaltung, dass er nun etwas bekommt = Stress bis das Ziel erreichtg ist. Oh mann... ich erkenne gerade so viel :-) DANKE 🙏🏻
So, ich denke, ich passe unsere Routine einfach mal an.
Wir machen ruhige Spaziergänge, bei denen ich vor allem auf auf meine Ruhe achte, die ich ausstrahle. Ich schaue etwas mehr, wie ich auf den Hund wirke (dazu lese ich gerade auch das Buch "Das Andere Ende der Leine" :-)
Apportieren werde ich als Spiel reinnehmen, mal etwas in den Bach werfen, was er holt, das stärkt auch unsere Bindung mehr. Will ja nicht einfach nur neben ihm laufen, sondern möchte ja gemeinsame Beschäftigung.
Und Dummy Training machen wir mit seinen 8,5 Jahren dann 1x die Woche im Einzeltraining mit Ansage. Dann auch wirklich nur Dummy Training, ohne irgendwas dabei (Gassi, Spielen usw.).
Ferner schaue ich, dass ich noch mal paar Schritte zurück gehe und beobachte, wo ich ihn mit welchen Übungen in Punkto Ruhe trainieren kann und vor allem, wann ich ihn denn dafür belohne (Hier ist mir ein Fehler aufgefallen durch Euch. DANKE!)
:-)
Ich denke, ich bin auf dem richtigen Weg :-)
Ich möchte mich noch mal bei jedem einzelnen für seinen Input bedanken! :-)
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Apportieren werde ich als Spiel reinnehmen, mal etwas in den Bach werfen, was er holt, das stärkt auch unsere Bindung mehr. Will ja nicht einfach nur neben ihm laufen, sondern möchte ja gemeinsame Beschäftigung.
Hunde, die leicht hochdrehen, wenn Action angesagt ist, profitieren sehr davon, wenn Arbeit und Freizeit ganz klar getrennt sind. Nur so können sie sich wirklich entspannen und nicht immer auf den nächsten möglichen Kick warten.
Daher würde ich Dummytraining und relaxte Spaziergänge deutlich trennen. Und auf den letzteren keinerlei Apportierspiele machen. Auch gemeinsam Schlendern, Bummeln und Schnüffeln fördert die Bindung.
Wenn Dummytraining, egal ob alleine oder mit Trainer/Gruppe, dann mit Ankündigung - du ziehst die Dummyweste an - und - besonders wichtig: einem Feierabendsignal.
Normale Spaziergänge dann ohne Wurfspiele jeder Art. Das muß ja trotzdem nicht langweilig sein: Neue Wege erkunden, schwimmen, klettern, einfach mal gemeinsam herumalbern, auch mal Hundekontakt usw, je nachdem was sich so ergibt.
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Wenn Dummytraining, egal ob alleine oder mit Trainer/Gruppe, dann mit Ankündigung - du ziehst die Dummyweste an - und - besonders wichtig: einem Feierabendsignal.
Und dann baut sich eine Erwartungshaltung auf, die dann wenn es doof läuft für ein Dauer Fiepen im Dummysport sorgt
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Naja, aber irgendwann muß man die Weste ja anziehen oder die Tasche umhängen - oder wie machst du das?
Also irgendwann kriegt der Hund ja anhand der Vorbereitungen automatisch mit, daß es jetzt gleich losgeht.
Ich wollte vor allem darauf hinaus, daß er auf den normalen Spaziergängen eben keine Erwartungshaltung entwickelt, daß jederzeit ein Ball/ Dummy /Spielzeug fliegen könnte.
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Naja, aber irgendwann muß man die Weste ja anziehen oder die Tasche umhängen - oder wie machst du das?
Also irgendwann kriegt der Hund ja anhand der Vorbereitungen automatisch mit, daß es jetzt gleich losgeht.
Das Gegenteil vom Erwarteten. Vielleicht Klamotten schnappen, aber ohne Hund mal raus. und nach ner Weile wieder kommen und Klamotten wieder weg packen.
Zum Trainingsplatz fahren, aber dort nicht trainieren, nur zusehen oder einfach gleich wieder fahren...
Du darfst ja nicht vergessen, das es ein AL Labi ist und es mit dem Sportliche Ziele gibt, wenn ich mich nicht verlesen hab irgendwo. Der darf da nicht hocken und fiepen. -
Ich nehme z.b. die Dummytasche immer mir, mache aber nicht immer Training, nur wenn es passt. Habe auch anderes Zeug in der Tasche, was ich immer brauche.
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Also ich nutze eine Ankündigung gerade weil ich möchte, dass der Hund in den Arbeitsmodus kommt, damit er weiß, es geht jetzt los und da darf und soll dann auch eine Erwartungshaltung da sein. Die Erwartungshaltung lenke ich aber eben mit dieser Ankündigung und dem Feierabendsignal (das ist ein tolles Wort, dagmarjung ). Erwartungshaltung heißt ja auch nicht, dass sich der Hund komplett abschießen kann/soll dabei. Das muss man genauso in die richtigen Bahnen lenken.
Wenn es heißt „Ende“, dann ist auch Ende, der Hund fährt runter und weiß, jetzt passiert nix mehr.
Eine solche Trennung zwischen Arbeit und Alltag hat für mich einfach den Vorteil, dass der Hund dann eben nicht permanent eine Erwartungshaltung hat, dass jetzt in die Richtung was passiert.
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Genau, der Hund darf nicht fiepen. Um das Fiepen kümmern wir uns noch. Der Trainer meinte, dass das mit der Frustkontrolle auch noch besser würde. Soll ich mir momentan keine großen Sorgen machen. Einfach Entspannen.
wir waren vorhin 1,5h draußen udn ich habe extreeeem auf mich geachtet. Es ist tatsächlich so, dass der Hund noch im alten Modus war und schnell voran wollte, bis er erstmal merke "äääh? Hier ist was anders. momenta mal. warum ist Papa so relaxt?" Er konnte in Ruhe überall schnuppern, habe auf ihn gewartet, wenn er pipikaka party machte und er zog in 1,5h gerade mal 4 oder 5x kurz an der Leine. Sobald Druck drauf ist, dreht er sich um und kommt von alleine zurück.
Dann waren wir auf einem Aussichtspunkt mit vielen Menschen und Familien. Das war natürlich aufregend. SITZ! und aushalten. Da fing das fiepen wieder an. Er versucht auch mit Übersprungshandlungen wie Schütteln das Sitz aufzulösen. ich drücke seinen Hintern aber immer wieder runter, dann ist das Fiepen noch mal etwas lauter, weil er eigtl weiter will. Sobald er ruhiger wurde, gab's ein Leckerli. Entspannt war er nicht, aber für mich ist jetzt in der ersten Instanz schon mal ein Fortschritt, dass er sitzen kann und sitzen bleibt.
Später sind wir ein klein wenig weg gegangen und dann ging es mit Platz weiter. Das mag er draußen weniger. Lief jetzt aber ohne Probleme. Auch da: Blicke waren überall. man könnte ja was verpassen. Es gab zwei drei leckerlis. Das Becken und die hinteren Beine waren leicht seitlich gelegt, so dass ich dort zumindest entspannung erkennen konnte.
Für heute hat er sich gut geschlagen und als wir zurück kamen war er auch fix und fertig. :-)
Ich denke, dass ich mit soilchen Übungen auf dem richtigen Weg bin. Oder?
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