Detection Dogs ... wer suchet, der findet.

  • Dann hätte ich wohl auch keinen Kong genommen - gerade wenn Kong nicht der endgültige Zielgeruch ist.

    Bei der Arbeit mit Artenspürhunden ist das Verwenden eines Ersatzgeruchs für den Aufbau tatsächlich der Standard, egal ob man mit Futter oder über Spielen aufbaut.


    Das liegt daran, dass man für den Zielgeruch meist Proben oder Individuen einer wildlebenden Tier- oder Pflanzenart braucht und diese nicht in so großen Mengen zur Verfügung stehen, dass man sie "verschwendet" um die Basics aufzubauen. Beziehungsweise bei lebenden Individuen denke ich, dass es ethisch auch gar nicht zu rechtfertigen wäre.

    Genau, ich würde die Jungs ungern mit Fledermauskot satt füttern. :lol:

  • Das liegt daran, dass man für den Zielgeruch meist Proben oder Individuen einer wildlebenden Tier- oder Pflanzenart braucht und diese nicht in so großen Mengen zur Verfügung stehen, dass man sie "verschwendet" um die Basics aufzubauen. Beziehungsweise bei lebenden Individuen denke ich, dass es ethisch auch gar nicht zu rechtfertigen wäre.

    Man füttert Sprengstoffhunde ja auch nicht mit Sprengstoff.... Dann würde ich (ich persönlich ;-) ) aber die Anzeige an einem Objekt aufbauen, dass nicht so einen krassen Eigengeruch hat, wie ein Kong und in dem man den Zielgeruch einfacher verstecken kann. Kong hat den Vorteil, dass man ihn sehr klein schneiden kann, er für den Hund kleingeschnitten schlecht und für den Menschen gut sichtbar ist und er sehr gut zum Spielen geeignet ist, bzw. bei vielen Hunden einfach schon sehr mit "Spiel" hinterlegt ist.. Wenn ich das aber nicht nutzen will, macht es in meinen Augen mehr Sinn, dem Hund das Anzeigeverhalten an einem Röhrchen, Glas oÄ beizubringen. Meine Hunde die ich über Futter aufgebaut habe, haben Gläser angezeigt am Anfang,. Löcher in den Deckel, Zielgeruch rein, fertig. Können beide auch logischerweise Kong anzeigen, habe ich aber schlicht und ergreifend als zusätzlichen Geruch konditioniert und nicht für den Aufbau der Anzeige gewählt.


    Du hast irgendwo mal geschrieben (und das fand ich sehr eindrücklich) das es bei vielen Suchaufgaben quasi überlebenswichtig ist das der Hund das ZO nicht berührt (ASP, Drogen, Sprengstoff ...). Wenn ich für meinen sehr beuteaffinen, apportierfreudigen Hund den Kong zum Bannen benutze wäre ich davon ausgegangen das die Belohnung danach anders erfolgt - "anders" je nach Hund, also Futter oder ein anderes Spielzeug werfen, zerren etc. Nimmst du denSELBEN Kong zum Bannen und Belohnen?

    Mein Hund hat gelernt,
    Suchen, Bannen, Klick, Beißen. Der bannt extrem stabil und sehr fokussiert und sicher, weil seine ganze Erwartungshaltung nach vorne gerichtet ist und ich nicht dagegen ankämpfen muss, dass der Hund doch reinnascht, weil das Futter eben nicht so geil ist wie die Beute. Es kommt also niemals zum klassischen Belästigen, was halt häufig auftaucht, gerade wenn man über Touchen arbeitet, da ist die Handlungskette Suchen, Touchen, (Bannen), Klick, Futter / Beute. Du hast also beim Zweiten dass berühren mit in der Anzeige, beim ersten ist das "Berühren" erst nach Freigabe die Belohnung. Beim ersten Aufbau stellst du dann die Belohnung "nur noch" nach hinten um und hast ein extrem motiviertes Suchen, mit einem sehr, sehr sicheren Verweisen und hast niemals die Handlungskette Suchen, berühren bestätigt. Ich habe es wie gesagt aber nicht mit Kongs aufgebaut, sondern das Anzeigeverhalten aus der Verlorenensuche dann einfach für die Spezialisierung meines Hundes und die Kongs verwendet.


    Ähnlich wie hier:

  • Kong hat den Vorteil, dass man ihn sehr klein schneiden kann, er für den Hund kleingeschnitten schlecht und für den Menschen gut sichtbar ist

    Genau das sind auch die Argumente, die ich pro Kong und contra Glasröhrchen auch bei Aufbau über Futter aus der Artenspürhundeszene kenne. Aber ich bin auch kein Experte in der Ausbildung.

    Möglich ist sicherlich wie immer beides.

  • wenn man über Touchen arbeitet, da ist die Handlungskette Suchen, Touchen, (Bannen), Klick, Futter / Beute

    Gibt es Situationen, in denen das sinnvoll ist? Ich kenne das nur so, dass Touchen ein Ausschlusskriterium für die Belohnung ist.

  • Zumal ich bei einem Glasröhrchen wieder den Nachteil hab, dass ich dem Hund zusätzlich beibringen muss dass es nicht aufs Röhrchen sondern dem Inhalt ankommt.

  • Ich muss sagen ich kenne beide Gefühle. Diese staunende Bewunderung darüber, welche Verknüpfungen Hunde so machen und wie sie die Welt sehen. Aber auch die Frustration über die Stolpersteine, die man sich da selbst so hineingebaut hat.

    Ich muss schmunzeln. So geht es mir ganz oft - egal was ich mit den Hunden übe. Oft kommt der Punkt wo ich denke: Ach guck, DAS hast Du Deinem Hund also beigebracht! :thinking_face: :nerd_face:


    Und dann freue ich mich oder ärgere mich - je nachdem, wo die Reise hingehen sollte. :lol:

    Bei der Arbeit mit Artenspürhunden ist das Verwenden eines Ersatzgeruchs für den Aufbau tatsächlich der Standard, egal ob man mit Futter oder über Spielen aufbaut.


    Das liegt daran, dass man für den Zielgeruch meist Proben oder Individuen einer wildlebenden Tier- oder Pflanzenart braucht und diese nicht in so großen Mengen zur Verfügung stehen, dass man sie "verschwendet" um die Basics aufzubauen. Beziehungsweise bei lebenden Individuen denke ich, dass es ethisch auch gar nicht zu rechtfertigen wäre.

    ... und, wenn man irgendwann umschwenken möchte, kann man aus diesem Basis-Setting recht schnell und einfach noch einen anderen Zielgeruch auftrainieren.


    Zum Thema Verwechselungsgefahr, ob jetzt Arbeit ansteht oder nicht, würde ich mir keinen Stress machen. Hunde können einen Kontext ganz wunderbar unterscheiden. Dass sie anfangs erst Mal auf bekannte Verhaltensweisen zurückgreifen wollen, ja, das ist nah liegend. Aber das dürfte sich recht schnell erledigt haben. Ich muss nur Alltag und Arbeit durch ein Ritual zur Einstimmung klar unterscheiden. Und im Training sauber trainieren.


    Da sehe ich ehrlich gesagt bei den verschiedenen Herangehensweisen auch kein Problem. Viele Wege führen nach Rom. Meist scheitert es doch eher am sauberen Aufbau, wenn was schief läuft, egal von wo aus ich nach Rom starte oder an dem oben genannten Punkt, dass ich meine, ich übe das und das und eigentlich bringe ich dem Hund grad was ähnliches, aber doch anderes bei ...


    Man muss bei jedem Training halt immer hinschauen was der Hund draus macht. Maulfixierte Hunde beziehen die Belohnung eher auf das, was sie grad mit dem Maul gemacht haben, pfotenfixierte Hunde achten mehr auf ihre Füße, guckige Hunde auf, das was sie gerade sehen ... Da muss ich eben meinen Hund kennen und eben dort abholen wo er nicht nur mit seinen körperlichen, sondern auch seinen gedanklichen Aktionen ist.

  • Aber du baust das Anzeigeverhalten doch am Kong auf, um dann schlussendlich einen anderen Stoff zu suchen, oder? Oder geht es dir um die reine Kongsuche?

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