BMEL passt GOT an modernste Untersuchungsverfahren an

  • GilianCo ich will darauf hinaus, dass eine Vollversicherung für einen älteren vorerkrankten Hund sehr schwierig zu bekommen ist und wenn dann mit hoher Selbstbeteiligung. Und als Sachversicherung gibt es halt immer das Risiko gekündigt zu werden und dann steht man da...als wenn das alles immer so einfach wäre. Ich hab schon meinen ersten Hund vor 16 Jahren direkt krankenversichern lassen. Aber das klingt immer alles so einfach, ist es aber nicht

  • Ich gehöre auch zu den Hundehaltern, die mit einem Hund bei dem ich "akute Magenschleimhautentzündung mit Blut vorne und hinten, plus starken Schmerzen" vermute, im tierärztlichen Notdienst auflaufen würde, weil ich ich nicht willens bin daneben zu sitzen an einem Samstag Abend und mir das bis Montag früh anzusehen. Aber damit würde ich nicht in einer TK mit 24/7 Notdienst vorstellig werden. Keine Ahnung was mein Kopf da mit mir macht, aber in einer TK würde ich vorstellig werden mit einem Hund bei dem ich die Notwendigkeit einer Not-OP vermute. Z.B.. Magenumdrehung, Darmverschluss, offener Bruch, usw.

  • Wie definiert der Laie denn aber lebensbedrohliche Zustände? "Wir" können das doch gar nicht immer richtig einschätzen. Und im Zweifel fahre ich dann auch einmal zu viel, als zu wenig hin und "nerve" den Tierarzt dann. Aber das bezahle ich ja auch. Und lieber höre ich eine teure Entwarnung, als das ich mir selbst vorwerfen muss, nicht rechtzeitig beim Tierarzt gewesen zu sein.

    Und "nur" starke Schmerzen sind dann nicht mehr ausreichend für den Notdienst und ich habe mein Tier sich über die Nacht/das WE oder sonst was leiden zu lassen, weil es nicht lebensbedrohlich ist?


    Bei einigen Aussagen hier wird mir beim Thema Notdienst noch mehr Angst und Bange, als eh schon. Damit meine ich niemanden persönlich, sondern ganz allgemein.


    Ich war bisher erst einmal im Notdienst. Als der alte Hund nach schwerer OP, großen Blutverlust und stationären Aufenthalt nach ein paar Tagen zu Hause begann aus der großen Wunde sehr rotes Wundwasser in Mengen zu verlieren. Dem Hund ging's so lala. Woher soll ich wissen, ab wann das lebensbedrohlich wird, wieviel Blut da nochmals verloren geht usw. Ich war sehr froh mit ihr nach einer angemessenen Wartezeit überaus freundlich und verständnisvoll Samstag spät abends in der Klinik ran genommen worden zu sein.

  • Ich gehöre auch zu den Hundehaltern, die mit einem Hund bei dem ich "akute Magenschleimhautentzündung mit Blut vorne und hinten, plus starken Schmerzen" vermute, im tierärztlichen Notdienst auflaufen würde, weil ich ich nicht willens bin daneben zu sitzen an einem Samstag Abend und mir das bis Montag früh anzusehen. Aber damit würde ich nicht in einer TK mit 24/7 Notdienst vorstellig werden. Keine Ahnung was mein Kopf da mit mir macht, aber in einer TK würde ich vorstellig werden mit einem Hund bei dem ich die Notwendigkeit einer Not-OP vermute. Z.B.. Magenumdrehung, Darmverschluss, offener Bruch, usw.


    Sorry, aber Blut vorne und hinten ist ja auch ein Grund für den Notdienst!!!

    Und niemand erwartet, dass man mit einem "Blut vorne und hinten Hund" das ganze Wochenende abwartet.


    Nervig sind aber die, die sich die ganze Woche ihren kotzenden und scheißenden Hund anschauen, der am Besten auch schon seit drei Tagen nicht mehr wirklich frisst und die dann nachts am Wochenende vorstellig werden, weil sie jetzt plötzlich nicht mehr schlafen können (weil der Hund keine Ruhe gibt und "man jetzt nicht mehr länger warten will").

    Und wenn man fragt, warum man nicht eher gekommen ist, dann noch sagen "Ich hatte keine Zeit".


    Das ist halt die Realität im Nachtdienst.

    Kein Kollege regt sich über wirkliche Notfälle auf.

    Aber wenn du nachts einfach nur Sprechstunde machst, und keine Notfälle?

    Ich erinnere mich an Dienste, da habe ich bis 4 Uhr morgens am Stück (by the way mein Tag fing regulär morgens um 8 Uhr mit dem normalen Betrieb an, ging dann die ganze Nacht und bis zum nächsten Vormittag! Also um die 26-28h am Stück ohne Schlaf und Pause) einfach nur Kleinkram behandelt und hatte wohlgemerkt noch eine ganze Station voller Patienten, die in dieser Nacht meine Aufmerksamkeit WIRKLICH gebraucht hätten. Das ist also nicht nur körperlich anstrengend, sondern auch mental - schließlich trägt man die Verantwortung für diese Patienten. Aber mehr als arbeiten, kann man halt aber auch nicht. Und man kann sich auch nicht teilen und überall gleichzeitig sein.


    Aber wie gesagt, ich rege mich darüber gar nicht mehr auf. Das wird man eben nicht ändern können.

    Aber das System muss sich eben ändern, damit man diese Patientenflut bewältigen kann. Und das geht nur, wenn es etwas kostet und die arbeitenden Kollegen eben nicht für Mindestlohn 24h Schichten schieben und sich in die Depression und Burn-Out arbeiten und dann irgendwann völlig verzweifelt das Handtuch werfen.


    So, das war jetzt vielleicht wieder ein bisschen zu "emotional" - aber ich glaube, wenn man sowas nicht mal selbst durchlebt hat, dann ist es von außen generell sehr schwer nachzuvollziehen, was Tierärzte teilweise alles leisten und sich zu Herzen nehmen. Denn im Grunde sind wir ja gerne für unsere Patienten da, aber man geht eben auch dran kaputt. Die einen mehr, die anderen weniger.

  • Bonadea

    ich sehe es auch so, das notdienste zumindest vernünftig bezahlt gehören, und ja dann darf es auch teuer werden, eben aus den gründen die du nennst. der 4fache satz ist ja das maximum, kann sich also jeder grob ausrechnen was es maximal kosten würde. aber ein hundehalter der den notdienst aufsucht, sollte in nöten sein und dann ist geld erstmal zweitrangig - sehe ich zumindest so. denn hoffentlich sind das situationen, die einem hundehalter nicht regelmässig passieren, sondern hoffentlich sehr sehr selten, wenn gar nie.


    ich muss mich aber selbst ein wenig korrigieren, ich würde auch vorstellig werden ohne blut hinten und vorne raus, das wäre ja schon sehr eindeutig. aber wenn man seit paar jahren hunde hat, weiss man leider oftmals aus erfahrung, dass das mit hoher wahrscheinlichkeit die nächste verschlimmerungsstufe sein wird. aber ich sehe es wie du. ein hundehalter der sich darüber gedanken macht, ob sein tier wirklich ein notfall ist, oder ob man nicht nur tierärztliche kapazitäten für andere tiere blockt, sollte sich idR gar nicht erst angesprochen fühlen von solchen texten - die sind nämlich nicht gemeint.

  • Das was du beschreibst Bonadea trifft aber ja auch auf die Humanmediziner, insbesondere auf die Assistenzärzte zu.

    24std Dienst, die Ambulanz brechend voll, den Intensiv voll…..

    Wir haben nachts 2 Ärzte im Haus. Einer auf intensiv, der andere für die restlichen Stationen plus Ambulanz.

    Wie oft mein Arzt von der Intensiv weg war und ich alleine da stand um in der Ambulanz nen Schnupfen zu diagnostizieren…..


    Wie oft können unsere Ärzte um 8 nach 24std dauerdienst nicht gehen weil ein arsch voll Doku auf sie wartet….. und über Bezahlung muss man da auch nicht reden…

  • Ich war mit meinen Hunden tatsächlich schon mehrmals beim Notdienst. Habe vorher immer angerufen und die Situation geschildert, und mir wurde dann gesagt, dass ich vorbeikommen kann bzw. sogar soll.


    Mittlerweile fällt es mir selber auch vorab leichter, einzuschätzen, wie schlimm etwas gerade ist, aber ich muss ehrlich sagen, gerade in den ersten Monaten bis Jahren als Hundehalterin ist mir das mitunter nicht so leichtgefallen und wir waren sicher auch schon 2 oder 3 Mal zu oft beim normalen Haustierarzt, weil wir eine Situation nicht richtig einschätzen konnten.


    Ich war schon:

    - weil Rex plötzlich starke Bauchschmerzen hatte, er stand nur noch gekrümmt in einer Ecke

    - geplatzter Analbeutelabszess im Zug von Wien nach Frankfurt - in Frankfurt gegen Mitternacht in der Nacht von Freitag auf Samstag also direkt in die nächstgelegene Klinik gefahren (und ja, das war tatsächlich klassisches "selbst schuld" damals 2017, ich hatte meine Mutter nämlich gebeten, Rex am Freitag zum Tierarzt zu bringen, da er auf dem Po rumrutschte - sie selbst erlebte dies aber nicht mit und dachte, es sei alles wieder gut. Tja, war dann leider nicht so...)

    - weil Jasmin Schokokekse gefressen hatte in einer Nacht am Wochenende

    - zuletzt mit Gasthund, der mir im Herbst mal Ende der Woche übergeben wurde - hatte zuerst nur leicht matschigen Kot, was bei diesem Hund aber schon öfter mal vorkam wegen Ernährungssensibilität. Am Sonntag aber kotzte der Hund dann nicht nur rein, sondern hatte auch andauernd komplett flüssigen Durchfall (ging in die Wohnung...)

  • Im Grunde ist es wie mit der Notaufnahme im KH. Ich hab jemanden in der Familie, der einen eingewachsenen Zehennagel hatte. Hat ordentlich weh getan und war wohl auch entzuendet. Nein damit gings nicht zum normalen Arzt, sondern nach Wochen gings ins KH in die Notaufnahme..

    Macht Sinn...nicht!



    Natuerlich fahre ich z.B. mit meiner Huendin in den Notdienst, wenn sich da innerhalb von 2 Stunden eine huehnereigrosse feste Beule am Gesaeuge bildet, sie ueber 40°C Fieber hat und nicht mehr laufen kann.

    Lebensbedrohlich? Eher nicht.

    Harmlos genug um einfach abzuwarten? Eher nicht. Nicht ohne Fiebersenker etc. im Haus.

    Aber ich fahre nicht zum Notdienst weil mein Hund 3x gepupst hat (uebertrieben geschrieben)...

  • Der Spagat in eurem Beruf wiegt extrem schwer, davon bin 100% überzeugt.


    Notdienste sind in allen Branchen verdammt schwierig, meist unterbezahlt, selten emotionslos, werden 'mißbräuchlich' im Sinne von nicht vorgesehen genutzt und dennoch sind solche Dienste wichtig.


    Der beste Notdienst ist der, der nicht benötigt wird!

  • Ich wäre ja für eine „Deppengebühr“ für Zecke ziehen, guckt schief etc… also für die richtig unnötigen Fälle im Notdienst. Dann kost die Zecke halt nicht mehr 150 Tacken sondern da hängt nochmal ne 0 dran, sowas muss meiner Meinung nach richtig wehtun ( im Humanbereich genauso, mit Schnupfen in die Notfallambulanz, was stimmt mit den Leuten nicht 🤯)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!