BMEL passt GOT an modernste Untersuchungsverfahren an

  • Ich will nicht behandelt werden wie vor Jahrzehnten und will das für meine Tiere auch nicht.

    Jeglicher Fortschritt bringt halt nix, wenn sich das der/die HH nicht leisten kann. Dann wird der Hund im Zweifel nämlich gar nicht behandelt.


    Lieber altmodisch als gar nicht.


    Dabei vergisst du aber, dass manche Behandlungen nur „neumodisch“ möglich sind..


    Altmodisch heißt dann, dass das Tier euthanasiert wird.


    Wenn man das für sein Tier möchte und das Tier entsprechend krank genug ist, bekommt man das ja auch heute.

  • Mir ist das schon öfters aufgefallen wenn ich mal was nachgerechnet habe. Da wird dann nicht im 1 fachen Satz aber auch nicht im 1,1 fachen Satz abgerechnet sondern so sachen wie 1,03, 1,34 usw. Wieso wird das so gemacht? Also wieso nimmt man nich 1,1 usw.? Hat ja bestimmt einen Grund. Bevor mir das nicht mal selbst aufgefallen ist bin ich immer davon ausgegangen das man das so gar nicht darf (warum auch immer).

    Ich gehe davon aus, dass eine Praxis ihre Preise auf Grundlage von Kosten, Aufwand und weiteren Faktoren kalkuliert. Dabei wird berechnet, wie viel mindestens eingenommen werden muss, um die Kosten zu decken. Hier fließt ein, welche Tätigkeiten in der Praxis besonders aufwendig sind, welche Fälle zum Erfahrungsbereich gehören und wie viele Personen für bestimmte Leistungen benötigt werden. Die Kalkulation basiert also auf finanziellen Überlegungen und nicht auf abstrakten Faktoren.


    Die Faktoren bieten lediglich eine zusätzliche Orientierung, den Rahmen, dienen aber nicht direkt zur Festlegung der Preise.

  • Wenn man das für sein Tier möchte und das Tier entsprechend krank genug ist, bekommt man das ja auch heute.

    Zwischen nicht wollen und finanziell nicht leisten können, liegt aber immer noch ein Unterschied.


    Das ist aber nicht die Verantwortung des Tierarztes.


    Nirgendwo sonst macht man das Gegenüber für die eigenen finanzielle Situation verantwortlich..


    Im Supermarkt ist auch nicht die Verkäuferin dafür verantwortlich, wenn man sich den Einkauf nicht leisten kann..


    Wenn ich mir die Winterreifen für mein Auto nicht leisten kann, ist das auch nicht die Verantwortung des Reifenhändlers. Und trotzdem darf ich bei Schnee nicht ohne Winterreifen Auto fahren. Auch nicht, wenn ich nur so zur Arbeit komme.

  • Ich bin auch dankbar dafür dass es überhaupt noch umfassend ausgestattete Notfalldienste gibt, deren MA auch in der Lage sind nächtliche Magenumdrehungen zu operieren. Ob das final dann 4.500€ kostet oder 6.500€ ist mir echt egal. Aber ich verstehe jeden Hundehalter der sagt, ich kann das nicht mehr stemmen nebst den normalen TA Kosten, etc. Wie gesagt, viele Tiere sind nicht mehr versicherbar und es war definitiv nicht abzusehen das es mit einem Sprung so viel teurer wird als vorher.


    War das notwendig? Natürlich! Aber die Versäumnisse der vielen, letzten Jahre werden nun auf dem Rücken der Halter und schlussendlich Tiere ausgetragen. Und ja, das darf man nicht nur, das muss man kritisieren. Und das hat nichts damit zu tun dass die neue GOT nicht angemessen ist.


    Nur bei der Handhabung der erlaubten Sätze.. da habe ich eine klare Meinung zu. Nämlich dass da durchaus auch willkürlich abgerechnet wird. Ich meine, die GOT ist bereits happig gestiegen und es soll bitte auch korrekt abgerechnet werde. Aber bei dem ein oder anderen angesetzten Satz (insbesondere wenn KV vorhanden) glaube ich fest an Missbrauch. Es muss doch auch mal gut sein. Warum muss im 4fachen Satz abgerechnet werden wenn die einzelnen Posten eh weitgehend teurer geworden sind.


    Da muss man sich die Frage stellen ob da versucht wird in die Vergangenheit hinein finanziell zu sanieren.


    Ich schätze die Versicherungen werden es sich nicht mehr so lange ansehen, sondern anfangen Rechnungen durch neutrale Pateien prüfen zu lassen. Ich denke leider, dass sich die ein oder andere Klinik/Praxis in nicht allzu ferner Zukunft auf mächtig Gegenwind, auch juristischer Natur, einstellen muss.


    So sollte es nicht laufen. Das war sicherlich nicht Sinn einer angepassten GOT um am Ende werden wieder Tiere und Halter Leidtragende sein.


    Und nein, keineswegs machen ich dafür tiermedizinisches Personal verantwortlich! Ich freue mich sehr wenn diese ebenfalls entsprechend angepasst vergütet werden.

  • Bei unseren drei Praxen wird es übrigens so gehandhabt, dass seit neuer GOT sehr korrekt abgerechnet wird. Auch Kleinigkeiten (Impasseintragung, etc.) die vorher auch mal weggelassen wurden, dafür aber der Satz nicht erhöht wurde (1,2-1,4 bei regulären Sprechzeiten). Finde ich sehr fair. Ich persönlich finde, so sollte eine Handhabung aussehen. Selbstverständlich ist es dann auch angemessen wenn bei Komplikationen/Erschwernissen bei der Behandlung der Satz entsprechend angepasst werden sollte. Es macht nunmal einen Unterschied ob zwei TFA oder eine TFA unterstützen muss.

  • Vielleicht für den ein oder anderen spannend, weil jetzt nicht unbedingt üblich:


    Huhn, entzündlicher Zustand im Darm, massiver Flagellatenbefall - 5 Tage stationär, Ultraschall, Röntgen, konservativer Behandlungsansatz mit AB, 400€ inkl. Notdienstgebühr.


    Ist für den normalen Hundehalter jetzt kein Betrag, bei dem man groß zuckt. Ich kenne hier im Umfeld wiederum niemanden, der das für ein (privat gehaltenes) Huhn zahlen würde. Nicht mal die, die ihre Tiere wirklich gern haben. Da heißt „altmodisch“ auch nicht Euthanasie, sondern schlachten.


    Ich finde das auf der einen Seite legitim, auf der anderen Seite hat es zur Folge, dass es hier im Umfeld eben kaum vogelkundige TÄ gibt, die auch wirklich in der Lage sind, auf nem gewissen Niveau zu behandeln. Gibt halt keine Nachfrage danach. Bei den TÄ hier im Umfeld liegt der Fokus eher auf dem Nutztierbereich. Heißt, dass wir zur nächsten passenden Anlaufstelle 80km einfache Strecke fahren. Kann aber auch nachvollziehen, dass man nicht für jedes Huhn potentiell mehrere 100€ auf den Tisch legen kann. Finde das also gerade für Leute, die Hühner, Ziegen, etc. in kleiner Zahl und nicht vorrangig als Nutztiere halten etwas verzwickt.


    Wir wären übrigens auch gewillt gewesen, zu einem Landtierarzt hier in der Nähe zu gehen. Da wäre der Verlauf vllt. ein anderer gewesen, aber auch nicht zwangsläufig schlechter. Es war uns mangels Erreichbarkeit aber schlicht nicht möglich.

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