BMEL passt GOT an modernste Untersuchungsverfahren an

  • Tucker bin Vieltierhalter und meine eigene Versicherung. Für jedes Tier kommt jeden Monat konsequent Betrag X auf's Tierarztkonto, für den Hund sind es 50€. Das gleicht sich über die Jahre erstaunlicherweise zwischen Montagsmodellen und Robusten ziemlich gut aus.

    Ist aber der reine Notfallpuffer für OP, ausgiebigste Diagnostik oder die beliebten Kombinationskatastrophen mit Auto Totalschaden und Arbeitslosigkeit.


    Kleinkram wird vom laufenden Gehalt bezahlt und so Dinge wie Herztabletten werden erst vom Freizeitgeld und dann von der Sparrate für alles abgezogen. Ich versuche zu vermeiden den Notfallpuffer mit Planbarem zu belasten.

  • Ehrlich gesagt kann ich die derzeit diskutierte Kontroverse nicht so wirklich nachvollziehen :denker:


    Es wird doch ganz klar unterschieden zwischen Hundehaltern, die schon vor der Anschaffung eines Hundes wissen, dass sie keinerlei Möglichkeit haben außerordentliche Kosten irgendwie stemmen zu können, und maximal die preiswerteste Grundversorgung zu tragen in der Lage sind, und Hundehaltern, deren Lebensumstände sich unvorhergesehen so drastisch geändert haben, dass sie diese Grundsicherheit eben nicht mehr leisten können.

  • Queeny87 da stimme ich dir natürlich zu und denke, dass wir es ähnlich sehen.


    Mir ist die Steifftier-Parole sehr sauer aufgeschlagen. Es gibt nicht für jeden das Pauschalrezept in einer solchen Situation.


    Nur zu sagen: wer sich den Tierarzt nicht leisten kann, ist ein verachtenswerter Hundehalter ist in dieser Pauschalität einfach eine Sauerei.

    So einfach ist es auch nicht. Hunde sind eben auch für viele Sozialpartner und eine Schnittstelle zu anderen Menschen.

    In unserer Gesellschaft verarmen zunehmend Menschen die daran geglaubt haben wenn sie fleißig sind und ordentlich arbeiten wird es ihnen gut gehen. Das hat unser System aber in vielen Bereichen völlig verdreht, ich sag nur Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren (recht aktuelles Beispiel: VW kassiert in C Kurzarbeitergeld was wir alle erarbeitet haben, schüttet aber gleichzeitig Gewinne an die Aktionäre aus... ich hab mal gelernt, Aktien sind eine Wette, die kann man auch verlieren... das gilt wohl nicht mehr).

    Aber man muss sich halt schon vorher überlegen, wie man sich diesbezüglich organisiert.

    In großen Städten gibt es im Rahmen des freiwilligen Sozialangebots oft auch tierärztliche Betreuung für finanziell schwache Menschen und ihre Tiere, bei uns am Land kann man eigentlich, sofern man freundlich ist und nicht schon an den ersten 50,- scheitert, immer eine Ratenzahlung organisieren. Kommt halt gut da mal aufzuschlagen und zu sprechen bevor alle vor vollendeten Tatsachen stehen.

    Viele Leute wollen aber weder vor sich noch vor anderen zugeben, dass sie finanziell schwach sind und versuchen deshalb die Verantwortung komplett an jemand anders, in dem Fall den TA auszulagern. Die sind dann nicht pleite, sondern der TA ein geldgieriger Egoist dem die Tiere scheißegal sind. Man möchte gar nicht glauben wie oft genau solche Beschimpfungen in Praxen vorkommen.

  • Genau um diese Aussage geht es mir. Man kann den „Ist-Zustand“ bewerten. Man kann eine Prognose liefern (ja, wenn ich weiß, dass ich in den nächsten 2-3Jahren nicht mehr erwerbsfähig bin und dann in ein Sozialsystem falle, kaufe ich keinen Hund), mehr aber auch nicht.

    und mir geht es darum, ein Tier bewußt leiden zu lassen, weil man es sich nicht (mehr) leisten kann. Das ist ja der Tenor hier. Ui, TA teurer, jetzt gehen noch weniger zum TA.

    Der Hund (oder jedes andere Tier) kann nichts dafür, wenn man seinen Job verliert. Würde für Bonnie zb nun heißen, daß sie unerträgliches Leid durchleben müßte, wenn ich sie nicht mehr medizinisch betreuen lassen würde und ihr das Spezialfutter nicht mehr geben könnte, weil kein Geld.


    Dann bin ich verpflichtet, dafür zu sorgen, daß diesem Hund dennoch geholfen wird. Und wenn ich das nicht mache, dann habe ich auf ganzer Linie versagt. Da ist weder Arbeitslosigkeit, der Sternschnuppenfall oder der Nachbar nebenan verantwortlich. Nur ich allein. Und das ist eine Grundeinstellung anderem Leben gegenüber.

    Ich lasse doch nicht ein Tier unsagbar Leiden, nur weil ich keine Kohle mehr habe aber dann in meinem Egoismus nicht drauf verzichten will. Das sagt alles über den Charakter eines Menschen und exakt nichts über den finanziellen Zustand.

    Geldmangel vorzuschieben um Tierquälerei zu rechtfertigen - ekelhaft.

  • Du drehst mir die Worte im Munde um @Cindychill

    Aber bitte, wenn du polemisch bleiben willst, ich habe an einer derartigen Diskussion (inkl. wilder Unterstellungen und Beleidigungen) kein Interesse.

  • Aber bitte, wenn du polemisch bleiben willst, ich habe an einer derartigen Diskussion (inkl. wilder Unterstellungen und Beleidigungen) kein Interesse.

    aber Du kannst anderen Leuten was unterstellen? :D Ah ok, so läuft der Hase hier ^^

  • Was mir persönlich immer sehr sauer aufsteht ist dieses "Ja wenn man die TA Kosten nicht stemmen kann muss man den Hund eben abgeben." Das sagt sich so leicht. Aber an WEN denn? Wer will denn schon einen Hund, der wahlweise 7 Jahre plus alt oder krank ist? Kein Mensch. Der sitzt dann vermutlich bis zu seinem Lebebsende im Tierheim. Prima.

    ernstgemeinte Frage: Ist es besser für einen Hund, uU jahrelang extrem zu leiden an zb Schmerzen, weil man es sich nicht leisten kann oder ist es dann besser, wenn er in einem TH versorgt ist, auch wenn er in diesem TH irgendwann sterben wird.


    Ich stelle mir hier eine sich blutig kratzende Bonnie vor, die elend an Hautinfektionen verrecken würde, wenn ich sie mir nicht mehr leisten könnte. Und das soll gut sein?


    Ich fühle mich als Hundehalter verpflichtet, dafür zu sorgen, daß ein Hund jederzeit die angemessene Hilfe bekommt die er braucht. Wie man das bewerkstelligt - da kann jeder nachdenken, wie er für diesen Fall sich vorbereitet.

    Mußte ich einmal schon machen vor vielen Jahren, weil sich die TA-Kosten endlos summierten. Hat alle meine Ressourcen aufgebraucht, ich war verschuldet - aber der Hund hatte bis zu seinem letzten Atemzug die tierärztliche Betreuung und Versorgung bekommen, die er brauchte.

  • Das sind dann intet Umständen die Tierhalter, die ihr Tier einschläfern lassen wollen

    ich hatte mich da auf deine Aussage bezogen, nicht auf 'irgendwelche' Leute, sondern eigentlich Dich konkret. Aber auch Einschläfern wäre dann uU eine Option, eine tragische, aber sicher in manchen Fällen dann fairer für das Tier, als es einfach leiden zu lassen und dabei zuzusehen.

  • Ach so. Ich selbst konkret kann im Moment (also bis auf weiteres was irgendwann mal ist weiß man ja nicht) jegliche Form von TA Kosten stemmen. Deshalb gibt es in meiner Argumentation kein "ich" sondern nur "andere", denn ich muss mir derzeit nicht überlegen ob ichs könnte oder nicht.

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