Schutzhund und Kinder ist das sicher?

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    Ich bin schon einverstanden mit einem hund. Aber meine Kinder werden mir immer das wichtigste bleiben und stehen an erster Stelle wenn sie sicher sind kann hier auch gerne ein Hund leben.

    Das finde ich super von dir :applaus: :applaus:


    Ok, ich habe nämlich noch eine Frage. Weisser Schweizer Schäferhund? Mein Mann sagt das sie viel sanfter und freundlicher sind als andere Schäferhunde. Stimmt das? Würde so einer zu uns passen?


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    Tatsache kenne ich einige Familien, bei denen ein Weisser Schweizer Schäferhund als Ersthund lebt und es geht bis auf zwei Familien richtig gut.


    Yasemin98 schaut euch doch in Hundeschulen in eurem Umfeld um, nehmt Gespräche zu den dortigen Trainern auf, lasst euch beraten und seit da bitte gleich mit aller Ehrlichkeit die du hier auch schreibst am Start.


    Arbeit macht jeder Hund, auch braucht jeder Hunde feste Regeln, gerade in einem Kinderhaushalt. Ihr müsst beide gemeinsam an einem Strang ziehen. Kein Hund wird als Selbstläufer umweltkompatibel und absolut familientauglich, da müsst ihr als erwachsene Personen viel daran arbeiten.

  • Die Weißen würden von allen Schäferhunden noch am ehesten passen, ABER, das große aber, da müsstet ihr extrem genau auf die Linien achten, auf die Zucht, auf die Aufzucht etc. weil die Rasse leider dazu neigt ein bescheidenes Nervenkostüm zu haben. Und glaubt mir, ihr wollt kein Nervenbündel in Kombination mit kleinen Kindern.


    Ich sehe bei euch, wie manch andere auch, gar keinen Hund, zumindest noch nicht. Lasst die Kinder etwas älter werden, geht raus in die Welt und sammelt echte Erfahrungen jenseits von Instagram und co. Gebt dem ganzen noch ein paar Jahre Zeit und dann, wenn ihr wirklich wisst was ihr tut, dann könnt ihr ja nochmal ernsthaft darüber reden.

  • yasemin

    Vielleicht magst du diesen Thread mal lesen. Die ersten paar Seiten geht es nicht so sehr ums Theme Kind und Hund, sondern eher um Streitigkeiten, die in einem Forum mal vorkommen. Aber der Rest kennt für dich sehr informativ sein.

  • Daher glaube ich ihn wenn er sagt das es einfachere Rasse ist.

    Das Problem ist doch aber, das er das nicht weiss/wissen kann.

    Da koennte man auch ein Kind fragen oder einen anderen Nicht-Hundehalter.


    Wenn er keine Ahnung hat (was nicht schlimm ist! Das ist normal als Anfaenger!), dann kann er es einfach nicht einschaetzen!



    Klar, ist es schoen, wenn sich jemand fuer meinen Sport interessiert. Wer aber mehr als 3 Monate auf dem HuPla ist und wirklich in dem Sport 'drin' ist, der kennt unfassbar viele solcher Anfaenger. Nach max. 6 Monaten (wenns Wetter dann eklig wird) sind die weg. Weil zu aufwaendig, man kommt nicht als erster dran, man muss helfen, usw.

    Daher rate ich jedem Anfaenger, der sich fuer den Sport interessiert, sich das ganze richtig anzuschauen. Nicht 1-2x den Schutzdienst. Sondern ueber Wochen von Anfang bis Ende + Faehrte. Dann kann man es einschaetzen!!

  • Hmm... ich frage mich ehrlich gesagt – 2 kleine Kinder, es soll noch mindestens eins geben... – ein Hund kostet auch recht viel Zeit... je nach Hund ist es auch nix mehr mit "Familienausflügen". Da muss der Hund dann fremdbetreut werden, denn wenn man einen Hund hat, der nachher überhaupt keine Lust auf schön spazieren hat und dann irgendwo einkehren... well.. .

    Oder – wurde bestimmt schon geschrieben – wenn die Kinder älter sind und Freunde zu Besuch kommen – der Hund das aber nicht toll findet... .


    Ich wäre auch dafür, wenn Hund, dann nicht unbedingt einer, der ein Spezialist für etwas ist, was man auch immer als Mensch leisten können sollte... . Aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Auf den Hundeplatz gehen und mal sehen, was es so bedeutet kann natürlich nicht schaden.


    Wobei mir damals hier auch ans Herz gelegt wurde, erstmal Gassi zu gehen mit Hunden aus dem TS, ich hatte mich da auch mal informiert, aber es kam nicht dazu.

    Wir haben uns eine Wundertüte aus dem Ausland geholt und hatten auch weiter keine Ansprüche, sondern uns überraschen lassen.

    Glaub' mir, unsere Hündin hat so gut wie alles mitgenommen, was man mal an Schwierigkeiten mit nem Hund haben kann, nicht immer 100%, aber von allem etwas – und das war anstrengend. Ohne Kinder und zu Zweit.

    Wir/ich können uns damit arrangieren, da wir wie gesagt einfach offen waren, was kommt. Das nun von allem etwas kommt, ist zwar erstaunlich und wir haben sehr viel dadurch gelernt und sehr viel trainiert, aber ich sehe ja den Vergleich mit anderen Hunden, die wir so kennen – es geht auch einfacher. Viel einfacher. :)

  • Da Dein Mann viele Infos aus dem Netz bezieht, und gelinde gesagt ein bißchen einseitig sucht, habe ich mal einen ungewöhnlichen Vorschlag für ihn, für Euch.


    Wie wäre es, wenn Ihr mal wieder eine neue Rasse in Aussicht habt, mal in der entsprechende Rasse in Not Seite zu schauen? Diese Hunde wurden alle nicht ohne Grund abgegeben, und Ihr lest alles darüber.

    Das sind schon ungeschönte Berichte zu den Rassen, gehört aber sehr wohl zum Hundetyp dazu, und es ist auf jeden Fall wert, das mal gelesen zu haben.

  • Ok, ich habe nämlich noch eine Frage. Weisser Schweizer Schäferhund? Mein Mann sagt das sie viel sanfter und freundlicher sind als andere Schäferhunde. Stimmt das? Würde so einer zu uns passen?


    Ich bin schon einverstanden mit einem hund. Aber meine Kinder werden mir immer das wichtigste bleiben und stehen an erster Stelle wenn sie sicher sind kann hier auch gerne ein Hund leben.

    Ich ruf mal Mudkip. Sie hatte eine LZ-Schäferhündin aus dem Tierschutz und jetzt lebt eine junge weiße Schäferhündin bei ihr =)

  • Yasemin98


    Ich habe eine weiße Schäferhündin und bin Anfängerin. Ich persönlich rate von einem WSS ab!


    Wir - mein Mann und ich waren am Anfang komplett überfordert und hatten KEINE Kinder. Wir kannten Hunde schon von unseren Familien, weil wir als Kinder mit welchen aufgewachsen sind, aber die Ausbildung vom eigenen Hund war eine ganz andere Liga. Ich hatte ein Urlaubssemester in der Welpenzeit und ich wüsste nicht, wie ich das damals sonst gestemmt hätte, weil sich bei mir der Tag einfach nur um Welpe, Lesen, Lesen, Welpe, Videos gucken, Hundeforum, Lesen, Hundeschule gedreht hat.


    Éowyn war (und ist teilweise noch) sehr nervös, überdreht, jammerig, teilweise sogar hysterisch in manchen Situationen und extrem reizoffen. Wir haben das sehr gut in die richtigen Bahnen lenken können, aber ganz ehrlich: wenn ich jetzt nach fünf Jahren zurück blicke, haben wir uns mit einem weißen Schäferhund als Ersthund völlig übernommen und ich kann dir gar nicht sagen, wie viel Zeit für mich drauf ging - ich glaub ich hab vermutlich das Wissen in mich reingepresst, was manch einer sich in Jahren aneignet und wie gesagt: ohne ein halbes Jahr Urlaubssemester: Keine. Chance.


    Dazu kommt ja, dass du eigentlich Angst vor Hunden hast - wir, mein Mann und ich wir wollten ja ganz bewusst einen weißen Schäferhund, weil "die ja sanfter sind als Deutscher Schäferhund". Wir haben vermutlich die selben positiven Rassebeschreibungen gelesen wie ihr, deshalb gehe ich jetzt nur auf die Dinge ein, die man nicht so oft liest.


    Sanft?


    1.) Meine ist letze Woche von einer anderen weißen Schäferhündin angegriffen worden. Die können genauso nach vorne gehen, je nach dem wie sie sozialisiert worden sind und ob sie denken, sie sind der Part, der die Entscheidungen trifft und handelt.


    2.) Ich musste Mal auf ein Grundstück fahren und Pferdefutter abholen, auf dem ein weißer Schäferhund angeschossen kam, bei dem ich gedacht habe, er zerfetzt jetzt gleich die Autoreifen


    Sensibel?


    JA! Aber das kann ein furchtbarer Nachteil sein, weil der Hund sehr leiden kann unter einer lauten Geräuschkulisse oder weil nicht sensibel genug auf seine Signale eingegangen wird. Sensibel bedeutet auch, dass schnell Fehler passieren, die nur schwer wieder herauszubekommen sind. Außerdem reagieren sie auch blitzschnell und bei der Hundeerziehung kommt es aufs Timing an - in der Regel muss man sekundenschnell und vorausschauend reagieren und das muss man erst lernen. Mein Glück: Ich hab Erfahrung mit englischen Vollblutpferden und ein sehr temperamentvolles Pferd gehabt, das sich schnell erschrocken hat und man deshalb sehr vorausschauend sein musste - mein Partner hatte wesentlich mehr Probleme mit dem Timing als ich - Ich vermute ich hatte durch die Pferdehaltung einen riesen großen Vorteil.


    Als Anfängerin frag ich mich manchmal, wie heftig das mit einem triebstarken Gebrauchshund wie einem Malinois dann wohl ist, weil mir meine weiße Schäferhündin schon extrem schnell von der Reaktion her vorkommt.


    Also nochmal !meine! ehrliche Zusammenfassung, meiner Erfahrungen und der negativen Punkte von allen Weißen, die ich kennen gelernt habe:


    haart fürchterlich, kann sehr nervös und schnell gestresst sein, sehr reizoffen, reagiert unglaublich schnell und bei Anfängern oft schneller als du, kann sich auch stark reinsteigern, braucht eine klare Führung, hat auch sehr viel Kraft,


    Bitte kein weißer Schäferhund...es ist vielleicht nicht so eine Vollkatastrophe wie Mali und Co bei Anfängern, aber das Risiko, dass es Probleme gibt ist immer noch (meiner Ansicht nach) viel zu hoch.

  • Er ist ja auch nicht dumm er versteht schon was ihr schreibt und ich sage. Aber für ihn platzt gerade ein Traum. Er sucht nach Kompromisse mit denen wir beide glücklich sind. Aber da ich zu wenig über Hunderassen weiß Frage ich hier nochmal nach ich weiß nicht einmal was ein Herder für eine Rasse ist. Daher glaube ich ihn wenn er sagt das es einfachere Rasse ist.


    Sollte mein weiteres nachfragen nicht erwünscht sein lasse ich es. Sorry dafür.

    Hey schaut doch mal beide bei einer Schäferhund Ortsgruppe vorbei. Für ein paar Wochen regelmässig ins Training, als wäre der Hund schon da. Schaut euch einfach mal an was man da so macht und stellt den Leuten Fragen.


    Mit Unterstützung und einer vernünftigen Ortsgruppe (also ein Schäferverein) könnte sein Traum vom Schäferhund wahr werden. Er muss sich halt vom typischen Schutzhundbild verabschieden und sich da auf Leute einlassen die einem effektiv die Praxis zeigen.


    Das ist das Beste was ihr beide tun könnt. Wir können hier im Forum weiter draufhauen, warnen und unsere Sicht erzählen, die Praxis ist halt immer noch die beste Art sich zu informieren und das am besten bei Leuten die solche Hunde seit Jahren oder Jahrzehnten führen.

  • Was mir beim Nachdenken noch eingefallen ist und wichtig erscheint:


    Eure Kinder sind jetzt 2 und 4 Jahre alt. Sie werden die meiste Zeit noch in eurer Obhut sein und ihr verbringt sicher sehr viel gemeinsame Zeit. Die Alltagsaktivitäten und Hobbies der Kinder sind sicher noch recht überschaubar und finden mit euch gemeinsam statt.


    Warte mal ab, wie es in ein paar Jahren aussieht. Schule mit anschließend konzentriert Hausübung machen und nebenan ein Hund, der raus muss und das spielende Geschwisterchen. Schulausflüge mit Elternbegleitung, Pyjamaparties, Elternabende, vielleicht Musikschule oder Sportverein. Einladungen zu Spielnachmittagen, zu Geburtstagsfeiern, zu Kinobesuchen. Hinbringen, abholen, mit und ohne Warten auf den Nachwuchs, oft alle Kinder gleichzeitig zu unterschiedlichen Orten.


    Eine Gegeneinladung wird auch erwartet, schließlich will man nicht, dass das eigene Kind zum Außenseiter mutiert. Also fremde Kinder im Haus. Diese Kinder sind womöglich auch nicht hundeerfahren, müssen ständig beaufsichtigt und auch mal gemaßregelt werden.


    Das vertragen viele Eltern dann gar nicht und werden stinksauer, verlangen, dass der Hund weggesperrt wird. Eltern sind halt oft sehr ängstlich wegen des Hundes oder sie ekeln sich. Übernachten lassen das Kind dann auch die wenigsten bei dir. Die bringen das eigene Kind dann oft zu anderen Freunden oder kommen gar nicht mehr. Rate mal, bei wem deine Kinder dann auch nicht mehr willkommen sind!


    In diesem Alter schleppen viele Kinder mehrmals im Jahr einen Infekt an. Gassi gehen, wenn das Kind mit Fieber und Erbrechen zu Hause liegt? Ok, dann den Hund in den Garten lassen! Blöd, der hat grad selber Würmer! Will ich dann, dass mein Kind dort spielt, wo ich vor einer Stunde Hundekot aufgesammelt habe?


    Irgendwann will man auch zu zweit wieder mal in ein Konzert oder einfach nur auf ein Bier. Babysitter? Einer, der auch gleichzeitig weiss, wie man mit dem Hund umgeht und darauf achtet, dass nichts passiert. Die Oma hat Angst vorm Hund, wen könnte man sonst noch fragen? Dann geh du mit Freunden, ich bleib zu Hause.


    Es ist wirklich nicht einfach, alles gut unter einen Hut zu bekommen. Je "einfacher" der Hund ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass es klappt. Diese Machbarkeit ist so in riesiger Zugewinn für die ganze Familie, dass man wohl jegliche Ambitionen, sich einen Spezialisten ins Haus zu holen, auf etliche Jahre ad acta legen kann.

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