Schutzhund und Kinder ist das sicher?

  • Wenn der Mann gerne Videos in den sozialen Medien guckt, ums ich fortzubilden, würde ich mal die Kanäle und FB Seiten von SinL (start ins neue Leben) und Thomas Baumann empfehlen. Da kann man nämlich sehr eindrucksvoll sehen, was dabei rauskommt, wenn es mit solchen Hunden schief geht.

    Und zwar nicht die Sportausbildung, sondern wenn die Alltagserziehung schief läuft, denn daran hakt es in den meisten Fällen einfach.

  • Aber nur, wenn die ganze Familie mit dieser Art Hund kann und will!

    Und da ist dann die große Frage: Wie sollen 2 Anfänger und 2 kleine Kinder überhaupt wissen, ob sie können und wollen?


    Ohne Hundeerfahrung hat man keinen blasen Schimmer was "Probleme nach vorne lösen" "hochdrehen" "Trieb" und all das überhaupt bedeuten und im Alltag mit sich bringen.

  • Meine Meinung dazu


    1. hier könnte vernünftig denkend eigentlich schon Schluss sein. Wenn nicht alle den Hund wollen - dann ist das mMn zum Scheitern verurteilt.


    2. nein


    3. nein


    4. nein


    5. vertraue auf DICH!


    6. der nächste Punkt, an dem vernünftig denkend erstmal ein Break eintreten müsste.


    7. nein, weiß er nicht. Allein mit den normalen Bedürfnissen des Hundes und "normaler 08/15 Erziehung" ist man länger unterwegs


    8. und spätestens hier muss das Thema bei Euch vorbei sein. DAS HAT KEINEN SINN! Weder mit einem Schäfer- noch einem anderen Hund. (meine bescheidene Meinung ist - JEDER der Familie muss an dem Thema Interesse haben und mitmachen).

  • Korrekt ausgebildete und geführte Hunde aus dem Schutzhundesport, vollkommen egal welcher Rasse, sind nicht gefährlicher, als jeder andere Hund auch. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass sie durch die intensiven Einheiten Unterordnung mitunter eher leichter und sicherer zu führen sind, als manch ein unerzogener Hund.

    Gebe ich meinem Hund das Kommando zum Beißen ohne einen passenden Gegenstand in Sichtweite, fängt er vor Frust an zu bellen, weil er mich nicht versteht. Er kann, soll und wird nicht in Menschen beißen, sondern in klar sichtbare, eingeübte, bekanntenund ritualisierte Gegenstände.


    Mein DSH Rüde wohnt und arbeitet mit mir im Kinderheim, 3-5 Kleinkinder zwischen 4 und 7 Jahren sowie ein Teenie sind ständig um ihn herum, bei den Kleinen teils mit sehr irrationalen und unvorhersehbaren Verhaltensweisen.

    So einen unglaublich gutmütigen, geduldigen, freundlichen Hund wie Mailo habe ich noch nie gesehen.

    Er ist entspannt, weil er es sein darf. Weil er gelernt hat, dass es Regeln gibt, damit sowas möglich ist und alle wissen, dass ein Verstoß gegen diese Regeln schlichtweg nicht zur Debatte steht.

    Die kleinen Kinder beaufsichtige ich engmaschig, wenn der Hund in der Nähe ist, der Teenie weiß, was er darf und was nicht.

    In dem Rahmen klappt es super mit dem Zusammenleben.


    Jetzt.

    Als Welpe und Junghund war er freundlich, aber sehr anstrengend. Gebrauchshund halt. Energie ohne Ende, massiv Grenzen ausgetestet, mich in den Wahnsinn getrieben. Er hat gejagt, ist abgehauen, hat alles kaputt gebissen, Beißhemmung gab es lange Zeit gar nicht. Meine Hände… ich war kurz davor mit Fleischerhandschuhen zu schlafen. Und mit Schuhen. Mein kleiner Raptor :smiling_face_with_hearts:

    Aber ich wollte diesen Typus Hund, genau diesen Hund, mit all seinen Special Effects.


    Der heutige Zustand erforderte unglaublich viel Engagement, Zeit, Geld, Lernbereitschaft.

    Ich trainiere täglich mit dem Hund, meist abends oder Vormittags. Mein Hund ist jetzt fast 5 Jahre alt und genau so lange trainiere ich mit ihm. Vom ersten Tag an, den das kleine plüschige Terroristenwollknäuel bei mir ist.

    Jeden Tag. Egal ob +40 oder -20 Grad, ob Regen, Sonne, Tornado. Egal ob Fieber, gebrochenes Bein, Brechdurchfall. Egal ob ich vorher schon 10 Stunden arbeiten war oder es im Nachgang noch muss. In Extremfällen passe ich nur das Training dem Wetter und/oder meinen Möglichkeiten an.

    Zusätzlich zu den Gassigängen.

    Ich arbeite systematisch - habe einen Trainingsplan, analysiere die Schwachstellen meines Hundes und passe den Plan an. Es schauen immer wieder Menschen von außen drauf und korrigieren mich, ihn, uns.

    Das ist nicht das, was man bei Instagram oder YouTube sieht. Wir gehen nicht auf den Platz, beißen in den Ärmel, werfen den Helfer um und fahren heim.


    Bis das einmal (!) passieren kann, hat man jahrelanges Training hinter sich, einige Tausend Euro an Kosten, genauso viele gefahrene Kilometer und unzählige Stunden des Wartens am Platzrand.


    Ich fahre mehrmals im Jahr auf Trainingsseminare für jeweils mehrere Hundert Euro.

    Von 8-21 Uhr sind wir auf dem Platz. Alle.

    Jeder einzelne Hund kommt 1-2 Mal für je ca 20-30 Minuten dran, manchmal 3 Mal. Der Rest ist… Warten. Helfen. Lernen.


    Will dein Mann das?

    Willst du das?

    Und könnt ihr das?

  • ausgebildete und geführte Hunde aus dem Schutzhundesport, vollkommen egal welcher Rasse, sind nicht gefährlicher, als jeder andere Hund auch

    Einen Schäferhund (wenn der deutsche damit gemeint ist) mit kleinen Kindern zu halten ist per se absolut nicht empfehlenswert, bei so einer unberechenbaren Rasse.

  • ausgebildete und geführte Hunde aus dem Schutzhundesport, vollkommen egal welcher Rasse, sind nicht gefährlicher, als jeder andere Hund auch

    Einen Schäferhund (wenn der deutsche damit gemeint ist) mit kleinen Kindern zu halten ist per se absolut nicht empfehlenswert, bei so einer unberechenbaren Rasse.

    Gut ist in Ordnung.


    Ich weiß zwar nicht, wo du in meinem Beitrag gelesen haben willst, dass ich explizit empfehle, sich einen (deutschen) Schäferhund ins Haus zu holen, aber okay.


    Du darfst deine Meinung haben und ich sie für Bullshit halten.


    Und beides ist okay :smirking_face:

  • DSH sind unberechenbarer als andere Rassen?

    Ich hab bestimmt den Humor/die Ironie überlesen, oder?

    Falls ernst gemeint: Begründung?

  • Eins muss man eventuell auch noch anmerken. Bei den ganzen bunten Filmchen auf Youtube und Co. Viele davon richten sich nicht an den deutschsprachigen Markt. Wenn es dann in Richtung personal protection dog oder so Scherze geht, verließe man, selbst wenn man es schaffen würde, einen Hund selbst nach Videotutorial auszubilden (und das ist halt nicht realistisch, dass man das ohne Vorkenntnise auch nur irgendwie sinnvoll schafft) sehr schnell den Boden des Legalen.

    Ein mitteleuropäischer Hund darf: beeindruckend aussehen, mehr nicht.

    Auch gezeigte Ausbildungsmethoden und Hilfsmittel sind da keineswegs immer alle legal hierzulande.


    Und echter Sportschutz: ist mindestens ein viertes Kind vom Aufwand her, das dritte Kind ist schon der Hund und seine Bedürfnisse im Alltag. 7 Tage die Woche.

  • ausgebildete und geführte Hunde aus dem Schutzhundesport, vollkommen egal welcher Rasse, sind nicht gefährlicher, als jeder andere Hund auch

    Einen Schäferhund (wenn der deutsche damit gemeint ist) mit kleinen Kindern zu halten ist per se absolut nicht empfehlenswert, bei so einer unberechenbaren Rasse.

    Beziehst Du das ganz explizit auf den Eingangspost der TE? Oder findets Du ganz allgemein, dass der DSH unberechenbar ist?

    Denn der DSH ist ja nun mal sogar sehr berechenbar und nicht umsonst bei diversen Behörden und Institutionen im Einsatz (und ich meine nicht nur bei der Polizei sondern auch als Blindenhund, Rettungshund, etc....)

  • Einen Schäferhund (wenn der deutsche damit gemeint ist) mit kleinen Kindern zu halten ist per se absolut nicht empfehlenswert, bei so einer unberechenbaren Rasse.

    Kein Hund ist unberechenbar.

    Es fehlt nur zu vielen Hundehaltern - wie dir augenscheinlich auch - das nötige Wissen, um solche Hunde einschätzen und führen zu können. Der Umgang wird halt für viele leider schwierig, wenn eine Hunderasse nicht jede Dummheit verzeiht, sondern auch mal auf Dummheit und Ungerechtigkeit reagiert, einfach weil man zu sehr darauf gedrillt wurde von Gesellschaft und Medien, dass ein Hund alles zu ertragen hat.

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