Familienhund und Kinder - Gefährlich wann und wieso?

  • Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht wie das heute so ab läuft ( hab mit Kindern allgemein nicht viel zu tun da keine im näheren Umfeld, mit Ausnahme der Nachbarschaft), aber ich hätte damals nen Anschiss kassiert, wäre ich einfach zu nem fremden Hund ( oder anderem Tier) hin gerannt.

    In den drei Jahren mit Sunny, hell, klein, immer noch ein Baby-Gesicht und damit ein Kindermagnet habe ich ein einziges Mal erlebt, dass ein Vater seine Tochter rigoros mit dem Worten "wir hatten das Thema schon: Du läufst nicht zu fremden Hunden"

    Ansonsten is man hier der Meinung, ein Hund muss a) Kinder mögen, b) sich alles gefallen lassen.

    Joa... da spiel ich nicht mit, und ecke deswegen auch oft an und vermeide Kontakt entsprechend zumal Sunny Kinder, die was von ihr wollen, richtig scheisse findet.

  • Ganz ehrlich, müsst ihr echt Kinder anschreien, weil ihr sonst nicht verhindert könnt, dass es zwischen Hund und Kind zu einer Konfrontation kommt? Das bringt dem Hund, wenn er durch das Kind verunsichert wird, ja nun auch nicht gerade weiter. In der Regel kann man doch wirklich vorausschauend agieren und rechtzeitig etwas sagen, den Hund zurücknehmen oder das Kind abblocken

    Da Kinder auch mal um Ecken rennen oder, in meinem Fall, in der Bahn mehrere Reihen weit unter den Sitzen zu meinem Hund hinkriechen, ja, ich schrei fremde Kinder zur Not an. Meistens reicht aber ein scharfes "Nein!", damit die Kinder sich verkrümeln. Meinen Hund bringt das übrigens weiter, weil er Kindern gegenüber nicht unsicher ist, sondern sie schlicht und ergreifend nicht leiden kann. Ich schrieb es ja hier, er war drei Jahre lang Kinderspielzeug, das führte zu einer heftigen Abneigung. Wenn ich Kinder deutlich abblocke, steht er entspannt neben oder hinter mir und lässt mich machen, eben WEIL er lernen durfte, dass ich lästige Kinder blocke.


    Picard hatte ja nicht so viel Kontakt zu kleinen Kindern, weil ich keine im Umfeld habe, aber er ist mit denen, die wir so treffen, genial. Erst neulich in der Bahn kam wieder ne Mutter mit Kind im "lernt grad laufen"- Alter an, das die Hunde kennen lernen wollte, die beide mit Drahtmaulkörben ausgestattet waren. Nachdem ich Picard den Korb abgemacht hatte (Drahtkorb bei Knutschversuch im Gesicht kommt nicht so gut), konnte das Kind knuddeln und wurde abgeschnuppert und geknutscht. Komischerweise finden es ganz kleine Kinder irre witzig, wenn Picard sie küsst.

    Spuk lag total entspannt neben mir und war froh, dass er seine Ruhe hatte. Also ja, uns passiert es regelmäßig, dass Kinder streicheln wollen.

  • Also ja, uns passiert es regelmäßig, dass Kinder streicheln wollen.

    Das passiert uns auch. Aber eben nicht ohne zu fragen. Zum Glück. :-)

  • Also wir haben ja Kinder und Hunde. Unsere Kinder haben gar nicht das Bedürfnis fremde Hunde zu streicheln. Und wenn dann setzt die große sich in großen Abstand seitlich und fragt den Hund ob er Kontakt möchte. Natürlich wird auch vorher gefragt. Und da musste ich nicht dran runterziehen. Wir thematisieren das viel, reden darüber und machen es vor. Ich streichle fremde Hunde ja auch nicht.


    Ich bin ja viel auch mit den Hunden an Schule und Kindergarten. Unsere Hunde dürfen erst Kontakt aufnehmen wenn es abgesprochen ist. Genauso wie es fremde Kinder auch erst dann dürfen. Ich blocke fremde Kinder sobald ich es kommen sehe. Ich schreie nicht, denn im Zweifel verunsichert das meinen Hund so, dass er demnächst andere Kinder doof findet.

    Die meisten Kinder fragen aber und mal sage ich ok und mal Nein. Einfach nach Stimmung des Hundes. Unsere Große erklärt den anderen Kindern auch gerne worauf sie achten müssen. Das finde ich richtig gut. Zudem lasse ich die Leine locker und den Fluchtweg nach hinten immer offen. Geht der Hund ins meiden, nehme ich ihn hinter mich und schaue das kein Kind hinterher läuft.

  • Ganz ehrlich, müsst ihr echt Kinder anschreien, weil ihr sonst nicht verhindert könnt, dass es zwischen Hund und Kind zu einer Konfrontation kommt? Das bringt dem Hund, wenn er durch das Kind verunsichert wird, ja nun auch nicht gerade weiter. In der Regel kann man doch wirklich vorausschauend agieren und rechtzeitig etwas sagen, den Hund zurücknehmen oder das Kind abblocken. Wenn ich einen Hund habe, bei dem ich wirklich Angst haben muss, dass er schnappen könnte, wenn er plötzlich doof angefasst wird, dann hätte der bei mir in unübersichtlichen Situationen einen Maulkorb auf, das hat dann auch noch den Nebeneffekt, dass alle dann einen Bogen um den "gefährlichen" Hund machen und der seine Ruhe hat.

    Wenn es anders nicht geht - JA!



    Und wie gesagt gibt's genug andere Gründe außer nen schnappenden Hund, die ausreichen dass das Kind trotzdem gefährdet wird.

    Wie soll ein Maulkorb bspw verhindern dass das Kind umgebolzt wird? Das bekommt dann zusätzlich noch Metall gegen den Schädel - na herzlichen Glückwunsch. :hust:

  • Also ja, uns passiert es regelmäßig, dass Kinder streicheln wollen.

    Das passiert uns auch. Aber eben nicht ohne zu fragen. Zum Glück. :-)

    Hier leider schön regelmäßig. Meist mit selig lächelnden Eltern im Hintergrund, die bei meinem Blocken dann zickig werden.

  • Ich bin ja immer wieder überrascht. Jetzt hab ich hier zwei cremefarbene Wuschelchen sitzen, aber bis auf sehnsüchtige Blicke von Jung und Alt und einem einzigen Mal, wo ein Mädchen allen Mut zusammen genommen hat und gefragt hat, ob sie streicheln kann, hat hier noch nie jemand versucht, gefragt oder ungefragt an meine zwei Hunde zu kommen.


    Ich führe sie aber immer abgewandt, vorausschauend, wechsle auch kurz vor dem erwarteten "Zusammentreffen" den Hund auf die andere Seite oder weiche aus und hab immer meinen Körper oder wenigstens mein Bein dazwischen, wenn ausweichen nicht geht.

    Im Biergarten sitze ich oft rittlings auf der Bierbank, Jack zwischen meinen Beinen ruhend, so dass ich ihn auf jeden Fall vor Belästigungen durch Hunde und Kinder schützen kann.


    Zudem habe ich den Todesblick vervollkommnet, wodurch ich fremdem Menschen nonverbal und telepathisch ein "Schleich di!" zukommen lasse :D



    Klappt ganz gut. Und wenn mir Menschen im spontanen Plausch sympathisch sind, frage ich die schon auch gern mal, ob der Jungspund mal an ihnen bitte schnüffeln dürfte oder sie Lust haben, bei Sympathie seinerseits ein Leckerli zu werfen.


    Er soll ja andere Menschen schon positiv verknüpfen, auch rennende, schreiende Kinder, die wir uns durchaus anschauen. Das soll ein Hund, sofern es sein Nervenkostüm zulässt, durchaus auch kennenlernen und einordnen dürfen. Nur soll er es halt als positiven Lernerfolg verbuchen und nicht als Kxxxsituation.

  • Passiert euch das oft mit fremden Kindern?

    Erschreckenderweise: Ja.


    Großstadt NRW. Nastro ist hell und süß - und ZUM GLÜCK findet er Kinder super.

    Kennt ihr dieses "WAUWAUWAU" das Kleinkinder oft rufen, wenn sie einen Hund sehen? Er weiß, dass er ein wauwau ist - hört er das Geräusch sucht er das Kind und will hin.

    Vorsichtig werde ich nur, wenn Eltern ihr Kind einsammeln und das Kind weiter bei Nastro bleiben will und anfängt zu weinen - dann kommt Spannung in den Hund. Keine Ahnung, ich glaube, er mag die Eltern dann nicht.


    Aber ganz ehrlich? Hätte ich einen Hund, der weniger kinderverrückt ist? Ich glaube, der hätte einen Maulkorb drauf, wenn ich im Straßencafé sitze - denn ich habe mind. einmal im Monat Kinder am Hund, ohne dass vorher gefragt wurde. Die sind plötzlich da.

  • So mach ich das auch - immer auf die andere Seite bei Kindersichtung, loben wenn der Hund bei rennenden/schreienden Kindern ruhig bleibt.

    Früher wars mal so dass sie rennende Kinder total kirre gemacht hat, hat sich mittlerweile aber gelegt.

    Das einzige was hier tricky ist, sind Interaktionen, vereinzelt wenn sich ein Kind sehr sonderbar verhält aus ihrer Sicht ( also sowas wie bspw Kind im Spiderman Kostüm, kletternd am Geländer oder sowas), oder wenn es Stress gibt.

    Mit Stress meine ich sowas wie bspw Kind macht irgendwas falsches, Mutter schreit es an.

    Aus irgendeinem Grund, findet sie das total ätzend.

    Wenn ein Kind nur schreit, ist das egal.

    Wenn sich Erwachsene streiten, ist das egal.

    Wenn aber Eltern und Kind streiten, schaltet sich automatisch der Wachmode ein. :ka:



    Also um es nochmal zu sagen : Perse sind solche Nerv-Begegnungen ( also Kinder die auf uns zu rennen) eher die Ausnahme.

    Aber - aufgrund dessen weil hier die Menschendichte allgemein relativ hoch ist, kommt es eben durchaus mal vor, insbesondere wenn das Wetter schön ist.

    Prinzipiell gehe ich vorausschauend Gassi - muss ich ohnehin bei ihr, vollkommen abgesehen von Kindern gibt's genug Gründe dafür.

    Und - wenn ich den Eindruck habe dass es nötig habe, kommt auch mal der Maulkorb drauf.

    Jedoch nicht in Parkanlagen, nicht im Wald, nicht auf dem Feld, sofern nicht grade Giftköder verteilt werden.

    Der kommt überall dort drauf, wo enger Menschenkontakt unvermeidbar ist. Also im Zoogeschäft, in der Bahn, im Einkaufscenter, in der Bank, beim Tierarzt bspw.


    Wenn ich Kinderansammlungen sehe, kann ich diese einfach umgehen.

    Wenn ich ein Kind sehe, habe ich ein Auge drauf und führe den Hund entsprechend.

    Und ich weiß, dass ich einen Hund habe, der relativ lange braucht bis er zu beißt.

    Somit sind das in etwa die selben Bedingungen wie mit unserer damaligen Westie Hündin.


    Der Unterschied ist nur der, dass 19 Kilo allein durch die Körperkraft ein kleines Kind böse verletzen können - im Gegensatz zu 9 Kilo Terrier.

    Aber auch dann - beide Hunde mach(t)en sich dann auch laut bemerkbar.

    Und spätestens wenn ein Kind vom Hund angebellt wird, hält es Abstand.

    Das macht sie schlauer als die ein oder anderen Erwachsenen...

  • Wir persönlich sind bisher auch zum Glück größtenteils verschont geblieben, bis auf eine extrem beschissene Situation, mit schon älteren Kindern, die meine Hündin zum Glück weder mit Kindern noch mit Fahrräder im allgemeinen, leider aber mit laut bremsenden Fahrräder, wie ich deutlich später rausfinden musste :pouting_face: , verbunden hat.

    Ansonsten (mit meiner Hündin) harmlose Sachen, wie bellende Kinder.

    Aber wenn man mal betroffen sein sollte, ist das halt eine beschissene Situation.


    Eins der Kinder meines Cousins hat mal nach dem Gesicht unseres damaligen Familienhundes gegriffen, Familienhund hat ordentlich die Zähne gefletscht, fand man lustig, meine Mutter hat dann das Kind vom Hund weggeholt.

    Zu meiner damals noch jungen Hündin wurde großer Abstand gehalten, Boxer waren als gefährlich und scharf abgespeichert, der Bordercollie(mix) als nett.


    Allerdings benehmen sich wirklich auch erwachsene Menschen manchmal daneben, da muss man sich nicht wundern wenn Kindern nicht vermittelt wird wie man sich Hunden und Tieren im allgemeinen gegenüber verhält.

    Bsp. ältere Frau die meiner Hündin einfach mal so im vorbeigehen den Kopf tätscheln wollte, eine ebenfalls ältere Frau die auf unser Grundstück gelaufen ist, um mit meiner am Gartentor pöbelnden Hündin zu reden und ein Packetbote, der einfach mal seine Hand durchs Tor gestreckt hat, er hat sie dann zurück gezogen als das Zickilein "Mord und Totschlag" geschrien hat.

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