Familienhund und Kinder - Gefährlich wann und wieso?

  • Ich habe alle meine Hunde geliebt und geschätzt. Vertraut hab ich ihnen auch - außer es ging um mein Kind und generell ihrem Verhalten gegenüber anderen Lebewesen. Denn wie soll ich die Hand für meinen Hund ins Feuer legen, wenn ich nicht einmal bei engen Verwandten abschätzen kann, was die als Nächstes tun werden? Und ein Unglück ist schnell passiert.

    Daher war mein Sohn lange Jahre nie alleine mit dem Hund. Und als Baby auch nicht mit den Katzen, denn ich kenne ihre Vorliebe sich auf meinem Hals hinzukuscheln und zu schlafen nur allzu gut. Mich störts auch nicht wenn der Katzenhintern mitten auf meinem Gesicht liegt, (außer ich habe gerade Creme aufgetragen :fear: )bei einem Baby eine Katastrophe.

    Wenn ich mir auf Youtube Videos ansehe, wo Babys auf z.B. auf Molossern oder Huskys herumkugeln, frage ich mich schon woher die Eltern ihr Gottvertrauen hernehmen.

  • Sorry für die Schreibfehler oben, war bis eben am Handy im Forum. Habe nun aber an den Rechner gewechselt.


    Zum eigentlichen Thema:

    Generell bin ich der Meinung dass man alle Rassen in Haushalten mit Kindern halten kann. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich finde dass man jeden Hund einer Rasse in einem solchen Haushalt halten sollte. Außerdem geht es ja im Alltag auch noch um viele andere Einflüsse die das Thema eben kompliziert machen. Hab ich ein Kind das viel Besuch einlädt? Dann muss es vielleicht eher kein Herdenschutzhund sein. Einfach als kurzes Beispiel.


    Ich persönliche finde viele Terrier-Rassen übrigens weitaus bedenklicher im Kontakt mit Kindern als einige Gebrauchs- oder Herdenschutzhunde. Unterm Strich liegt es aber ausschließlich an den Eltern der Kinder bzw. eben den Haltern der Hunde ob es funktioniert oder ob es schief geht. Ein gut sozialisierter, gut geführter Gebrauchshund kann sein Leben lang problemlos mit Kindern zusammen leben, während der Collie eben doch mal zuschnappt weil die Eltern nicht dafür sorgen dass der Collie eben keine Modepuppe ist. Die Kinder müssen lernen dass der Hund nicht genervt wird, der Hund muss lernen dass er die Kinder nicht als Spielzeug sieht und sie nicht zu beschützen hat.


    Hund und Kind im gemeinsamen Haushalt bedeutet einfach Management, Regeln für alle Beteiligten und logisches Denken.


    Als Kind wurde ich übrigens von einem Pekinesen gebissen. Ich finde trotzdem, dass man Pekinesen generell in Familien halten kann. :schweig:

  • niemals niemals?

    Hast du glaub ich mal was zu gesagt

  • Um dazu was zu sagen oder "eine Meinung" zu haben bin ich viel zu selten im Forum unterwegs, die Auslagerung des Themas Gebrauchshund und Kind im gemeinsamen Haushalt (Das zweite Thema auf das sich einer der Posts hier bezieht kenne ich zum Beispiel gar nicht) finde ich in dem Falle sinnvoll da ich wirklich hoffe dass sich die TE des Ursprungsthread nochmal meldet und sie sich mit ihrem Mann gegen die Anschaffung des gewünschten Hundes entscheiden.


  • Ich kenne wirklich viele Hunde. Der Hund der die meisten und heftigsten Beissvorfälle mit Kindern hatte war ein sehr junger, papierloser, gelber Labbi. Der Familienhund schlechthin. Dafür auch Hunde die typbedingt nicht ganz ohne sind mit Mensch/Hund die absolut problemlos in ihren Familien sind.

    Also nein, ich finde auch die Rasse spielt da - insofern sich die Halter dessen bewusst sind was sie da halten und wie sie diese Rasse zu halten haben - absolut keine Rolle.

    Ein junger Mali bei einem Ersthundehalter mit kleinen Kindern ist was anderes als ein gut geführter Mali in einem Haushalt mit kleinen Kindern.

    Ersetze Mali mit jeder anderen vorurteilsbehafteten Rasse

  • Ich würde mal sagen, da spielen recht viele verschiedene Faktoren mit rein. Egal welche Rasse. zB. unbekannte Vorgeschichte, weil aus dem TS, Alter und eventuelle Schmerzen, Umgang, usw. usf. :ka:

    Und nein, nur weil es ein HSH ist, heißt das doch nicht zwangsläufig, dass der für die eigenen Kinder eine Gefahr darstellt. :ka:  :skeptisch2:

  • Ich mag nur was zum WIESO sagen.


    Weil Kinder einfach noch nicht gelernt haben, die hündische Kommunikation richtig zu verstehen. Geht auch schwer, weil 99% aller nicht-DF-Hundehalter nicht in der Lage sind, den eigenen Hund zu lesen, wie sollen sie das dann ihrern Kindern erklären.....


    Wenn das Kind verstehen würde: Hund möcht grad in Ruhe gelassen werden, dann wär es keine Intelligenzglanzleistung, daß es das auch tut. Die meisten Kindr sind in Bezug auf sowas bei Tieren sogar sehr verständig. Aber: der Erwachsene muß ihnen das erklären, wie das am eigenen Hund aussehen kann, wenn der Ruhe möchte, das Kind kann auch nicht wissen, daß in Hund evtl. Probleme haben könnte, wenn es ihm was wegnehmen will, etc.


    Dieses Nichtverstehenkönnen füht m.E.n. in den meisten Fällen zu Unfällen. Gepaart mit der Tatsache, daß selbst Eltern, di den Hund lesen, verstehen und erklären können, nicht 24/7 um Kind und Hund sein können, in der Aufmerksamkeit grad bei den Nachrichten, dem Putzen/Kochen sind, wenn Kind mit dem Hund interagiert. Und da hilft´s nix, wenn die Mama danebensteht, wenn der Hund mit dem Kind zusammen ist, solange die Aufmerksamkeit grad bei dem Messer ist, mit dem sie den Braten grad tranchiert. Weil da kann sie nicht eingreifen. Und nix erkennen, weil in aller Regel mit dem Rücken zum Kind. Ich ergänze daher: Kind nie allein mit dem Hund durch: Kind nie mit dem Hund alleine, wenn ich nicht 100% im Kopf bei Beiden sein kann.


    Außerdem vollkommen unrealistische Vorstellungen althergebrachter Art: "Ein Hund muß sich alles gefallen lassen" (nein, muß er nicht - der darf Grenzen setzen, wenn er mißhandelt wird, und kommunizieren, wenn ihm was nicht gefällt!! Ein Hund ist kein Steiff-Tier.), "Ein Hund darf nicht knurren", "Der Hund muß uns bewachen" (klar - wenn dann mal die Oma den Garten durch die Gartentüre betritt, weil keiner die Klingel gehört hat, und Kind und Hund außen sind, dann viel Spaß der Oma........ *hust... Hab mal wen getroffen, der stolz drauf war, daß sein Jagdterrier ihn bewacht hat. Glückwunsch...... Der durfte niemandem mehr die Hand schütteln, und hat netmal geschnallt, daß er sich da nen Kontrolletti hergezogen hat mit der Einstellung, der sogar ihn als Halter in seinen Kontakten eingeschränkt hat... Mit der Folge, daß der Hund natürlich eigenverantwortlich Entscheidungen trifft. Dann aber wundern, wenn der Hund mal auf nen Besucher oder Enkel losgeht, der einfach nur das Wohnzimmer verläßt, das Hund grade bewacht.) Das sind einfach falsch, überzogen Erwartungen, das kann Hund nicht leisten. Und das Kind fühlt sich im Recht oder in Sicherheit, weil die Eltern das im Brustton der Überzeugung verkünden, daß der Hund sich das gefallen lassen muß.


    Einfach insgesamt schiefgelaufene Kommunikation, nicht wahrgenommene Kommunikation, oder ignorierte Kommunikation seitens des Menschen. Das dürfte der Hauptgrund sein für gefährliche Situationen.


    Und mit Sicherheit gibt es auch Rassen, die z.B. Ein-Mann-Hunde sind, und daher net so die Begeisterung für das Kind des Halters aufbringen, es gibt welche, die sind eher gutmütig, oder andre, die super reaktionsschnell sind. Terrier, die sich viel gefallen lassen, einfach weil die Schmerzunempfindlicher sind, wenn sie grad wild am Spielen sind, und andre, die grad beim Hochdrehen die Impulskontrolle verlieren. Da spielen mit Sicherheit auch Vorerfahrungen des Hundes mit eine Rolle - kennt er Kinder, wie hat er sie beim Vorbesitzer/Züchter erlebt. Mußte er sich wehren - oder hat er sie als nett und rücksichtsvoll erlebt? Das alles sind Faktoren, die da mit reinspielen. Ist der Hund generell gestreßt, muß ich das erkennen und lasse ihn in solch einer Situation besser mal runterkommen, statt das Kind bespielen zu müssen. Da ist ganz viel auch situationsbedingt, oder hängt vom Individuum ab. Aber läßt sich auch großenteils darauf zurückführen, daß der Halter diese Situationen wahrnehmen, erkennen und adäquat einschätzen können muß, um dann zu entscheiden, wie der Kontakt in dem Moment mit dem Kind gestaltet werden kann (also die Situation moderieren!), oder ob man dem Kind besser erkärt, der Hund is grad überdreht, und sollte erstmal ne Rund schlafen oder so. Kann man ja kindgerecht erklären.


    Der Alltag sieht aber oft so aus, daß sowohl Hund als auch Kind "nebenher" laufen müssen, und man nicht 24/7 nur beim Kind sein kann mit der Aufmerksamkeit - ich sag nur Haushalt, Partner, Telefon, die Tür klingelt, etc. - und damit ergeben sich halt mal blöde Situationen, und ab und an gehen die dann schief. Das ist halt das Leben. Man kann weitestgehend ausschließen mit Aufpassen. Aber wir sind halt alle nur Menschen..... Ich persönlich verhindere z.B. Kontakt von Faro mit den Enkeln. Box zu, Tür zu, Sclüssel rumgedreht und bei mir am Körper. Wenn ich den Kleinen zum Gassi mitnehm, trägt Hund nen Maulkorb. Weil meine Aufmerksamkeit dann beim Kind sein kann, ohne wen zu gefährden. Aber das ist halt nur MEINE Situation, ich seh die Enkel all paar Wochen mal, sonst bin ich alleine und muß damit nicht 24/7 aufpassen. Nur beim Gassi, und dafür langt´s bisher noch immer *gggg Die Situation schaut halt beim Nachnarn A, B und C mit deren Hunden schon wieder ganz anders aus. Das kann man nur selbst sehen, und Lösungen für sich selbst finden, und man muß sich der Risiken bewußt sein. Und je nachdem, wo man in der eigenen Situation die größten Risiken hat, versuchen, selbige so zu minimieren, daß man möglichst wenig eingeschränkt wird oder einschränken muß. 100% eliminieren können wird man alle Risiken nie- eh klar. Da spielt halt oft mal das Leben anders als die Planung. Aber es wär wahrscheinlich schon viel geholfen, wenn manche Leut net so naiv mit überzogenen Erwartungen auf das Tier Hund und an die Planung (oder eben Nichtplanung) der Haltung rangingen....


    Ich würde z.B. im Leben keinen naiven Freuhund, der alle Leut liebt und an jedem hochspringt, und den ich selbst mit einer Hand (ich sag nur Kinderwagen!) kaum halten kann, in Form eines Retrievers zum Kleinkind holen. Mal ganz ab von meinen persönlichen Rassevorlieben, die da bei mir beim Retriever eh gaaaanz laut plärren würden *ggg Auch nen Arbeitshund, der womöglich in der Kleinkindzeit deutlich zu kurz käme, was die Auslastung betrifft (und damit die Reizschwelle deutlich senken kann!!), würde ich in so ner Situation nicht empfehlen. Dann muß man halt evtl. rassebezüglich Abstriche machen, und sich nen Hund holen, der in die Familie/Situation paßt, und zu den Anforderungen, die man hat. Da muß man ehrlich zu sich selbst sein. Nen Jagdterrier beschäftigen, mit Fährten, Trailen etc., während man tagsüber Kleinkind 24/7 alleine betreuen muß, das ist halt oft nicht machbar, wenn da nicht die Oma oder Tante oder ein Sitter das Kind ab und an abnimmt, sodaß ich den Hund auslasten gehen kann, und zwar so, daß ich auch im Kopf bei ihm sein kann. Also die Rasse an sich nicht gefährliche als jede Andre - aber einfach in der Situation vielleicht nicht die optimale Wahl.... Da braucht man was, das einfach mitläuft, und nicht explizit Beschäftigung braucht, und ohne Ebensolche dann irgendwann hohle dreht und nicht mehr beherrschbar ist...... *gg


  • Ja. War der gleiche Hund. Von Welpe an bei uns. Gebissen hat er mit ca. 10 Monaten das erste mal.

    Er hat eine tolle Familie gefunden.

  • ....die Auslagerung des Themas Gebrauchshund und Kind im gemeinsamen Haushalt (Das zweite Thema auf das sich einer der Posts hier bezieht kenne ich zum Beispiel gar nicht) finde ich in dem Falle sinnvoll da ich wirklich hoffe dass sich die TE des Ursprungsthread nochmal meldet und sie sich mit ihrem Mann gegen die Anschaffung des gewünschten Hundes entscheiden.


    Kann ich so zustimmen, übrigens inklusive deinem Spoiler :ops:

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