Familienhund und Kinder - Gefährlich wann und wieso?
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Und jetzt muss ich mal die Lanze für diese kleinen Terroristen brechen, wenn jemand nett fragt ob er streicheln darf dann die Kinder. Im Gegensatz zu Erwachsenen.
So erleb ich das auch bzw. hab das bisher so erlebt.
In meinem alten Wohngebiet gabs sehr viele Kinder. Direkt gegenüber war ein Kindergarten, paar Straßen weiter eine große Schule, einen Fußballverein gabs auch in direkter Nähe ... aufm Weg zum Wald sind wir oft am Spielplatz vorbei spaziert. Hin und wieder haben die Kinder (!) dann gefragt, ob sie meinen Hund streicheln dürfen. Da war ich auch stets freundlich, hab Nein gesagt und gleich erklärt, warum. Dass der Dino das nicht mag, weil er Angst vor Fremden hat, hat denen gereicht - und ganz oft sind die Kinder dann einfach wieder gegangen. Genauso oft gab's dann aber noch Komplimente - der Dino ist so ein hübscher Hund, so ein süßer Hund, der hat so schöne Augen ... damit war das für alle Seiten toll gelöst.
Die Kinder durften nicht streicheln, aber Fragen zum Hund stellen und haben Antworten bekommen.
Ich hab mich gefreut, weil die Kids unsere Bedürfnisse beachten, Interesse zeigen und auch ein Nein akzeptieren. Und weils eben auch oft Komplimente für den hübschen Hund gab. Das übrigens auch einfach so beim Spazieren gehen, wenn wir auf der andere Straßenseite waren - da hatten wirs ein paar Mal, dass ein Kind uns ein "Sie haben aber einen hübschen Hund!" zugerufen hat.
Und Dino war auch zufrieden, weil er bemerkt hat, dass ich die Kinder nicht zu ihm lasse.
Für mich war das auch stets eine gute Erfahrung, weil ich mit Kindern eigentlich absolut nicht "kann" und schnell überfordert bin, wenn die irgendwas von mir wollen.
Kurioserweise wurde ich bisher ausschließlich mit/wegen Dino gefragt, ob man die Hunde streicheln kann. Bin ich alleine mit Bonny oder Masha unterwegs, haben wir unsere Ruhe. Der kleine schwarze Hund ist anscheinend nicht Kindermagnet genug (gott sei Dank, die hat eh Schiss) und der große, teddybärenhafte Hund wirkt wohl einfach durch die schiere Größe schon abschreckend (zum Glück, Masha ist ... nicht mit Feingefühl gesegnet).
Dabei wäre Masha eigentlich der ideale Kinder-Streichel-Hund: die ist tiefenentspannt, mag Menschen, lässt sich gerne betüddeln, hat ne elendig lange Zündschnur ... aber weil sie halt doch ziemlich groß ist, viel Kraft hat und eher grobmotorisch veranlagt ist, bin ich ganz froh, dass wir bisher keine Streichelwütigen hatten.
Viele Erwachsene dagegen, die Kontakt mit meinen Hunden wollten, haben nicht gefragt, obwohl man eh schon miteinander gesprochen hat (da werd ich dann biestig) oder man hatte gedacht, mir fällt es nicht auf, wenn die Hand von hinten an den Hund rankommt. Idealerweise dann, wenn ich mit dem Hund grad in die Bahn einsteigen will.
Übrigens war ich eins dieser extrem streichelwütigen Kinder. Ich bin selbständig zu jedem Hund hin und hab gefragt, ob ich streicheln darf. Wurde mir allerdings auch so eingebläut: immer erst fragen und zeigen lassen, wie und wo. Wenn ein Nein kommt, dann ist das zu akzeptieren.
Ganz viele Hundehalter haben sich darüber gefreut, mir gezeigt, wie ihr Hund gerne gestreichelt wird, haben noch ein bisschen was zu dem erzählt usw. - ich war happy und bin dann wieder selig davongezogen.
Ich kann mich nur an ein "Nein" erinnern. Da war ich tatsächlich etwas bedröppelt, weil bisher durfte ich doch JEDEN! Hund streicheln ... aber ein Nein ist ein Nein und wird akzeptiert. Ende der Diskussion.
Ich denke, es kommt dabei auch darauf an, welchen Berührungspunkt die Eltern mit Hunden überhaupt haben. Meine Mutter z. B. hat Angst vor Hunden, war deshalb sehr vorsichtig, wenn ich mit einem Hund interagiert habe und hat mir deshalb auch eingebläut, dass ich immer erst fragen soll, den Hund erst schnüffeln lassen soll und wenn der weggeht oder sonstwie signalisiert, dass der nicht will, dann ist das so und dann wird dieser Hund eben nicht gestreichelt.
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Karpatenköter du schreibst das gerade größtenteils so als wärst du ich, also wirklich einen Großteil davon erlebe ich 1:1 wie du.
Als würdest du meine positiven Erlebnisse da aufschreiben ohne dass du es wusstest
Ja die positiven gibt es nämlich auch. Es gibt durchaus Kinder die vorher fragen und auch ich erkläre es denen dann, und das verstehen die dann auch.
Genau so mit dem hübschen Hund, das hören wir genau so wie du es beschreibst.
Und dass Erwachsene nicht mal fragen, im Gegensatz zu vielen Kindern, hab ich auch so erlebt. Vor allem als Jimmy noch der süße Welpe war.
Und dann noch auf dem Kopf rumtätscheln weil Hunde das ja angeblich soo gerne mögen
Für mich war das auch stets eine gute Erfahrung, weil ich mit Kindern eigentlich absolut nicht "kann" und schnell überfordert bin, wenn die irgendwas von mir wollen.
Auch damit beschreibst du mich 1:1
Also echt jetzt, auch wenn Kinder absolut nicht meins sind, bei positiv verlaufenden Begegnungen und netten Kindern bin ich doch jedes mal froh.
Wie andere schon beschrieben haben, ist es eben leider so dass die negativ auffallenden sich eher ins Gedächtnis fressen. Aber es gibt GsD ja nicht nur diese.
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Ich sehe hier gerade viele Hunde, die von Kindern Gassi
geführtgezogengezerrt werden.Das sehe ich durchaus auch als Problem.
Dass Familienhunde von den dazugehörigen Eltern als Spielzeug und Beschäftigungsmassnahme für die Kinder benutzt werden. Und es ergeben sich dadurch durchaus unschöne Szenen, sei es, weil die Kinder mit dem Verhalten des Hundes überfordert sind, sei es, weil Fremde ihren Schatziwauzi an den von den Kindern geführten Hund hinlassen und es scheppert, sei es, weil die Kinder so an den Hunden herumzerren, dass ich die Hälschen schon fast brechen höre.
Das ist auch etwas, was ich unschön finde und offensichtlich von den anderen Hundehaltern bzw Eltern so scheinbar nicht gesehen wird, was aber zum Hunde/Familienthema auch dazugehört und Potenzial für Konflikte und Ärger hat.
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Ich sehe hier gerade viele Hunde, die von Kindern Gassi geführt gezogen gezerrt werden.
Ich sehe das hier andersrum, und zwar dass Kinder, die nur wenig größer sind als der Hund selbst, hier von ausgewachsenen Labrador oder auch ein mal einem Leonberger Gassi gezogen werden, alleine.
Es kann immer Situationen geben wo der Hund aufdreht, ich will nicht mit ansehen müssen wie das Kind in hohem Bogen hinterher fliegt
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Was mich in dem Kontext noch interessiert, weil es mir immer wieder auffällt: Warum schafft man sich als Familie ohne Erfahrung einen Hund zu den Kindern an?
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Was mich in dem Kontext noch interessiert, weil es mir immer wieder auffällt: Warum schafft man sich als Familie ohne Erfahrung einen Hund zu den Kindern an?
Weil man die Arbeit unterschätzt? Weil man denkt, mannometer, das/die Kinder habe ich gewuppt, da werde ich einen Hund auch schaffen?
Vielleicht auch weil man mit jüngeren Kindern nicht/weniger arbeitet und zu diesem Zeitpunkt mehr Zeit hat?
Und weil man, du sagst es, keine Erfahrung hat 😉
Es passt ja nicht in jeden Lebenslauf, dass man sich erst einen Hund zulegt und dann 3, 4 Jahre später an die Familienplanung geht (ich kenne viele Frauen, die Probleme hatten Kinder zu bekommen, ich selber hatte insgesamt 5 Fehlgeburten, da dauert es, bis man tatsächlich ein lebendiges Kind im Arm hält)
Oft kommt der Gedanke an ein Haustier auch erst mit den Kindern.
Es läuft ja auch nicht in den allermeisten Familien mit Kindern schlecht, zumindest in meinem Umfeld.
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Was mich in dem Kontext noch interessiert, weil es mir immer wieder auffällt: Warum schafft man sich als Familie ohne Erfahrung einen Hund zu den Kindern an?
Ich glaube oftmals, weil es so "muss". Haus, Kinder, Familienhund - die Vorzeigefamilie.
Dass ein Hund Arbeit macht sehen viele wahrscheinlich gar nicht.
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Meine Hunde sind wirklich cool mit Kindern jeder Größe, wir nehmen uns, wenn wir sie haben und die Kinder süß sind gerne Zeit. Manchmal biete ich sogar an dass gestreichelt werden darf, wenn ich merke dass die Kinder gerne würden sich aber nicht trauen.
Meine Hunde sind bei uns im Verein auf dem Fußball Platz gern gesehene Gäste und die Kinder freuen sich immer riesig wenn IHRE Maskottchen dabei sind
Allergisch bin ich gegen spontan streicheln ohne Fragen, in Café, Biergarten oder Restaurant, vehementes locken und wer seine Kinder mit "ja klar, geht Mal die wuschels streicheln" oder dümmlich grinsend machen lässt, der bekommt nen Einlauf. Gern sag ich gaaaanz laut dass die Hunde Flöhe haben oder beißen da sind die Eltern dann idR sehr schnell.
Ich hasse Kinder nicht generell, aber mir fällt immer wieder auf wie unerzogen sie teilweise sind. Mein Sohn ist 10. Im Leben wäre dem nicht eingefallen mit Kindereinkaufswägen durch den Supermarkt zu rasen und Leute unzufahren oder im Restaurant an andere Tische zu rennen und die Hunde zu knuddeln. Gegen solche Sachen bin ich wirklich allergisch. Klar kannst Mal vorkommen aber wenn ich 80x den Namen des Kindes durch den dem Brülle ist es wie der Rückruf bei hörtnixen. Man kann davon ausgehen dass das nicht das erste Mal vorkommt!
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Darf ich die Gelegenheit hier bitte nutzen, um euch eine Frage zu stellen?
Vorgeschichte: eine Vereinskollegin führt einen achtjährigen DSH aus dem TS. Hoch reaktiv, schwaches Nervensystem, aber klar im Kopf. Ohne bisherige Vorfälle, ohne Auflagen. Training im SV mit sehr fähigen (Gebrauchshunde)Trainern, super Gehorsam.
Meine großen Kinder (13 und 10) sind des öfteren mit am Platz, kennen also das Geschehen, kennen Malis, Rottis und DSH's, wissen, dass man sich nit denen nicht spielen darf, sind selbst von Geburt an mit großen Hunden aufgewachsen (keine Gebrauchshunde), sind recht sicher im Umgang mit Hunden, können Körpersprache relativ gut lesen, haben keine Angst.
Jetzt hat es mit dem Schäfi einen Vorfall mit einem anderen Kind gegeben. Der Bub hat sich vor dem Hund rasch umgedreht, der Hund ist sofort nach vorne. Er war gesichert und die HH hat blitzschnell und souverän reagiert. Mehr als ein kurzer Schreckmoment beim Kind ist nicht passiert (keine Erzählung, ich war direkt daneben). Trotzdem ist sie jetzt natürlich alarmiert und will wissen, was Sache ist. Bei Erwachsenen reagiert er gestresst, nimmt sich aber komplett zurück, Training mit Erwachsenen ist also nicht zielführend.
Sie hat mich jetzt gefragt, ob unsere Jubgs dazu bereit wären, unter kontrollierten Bedingungen (Maulkorb, Leine, doppelt abgesichert durch den Trainer), mit ihr und dem Hund auf den Platz zu gehen. Voraussetzung ihrerseits: wenn sich jemand unwohl fühlt, wird sofort abgebrochen, kein direkter Körperkonrakt, die Jungs müssen den Anweisungen der Erwachsenen top Folge leisten.
Sie sollten am Rand Bälle kicken, mal mit dem Roller vorbeifahren usw., am Hund vorbeilaufen ect. Um mal eine Einschätzung zu bekommen, ob und worauf der Hund reagiert und damit der Trainer mal in natura die Situation sieht.
Frage, vor allem.an die Leute mit Gebrauchshunden: würdet ihr euer Einverständnis dazu geben?
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Frage, vor allem.an die Leute mit Gebrauchshunden: würdet ihr euer Einverständnis dazu geben?
Ich hab keinen Gebrauchshund, aber einen reaktiven Hütehund. Wenn ich überhaupt meinen Senf dazu geben darf( sonst bitte einfach überlesen) - ich würde es nur erlauben, wenn ein Zaun zwischen meinen Kindern und dem Hund wäre.
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