Familienhund und Kinder - Gefährlich wann und wieso?

  • Zu spät aber: Wenn die Jungs wollen und ich den Beteiligten vertraute, würde ich es machen.


    Und zwar weniger wegen des Hundes selbst, sondern weil die Jungs da garantiert nochmal sehr viel über Körpersprache und Reaktion dazulernen könnten. Darum hätte ich mich in dem Alter gerissen, vor allem dann, wenn mir dabei/danach jemand Sachkundiges erklärt hätte, was da gerade abläuft und warum. Ich würde das genauso als Lernerfahrung für die Kinder sehen wie als Test für den Hund.

  • Zu spät aber: Wenn die Jungs wollen und ich den Beteiligten vertraute, würde ich es machen.


    Und zwar weniger wegen des Hundes selbst, sondern weil die Jungs da garantiert nochmal sehr viel über Körpersprache und Reaktion dazulernen könnten. Darum hätte ich mich in dem Alter gerissen, vor allem dann, wenn mir dabei/danach jemand Sachkundiges erklärt hätte, was da gerade abläuft und warum. Ich würde das genauso als Lernerfahrung für die Kinder sehen wie als Test für den Hund.

    Das ist schön zu hören, danke! Während der Prüfung hat die Präsidentin des Vereins (führt selbst einen Mali und einen Hollandse Herder) den anwesenden Personen = Menschengruppe und anwesenden Welpen- und Junghundebesitzern minutiös genau erklärt, was der Hund grad aussendet, was er anzeigt, Körpersprache usw.


    Unsere Jungs hingen, wie wir alle, fasziniert an ihren Lippen :grinning_squinting_face: die haben mit Sicherheit viel migenommen vom heutigen Tag (und sind wieder "gebucht" worden vom Verein, weil sie die Anweisungen brav befolgt haben und viel Gespür für den jeweiligen Hund bewiesen haben, sprich Abstand halten, Geschwindigkeit usw.)

  • Gestern musste ich an diesen Thread denken. Auf einem Spielplatz hat ein Kind von vielleicht 5 Jahren einen weißen kleinen Wuschelwelpen auf dem Arm und rutscht mit ihm die Rutsche runter, klettert dann wieder mühsam hoch aufs Gerüst und es geht in einer Tour weiter.


    Dem armen noch sehr kleinen Hund fallen währenddessen die Augen vor Stress fast raus. Er rutscht dem Kind immer wieder halb aus dem Arm und soll offensichtlich die animierte Kuscheltierfunktion übernehmen. Eltern nicht zu sehen bzw. unbeteiligt.


    Solche Begegnungen rütteln mich immer wach und lassen mich gleichzeitig ungläubig zurück. Die Fähigkeit zur Empathie einem Lebewesen und seinen Bedürfnissen gegenüber ist ganz offensichtlich viel weniger verbreitet als man hoffen würde - und damit meine ich die Eltern.

  • Zitat

    Unsere Jungs hingen, wie wir alle, fasziniert an ihren Lippen

    Das ist doch perfekt, besser können sie gar nicht lernen - also sozusagen Win-Win.

  • Zitat

    Dem armen noch sehr kleinen Hund fallen währenddessen die Augen vor Stress fast raus.

    Absolut gruselig, aber wahrscheinlich nur kurzfristig. Sobald er das erste Mal panisch nach dem Kind geschnappt und es womöglich noch im Gesicht erwischt hat, geht er weg. Dann kann man ihm nur viel mehr Glück wünschen....

  • Selbstverständlich darf das fremde Kind dann streicheln und umarmen. Wir sprechen hier im Thread ja über Familienhunde.

    Und ich blocke sowas konsequent ab. Nando ist auch so ein Kindermagnet, vermutlich umso mehr, wenn unsere eigenen Kinder dabei sind. Dann denken scheinbar sämtliche Eltern, dass der Hund alle Kinder mögen muss und selbstverständlich sich zu benehmen weiß. Aber erstens ist er mit seinen knapp 11 Monaten noch sehr stürmisch und bei nicht standfesten Kindern schnell problematisch. Sobald der Hund nämlich nicht desinteressiert hocken bleibt und alles über sich ergehen lässt, bekommen die meisten dann doch Angst. Und zweitens ist das kein Plüschtier, der Allgemeinhrit frei zur Verfügung steht. Vom Hund wird auch erwartet, fremde Menschen zu ignorieren, das gleiche erwarte ich dann auch von fremden Menschen.

    oder wenn der DLRG davor warnt, dass extrem viele 10 Jahre alte Kinder nicht schwimmen können um nur ein paar Beispiele zu nennen.

    Das hat aber tatsächlich andere Gründe. Mein großer Sohn wird jetzt 9 und es war nicht so einfach bis er schwimmen konnte. Schwimmbäder lange zu, Schwimmkurse sind Mangelware und Kinder die in der dritten Klasse zum Schwimmunterricht nicht schwimmen können lernen das da nicht etwa, sondern werden ausgeschlossen. Und mit einem Nichtschwimmer privat mit Schwimmhilfe ins Schwimmerbecken, um dem Kind schwimmen beizubringen ist auch selten erlaubt.

  • Sobald der Hund nämlich nicht desinteressiert hocken bleibt und alles über sich ergehen lässt, bekommen die meisten dann doch Angst.

    DAS irritiert mich immer am meisten. Meine Hunde sind wirklich lieb, im Sinne von, sie zeigen keine Ablehnung außer einen leicht genervten Blick, wenn zB Kinderhände sie mal aus Versehen ins Gesicht tatschen oder wenn mal ein Kind ein bissel am Fell zieht (das geht natürlich nur beim BC - die reagiert da gar nicht drauf). Gerade bei den Kleinsten kann das ja schonmal passieren. Aber - sobald sie sich bewegen oder auch mal mit der Nase in die Nähe des Kindes kommen, Kontakt aufnehmen wollen, ist das vielen schon zuviel. Die kriegen sofort Angst, bewegen/drehen sich hektisch weg, ziehen die Hand weg usw. Das tut mir sehr leid, denn was denken die eigentlich von einem Hund? Es ist ein Tier, das eine eigene Persönlichkeit hat, das sich eben auch "verhält" und nicht nur stumm und steif rumsitzt. Ich weiß gar nicht, wie ich erklären soll, "warum die das jetzt machen". Weil sie keine Plüschtiere sind?

    In der Form möchte ich das nicht so gerne. Die Hunde sind irritiert und wollen dann einfach weiter. Deshalb halte ich es jetzt sehr, sehr kurz. Bei den zwei kleinsten Mädchen ist es noch am einfachsten, denen reicht 1-2x "ei ei" und dann ist gut. Die größeren Kinder sind viel schwieriger, da gucke ich, dass ich gleich wegkomme.

    -s-

  • Aber - sobald sie sich bewegen oder auch mal mit der Nase in die Nähe des Kindes kommen, Kontakt aufnehmen wollen, ist das vielen schon zuviel. Die kriegen sofort Angst, bewegen/drehen sich hektisch weg, ziehen die Hand weg usw. Das tut mir sehr leid, denn was denken die eigentlich von einem Hund?

    Ist das nicht eine völlig natürliche Reaktion, die erstmal auch gar nicht falsch ist? Wenn ich ein Tier nicht einschätzen kann, dann suche ich Abstand, ziehe mich zurück. Dem Hund gestehe ich zu, sich zurückzuziehen, auch der unsichere Mensch tut das und ich finde das völlig in Ordnung. Das gibt sich ja auch, wenn man häufiger in Kontakt zu einem bestimmten Tier oder einer Tierart oder auch Tieren generell kommt, eine Lernerfahrung.

  • Die Hunde sind irritiert und wollen dann einfach weiter.

    Kinder kriegen oft Angst, wenn der Hund sich dann doch bewegt, sie anschaut oder von sich aus körperlichen Kontakt sucht. Finde ich recht normal. Für viele Kinder ist "Hund streicheln" schön - aber auch spannend und teils eine "Mutprobe".


    Nastro scheint das übrigens zu kapieren. Der nimmt sich dann sofort zurück, guckt also das Kind auch nicht unbedingt weiter direkt an. (Bei Erwachsenen ist er übrigens bei weitem nicht so emphatisch und nett.)

  • Die Hunde sind irritiert und wollen dann einfach weiter.

    Kinder kriegen oft Angst, wenn der Hund sich dann doch bewegt, sie anschaut oder von sich aus körperlichen Kontakt sucht. Finde ich recht normal. Für viele Kinder ist "Hund streicheln" schön - aber auch spannend und teils eine "Mutprobe".

    Das sollte es nicht sein. Wenn ich merke, dass es für Kinder eine Mutprobe ist, breche ich das ab. "Können Sie den Hund festhalten?" Nö, mir ist wichtig, dass eine Interaktion und Begrüßung stattfindet und der Hund nicht als Stofftier wahrgenommen wird. "Wenn du Angst hast, lass es sein". Die meisten stellen dann fest, dass sie doch keine Angst haben. ;)

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