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Ist nur eine Phase.
Früher riefen die Besitzer: „Der tut nix!“
Heute immer öfter: „Der ist sozialisiert!“
Was wird wohl der nächste Spruch werden…?
Rufen sie dann: „Meine Haftpflicht zahlt das!“
?!
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Für mich gehört die Fähigkeit sich in verschiedenen Situationen auf sein Gegenüber einzustellen und angemessen zu handeln zur Sozialkompetenz. Mal als Beispiel, hier gibt es noch viele klassische Höfe mit freien Hofhunden. Zu 99% sind die Hunde sauber in der Kommunikation, wenn's Deppen sind sind die an der Kette, so will es die Dorfknigge. Wir passieren also einen Hof. Hofhund kommt, Körpersprache auf Imponieren (Rute oben, angespannter Gang, Kopf oben und aufmerksame Ohren) und will abchecken. Während man dem Rüden sagen muss dass er jetzt die Arschbacken zammkneifen soll und sich beschnuppern lassen soll, macht die Hündin einen Bogen, beschwichtigt leicht und die ganze Körpersprache von ihr sagt "ey alles klar, wir verhalten uns hier ganz unauffällig, ich weiß dass das dein Hood ist, wir gehen nur hier lang". Der Rüde wäre - würde man ihn machen lassen wie er denkt - so der Typ "ey wasguckstdualta? Willsuaufsmauloderwas?". Sozial kompetent wäre doch zu erkennen, OK das ist das Territorium von dem Hund hier, ich backe lieber kleine Brötchen und signalisiere ihm dass ich keinen Stress mache.
Witzigerweise sind in bekannten Gruppen die Rollen dann vertauscht. Während der Rüde sehr geduldig ist, eher deeskalierend, ist die Hündin der Typ der eher überreagiert. Also innerhalb einer Gruppe zeigt in meinen Augen er mehr Sozialkompetenz.
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Wenn ich hier Vergleiche ziehen würde, dann war Susi eindeutig besser im Sozialverhalten als es Lilo ist.
Das mache ich daran fest, dass sie mit den allermeisten Hunden gut kommunizieren konnte, ohne Unsicherheiten oder selbst unhöflich zu werden.
Und gleichzeitig konnte sie gut ihre Ansichten vertreten. Um es in Beispielen zu erklären :
Sie hat mit großen Hunden bspw grundsätzlich nicht gespielt. Und wenn ein großer, trampeliger Hund ihr Spielaufforderungen gegeben hätte, hat sie klar machen können dass sie es wirklich Ernst meint dass sie darauf kein Bock hat.
Wenn ein Welpe frech wurde, hat sie soft aber verständlich korrigiert.
Wenn ihr ein anderer Hund mitgeteilt hat dass sie zu weit geht, hat sie das verstanden und es sich gemerkt.
Sie konnte mit allem Möglichen kommunizieren.
Aber dennoch gab es auch unsozialere Dinge.
Jedoch kamen die mit beschissenen Fremdhund Situationen/Angst, und mit schlechterer Gesundheit.
Und es gab auch einfach Hunde die sie nicht leiden konnte, und wenn ihr Temperament einsetzte, wars auch vorbei damit.
Ebenso konnte sie keine Konflikte regeln. Sie hätte zum einen niemals von sich aus klein bei gegeben, zum Anderen konnte sie sich nicht richtig zur Wehr setzen wenn sie mal angegriffen wurde ( selbstverständlich wurde jedes Mal im Rahmen der Möglichkeiten eingegriffen).
Lilo ist ganz anders.
Ich finde, dass sie tatsächlich Konflikte deutlich besser kann. Sie kann gut deeskalieren und Dampf raus nehmen, sofern sie nicht grade selbst Stresser-Part ist.
Und mit Hunden die sie nicht kacke findet, ist sie auch ziemlich tolerant.
Dafür hat sie manchmal auch n bissl was vom berühmt berüchtigten Elefant im Porzellanladen, reagiert auf einige Hundetypen mit Abneigung oder Unsicherheit und ist manchmal auch selbst einfach ne Kröte.
Aber auch wenn ich jetzt über andere Hunde mal kurz nachdenke, komm ich zu dem Schluss dass die meisten Hunde doch nur bedingt sozial kompetent sind - der eine mehr, der andere weniger.
Vollumfänglich immer sozial ist mMn genau so häufig, wie vollkommen unverträglich - also eher die Ausnahme.
Ich empfinde auch die wenigsten Menschen als wirklich sozial kompetent - bin ich selber bspw auch nicht.
Fakt ist doch, dass jeder so seine Schwächen hat, ebenso wie jeder auch seine Vorzüge hat.
Aber prinzipiell - weil es ja mehr um die Begrifflichkeit geht :
Sozialkompetent ist für mich ein Hund, der sauber kommuniziert, breit gefächert andere Hunde versteht, nicht auf Stress aus ist, auch in Konfliktsituationen richtig reagiert und auch nicht unsicher im Umgang mit Artgenossen ist.
Sozialverträglich ist für mich ein Hund, der mit jedem Hund ( mit Ausnahmen von vereinzelten Hunden die er wirklich ätzend findet ) zurecht kommt. Das bedeutet also nicht dass er alles und jeden liebt, aber es reicht wenn er keinem die Visage poliert, nur weil er den doof findet.
Alles Andere ist bedingte Verträglichkeit ( also bspw "nach Sympathie" oder Geschlecht, oder wenn ein paar Hundetypen nicht gehen..).
Unverträglich ist für mich ein Hund, der mit keinem Hund klar kommt, bis auf evtl wenige Ausnahmen.
Souveränität hat für mich nur bedingt etwas mit Sozialverhalten zu tun.
Ein Umweltsicherer Hund ist bspw souverän.
Bedeutet für mich also eher - Ein Hund der in den allermeisten Situationen selbstsicher und gelassen reagiert/bleibt. So eine coole Socke der man vertrauen kann, quasi.
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Ich denke, dass man viel zu schnell vermenschlicht.
Für mich zählt zu „sozial Kompetent“ nicht der Umgang mit (aufdringlichen) Fremden.
Ehrlich, so messe ich doch bei keinem Tier, ob es sozial Kompetent ist! Man vergesellschaftet doch nicht grundlos fremde Tiere.
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Im Falle eines aufdringlichen Fremdhundes bspw ist es aus meiner Sicht sozial, wenn der Hund angemessen reagiert.
Das kann freundlich sein, das kann aber auch Konter/eins auf die Mütze geben sein.
Unsozial wäre in der Situation ein Hund, der den anderen dafür in die Tierklinik befördert oder unangemessen unsicher-ängstlich reagiert.
*Kommt halt immer stark aufs Gegenüber an.
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Würde man bei einem Menschen die soziale Kompetenz daran festmachen wie er sich bei einer zufälligen Begegnung mit distanzlosen und übergriffigen fremden Menschen verhält oder eher daran wie derjenige sich in einem ihm bekannten Gruppengefüge wie Familie oder Freundeskreis verhält?
Für mich wäre es eher zweiteres.
Wenn man es schon mit Menschen vergleicht: natürlich ist soziale Kompetenz auch, dass ich mit mir umbekannten Menschen höflich und angemessen umgehen kann.
Niemand wird wohl jeden Fremden anschreien oder ihm vorsorglich Prügel androhen, damit er nicht näher kommt. Manchmal kann man sich mit einer Zufallsbekanntschaft auch ganz nett unterhalten.
Das kann man m. E. auch vom Hund erwarten. Nicht gleich hysterisch auf jeden Fremdhund reagieren, sondern höflich bleiben und nur die Keule auspacken, wenn es angebracht ist.
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Ich denke, dass man viel zu schnell vermenschlicht.
Für mich zählt zu „sozial Kompetent“ nicht der Umgang mit (aufdringlichen) Fremden.
Ehrlich, so messe ich doch bei keinem Tier, ob es sozial Kompetent ist! Man vergesellschaftet doch nicht grundlos fremde Tiere.
Wobei es auch da auf das WIE ankommt
Kommuniziert der Hund "ey hau ab und geb a Ruh" ohne Zähne einzusetzen oder haut er gleich drauf?
Für mich persönlich zählt dieses WIE zur sozialen Kompetenz. Eben in der Situation angemessen zu reagieren.
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Ich halte Masha für sozial kompetent - Hunden gegenüber zumindest. Die lässt nervende Junghunde stehen, macht ihr Ding und wenn die dann trotzdem ankommen und weiter nerven, bekommen sie eine angemessene Ansage. Und dann ist das für Masha ok, dann kann weiter geschnüffelt werden. Der Jungspund darf dann auch mitschnüffeln, wenn der sich benehmen kann
Sie weiß auch, wann sie besser kleine Brötchen backt, dafür muss es nicht erst knallen.
Ihre Grundeinstellung gegenüber Hunden find ich sehr entspannt. Sie schaut kurz, wer das ist, überlegt, ob sie den Hund mag oder nicht und macht in beiden Fällen einfach ihr Ding: rumschlendern und schnüffeln. Ob sich ihr jemand anschließt oder nicht, ist ihr egal.
Meistens löst sie sich elegant aus der Gruppe, erkundet mit der Nase die Umgebung und wenn das erledigt ist, sucht sie sich ein gemütliches Plätzchen, schaut zu und spielt sehr nett mit gelegentlich auftauchenden Junghunden. Die Dicke ist wegen ihrer Tiefenentspanntheit und sauberen Kommunikation ein gern gesehener Teilnehmer bei den dörflichen Gruppenspaziergängen
Dino dagegen halte ich für weniger sozial kompetent. Der hat auch seine Hundefreunde, mit denen er super klarkommt, keine Frage - aber in vielen Fällen kann er auf den Hundekontakt einfach verzichten und reagiert dann teilweise auch sehr überzogen. Bei Welpen und Junghunden kommuniziert er oft zu subtil, wird dann nicht "gehört" und schlägt dann erstmal verbal um sich ... da bin ich dann gefragt, um den Zwergen zu verklickern "Is Schluss jetzt, spiel mit wem anders". Bei ihm muss ich ständig ein Auge drauf haben, anders als bei Masha, die viele Dinge im Alleingang schon sehr angemessen regelt.
Wenn Dino dann aber Hunde gefunden hat, mit denen er auf einer Kompetenzstufe oder Wellenlänge liegt, läuft das sehr harmonisch. Da wurde früher* auch ausgelassen gespielt, man hat sich sooo toll gefunden, dass man sich gegenseitig die Schnute geputzt hat (
) und ist einfach sehr entspannt durch die Gegend spaziert. Da konnte ich mir dann sicher sein, dass es mit diesen Hunden kein Problem geben wird.
*Inzwischen ist Dino auch geistig erwachsen und spielt deutlich seltener mit den Hunden vom Gassitreff. Liegt aber auch daran, dass ihm die Gruppe zu groß ist und er dann schlichtweg überfordert ist. Beim Einzelgassi mit seinen Hundefreundinnen sieht das anders aus, da wird ab und an kurz gespielt und geflirtet, aber 80% der Zeit laufen die einfach schnüffelnd miteinander rum. Ist für mich auch ok.
Bonny ist ... hm. Bei ihr bin ich mir nicht so sicher und find das schwer zu beurteilen. Einerseits bin ich geneigt, sie als sozial kompetent einzustufen, andererseits eher nicht so. Sie sucht keinen Konflikt, meidet den sogar aktiv und wenn sie dann doch mal in einen gerät, dann gibt sie in 95% aller Fälle nach. Egal um was es geht.
Im Kontakt mit Masha kann Bonny inzwischen aber durchaus "Hau ab" sagen. Wenn die Maus auf ihrem Platz liegt und Masha neugierig schnüffeln kommt, weil die Oma sich soo schön aufregt, dann wird Bonny laut, geht aber nicht nach vorne. Sie übertreibt nicht, sondern sagt klar, was Phase ist. Dann sorg ich dafür, dass Masha Leine zieht und Bonny nicht weiter ärgert.
Gegenüber fremden Hunden bzw. unseren Gassibekanntschaften ist Bonny auch sehr nachgiebig. Sie ist höflich, wehrt sich aber selten bis gar nicht und da muss ich sie dann schützen.
Für mich definiert sich Sozialkompetenz darüber, wie gut sich ein Hund auf andere einstellen kann, wie angemessen er kommuniziert (besonders in Konflikten) und wie gut er z. B. Kommunikationsdefizite eines anderen Hundes ausgleichen kann (womit wir wieder bei "angemessen" wären). Ein feinfühliger Hütehund checkt vielleicht eher, was Phase ist, als ein trampeliger Labbi, dem viele Hunde erst buchstabieren müssen, dass die Fiddelei nervt
Nicht sozial kompetent sind für mich Hunde, die z. B. übers Feld angerannt kommen und einen anderen Hund verkloppen, weil "Angriff ist die beste Verteidigung" - "lieber hau ich den, bevor der MICH haut". Da muss dann in meinen Augen der Besitzer einfach dafür sorgen, dass der Hund nicht dazu kommt, präventiv um sich zu schlagen
So kompetent Masha auch ist: für mich ist das kein Freifahrtschein, sie einfach machen zu lassen. Natürlich regelt sie vieles selbst und das auch sehr angemessen, aber ich seh es als meine Pflicht an, ihr dann auch den Rücken zu stärken und sehr lernresistente oder anderweitig eingeschränkten Hunde auch nachdrücklich von ihr fernzuhalten. Schlicht, weil ich nicht will, dass sie ihre Geduld über Bord schmeißt und doch mal zuhaut.
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Sozial kompetent wäre doch zu erkennen, OK das ist das Territorium von dem Hund hier, ich backe lieber kleine Brötchen und signalisiere ihm dass ich keinen Stress mache.
vielleicht würde er alleine da gar nicht lang gehen🤔
Was mir auffällt, nicht nur in diesem Thread, viele HH nehmen andere Hunde abscheinend nur als Feindbild wahr. Und während sie es völlig in Ordnung finden, dass ein Fremdhund auch vom Hund so wahrgenommen wird, wird ist das friedliche Klarkommen als "früher", "heile Welt" bezeichnet.
Ich begegne extrem selten distanzlose Hunden, sondern sehr vielen, die bei Hundebegegnungen total unauffällig sind, entweder vorbeigehen oder kurz hallo sagen, bissl flirten oder spielen, kurz imponieren, wieder seiner Wege gehen.
Da sind aber auch die Halter unauffällig und gross eingegriffen wird nur bei Bedarf, die Hunde dürfen noch selbst miteinander kommunizieren und das geht komplett ohne Streit😊
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Soziale Kompetenz kann man meiner Meinung nach doch nur im Umgang mit anderen Lebewesen lernen.
Was ich hier sehr oft lese ist : " Ich will meine Ruhe ", " Fremdhundekontakt ist nicht erwünscht ", Ich regel das für meinen Hund ( was sicher ganz oft nötig und richtig ist !)". U.s.w. Wie kann der Hund da "Hündisch" lernen?
Ich bin ja selbst "Lehrling" als Ersthundebesitzer.
Wir wohnen in der Großstadt (Leinenpflicht) und da muß man zwangsläufig mit anderen Hunden irgendwie klarkommen.
Fußläufig haben wir ein Hundeauslaufgebiet im Wald mit Strand welches wir oft nutzen.
Ich gebe meinem Hund und mir
also die Gelegenheit an der Leine und im Freilauf zu lernen, wie Kommunikation funktioniert und somit soziale Kompetenz entsteht.
Wir treffen z.B. regelmäßig auf verschiedene Dogwalkergruppen ( so um die 10 Hunde von groß bis klein ).
Monty ( Zwergschnauzer 15 Monate ) geht ganz gemütlich in diese Gruppe hinein und läßt sich von vielen Hunden Abschnuppern und dann darf er das Gleiche tun.
Bei anderen Begegnungen merkt er sofort, wenn er sich trollen soll.
Ein einziges Mal hat ihn ein Großpudel "angegriffen" (nix weiter passiert), was aber meiner Meinung auch am HH lag, der lieber mit dem Handy beschäftigt war als mit seinem Hund.
Mein Fazit ist jedenfalls, daß man nicht sozial Kompent geboren wird sondern es durch äußere Umstände werden kann oder ebend auch nicht
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