Hund beißt in Leine und attackiert uns

  • Oh, das kenne ich von meinem Rüden (Labi-Mix) auch.

    Der war als Junghund auch oft so drüber. Ich war oft nach den Spaziergängen total frustriert und fertig.


    Bei uns hat Ruhetraining, auf der Leine stehen, nicht reagieren, geschweige denn emotional werden, sehr gut geholfen.

    Arbeiten musste unser Diego nicht lernen, sondern er musste lernen, dass er jetzt NICHT dran ist.

    Wir haben viel Deckentraining, warten, etc. gemacht.

    Erst wenn er runter gefahren war, passierte irgend etwas.


    Meine Erfahrung ist, dass er sehr schnell reizüberflutet war. Wenn wir z. B. tagsüber in der Stadt mit ihm waren, hat am Abend die Hütte gebrannt. Dann gab's am nächsten Tag nur kleine Pipirunden, ansonsten war Garten ohne Programm angesagt.


    Bei uns hat sich das Training ausgezahlt, Diego ist ein super toller Hund geworden, mit dem man alles machen konnte (inkl. Besuche in der Grundschule, wo er seine Tricks präsentieren konnte).


    Also mein Tipp: Ruhe, Ruhe, Ruhe!

  • Der Wuffel ist 10 Monate jung.
    Er scheint ziemlich drüber zu sein, hat viel zu viel zu viel Programm seit einer viel zu viel zu langer Zeit.
    Dann ist er an der Leine, also eh schon eingeschränkt, weiss nicht wohin mit sich, dann wird ihm noch mehr Bewegungsfreiheit genommen indem man ihm auf die Leine steht - ich verstehe das ausflippen komplett!


    Für mich ist es immer das Ziel, die Leine als absolute Sicherheitszone zu etablieren. Egal ob die Welt untergeht, bei mir an der Leine ist es sicher!

    Ist persönliche Einstellungssache, ich weiss - aber vielleicht ist es nicht schlecht, sich Gedanken zu machen, in welche Richtung es gehen soll :smile:


    Ich würde mal einen Schritt zurückgehen und das Grosse Ganze anschauen.
    Ein Hund eer so drüber ist, braucht lange um wieder einigermassen in die Spur zu kommen. Da reichen keine zwei Tage wenig machen (das zum Trost, nicht aufgeben...) :no:


    Habt Geduld.

  • Der Wuffel ist 10 Monate jung.
    Er scheint ziemlich drüber zu sein, hat viel zu viel zu viel Programm seit einer viel zu viel zu langer Zeit.


    Ich würde mal einen Schritt zurückgehen und das Grosse Ganze anschauen.
    Ein Hund eer so drüber ist, braucht lange um wieder einigermassen in die Spur zu kommen. Da reichen keine zwei Tage wenig machen (das zum Trost, nicht aufgeben...) :no:


    Habt Geduld.

    Das seh ich auch so… macht mal 1-2 Wochen vielleicht nichts weiter und wenn dann nur ruhige Sachen, achtet dass er viel schläft usw… wenn er drüber ist, eben warten bis er sich beruhigt, Alternative bieten und dann nach Hause.


    Der ist 10 Monate, er ist noch ein junger Hund und befindet sich in einer schwierigen Phase. Ich glaube ihr erwartet viel zu viel von ihm.


    Auch würde ich mich von Worten wie “attackieren” lösen. Ich glaube nicht dass er deine Mama attackiert hat, das sähe sicher anders aus.


    Ihr müsst den Hund erstmal komplett runter fahren, er muss all den Stress abbauen. Und das kann dauern!


    Versucht ein bisschen mehr Verständnis und Geduld zu haben.

  • Um einen Hund einigermaßen zu "entstressen "

    Würde ich etwa 10 Tage einplanen

    Dabei ein ruhiges verlässliches Programm fahren

    Bei mir gäbe es nur möglichst entspannte Spaziergänge

    Ein paar kuscheleinheiten die der Entspannung dienen

    Kommandos nur wenn sie nötig sind und für Ruhe und Sicherheit sorgen


    Für mich hört es sich nach einem sehr ungünstigem mischbild an

    Aus unterfordert, überfordert, Frust und steigendem Stress

    Zuviel vom falschen, zu wenig vom richtigen


    Spaziergänge sind sehr komplex zu bewerten

    Ich kann mit einem Hund sehr lange in einem

    auf ihn gut abgestimmten Modus spazieren gehen

    Da ist alles perfekt, Tempo, Pausen, Reize, Spaß

    Vielleicht noch ein kleines picknik

    Nach 2 bis 3 Stunden komm ich mit einem glücklichen Hund heim


    Läuft aber alles schief habe ich spätestens nach 20 bis 30 Minuten ein nervenbündel


    Ich habe von vielen Leuten gehört das Hunde während der Pubertät

    Eh nichts lernen und wenn dann nur durch knallharter Hand trainieren

    Ich glaube aber etwas ganz anderes

    Der Hundehalter muss einfach nochmal umdenken

    Öfter die Situation neu bewerten und Umstrukturierungen vornehmen

    Noch ein klareres orientierenderes gegenüber sein


    Sich in Frustrationstoleranz und gefühlsmanagement üben

    Seine eigenen Fähigkeiten und Maßstäbe überdenken und anpassen

    Eine freundliche geduldige Konsequenz perfektionieren....


    Wer hinterfragt wird muss die passenden Antworten passend geben können



    Ist dann eher so eine Art komplizierter Tanz

    Vor zurück seit ran....usw usw

    Und das gleiche was man beim paartanz einsetzen kann

    Ist durchaus auch beim "auf der Nase tanzen " sinnvoll ;)

  • Bei uns war das auf die Leine stellen insofern besser, weil es keinen "Kampf" mit uns bedeutete.

    Wir waren dabei ruhig und überhaupt nicht emotional. Je mehr wir reagiert haben, umso mehr ist Diego hoch gefahren.

    Wenn ich beim Spaziergang z. B. jemand getroffen habe und wir geratscht haben. Sobald es Diego langweilig wurde, hat er angefangen in die Leine zu beissen, oder an mir hoch zu springen, etc.

    Ich habe mich auf die Leine gestellt und mich weiter unterhalten. Sobald er sich beruhigt hatte, gab es ein Lob und wir sind weiter gegangen.

    Es hat eine Zeit gebraucht, aber irgendwann hat er nachhaltig begriffen, dass nur Ruhe zum Ziel führt.


    Wie gesagt, das sind meine Erfahrungen und sind natürlich nicht der Weisheit letzter Schluss.


    Diego war eine Granate, aber so haben wir einen Weg gefunden, seine Energie zu kanalisieren.

  • Bei uns war das auf die Leine stellen insofern besser, weil es keinen "Kampf" mit uns bedeutete.

    Auf sowas käme ich eh nicht. Wenn der Zeitpunkt da ist, dass sich sowas ergeben könnte, wäre ich viel viel viel zu spät.

    Gibt auch Hunde die eben erst recht "kämpfen" um es mit Deinem Begriff zu formulieren - oder stellst Dich direkt aufs Halsband, so dass der Hund bewegungsunfähig am Boden festgenagelt ist?
    Solange der Hund Spielraum hat, kann er sich dagegen wehren (und soll das bitte auch können).



    Auf die Leine stellen muss einerseits zum Hund passen, andererseits zu einem selber und drittens ist da noch die Konditionierung.

    Ein Hund der bereits abdreht beim auf die Leine stellen wird eher schwierig sein, damit zu beruhigen weil er kennt das ja schon.


    Wenn meinem Hund langweilig wird, habe ich es bereits verpasst und bin zu spät und zu langsam.

    Vorher reagieren, vorher Einfluss nehmen, dem Hund helfen, das Richtige zu tun.

    Das ist mein Ziel.

    Bevor das alles passiert, bevor es kippt.

  • Das auf die Leine stellen sollte man auch vorher üben, nicht erst, wenns brennt. Der Hund muss verstehen, was es bedeutet. Deswegen vorher einführen.

  • Keine Angst, ich habe nicht alleine "rumgewurschtelt", sondern hatte eine Trainerin.

    oder stellst Dich direkt aufs Halsband, so dass der Hund bewegungsunfähig am Boden festgenagelt ist?

    Wieso unterstellst du mir das? Kennst du mich und meinen Hund?

    Oder sind Ratschläge von Neulingen nicht erwünscht?


    Bin wieder raus hier, wollte nur meine Erfahrungen mitteilen.

  • Das mit dem umlenken haben wir auch schon probiert, leider nicht machbar ihn aus dem Spielchen zu lösen. Ich versuche im Vorfeld zu beobachten und das Spielzeug zu geben, ehe der Angriff beginnt. Das klappt etwas. Meistens bin ich aber zu spät. Ist es dann nicht so das er lernt : Attacke = spielen (wenn ich es ihm das Spielzeug zeige)?

    Nochmal dazu.

    Meiner Meinung und Erfahrung ist das zu simpel gedacht, dass der Hund das so verknüpft. In der Situation denkt er ja nicht "boah, jetzt hab ich richtig Bock meine Besitzer anzugehen" sondern er hat so viel Frust und ist 'drüber', dass er ein Ventil braucht und weil er an der Leine ist, hat er nicht viele Möglichkeiten. Daher ist es gut ihm eine Alternative anzubieten.

    Ziel der Übung ist es natürlich, dass ihr schon die ersten Anzeichen, dass er gleich in die Leine beißt, seht und ihm vorher etwas anbietet. Das ändert natürlich nichts an der Ursache des Problems (Womöglich Überforderung), da ihr aber scheinbar Angst vor eurem Hund habt/bekommt, wäre das erst mal eine schnelle Lösung für das Symptom, denn mMn könnte es durch eure Angst nämlich auch mal kippen.

    Ihr könntet dafür auch ein Signal aufbauen (in normalen Situationen), damit er schneller versteht was ihr von ihm wollt.


    Ich finde es aber interessant, dass er Zuhause von sich aus ganz entspannt ist. Ich persönlich kenne es von Hunden die Überfordert sind nicht so, dass sie von alleine entspannen können (wenn sie es nicht mühsam gelernt haben), aber vielleicht kenne ich da auch einfach nur 'Spezialisten'-Hunde.

  • Schade das du so reagierst

    Ich finde auf die Leine stellen durchaus eine sinnvolle Strategie


    Ich mache das gelegentlich in bestimmten Situationen

    Da beordere ich hund ins Sitz und tacker ihn im Prinzip

    So an Ort und Stelle fest. Genau so als würde ich ihn sehr kurz anbinden

    Dann habe ich etwas mehr handfreiheit und den Hund perfekt unter Kontrolle


    Da weiß der Hund aber was zu tun ist und ich achte darauf

    Ob es für den Hund in der Situation auch wirklich leistbar ist

    Und ob die Situation eine solch drastische bewegungseinschränkung erfordert

    (Der Hund kann es durchaus auch als bedrohlich empfinden wenn er nicht agieren kann)


    Solche plauderei Situationen würde ich anders trainieren, siehe Tröti


    Ich finde die Frage eigentlich ganz interessant

    Und werte sie als Element oder Aspekt statt als Unterstellung ;)

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