Woher kommt diese Abneigung gegen Leinenkontakt?

  • Aber ich kann versichern, dass meine Hündin wirklich nichts tut.

    Dasselbe sagte mir auch die Halterin eines Beaucerons, deren Hund uns an Tag 4 nach Abholtag in die Wohnung losgeprescht ist - wie eine Rakete - und mein 8-Wochen alter Welpe kreischend hinters Sofa abgehauen ist.

    War hier fast genauso. Der allererste Kontakt mit einem anderen Hund im (bzw vor) neuen Zuhause war an Tag 2 mit einem Dackel. Der mindestens 50 Meter von hinten angeschossen kam. Ich hab grade noch so die Leine fallen lassen können, und schon waren sie beide weg. Der Dackel hat ihn bis ans Ende der Straße vor einen Hauseingang gejagt, was hat Chako geschrien. Als ich endlich hinterher kam und Chako hochnehmen konnte, kam der Dackelbesitzer langsam hinterhergeschlürft, und sagte ganz begeistert "oh Ein Welpe! Wie toll! Mein Hund mag eigentlich keine anderen Hunde, aber mit dem hat er ja jetzt ganz toll gespielt. Wollen wir uns öfters treffen?".


    Jap, das hat hier auch nicht grade wenig dazu beigetragen, dass er fremde Hunde nicht abhaben kann.

  • Und was genau bedeutet komisch?

    Ich will nicht unhöflich wirken. Kinder verstehen das. Heute sagt man "speziell". Der erste Eindruck...

    Cool, deine Kinder lernen also Vorurteile und Menschen nach dem Äußeren zu beurteilen...

    Ich habe noch nicht alle Beiträge gelesen aber bin ich die einzige die es mutig findet einen Teenie DSH nach drei Monaten Hundehaltung ohne Leine zu führen???? :fear:

    Bist nicht die einzige, ich und paar andere haben das auch schon festgestellt. Würde ich bei keinem Hund machen. Auch wenn ich das auf Insta überall sehe, mir wird nur schlecht beim Gedanken daran, Darko in der Großstadt im Moment abzuleinen und er ist noch nicht ganz 3 Monate hier.

    Das DF ist zugegebenermaßen nicht gerade dafür bekannt mit Samthandschuhen vorzugehen (bei Menschen), dafür bekommst du hier aber das geballte Wissen von Menschen die seit Jahren und Jahrzehnten Hunde(von Tut-Nixen, über Hundesport und auch Menschen die Hunde führen die das komplette Gegenteil von einem Tut-Nix sind) führen, Hundetrainern und auch Tierärzten ab.


    Alleine durchs mitlesen lernt man hier einfach unheimlich viel. Wissen für das man anderswo wahnsinnig viel Geld ausgeben müsste, bekommt man hier auf dem Silbertablett serviert. Man muss nur zuhören und sich, gerade als Ersthundehalter ohne Erfahrung, eingestehen das einem einfach noch unglaublich viel Wissen und Erfahrung fehlt.

    Dito. Ich lese hier seit Jahren immer mal wieder mit und hatte mal einen Account.

    Zum letzten Satz:

    Egal wo, nicht nur bei Hunden gilt: Je mehr du lernst, desto mehr kapierst du, wie wenig du eigentlich weißt.

    Das sagen auch Professor*innen, Koryphäen auf ihrem Gebiet usw. und ich kann das für jedes meiner Interessen und vor allem meinen Beruf, den ich immerhin neben paar Jahren Berufserfahrung bis zum Master studiert habe, bestätigen.

    Wissen ist unendlich und mensch lernt lebenslang.

  • @Free your Mind der Grund für diesen Ton von einigen ist, dass "Meiner tut nix / Meiner ist ganz lieb / Meiner würde nie" - einem als langjähriger Hundehalter sowas von zum Hals raushängt und verdammt oft schlicht und einfach nicht stimmt.


    Mein tuuuuut nix - oh, das hat er ja noch nie gemacht.


    Das geht sehr oft Hand in Hand.


    Es ist dein erster Hund. Du kannst noch nicht einmal im Ansatz einschätzen, wie viel Mist man als Hundehalter durch Leute wie dich erlebt. Leute, die die Entfaltung ihres Vierbeiners auf ein Podest heben und damit andere beeinträchtigen. Die einem weismachen wollen, dass sie schon alles viel besser wissen. Nein, weißt du nicht. Du bedrängst Leute und deren Hunde und brüstest dich auch noch damit, dass du andere solange nötigst, bis sie deinem Wunsch nachgeben.


    Wenn dein Hund bereits mehrfach angeknurrt und weggeschickt wurde, bist du wenigstens genauso oft nachlässig in der Führung gewesen. Viele Menschen sagen noch nicht einmal etwas dazu, weil sie wissen, es bringt ohnehin nichts - sie ärgern sich still vor sich hin und hoffen, dass der erste "das hat er ja noch nie"-Moment jemanden anders trifft.


    Dass kein Kontakt gewünscht ist, kann viele Gründe haben. Das wird auch dich noch treffen, wenn deine Hündin zum Beispiel läufig ist. Fändest du es dann witzig, wenn andere ungefragt ihre Rüden unangeleint zu deiner lassen und du somit deinen eigenen und den Fremdhund managen musst? Ich fand das bisher noch nicht ein einziges Mal witzig. Oder wenn dein Hund verletzt ist oder krank.


    Du redest dir ein, du kannst andere Hunde körpersprachlich lesen. Warum wurde dein Hund dann angeknurrt?

    Du nimmst hin, dass Leute wegen dir und deinem Hund 5 Stadien der Panik durchlaufen. Warum machst du das? Findest du es witzig, andere in Panik zu versetzen? Dann brauchst du dich über den Unwillen von anderen Kontakt mit dir zu haben nicht zu wundern.


    Davon ab, finde ich es verantwortungslos, einen Hund, den du erst sehr kurz hast und sehr kurz kennst, ohne Leine laufen zu lassen.


    Sehr vieles in deinen Posts liest sich für mich nach typischem Ersthundehalter, der der Meinung ist, alles besser zu wissen und alles besser zu machen, als alle anderen vor ihm. Leider kommt das böse Erwachen bei so einer Konstellation meist auf Kosten anderer. Und genau daher kommt auch dieser aufgebrachte Ton einiger, die schon deutlich mehr Erfahrung haben.

  • Anbei, ich habe Kindern erklärt: "Ihr müsst gar nicht auf den Hund schauen. Wenn der Mann oder die Frau komisch aussieht..." Denk mal darüber nach. ;)

    Was ist denn das für ne schräge Lebensweisheit? Und was genau bedeutet komisch?


    keine Ahnung was du mir mitteilen willst.

    das ist wahrscheinlich das was die Leute tun wenn sie dich sehen. Blickkontakt meiden und versuchen unbehelligt dran vorbeizukommen. DU bist komisch, seltsam oder man kann es auch einfach asozial nennen

  • Aber ich kann versichern, dass meine Hündin wirklich nichts tut. Wenn sie angeknurrt wird geht sie, auch wenn man sie anschreit. Sie ist ein Sensibelchen, kein Tritt nötig.

    Dann ist sie kein Sensibelchen.


    Das wäre so, als würde ich einem Typen erst einen Tritt dahin geben müssen, wo es wirklich weh tut oder anbrüllen müssen, damit er aufhört, mich anzugrabschen. Der ist dann auch kein Sensibelchen, weil er die vorausgehenden Signale ignoriert hat.



    Liest du eigentlich, was wir hier so schreiben? Hast du zur Kenntnis genommen, wie ein höflicher Hund kommuniziert? Ich hatte es in einem Beitrag ausformuliert.



    Und, dass deine Hündin nur angelaufen kommt, aber nichts tut, ist ja schön und gut, aber wenn mein Hund dadurch so in Wallung gerät, dass er den Opi oder mich gern löchern möchte, das ist dann mein Problem, oder? Dann darf ich da nicht langgehen, wo ihr seid, oder? Mich am besten in Luft auflösen, damit Frau Hörtnix ihren Freilauf und dein Verständnis von gelingendem Kontakt ausleben darf?



    Irgendwann gerät deine Hündin an den falschen Hund, und dann geht es rund. Und du allein darfst dir dann auf die Schulter klopfen dafür :fear:

  • in 2 oder 3 Jahren wird der TE seine Frage selbst beantworten können.


    Und vielleicht hat er/sie dann soviel Rückrat sich selbst zu sagen: "Hätte ich nur damals auf die im Forum gehört."


    Bei dieser Einstellung passiert früher oder später ein Unglück. Noch lachst Du darüber, aber irgendwann wirst Du es erleben

  • Wenn sie angeknurrt wird geht sie, auch wenn man sie anschreit.

    Findest du das angemessen, andere - Hunde und Menschen- in eine Situation zu bringen, in der sie knurren und schreien müssen, damit dein Hund weggeht?

    Und glaubst du wirklich, dass dein Hund das für immer so akzeptieren wird?

    Glaub mir, die wird ihr Verhalten steigern. Wenn sie einer wegjagen will, geht sie dann auch mal dagegen, lässt sich das nicht bieten. Wäre ziemlich typisch für die Rasse...

    Du ziehst dir da echt ein paar dicke Probleme ran gerade.


    Ich finde deine Einstellung wirklich wirklich schlimm.

  • @Lockenwolf ich habe deinen Beitrag gemeldet. Das finde ich nicht in Ordnung. Mich als "komisch" und "seltsam" zu bezeichnen. Was soll das überhaupt heißen? Was ist denn "normal" also nicht komisch?


    Und asozial bin ich auch nicht.


    Langsam reicht es mir hier wirklich.

  • @Lockenwolf ich habe deinen Beitrag gemeldet. Das finde ich nicht in Ordnung. Mich als "komisch" und "seltsam" zu bezeichnen. Was soll das überhaupt heißen? Was ist denn "normal" also nicht komisch?


    Und asozial bin ich auch nicht.


    Langsam reicht es mir hier wirklich.

    na aber du verhältst dich doch komisch, seltsam und asozial (bedeutet übrigens lediglich dass du dich entgegen allgemein geltender informellen sozialen Regeln verhältst und das tust du nun mal nach all dem was du hier schreibst ständig wenn du mit deinem Hund unterwegs bist. Du belästigtest mit deinem Hund andere Menschen, trampelst ständig durch die Individualdistanz von Mensch und Tier und fragst dann noch wer Schuld daran ist dass sich die Menschen komisch verhalten. Das nenn ich einfach eine sehr verquere und teilweise krankhafte Wahrnehmung

  • Weil es ein paar Seiten vorher erwähnt wurde, möcht ich noch was zum Thema "Unberechenbarkeit des eigenen Hundes" schreiben - denn ich führ mit Dino ja auch einen Hund an der Leine, der bereits zwei kleine Hunde angegriffen hat.


    Wie es dazu kam? Absoluter Hundeführerfehler. Wir kamen vom Mantrailing und haben uns noch mit ein paar Hundehaltern aus dem Ort zum Gassi getroffen. Hätte ich eigentlich sein lassen sollen, denn Dino war nach dem Training verständlicherweise müde. Ich dachte mir aber, so eine Gassirunde mit anderen Hunden tut ihm mal wieder gut ... es war auch schön, er lief frei zwischen den anderen Hunden, hat sich mit sympathischen Artgenossen beschäftigt und ich hab mit den anderen Hundehaltern geplaudert. Wie es sich gehört, hab ich Dino abgerufen und angeleint, wenn uns Fremde entgegen kamen, unsere gesamte Gruppe ist dann auch höflichst zur Seite gegangen, um Radfahrern etc. problemlose Passage zu ermöglichen.


    Alles fein, alles schön. Wir halten fest: Dino war bei diesem Spaziergang bis jetzt absolut unauffällig. Kein Anzeichen eines kürzeren Geduldsfadens, keine Überdrehtheit als Signal für "ich bin wirklich verdammt müde", nix. Er hat sich schön abrufen lassen, auch wenn seine Aufmerksamkeit gerade kurz woanders war, er hat nach mir geschaut ... alles super.


    Irgendwann standen wir mit unserem Grüppchen dann am Strand. Dino lief frei, hat am Ufer kurz etwas getrunken, ich hab ihm zugeschaut. Ich bin sitzen geblieben, während er hinter mir rumgewuselt ist. Und da fängt das Drama an. - Nein, eigentlich fängt das Drama schon früher an - bei der Entscheidung, ihn am Strand frei laufen zu lassen.

    Ich sehe aus dem Augenwinkel, dass sich zwei fremde Hundehalterinnen mit zwei kleinen Spanieln nähern. Also stehe ich auf, um Dino abzurufen und anzuleinen - wie es sich gehört. Aber Dino kommt auf meinen Ruf nicht, obwohl er keine zehn Meter von mir entfernt steht. Er zuckt nicht mal mit den Ohren, als ich ihn zum zweiten Mal rufe - er fixiert die zwei kleinen Hunde, die Halterinnen plaudern und bemerken gar nicht, dass Dino ganz staksig und in deutlicher Angriffsabsicht auf sie zugeht.

    Und dann passiert es - Dino stürzt los, schnappt sich den einen kleinen Hund, bei den Zwergen und ihren Halterinnen bricht die blanke Panik aus, unsere Gruppe ist ob der Aufruhr erstmal verwirrt.

    Die Zwerge schreien in Todesangst, Dino lässt ab und stürzt sich auf den anderen Hund. Ich erinner mich an das, was ich über solche Fälle gelesen habe und anstatt auch in Panik auszubrechen, rumzubrüllen und auf meinen Hund einzuschlagen, mach ich das einzig sinnvolle: ich greife in das Zugstop-Halsband meines Hundes und dreh ihm die Luft ab, damit er den kreischenden Hund loslässt.


    Ich hab richtig, richtig verdammt viel Glück gehabt, dass die Halterinnen mich nicht angezeigt haben. Dass Dino nicht als gefährlicher Hund beim örtlichen Ordnungsamt gemeldet wurde. Und ganz ehrlich? Ich hätte die Anzeige inkl. aller Auflage verdient gehabt - ich war kurz davor, Dino freiwillig zum Wesenstest anzumelden, weil ich so geschockt war. Der Hund, der jeden Abend bei mir im Bett liegt, selig schnarcht und sich zufrieden ankuschelt, weil er unter die Decke darf, hat zwei völlig unschuldige Hunde angegriffen. Zu unserem großen Glück gab es keine offensichtlichen Verletzungen.


    Nicht jeder Vorfall dieser Art geht so glimpflich aus. Dino hätte einen oder sogar beide Hunde töten können, wenn er gewollt hätte.


    Seit diesem Tag geht Dino nicht ohne Maulkorb spazieren. Leinenlosen Freilauf gibt es nie wieder für ihn - wenn überhaupt, dann nur an schleppender Schleppleine. Und immer immer immer mit Maulkorb. Auch abends auf der Pipirunde.


    Ich möchte sowas nie wieder erleben. Ich möchte nie wieder meinen eigenen, geliebten Hund strangulieren müssen, weil ich mich darauf verlassen habe, dass Dino schon auf Zuruf kommt, wie auch 20 Minuten vor diesem blöden Zwischenfall.


    Hunde sind Tiere und damit unberechenbar, egal wie gut sie erzogen sind. Es gibt immer diese klitzekleine Chance, dass der Hund sich anders verhält als erwartet. Die Gründe dafür sind vielfältig und für uns nicht immer ergründbar.

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