Hund und Depressionen - Kann das klappen?
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Deine Sorgen sind völlig unbegründet! Dein Alltag mit Hund klingt perfekt in meinen Augen. Ihr seid viel draußen (das ist auch gut für deine Gesundheit), ohne dabei zu übertreiben. Außerdem scheinst du ein super gutes Gespür dafür zu haben, was Zena möchte. Das mit dem "Wunschspaziergang", der durch ein Ritual gestartet und auch wieder beendet wird, find ich SOOO cool! Ich bin mir sehr sicher, dass du Zena damit schon eine riesengroße Freude machst.
Du musst dir wirklich keine Gedanken darum machen, dass du Zena zu wenig bietest, wirklich nicht!
Nicht jeder Hund braucht zwingend Hundesport. Natürlich haben viele Hunde Spaß daran und es ist immer toll, wenn man so ein gemeinsames Hobby hat. Aber ich glaube, Zena ist auch so sehr zufrieden bei dir. Wenn sie gut entspannen kann (und das sogar draußen im Park, das kann nicht jeder Hund), gut alleine bleiben kann und auch sonst nicht wirklich auffällig ist - dann machst du für euch doch alles richtig.
Weiter so! Du machst das super. Und schreibst unheimlich sympathisch, ich freh mich sehr, dass du dem Forum erhalten bleibst.
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Das klingt doch nach einem mega tollen Hundeleben! Ich finde, du bietest Zena doch viel Abwechslung. Es muss nicht immer der HuPla sein.
Mein Hund wäre vermutlich eine lange Zeit sehr glücklich mit diesem Programm.
Und was ich noch ergänzen wollte, weil du geschrieben hast, dass Zena immer so ernst ist.
Genau wie beim Menschen gibt es auch bei Hunden total unterschiedliche Persönlichkeiten.
Eine frühere Gassihündin, Goldie- Flatmix, war auch immer so "ernst". Die Hündin war sehr sensibel und bereits in jungen Jahren hatte sie immer so einen weisen und reifen Blick.
Meine Hündin, im selben Alter verglichen, ist zwar auch sensibel, aber eine totale Ulknudel.
Da würde ich mir echt nicht allzu viele Gedanken drum machen. Ihr macht das doch wirklich gut!
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Hut ab! Du hast meinen allergrößten Respekt, dass du es schaffst so einen wundervollen und auf eurer beider Bedürfnisse achtenden Alltag hinzubekommen. Ich bin sehr beeindruckt. Das schaffen nicht einmal sehr viele Menschen ohne Depressionen, wirklich!
Das Hauptproblem liegt hier (wie das bei Depressionen so üblich ist) im Kopf. Deine Erwartungen an dich scheinen sehr hoch zu sein und dadurch kannst du all die tollen Sachen, die du schon leistest, nicht würdigen.
Bist du der Typ Mensch, der was mit Schreiben anfangen kann? Wenn ja, schreibe dir jeden Tag auf, was du geschafft hast. Auch "Kleinigkeiten" wie "aufstehen" - das ist in einer depressiven Phase manchmal echt eine Herausforderung. Vielleicht kannst du dadurch deinen Blick fürs Positive etwas schärfen bzw. deine Selbsteinschätzung realistischer gestalten.
Und ich muss mich nochmals wiederholen:
HUT AB!!!!!
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Wenn es dich wirklich interessiert, schreibe mir gerne eine PN.
Anka und ich waren letztes Jahr (lange) gemeinsam stationär - und ich kann dir da wirklich weiterhelfen, weil es eben kein ganz einfacher Weg war - ich aber jetzt gefühlt alles an Optionen und Möglichkeiten kenne.
Das ist wirklich ein mega tolles Angebot und ja, das würde mich total interessieren und ich wäre unheimlich dankbar, wenn du mir dazu ein bisschen etwas erzählen könntest. Danke! Ich schreibe dir spätestens heute Abend nochmal eine PN dazu.
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"wunschspaziergang" find ich klasse, das gibts bei uns auch ab und zu ,meistens zieht er mich dann 2std durch den wald über kleine trampelpfade....ansonsten ist er auch eher Kategorie "Ernst", definitiv ein geborener Wachhund, unterwegs aber super verträglich.
An dem Tagesablauf ist garnix auszusetzen, meinem wär das eher noch zuviel, dem reicht morgens 10-15min und dann heim Frühstücken und wieder schlafen
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"wunschspaziergang" find ich klasse, das gibts bei uns auch ab und zu ,meistens zieht er mich dann 2std durch den wald über kleine trampelpfade....ansonsten ist er auch eher Kategorie "Ernst", definitiv ein geborener Wachhund, unterwegs aber super verträglich.
Unsere Wünschelrouten sind auch manchmal etwas wild...Zena mag dann tatsächlich gern an Straßen langtarpern, vielleicht weil wir das sonst möglichst nie machen. Wir sind dann auch schon stundenlang durchs Industriewüstengebiet geschlappt, sie fands super, ich eher so mäßig.
Zum Thema ernst: Ich will sie auch auf gar keinen Fall anders haben, sie ist perfekt, so wie sie ist. Sie ist super freundlich, geduldig, aufgeweckt und interessiert, gibt sich bei all dem Chaos, welches sie mit mir zu ertragen hat immer so viel Mühe, mich zu verstehen (das ist manchmal echt herzzerreißend) und hat ihren ganz eigenen Humor (eher trocken, passt zu mir). Diese Ausführung:
Alle Emotionen, die dem Hund angesehen werden, sind die eigentlichen Emotionen des Halters.
Das Ideal des glücklichen Hundes haben sich Menschen auf dem Papier ausgedacht. Das wandelt sich ständig. Und jede Gesellschaft schreibt dort das drauf, was in ihre sozialen Werte passt. In 50% aller Länder, wahrscheinlich sogar noch mehr, hätte deine Hündin ein tolles Leben.
In Deutschland wiederum wird jedes Leben bis zum Ende ihres/seines Potentials ausgeringt. Man kann das Maximale erreichen, dann soll man das auch. Und dabei soll man auch noch Glück statt Zufriedenheit anstreben. Das ist so toxisch.
fand ich da sehr treffend und auch hilfreich. Wenn ich meine Augen schließe und mir vorstelle, wie ein glücklicher, fröhlicher Hund aussieht, sehe ich eine heraushängende Zunge und leuchtende Augen und eine wackelnde Fähnchenrute. Einen Hund, der herzhaft in jedes Gewässer hopst und voller Stolz ständig irgendwas mit sich rumschleppt (die frühkindliche Labbi-Goldie-Prägung ist mir doch nicht etwa anzumerken?). Dabei sind Hunde mit Sicherheit charakterlich genauso vielfältig, wie Menschen. Es ist für mich nur manchmal echt schwer, das anzuerkennen und ich weiß auch, wie zerstörerisch es ist, nach (einer ausgedachten) Perfektion zu streben. In der Theorie.
Deine Sorgen sind völlig unbegründet! Dein Alltag mit Hund klingt perfekt in meinen Augen. Ihr seid viel draußen (das ist auch gut für deine Gesundheit), ohne dabei zu übertreiben. Außerdem scheinst du ein super gutes Gespür dafür zu haben, was Zena möchte. Das mit dem "Wunschspaziergang", der durch ein Ritual gestartet und auch wieder beendet wird, find ich SOOO cool! Ich bin mir sehr sicher, dass du Zena damit schon eine riesengroße Freude machst.
Du musst dir wirklich keine Gedanken darum machen, dass du Zena zu wenig bietest, wirklich nicht!
Danke für die super liebe Nachricht! Ich freu mich total über das Feedback. Es ist halt so: Ich lese seit einem Jahr wirklich super viel hier im Forum (ist vielleicht auch nicht immer nur gut) und wenn da dann so Sachen stehen wie: Ein erwachsener Hund schläft zwischen 16 und 18 Stunden am Tag und ich dann drüber nachdenke, dann sind es bei Zena mit Sicherheit meist mehr. Weil an Tagen, wo wir wirklich nur 2 Stunden draußen waren, passiert den Rest der Zeit ja dann nix mehr. Bei anderen sind dann da halt noch andere Hunde und/oder andere Menschen und es gibt einfach insgesamt mehr, was der Hund in der Zeit Zuhause dann mal machen oder beobachten kann. Wisst ihr, was ich meine? Einfach mehrere Sozialpartner und ab und an was anderes spannendes, was mal passiert. Aber wir sind halt einfach Zuhause und es passiert nix.
Und, ich bemühe mich schon sehr, dass wir auch Ausflüge machen und neue Orte erkunden und so, aber für den Alltag sind die Spaziermöglichkeiten schon wirklich sehr beschränkt und ich habe das Gefühl, dass der immer gleiche Park schon arg langweilig ist, wenn es halt sonst nichts Tolles zu erleben gibt?
Nun, einfach trotzdem was machen! D.h. auch aufraffen, wenn du keine Lust hast oder meinst, es geht eigentlich nicht. Nimm dir z.B. 2 feste Tage die Woche vor, wo du etwas machst. Das muss ja nich lange sein, ein paar Minuten freuen den Hund schon.
Das fällt mir wirklich, wirklich schwer. Ich glaube, Menschen, die mich so von außen sehen, können sich gar nicht vorstellen, was eigentlich das Problem ist. Ich setz den Rest mal in den Spoiler, weil ich das vielleicht mal kurz ein bisschen beschreiben mag und das eventuell triggernd sein könnte und eigentlich im Hundeforum nicht ganz so passend aufgehoben ist:
Ich bin extrem pflichtbewusst und es gibt Dinge, die kriege ich immer hin, egal wie sehr ich auf dem Zahnfleisch gehe. Ich kann immer arbeiten. Ich kann immer die Küche putzen. Ich kann immer rausgehen. Mein Hund hat ganz sicher immer zu fressen. Aber Anderes ist manchmal so schwierig, dass ich es gefühlt nicht schaffen kann, egal wie sehr ich mich anstrenge. Soziale Interaktion zum Beispiel (ich habe starke soziale Ängste und das ist auch die Krux, denn ich leide unter meiner Einsamkeit aber ich kann mir kaum etwas Schlimmeres vorstellen, als rausgehen zu müssen und zu versuchen, mit Leuten zu connecten). Oder meine eigenen Grundbedürfnisse stillen. Also sowas wie schlafen, essen, trinken, mich um meine Gesundheit kümmern.
Ich habs schon super oft mit einem festen Plan probiert (wobei so Pläne schreiben bei mir leider auch schnell eskaliert und ich dann das Gefühl habe, ich muss jetzt meinen ganzen Tag durchplanen und alles einhalten).
Also klar, natürlich schaffe ich es mal, 5 Minuten mit Zena zu apportieren und sie ist richtig Feuer und Flamme und wenn wir aufhören hat es ihr nicht gereicht, weil sie grade erst warm geworden ist und ich habe das Gefühl, dass es eher enttäuschend für sie ist?
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Was mir u.a. sehr half, war ein Tagebuch (ähnlich, wie die drei schönen Momente pro Tag, die hier vorgeschlagen wurden), das ich unterteilte in Morgen, Mittag, Abend und dann jeweils aufschrieb, was er zu dem Zeitpunkt gemacht hat, was gut gelaufen ist, was weniger gut. Dazu habe ich mir verschiedene Smiley-Sticker gekauft und dann je nach Situation aufgeklebt.
Ja, manchmal stand dann nur: "kurze Gassirunde", aber manchmal stand dann auch "zum ersten Mal ganz vorsichtig seine Pfote auf meine Hand gelegt". Wenn ich an den Moment denke, kommen mir heute noch die Tränen. Oder es stand da: "zum ersten Mal von sich aus auf den Balkon gegangen".
Ich bin ein sehr strukturierter, verantwortungsbewusster und perfektionistisch veranlagter Mensch, aber in diesen schlechten Zeiten gibt er mir Halt, auch wenn ich ihm manchmal "nur" ein Dach über dem Kopf und Futter bieten kann.
Vielleicht magst Du deinen Wohnort verraten und es findet sich jemand aus dem Forum, der in deiner Nähe wohnt. Aber nur, wenn du willst, ich möchte dich zu nichts drängen.
Danke dir sehr, darin erkenne ich mich auf jeden Fall auch wieder! Ich freue mich sehr darüber zu lesen, dass es dir besser geht und dass Figo dir eine so tolle Stütze ist!
Die Idee mit dem Tagebuch ist super schön und ich mag deinen Vorschlag mit den Stickern!
Denn:
Bist du der Typ Mensch, der was mit Schreiben anfangen kann? Wenn ja, schreibe dir jeden Tag auf, was du geschafft hast. Auch "Kleinigkeiten" wie "aufstehen" - das ist in einer depressiven Phase manchmal echt eine Herausforderung. Vielleicht kannst du dadurch deinen Blick fürs Positive etwas schärfen bzw. deine Selbsteinschätzung realistischer gestalten.
Ja! Ich kann eigentlich sehr viel mit dem Schreiben anfangen, früher war das eine große Leidenschaft und etwas, was ich sehr gut konnte, das hat leider durch die Erkrankung auch stark nachgelassen, da ich mich momentan nicht so gut konzentrieren kann. Lange Texte lesen und schreiben ist also anstrengend, ich bin nicht mehr so wortgewandt und verschreibe mich viel. Ich hatte früher auch ein Tagebuch, das habe ich nun 3 Jahre nicht mehr geführt, weil ich es nicht geschafft habe.
Aber du hast Recht, es wäre bestimmt schön, wenn ich den Anspruch an ein tolles, sprachlich ansprechendes Tagebuch sausen lassen könnte und zumindest Stichworte und kleine Gedanken zum Tag und zu Zena aufschreiben würde. Ich nehme mir das für heute Abend ganz fest vor und habe mir auf die Anregung hin auch schon ein Büchlein und einen Stift bereit gelegt. Wenn ihr mögt, lasse ich euch gern wissen, was ich reingeschrieben habe, wenn es geklappt hat.
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Oh ja, lass uns gerne teilhaben an deinen Erfolgen!
Hier gibt es bestimmt einige Menschen, die wissen, was es wirklich bedeutet, wenn man in einer depressiven Phase schreibt: ich habe gegessen.
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Wenn ich meine Augen schließe und mir vorstelle, wie ein glücklicher, fröhlicher Hund aussieht, sehe ich eine heraushängende Zunge und leuchtende Augen und eine wackelnde Fähnchenrute. Einen Hund, der herzhaft in jedes Gewässer hopst und voller Stolz ständig irgendwas mit sich rumschleppt (die frühkindliche Labbi-Goldie-Prägung ist mir doch nicht etwa anzumerken?). Dabei sind Hunde mit Sicherheit charakterlich genauso vielfältig, wie Menschen. Es ist für mich nur manchmal echt schwer, das anzuerkennen und ich weiß auch, wie zerstörerisch es ist, nach (einer ausgedachten) Perfektion zu streben. In der Theorie
Wichtiger Punkt in meiner Geschichte war festzustellen, dass diese Perfektion nach der ich strebte überhaupt nicht aus mir kam, sondern durch Medien und Sozialisation. Mein Verstand sagt ein festes Zuhause ist die richtige Wahl, mental zufrieden bin ich allerdings als Nomadin mit Mehrfachwohnsitz. Warum kann mir niemand erklären. Natürlich versuche ich immer wieder mal wohin zu ziehen und ein einziges glückliches Zuhause aufzubauen. Während dieser Zeit werde ich dann richtig instabil und wundere mich heute noch wieso. Sobald ich wieder in meiner Bedürfnisswelt lebe (und all meine Hausaufgaben mache), lebe ich in Frieden und im Seelenruhenglück.
Natürlich habe auch ich versucht ein ähnliches Ideal wie deines vom glücklichen Hund in meine TS Hündin zu legen. Aber lol das ist sowas von in die Hose gegangen. Der Monk ist nämlich wie ich und hat nichts mit den Glücklichstandard der Welt zutun. Nix mit aufregenden Orten, igitt Wasser, dafür Abneigung gegen fast alles, das atmet.
Glück ist kein Endziel, dass man erreicht wenn man alle Häkchen auf der Liste abgehackt hat. 2h draußen, check. 1x die Woche Training, check. Hundekontakt, check. Alle 2 Tage See, check. Erst wenn alles erfüllt ist, soll ein Hund zufrieden sein? Das ist das Pendant zu Haus, Ehe, Karriere.
Den Moment, den du suchst, findet ihr auf einer eurer Wiesensitzungen, wenn ihr ein Eichhörnchen um den Baum rennen seht oder Leckerlis unter Blättern aufspürt. Dieses Gefühl von gemeinsamen Abenteuer haben wir nur vergessen richtig zu genießen.
Ich sehe deine Hündin in einem zufriedenen Leben. Dass ihr manchmal wieder mehr machen werdet und mal weniger ist das normale Leben. In den einzelnen Dingen, die ihr macht, steckt eure Freude. Nicht erst wenn alle Tätigkeiten eine Summe gebildet haben.
Wünsche euch eine zauberhafte Reise! Halt durch, Gefühle sind immer temporär.
(Ich hab durch meinen Heilungsprozess und KamikazeHund echte Freude und mich selbst gefunden)
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Ich würde mich auch sehr freuen, daran teilhaben zu dürfen, wenn du uns mitteilst, was du aufgeschrieben hast.
Die Idee mit der Wunschtour finde ich übrigens zauberhaft. Vielen lieben Dank für diese tolle Anregung 🤗
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