Hund und Depressionen - Kann das klappen?
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Wow, von dir könnte sich so manch ein Hundehalter eine dicke Scheibe abschneiden!! Ich bewundere deinen Mut, deine Reflektiertheit und deinen Umgang mit deinen Themen! Ich glaube, deine Zena hat es sehr gut bei dir und wünsche dir, dass du das auch sehen kannst! Alles Gute für deinen Weg, gemeinsam werdet ihr das schaffen!
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Und, ich bemühe mich schon sehr, dass wir auch Ausflüge machen und neue Orte erkunden und so, aber für den Alltag sind die Spaziermöglichkeiten schon wirklich sehr beschränkt und ich habe das Gefühl, dass der immer gleiche Park schon arg langweilig ist, wenn es halt sonst nichts Tolles zu erleben gibt?
Ich hab anfangs auch oft neue Routen und Wege ausprobiert, aber es hat sich herausgestellt das es tatsächlich 2-3 Runden gibt (mit kleinen Variationen) die er total bevorzugt, ein Hund sieht oder eher riecht ja auch viel viel mehr als ein Mensch da wahrnimmt, "Zeitung am Gebüsch/Laternenmasten lesen (und was dazuschreiben)" sollte man nicht unterschätzen, ist für Hunde ja auch eine Art zu kommunizieren,Neuigkeiten mitzukriegen usw.
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Nun, einfach trotzdem was machen! D.h. auch aufraffen, wenn du keine Lust hast oder meinst, es geht eigentlich nicht. Nimm dir z.B. 2 feste Tage die Woche vor, wo du etwas machst. Das muss ja nich lange sein, ein paar Minuten freuen den Hund schon.
Das fällt mir wirklich, wirklich schwer. Ich glaube, Menschen, die mich so von außen sehen, können sich gar nicht vorstellen, was eigentlich das Problem ist. Ich setz den Rest mal in den Spoiler, weil ich das vielleicht mal kurz ein bisschen beschreiben mag und das eventuell triggernd sein könnte und eigentlich im Hundeforum nicht ganz so passend aufgehoben ist:
Ich bin extrem pflichtbewusst und es gibt Dinge, die kriege ich immer hin, egal wie sehr ich auf dem Zahnfleisch gehe. Ich kann immer arbeiten. Ich kann immer die Küche putzen. Ich kann immer rausgehen. Mein Hund hat ganz sicher immer zu fressen. Aber Anderes ist manchmal so schwierig, dass ich es gefühlt nicht schaffen kann, egal wie sehr ich mich anstrenge. Soziale Interaktion zum Beispiel (ich habe starke soziale Ängste und das ist auch die Krux, denn ich leide unter meiner Einsamkeit aber ich kann mir kaum etwas Schlimmeres vorstellen, als rausgehen zu müssen und zu versuchen, mit Leuten zu connecten). Oder meine eigenen Grundbedürfnisse stillen. Also sowas wie schlafen, essen, trinken, mich um meine Gesundheit kümmern.
Ich habs schon super oft mit einem festen Plan probiert (wobei so Pläne schreiben bei mir leider auch schnell eskaliert und ich dann das Gefühl habe, ich muss jetzt meinen ganzen Tag durchplanen und alles einhalten).
Also klar, natürlich schaffe ich es mal, 5 Minuten mit Zena zu apportieren und sie ist richtig Feuer und Flamme und wenn wir aufhören hat es ihr nicht gereicht, weil sie grade erst warm geworden ist und ich habe das Gefühl, dass es eher enttäuschend für sie ist?
Soziale Ängste: Verstehe ich. Ich hab die auch und mE ist es gerade da sehr, sehr wichtig, das zu üben und sich den Situationen zu stellen. Dafür wäre eine feste Gruppe, wo du zu einem bestimmten Termin mit ihr hingehst wirklich gut. Es ist sehr hilfreich, eine Routine zu kriegen. Das Unterbewusstsein gewöhnt sich dann daran, die Fremden sind irgendwann nicht mehr fremd, man trainiert sein Gehirn um. Und man drückt sich nicht, wenn man den festen Termin hat. Wenn dann auch noch der Hund dabei ist, hast du ja eine tolle Unterstützung, weil du nicht alleine bist und nicht unter Handlungsdruck dem anderen Menschen gegenüber. Und wenn es dann noch Spaß macht, ist es quasi wie eine Therapiestunde, weil du eine positive Verknüpfung kriegst.
Ich sehe deinen Alltag mit Hundi aber total okay. Hunde brauchen nicht jeden Tag eine Sonderbespassung. Sie wollen halt gern mal ab und zu was fürs Köpfchen machen. Apportieren macht tatsächlich süchtig und ist nicht so befriedigend. Ruhige Suchspiele sind besser. Da reichen wirklich wenige Durchgänge. Mach dir keinen Stress, mMn ist dein schlechtes Gewissen bezüglich der Aktivitäten unbegründet! Tappen nicht in die Falle und verwickelte euch in so eine Spirale aus Schuldgefühlen! Brauchst du mMn gar nicht.
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Dass ihr manchmal wieder mehr machen werdet und mal weniger ist das normale Leben.
Das will ich nochmal dick unterstreichen.
Es gibt Phasen, da mach ich suuuuper viel mit den Hunden. Geh mit Dino vielleicht nach der Arbeit noch 2 h wandern und am nächsten Tag sind wir aufm Hundeplatz auch wieder fleißig oder so. Natürlich freuen die sich darüber, keine Frage.
Aber dann gibt's auch die Phasen, da schaff ichs einfach nicht, die Hunde abseits vom Training noch stundenlang zu bespaßen. Das muss ja auch nicht sein - Dino findet es genauso cool, den Tag mit mir aufm Sofa zu vergammeln. Hauptsache, wir machen was zusammen. Oder auch nicht, denn Dino findet's auch super, wenn er aufm Sofa seine Ruhe hat, weil ich am PC beschäftigt bin.
Manchmal lass ich auch das Training ausfallen, weil der Tag so anstrengend war (muss nicht mal die Arbeit gewesen sein), weils mir körperlich nicht gut geht, weil ich wichtigere Termine habe usw. Tut keinem weh und die im Verein wissen auch, dass ich halt noch n Leben neben dem Hundesport habe.
Und die Hunde genießen es auch, wenn mal ein paar Wochen lang nix passiert. Ne Zeit lang hab ich jeden Abend 1-2 Spielfilme geschaut, dabei mit Dino aufm Sofa gekuschelt (die Omas sind nicht so verschmust) ... fand der geil. Weil gemeinsam entspannen einfach toll ist. Der hat abends irgendwann schon erwartungsvoll geschaut, wenn's Zeit für unseren Filmabend war.
Es sind die kleinen Dinge im Alltag MIT dem Hund, die auf beiden Seiten für Glücksgefühle sorgen.
Glücklichsein ist kein permanenter Zustand, es sind die kleinen Momente, die sich einfach im Zusammenleben ergeben, die dann glücklich machen.
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Apportieren macht tatsächlich süchtig und ist nicht so befriedigend. Ruhige Suchspiele sind besser. Da reichen wirklich wenige Durchgänge.
Oh, okay, darüber bin ich gerade ein bisschen gestolpert und etwas verunsichert, was genau meinst du damit? Ich weiß natürlich, dass Gegenstände werfen und sich bringen lassen süchtig macht und kenne leider auch genug Hunde hier, denen man schon von Weitem die unschönen Auswirkungen ansehen kann. Aber kann das auch mit Futterbeuteltraining passieren? Ich kann ja mal beschreiben, was wir vorhin gemacht haben, ich konnte mich nämlich zu 15 Minuten, zumindest in der Wohnung, aufraffen und es hat uns beiden sehr viel Spaß gemacht. Ich hoffe, ich mache das okay und freue mich über Rückmeldung dazu:
Grundablauf ist, dass ich mit Zena in die Küche gehe, sie dort absetze und sie warten muss. Ich gehe dann mit dem Futterbeutel durch die restliche Wohnung und deute mehrere Verstecke an (ich habe hier nur sehr wenig Platz, von da, wo sie sitzt, kann sie mich teilweise beobachten). Dann gehe ich zu ihr zurück und belohne sie fürs bleiben. Ich hole sie dann links neben mich ins Sitz und dann schicke ich sie entweder direkt los zum Suchen, oder ich lege sie vorher nochmal ins Platz oder ich laufe ein paar Schritte mit ihr vom Futterbeutel weg oder halt sowas, was sie gut kann, da wechsle ich ein bisschen ab. Dann darf sie suchen gehen.
Zena hat heute insgesamt in 5 Durchgängen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad gesucht.
1. Futterbeutel ist in einem alten Karton unter Zeitungspapier neben dem Schrank versteckt, sie musste ihn also erschnüffeln und dann erst das Papier rausholen, bevor sie den Beutel hatte
2. Futterbeutel unter den Sitzkissen auf dem Balkonsofa
3. Futterbeutel in der Dusche hinter dem Duschvorhang (Das war das Schwierigste für sie, der Vorhang ist leicht durchsichtig und das hat sie verunsichert, sie hat sich erst nicht getraut, den zu berühren, kam dann zu mir und hat mich geholt. Ich hab sie dann im Bad stimmlich motiviert und den Vorhang auch angefasst und so, dann hat sie sich überwunden und ist unter dem Vorhang durch den Beutel holen.)
4. Futterbeutel zwischen Couchtisch und Wand, sehr einfach.
5. Futterbeutel im leeren Wäschekorb, sie musste den Deckel von dem Weidenkorb abnehmen und den Korb danach umschubsen, damit sie ran kann, hat sie richtig souverän gemacht.
Sie sieht also zwar immer, wo ich mich so bewege beim Verstecken, aber sie sucht den Beutel schon sehr konzentriert mit ihrer Nase. Ist das keine gute Idee, das so zu machen? Sie ist dabei schon sehr aufgeregt, deshalb mache ich danach auch immer noch ein "Cool Down", da kriegt sie dann z.B. eine Leckerlistraße gestreut, das ist dann sehr einfach und auch sehr ruhig. Aber meinst du oder ihr, ich pushe sie zu sehr hoch mit der Futterbeutelsuche? Ich hatte diese Erregung bei ihr bisher positiv gewertet...
Edit: Achja, wenn sie mir den Beutel gebracht hat setzt sie sich vor mir ab und übergibt mir den Beutel in die Hand, sobald ich diese danach ausstrecke. Wenn sie ihn vorher fallen lässt, hebt sie ihn wieder auf und übergibt ihn nochmal. Dann bekommt sie die Belohnung aus dem Beutel und natürlich gaaanz viel Lob!
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Zum Apportieren bzw. Dummy gehört auch, dass der Hund lernt Ruhe zu bewahren und erst auf Kommando loslegt. Egal ob Apportieren oder Suchspiele, beides sollte sauber aufgebaut werden. Auch Suchspiele können süchtig machen. Zum Thema Apportieren können andere User bestimmt gute YT-Videos nennen.
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Apportieren macht tatsächlich süchtig und ist nicht so befriedigend. Ruhige Suchspiele sind besser. Da reichen wirklich wenige Durchgänge.
Oh, okay, darüber bin ich gerade ein bisschen gestolpert und etwas verunsichert, was genau meinst du damit? Ich weiß natürlich, dass Gegenstände werfen und sich bringen lassen süchtig macht und kenne leider auch genug Hunde hier, denen man schon von Weitem die unschönen Auswirkungen ansehen kann. Aber kann das auch mit Futterbeuteltraining passieren? Ich kann ja mal beschreiben, was wir vorhin gemacht haben, ich konnte mich nämlich zu 15 Minuten, zumindest in der Wohnung, aufraffen und es hat uns beiden sehr viel Spaß gemacht. Ich hoffe, ich mache das okay und freue mich über Rückmeldung dazu:
Grundablauf ist, dass ich mit Zena in die Küche gehe, sie dort absetze und sie warten muss. Ich gehe dann mit dem Futterbeutel durch die restliche Wohnung und deute mehrere Verstecke an (ich habe hier nur sehr wenig Platz, von da, wo sie sitzt, kann sie mich teilweise beobachten). Dann gehe ich zu ihr zurück und belohne sie fürs bleiben. Ich hole sie dann links neben mich ins Sitz und dann schicke ich sie entweder direkt los zum Suchen, oder ich lege sie vorher nochmal ins Platz oder ich laufe ein paar Schritte mit ihr vom Futterbeutel weg oder halt sowas, was sie gut kann, da wechsle ich ein bisschen ab. Dann darf sie suchen gehen.
Zena hat heute insgesamt in 5 Durchgängen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad gesucht.
1. Futterbeutel ist in einem alten Karton unter Zeitungspapier neben dem Schrank versteckt, sie musste ihn also erschnüffeln und dann erst das Papier rausholen, bevor sie den Beutel hatte
2. Futterbeutel unter den Sitzkissen auf dem Balkonsofa
3. Futterbeutel in der Dusche hinter dem Duschvorhang (Das war das Schwierigste für sie, der Vorhang ist leicht durchsichtig und das hat sie verunsichert, sie hat sich erst nicht getraut, den zu berühren, kam dann zu mir und hat mich geholt. Ich hab sie dann im Bad stimmlich motiviert und den Vorhang auch angefasst und so, dann hat sie sich überwunden und ist unter dem Vorhang durch den Beutel holen.)
4. Futterbeutel zwischen Couchtisch und Wand, sehr einfach.
5. Futterbeutel im leeren Wäschekorb, sie musste den Deckel von dem Weidenkorb abnehmen und den Korb danach umschubsen, damit sie ran kann, hat sie richtig souverän gemacht.
Sie sieht also zwar immer, wo ich mich so bewege beim Verstecken, aber sie sucht den Beutel schon sehr konzentriert mit ihrer Nase. Ist das keine gute Idee, das so zu machen? Sie ist dabei schon sehr aufgeregt, deshalb mache ich danach auch immer noch ein "Cool Down", da kriegt sie dann z.B. eine Leckerlistraße gestreut, das ist dann sehr einfach und auch sehr ruhig. Aber meinst du oder ihr, ich pushe sie zu sehr hoch mit der Futterbeutelsuche? Ich hatte diese Erregung bei ihr bisher positiv gewertet...
Edit: Achja, wenn sie mir den Beutel gebracht hat setzt sie sich vor mir ab und übergibt mir den Beutel in die Hand, sobald ich diese danach ausstrecke. Wenn sie ihn vorher fallen lässt, hebt sie ihn wieder auf und übergibt ihn nochmal. Dann bekommt sie die Belohnung aus dem Beutel und natürlich gaaanz viel Lob!
So aufgebaut zählt das für mich unter "ruhiges Suchspiel". 😊 Werfen pusht eher.
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Liebe Ella und Zena - und alle, die hier mitgeschrieben haben, auch wenn es schon ein bisschen her ist, das hier geschrieben wurde, wollte ich auch gern etwas dazu schreiben. Ich habe auch Depressionen und hatte überlegt, darüber zu schreiben, wie es für mich ist mit Hund und wie es (möglicherweise) für meinen Hund ist. Da hab ich hier in der Suchfunktion die Seite gefunden. Liebe Ella, ich kann dir so nachfühlen und sehe mich in vielen Dingen wieder. Das Thema: "Mache ich genug? Bin ich genug? Leidet mein Hund? Genüge ich meinem Hund? Langweilt sich mein Hund?" usw treibt mich auch herum, da mir auch oft die Kraft und Energie fehlt. Manchmal werfe ich einfach nur ne Handvoll Leckerlis oder Trofu in seine Spielzeugkiste, weil mir die Kraft fehlt, sie erst in Zeitungspapier zu wickeln oder in T-Papierrollen oder in der Wohnung zu verstecken. Und siehe da - er freut sich wie Bolle, sein gesamtes Spielzeugkrams aus der Kiste zu werfen, um an die Leckerlis zu kommen.... Manchmal steck ich draußen einfach Futterstückchen in die Baumrinde eines großen Baumes mit ner riesen Wurzel, weil die Kraft fehlt für aufwändigeres - und siehe da, er stolpert über die Wurzel und sucht und hat Spaß...Ich glaube, du weißt schon, worauf ich hinauswill, stimmst? Auch ich sitze bzw saß bei schönem Wetter einfach mitten auf der Parkwiese mit meinem Hund und wir zwei genossen die Sonne, weil mehr auch gerade gar nicht bei mir ging. Da liegt mein Hund mit ausgestreckten Hinterpfoten auf der warmen grünen Wiese und chillt. Ich möchte dir eigentlich nur schreiben, das es die einfachsten Dinge sind - nicht die großen (bei denen man schon in Gedanken scheitert) und es oft der Eigendruck ist, der es schwer macht.
Billi wollte ich noch Danke sagen für eine - für mich- Erinnerung: Das Thema "einfach machen" . Lange hing bei mir ein Zettelchen an der Wand " es einfach MACHEN! -- und es EINFACH machen!" und das werde ich wieder an die Wand pinnen (danke! ). Alles Gute, liebe Ella mit Zena ! ..tschuldigung für den langen Text!
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