Ich verzweifel mit meiner Dobermann Hündin. Bitte helft mir.

  • Zitat

    Wie machen das andere Welpenbesitzer?

    Wenn es gut geht, etwa so:


    1.) und wichtigstens: NUR Rasse/Hundetyp anschaffen, die zu den Lebensumständen passt.


    2.) Welpen aus einer seriösen Zucht auswählen


    3.) besagten Welpen erst abholen, wenn er alt genug ist


    und 4.) diesen Welpen dann behutsam in den Alltag integrieren (zu dem passend er ja ausgewählt wurde) und alles, was schiefgeht, mit Humor tragen und ständig draus lernen.


    ...und 5.) wenn irgendwas davon nicht möglich ist, auf einen Welpen verzichten, statt zu sagen "Er muss aber..." Er kann nämlich vieles schlicht nicht, egal, wie gut der Wille auch ist - er ist ein Welpe!

  • ...


    Ich bin gerade total verzweifelt. Wie machen das andere Welpenbesitzer? Nicht mehr arbeiten?


    Wir richten unser Leben nach den Hunden.

    Ich arbeite im Hotel, habe also auch unter der Woche frei.

    Mein Freund arbeitet "normal" Mo-Fr.


    Wenn wir einen Welpen haben, haben wir zuerst Urlaub (2 Wochen oder so) und ich habe erstmal laaaaange kein WE frei.

    Also sind 2 Tage unter der Woche (meine freien Tage) und das WE (seine freien Tage) schon mal safe.


    An den anderen 3 Wochentagen fange ich zum Beispiel erst um 11 Uhr an zu arbeiten und mein Freund hat zu 80% Homeoffice.

    Also legt er dann Termine auf den Vormittag sodass er Nachmittags zuhause ist.

    Und wenn es gar nicht geht, fahre ich den Hund morgens 30 Minuten zu meinen Eltern, von da aus 30 Minuten zur Arbeit.

    Dann am Abende das Ganze wieder zurück um den Hund zu holen.


    Da ist nichts mit mal nebenher einen Hund haben.

  • Ok, kann mir ein Luxus Einzeltrainer denn dabei helfen dass sie alleine bleiben kann? Tatsächlich stresst mich das gerade extrem...

    Ein Einzeltrainer kann dir zeigen, wie du Struktur in den Alltag bekommst und Rituale aufbauen kannst, welche Ruhe und Sicherheit schaffen.
    Das wirkt sich auch positiv auf das alleine bleiben aus, wenn der Hund jedoch noch nicht so weit ist, wird auch ein Trainer nicht innerhalb eines Monats einen Hund schaffen können, der problemlos zwei Stunden alleine bleiben kann.

    Ich war mir sicher dass sie das schaffen würde. Würde eine Box helfen?

    Wenn du ein schreiendes Kleinkind, welches Todesangst hat und denkt, dass es sterben wird, in eine Box einsperrst, hilft es dann dem Kind? Vielleicht hilft es dann den Eltern. Aus den Augen, aus dem Sinn. Aber es ist grausam und mehr als fragwürdig. Vielleicht gibt das Kind irgendwann auf und resigniert, weil es nicht mehr kann. Aber es hat sicherlich nicht gelernt, alleine zu sein, sondern nur, dass niemand es ernst nimmt und für seine Bedürfnisse sorgt.
    Nein, eine Box hilft nicht und einen Hund in einer Box für mehrere Stunden alleine zu lassen ist zudem illegal, du müsstest eine Box in Mindestzwingermaßen besorgen und das ist die Größe eines kleinen Zimmers. Ein Hund der in Abwesenheit Dinge zerstört, weint oder bellt hat massiven Stress und leidet. Egal ob er in- oder außerhalb der Box ist.

    Ich bin gerade total verzweifelt. Wie machen das andere Welpenbesitzer? Nicht mehr arbeiten?

    Was glaubst du denn, warum so viele Menschen einen Hund haben möchten, aber keiner einzieht? Nicht jeder hat die Lebenssituation für einen Hund, geschweige denn einen Welpen.

    Andere Hundebesitzer suchen sich Betreuungsstellen, haben Partner, Freunde, Eltern, Verwandte, die sich mit um den Hund kümmern, nehmen ihren Jahresurlaub und machen Homeoffice oder haben schlicht ein Leben, welches hundegeeignet ist (selbstständig, Möglichkeit Hund mit ins Büro zu nehmen, Halbtagsarbeit mit Betreuungsstelle). Diese Dinge überlegt man sich eigentlich vorher und dann wählt man einen geeigneten Hund aus, sofern das passt.
    Du hast dir einen Gebrauchshund von irgendeinem Vermehrer geholt, der den Hund auch noch zu früh von den Eltern getrennt hat. Nicht nur dass der Welpe von sonst wo kommen kann, selbst aus ordentlicher Aufzucht wäre es schon deutlich schwieriger, als mit einer netten Begleithunderasse. Deine Betreuungsmöglichkeit muss sich nicht nur mit normalen Schwierigkeiten, welche ein Hund macht auseinandersetzen, nein, es besteht auch noch die Chance auf gesteigertes Agressionspotenzial, Reaktionsgeschwindigkeit welche eingesetzt wird, um eigene Regeln und Grenzen durchzusetzen, eine beachtlich höhere Chance auf gleichgeschlechtliche oder vollkommene Artgenossenunverträglichkeit und zu guter letzt auch noch übertriebene Ängstlichkeit und Nervenschwäche. Das ist kein gerne gesehener Kunde in einer HuTa und auch nicht der Hund, den man eben mal Tante Frieda in die Hand drückt und dann ein paar Stunden später wieder abholt.

    Ebenso braucht es übrigens Notbetreuungsstellen, wo der Hund notfalls auch mehrere Tage bis hin zu Wochen unterkommen kann. Vor der Anschaffung, versteht sich.

  • Ich bin gerade total verzweifelt. Wie machen das andere Welpenbesitzer? Nicht mehr arbeiten?

    Wir haben im Oktober 2021 einen Welpen bekommen und der mittlerweile Junghund ist langsam ans Alleinebleiben gewöhnt worden. Das erste Mal länger als 10 Minuten war er mit ca. 16 Wochen. Danach wurde in seinem Tempo gesteigert. Jetzt ist er 10 Monate und max. 2,5 bis 3 Stunden alleine (ca. 1x die Woche plus ab und zu noch kürzer). Mehr würde ich ihm noch nicht zutrauen, außer man nimmt eben in Kauf, dass er durch den Wind ist oder was zerstört.


    Allerdings kenne ich tatsächlich mehrere Hundehalter, die ihre Welpen schon mit 10 Wochen in einer Box für 2 Stunden alleine gelassen haben und stolz waren, wie brav sie waren. Dazu sage ich jetzt nichts.


    Wir haben uns halt nur deswegen einen Welpen geholt, weil wir wussten, dass im Prinzip immer jemand zuhause ist (wegen selbständiger Arbeit IM Haus) und wir auf Dinge wie Essen gehen etc. auch mal eine Zeit verzichten können, bis der Hund eben soweit ist...

  • Dein Hund kann mit Pech immer unsicher bleiben und an dir kleben, weil er viel zu früh von der Mutter wegkam. Wie soll da ein gefestigter und selbstsicherer Hund rauskommen?


    Du selbst strahlst ebenfalls Unsicherheit und keine Führungsqualitäten aus, weil du dich zu wenig auskennst.

    Ich selber seh da auch ehrlich gesagt kein Licht am Horizont.



    Wenn du es vernünftig aufbauen willst, dann musst du dich in erster Linie selbst erstmal weiterbilden. Dazu braucht es keine Spielgruppe, sondern einen Anfängerkurs, wo du die Grundlagen lernst.


    Dann, du brauchst jemanden, der dir zeigt, wie du das Alleinebleiben vernünftig aufbaust. Dazu musst du deinem Hund gut lesen können, um mit gutem Timing das richtige zu bestätigen. Und dafür brauchst du jemanden, der dir das erklärt.


    Und dann ist es höchste Zeit, die Betreuung zu organisieren bei Leuten, die Ahnung haben und der Maus helfen können zu entspannen.


    Zum Pipithema, das wurde ja schon angesprochen. Viele Hunde saufen wie verrückt, wenn sie Stress haben. Das muss natürlich wieder raus. Dass man im 5. Stock mit Welpe nicht schnell genug im Grünen ist, weiss man allerdings vorher :winking_face:


    Nimm mal Druck raus mit der Überei und schau, ob sie mit häufigeren Pipiausflügen, aber 0 längeren Spaziergängen ruhiger wird.


    Und überleg dir, was Priorität hat. Ich nehme an, stubenrein werden und allein bleiben sowie Ruhe finden. Den Rest lernt ein Hund auch gern später. Das nimmt auch für dich Druck raus, wenn du nicht alles gleichzeitig versuchst, dem Hund einzutrichtern.

  • Ich kann mir ehrlich gesagt, nicht vorstellen, dass diese ganze Story überhaupt stimmt!

    So blauäugig kann doch niemand sein...Großstadt, fünfter Stock, mit 7 Wochen übernommen usw

    Mir kommt das vor wie ausgedacht ( das wäre ja nicht das erste Mal) und hoffentlich habe ich da recht.

  • Zum Thema Züchter

    Fast alle Züchter züchten privat.

    Der Unterschied ist, manche züchten in Vereinen, die einem Dachverband unterstellt sind und sich da nach den Regeln zu richten haben.

    Die anderen machen was sie wollen.

    Der Vorteil von ersterem ist die Kontrolle durch die Vereine. Vorgegeben werden u.a. Gesundheitsuntersuchungen, die Elterntiere müssen zueinander passen, die Züchter besuchen Seminare und Weiterbildungen Und so weiter. Das sind die liebevollen Hobbyzüchter.

    Das alles fehlt (meistens), wenn man bei einem Vermehrer kauft. Die wollen meistens vor allem Geld, achten selten auf die Gesundheit und Wie man bei eurem Fall sieht, missachten sogar das Tierschutzgesetzt.

  • Ich kann mir ehrlich gesagt, nicht vorstellen, dass diese ganze Story überhaupt stimmt!

    So blauäugig kann doch niemand sein...Großstadt, fünfter Stock, mit 7 Wochen übernommen usw

    Mir kommt das vor wie ausgedacht ( das wäre ja nicht das erste Mal) und hoffentlich habe ich da recht.

    Wenn du mal nen 9 Wochen alten Dobermannwelpen hattest, der aus Dänemark geholt und daheim mit der Küchenschere kupiert wurde, um das Geburtsgeschenk für einen 6jährigen zu sein, aber dann nach drei Wochen weg musste, weil der Junge Angst vor ihm hatte und man es Leid war, von den Leuten im Wohnblock ständig auf die eitrige Rute angesprochen zu werden, biste bei solchen Geschichten weit weniger skeptisch...

  • Ich kann mir ehrlich gesagt, nicht vorstellen, dass diese ganze Story überhaupt stimmt!

    So blauäugig kann doch niemand sein...Großstadt, fünfter Stock, mit 7 Wochen übernommen usw

    Mir kommt das vor wie ausgedacht ( das wäre ja nicht das erste Mal) und hoffentlich habe ich da recht.

    Ich hoffe auch, dass du recht hast, aber glaube nicht daran.


    Leider gibt es solche Geschichten zu Häuf. In jede Handyanschaffung wird mehr Zeit investiert.


    Ich erlebe es im Verein immer wieder. Soo viele Hundeneulinge mit Gebrauchshunden, die sich aber bitte nicht wie Gebrauchshunde verhalten sollen und „wir“ sollen schleunigst eine Lösung finden, weil damit hatte man ja vor der Anschaffung nicht gerechnet :ugly:

  • @Nala01 :

    neben dem was Du seit etlichen Einträgen zum Einzeltraining Dir Zuhause schon empfohlen bekommen hast empfehle ich Dir dringest Dich sofort - nicht am Mittwoch, oder Ende der Woche oder "schaun wir mal wie es mit einer Box wird"


    a) um einen fähigen Trainer zum Hausbesuch zu bemühen. Die Leute sitzen alle nicht Zuhause und warten darauf, daß sich jemand meldet der "jetzt" Hilfe braucht - das wird ein paar Tage dauern - die Dir von Deinem Zeitfenster abgehen.


    b) um eine andere vernünftige Betreuungsoption, idealerweise bei einem Menschen der sich mit Hunden auskennt und nicht heute der, morgen, die und dann wieder wer anders. MMn wäre am idealsten eine professionelle Hundebetreuung.


    c) beschäftige Dich damit, daß Dobermänner zu den Gebrauchshunden gehören, die genetisch bedingt einen vernünftigen Job brauchen, d.h. Ausbildung in einem vernünftigen Verein wo den Besitzern mit ihren "Arbeitshunden" das richtige Programm gelehrt wird.


    d) zuletzt, auch wenn das für Dich im Moment nicht zur Diskussion steht: nimmt Kontakt zur Dobermann-Nothilfe auf. Auch da bekommst Du u.U. Hilfe und Empfehlungen.


    Ich hoffe sehr, daß Du schnell fachkompente Hilfe bekommst :bindafür:

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